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Archiv "Tuberkulostatische Therapie des Morbus Crohn erfolgreich" (22.09.1988)

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Academic year: 2022

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Benzodiazepin-Abhängigkeit ent- wickeln als Männer, was zu Verord- nungsgepflogenheiten niedergelas- sener .Ärzte in Deutschland wie in anderen westlichen Ländern korre- spondiert (7). Das höhere Alter un- serer Patienten mit Benzodiazepin- Abhängigkeit im Vergleich zu nicht- abhängigen Patienten der gleichen diagnostischen Kategorie könnte als Ausdruck des längeren Verlaufs der Grunderkrankung — somit als Chro- nizitätsindikator — angesehen wer- den. 44,3 Prozent der erfaßten Fälle primärer Benzodiazepin-Abhängig- keit lagen im Niedrigdosierungsbe- reich 30 mg Diazepamäquiva- lent/Tag), 40,7 Prozent im Interme- diärbereich (< 80 mg/Tag). Hoch- dosierungsabhängigkeit 80 mg/

Tag) fanden wir lediglich bei 4,3 Prozent, das heißt bei 3 pro 10 000 aufgenommenen Patienten. Unsere Untersuchungen an chronischen Al- koholikern (8) zeigten denn auch,

daß 5 Prozent dieser Patienten zu Hochdosierung neigen, was bei Opiat-Abhängigen ebenfalls nicht selten vorkommt Nach unseren Er- hebungen ist die Prävalenz primärer Benzodiazepin-Abhängigkeit in ei- ner hochselegierten Population, die psychiatrische Klinikpatienten zwei- fellos darstellen, deutlich niedriger als vor kurzem für die gesamte Be- völkerung angenommen (4).

Literatur

1. Meiner, E.: Beruhigungsmittel in der ärzt- lichen Praxis. Deutsches Ärzteblatt 84:

921-924 (1987)

2. Siegfried, I.; E. Baum: Beschwerden und Medikamentenverbrauch im mittleren Le- bensalter. Dt. Ärzteblatt 84: 2459-60 (1987) 3. Linden, M.: Beruhigungsmittel in der ärzt-

lichne Praxis. Dt. Ärzteblatt 84: 2352 (1987) 4. Kornhuber, H. H.: Das Risiko Benzodiaze-

pin. Dt. Ärzteblatt 85: 405 (1988)

5. Heimchen, H., H. Hippius, B. Müller-Oer- linghausen, E. Rüther: Arzneimittelüberwa- chung in der Psychiatrie. Nervenarzt: 56:

12-18 (1985)

6. Hippius, H., R. R. Engel, G. Laakmann:

Benzodiazepine — Rückblick und Ausblick.

Springer-Verlag Berlin, Heidelberg, New York (1986)

7. Koenig, W., E. Rüther, B. Filipiak, U. Keil:

Determinants of psychotropic drug intake in a metropolitan population. Pharmacopsych-.

iat. 19: 320-321 (1986)

8. Schmidt, L. G., B. Müller-Oerlinghausen, M. Schlünder, M. Seidel, W. E. Platz: Ben- zodiazepine und Barbiturate bei chronischen Alkoholikern und Opiatabhängigen. Deut.

Med. Wschr. 112: 1849-1854 (1987)

Dr. med. Dipl.-Psych.

Lutz G. Schmidt

Psychiatrische Klinik und Poliklinik der Freien Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. H. Helmchen) Eschenallee 3

1000 Berlin 19

Dr. med. Renate Grohmann Nervenklinik der Universität (Direktor: Prof. Dr. H. Hippius) Nußbaumstraße 7

8000 München 2

Exazerbation des Reizdarm-Syndroms während der Menses

Schon physiologischerweise fin- det sich eine Zunahme der intestina- len Transitzeit während der Follikel- phase. So verwundert es nicht, daß das Reizdarm-Syndrom, das bei Frauen gehäuft beobachtet wird, ei- ne Zyklusabhängigkeit erkennen läßt. Die Autoren der Johns Hop- kins University School of Medicine, Baltimore, kamen zu folgenden Schlußfolgerungen:

1. Frauen mit einem Reizdarm-Syn- drom sind häufiger vor dem 40. Le- bensjahr hysterektomiert worden als eine alterskorrelierte Kontroll- gruppe.

2. Frauen mit Reizdarm-Syndrom machen während der Menses eine Verschlimmerung ihrer Symptoma- tik durch, wobei insbesondere Flatu- lenz, Durchfall und Verstopfung im Vordergrund stehen.

Überhaupt scheint bei Frauen das Symptom Flatulenz häufiger zu sein als bei Männern. Möglicherwei- se spielt der Einfluß von Hormonen oder Prostaglandinen auf die glatte

Muskulatur des Darmes bei dieser menstruationsabhängigen Aggrava- tion der Reizdarm-Symptomatik ei- ne Rolle.

Whitehead, W. F., M. M. Schuster, I.

Cheskin, B. Heller: Exacerbation of irri- able bowel syndrome during menses. (Di- gestive Disease Week, New Orleans, 1988)

Tuberkulostatische Therapie

des Morbus Crohn erfolgreich

In zunehmendem Maße wird bei Patienten mit Morbus Crohn Myco- bacterium paratuberculosis in Ge- websproben gefunden, ohne daß da- mit der Erreger der Erkrankung feststehen dürfte. Die Autoren vom St. George's Hospital, London, be- richten über ihre Ergebnisse bei 17 Patienten mit floridem Morbus Crohn, die sechs Monate lang mit ei- ner Vierfach-Kombination (Rifam- picin, Isoniazid, Ethambutol und

KONGRESSNOTIZEN

Pyracinamid) behandelt worden wa- ren. 12 der 17 Patienten zeigten eine deutliche klinische Besserung mit ei- nem Abfall des Crohn-Aktivitätsin- dex von 273 ± 97 auf 153 ± 138.

Von den restlichen fünf Patienten mußten zwei wegen Ileumstriktur operiert werden. Bei fünf Patienten wurde zusätzlich Clofazamin gege- ben, ein Pharmakon, das bei atypi- schen Mycobakterien eine in vitro- Aktivität zeigt. Nebenwirkungen waren relativ häufig zu beobach- ten (grippeähnliche Symptome, Ar- thralgie , Leberfunktionsstörungen), doch glauben die Autoren, daß eine antimycobakterielle Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Crohn als Alternative zur Resektionsbehandlung versucht werden sollte.

S. J. Hampson, M. C. Parker, S. H. Save- rymuttu, J. J. McFadden, J. Hermon- Taylor: Results of quadruple antimyco- bacterial chemotherapy in 17 Crohn's dis- ease patients completing 6 month treat- ment. (Digestive Disease Week, New Or- leans, 1988)

Dt. Ärztebl. 85, Heft 38, 22. September 1988 (59) A-2599

Referenzen

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