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Archiv "Die Träger der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft 1999" (11.06.1999)

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Prof. Dr. med.

Klaus-Ditmar Bachmann

„Die deutschen Ärzte ehren in Klaus-Ditmar Bachmann einen Arzt, der sich über nahezu 50 Jahre seines Berufslebens als Arzt, Wissenschaftler und akademischer Lehrer sowie durch seine engagierte Tätigkeit in der ärzt- lichen Selbstverwaltung, in wissen- schaftlichen Gremien der Ärzteschaft und in der Politikberatung sowie als Autor und Fachredakteur um die me- dizinische Wissenschaft, die Praxis, die Forschung und Lehre sowie die ärztli- che Fort- und Weiterbildung, das Ge- sundheitswesen und das Gemeinwohl in der Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht hat.

Klaus-Ditmar Bachmann wurde am 8. Januar 1922 in St. Goarshausen

geboren. Schon im Jahr 1923 verzog die Familie – wegen der damaligen po- litischen Entwicklung nach der franzö- sischen Besetzung des Rhein-Ruhr- Gebietes – nach Kassel. Dort besuchte Klaus-Ditmar Bachmann vier Jahre lang die Volksschule, anschließend neun Jahre lang das humanistische Wilhelms-Gymnasium zu Kassel.

Im Februar 1940 legte Klaus-Dit- mar Bachmann das Abitur ab; danach wurde er sechs Monate lang für den Reichsarbeitsdienst verpflichtet. Ab Ende des Jahres 1940 studierte er zwei Trimester Medizin an der Philipps- Universität Marburg/Lahn. Ab April 1941 (Verwundung im September 1941) bis Kriegsende am 10. Mai 1945 war Klaus-Ditmar Bachmann Soldat, anschließend – bis Juli 1945 – in ame- rikanischer Gefangenschaft in Eger/

Sudetenland. Danach konnte er das Medizinstudium fortsetzen.

Nach seinem medizinischen Staatsexamen im März 1948 war Klaus-Ditmar Bachmann Medizinal- assistent und begann in dieser Zeit sei- ne wissenschaftliche Weiterbildung – zunächst für zwei Jahre am Anatomi- schen Institut der Philipps-Universität Marburg/Lahn bei Prof. Dr. med. Al- fred Benninghoff (1949 bis 1950).

Anschließend war er zwei Jahre am

Pathologischen Institut bei Prof. Dr.

med. Dr. med. h. c. Herwig Hamperl (1951 bis 1952) an der Universität Marburg. Während dieser Zeit erfolg- te nach Vorlage der Dissertation mit dem Thema ,Über die Nierenfunktion bei Durst und Diurese‘ die Promotion zum Dr. med. Ab 1953 war Klaus-Dit- mar Bachmann an der Universitätskli- nik in Köln (Direktor: Prof. Dr. med.

Carl-Gottlieb Bennholdt-Thomsen) tätig, wo er auch seine Habilitations- schrift im Jahr 1957 zum Thema ,Le- ber- und Kalium-Stoffwechsel bei histotoxischer Malonat-Hypoxydose‘

vorlegte. 1958 wurde er dort Oberarzt und 1963 außerplanmäßiger Professor.

1969 erfolgte der Ruf auf einen Lehr- stuhl als ordentlicher Professor und die Berufung zum Direktor der Uni- versitäts-Kinderklinik an der Westfäli- schen Wilhelms-Universität Münster.

Die klinische und wissenschaftliche Tätigkeit von Klaus-Ditmar Bach- mann ist ebenso vielfältig wie intensiv.

Während der Münsteraner Zeit zählte zu seinen Hauptarbeitsgebieten die Allgemeine Kinderheilkunde und die Physiologie sowie Pathologie des neu- geborenen Säuglings sowie die pädia- trische Gastroenterologie. Gemein- sam mit weiteren leitenden Ärzten ist eine Intensivstation, eine Hämodialy-

Die Träger der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft 1999

Aus Anlaß des 102. Deutschen Ärztetages 1999 in Cottbus sind mit der Paracelsus- Medaille der deutschen Ärzteschaft ausgezeichnet worden:

Prof. Dr. med. Klaus-Ditmar Bachmann Prof. Dr. med. habil. Willi Heine

Dr. med. Gerhard Loewenstein Dr. med. Wolfgang Schmidt †

Die beim 56. Deutschen Ärztetag 1952 in Berlin gestiftete Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft wird seither jährlich an solche Ärzte verliehen, die sich durch ihre vorbildliche ärztliche Haltung, durch besondere Verdienste um Stellung und Geltung des ärztlichen Standes oder durch außerordentliche wissenschaftliche Leistungen hevorgetan haben. Nachstehend die Laudationes der Verleihungsurkunden im Wortlaut.

Foto: privat

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se, eine Stoffwechselstudien-Abtei- lung (Aminosäuren) und eine speziel- le Kinderonkologische Abteilung auf- gebaut worden.

Das wissenschaftliche Werk Klaus-Ditmar Bachmanns umfaßt rund 200 Arbeiten mit unterschiedli- chen Schwerpunkten, zumeist aus dem Gebiet der Kinderheilkunde und der Onkologie sowie der Perinatalo- gie. Unter den Arbeiten sind auch verschiedene Buchbeiträge, so in dem in drei Auflagen erschienenen Werk ,Klinik der Gegenwart‘ und in ,Innere Medizin in Praxis und Klinik‘ (bisher fünf Auflagen) und in dem von Heinz Zumkley herausgegebenen Werk ,Klinik und Wasser-Elektrolyt-und Säure-Basen-Haushalt‘ (Stuttgart 1977) sowie ein Beitrag in dem Buch von Eberhard Löhr und Lutz-Dietrich Leder ,Renal and adrenal Tumor‘

(1. und 2. Auflage, Berlin, Heidelberg und New York 1979 und 1987).

In der Schrift ,Pneumocystis cari- nii-Pneumonie bei Früh- und Neuge- borenen‘ veröffentlichte Klaus-Dit- mar Bachmann gemeinsam mit Prof.

Dr. med. Dr. med. h. c. Herwig Ham- perl in Marburg die Erstbeschreibung dieses Krankheitsbildes. Jene Form der Lungenentzündung kam damals (1950/52) mit einer Letalität von 80 Prozent nur bei Früh- und Neugebo- renen vor. Inzwischen ist dieser Erre- ger auch gut bekannt bei der AIDS- Erkrankung. Die gemeinsame Ursa- che für diese beiden unterschiedli- chen Altersgruppen liegt in der von den Krankheitserregern herbeige- führten Immun-Suppression.

Die Veröffentlichungen zum Thema ,Die angeborenen Tumoren:

Insbesondere das Neoblastoma sym- pathicum und die angeborenen Wilmstumoren‘ haben als klinische, teils literarische Arbeiten seinerzeit über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus erhebliches In- teresse sowohl in Skandinavien als auch in Großbritannien hervorgeru- fen – nicht zuletzt auch wegen der erstmaligen Anwendung von Cyclo- phosphamid (Endoxan®) im Säug- lings- und Kindesalter – durch Klaus- Ditmar Bachmann. Auf Grund seiner einschlägigen wissenschaftlichen Ar- beiten gehörte Klaus-Ditmar Bach- mann 1967 zu den Mitgründern der Gesellschaft für pädiatrische Onkolo-

gie. Mit seiner Untersuchung ,Die Mucoviszidose oder auch cystische (Pankreas-)Fibrose‘ hat Klaus-Dit- mar Bachmann in den ,Ergebnissen Innere Medizin und Kinderheilkun- de‘ im Jahr 1957 in Fachkreisen große Resonanz gefunden. Diese autoso- mal-rezessive Erkrankung war da- mals in Deutschland noch weitgehend unbekannt. 1962 gehörte er zusam- men mit Prof. Dr. med. Adolf Win- dorffer, Erlangen, und Prof. Dr. med.

Ulrich Stephan, Essen, zu den Mit- begründern der späteren Deutschen Mukoviszidose-Gesellschaft e.V.

Umfangreich sind auch seine wis- senschaftlichen Studien zum Wasser- und Elektrolyt- sowie Säure-Basen- Haushalt. Für die Kinderheilkunde eröffnete sich ein neu erschlossenes Gebiet dadurch, daß mit Hilfe ver- schiedener Kunststoffe die kleinkali- brigen Blutgefäße von Früh- und Neu- geborenen sowie von Säuglingen und Kleinkindern durch einen entsprechen- den Kunststoff-Schlauch ,eingefädelt‘

werden konnten. Zuvor kamen für die- se Altersgruppen fast ausschließlich subkutane Wasser-Salz-Glukose-Lö- sungen zur Anwendung. 1955/56 hat Klaus-Ditmar Bachmann mit Hilfe des ersten Zeiss-Flammenphotometers in einem deutschen Universitätsklinikum Analysen der Serum-Konzentration von Salzen (Na, K, Ca) durchgeführt.

Bestimmungen des pH-Wertes wurden ebenfalls von Klaus-Ditmar Bachmann durch ein von Prof. Dr. med. Poul Astrup übergebenes pH-Meter vorge- nommen. Durch diese beiden Geräte konnten erstmals aus kleinsten Blut- mengen optimale Messungen sowohl für die Normalwerte von Gesunden als auch von erkrankten Säuglingen und Kleinkindern die pathologischen Da- ten ermittelt werden. In dieser Zeit wurden wichtige Impulse zunächst für die postnatale – und ab 1960 auch für die perinatale – Diagnostik durch eine engere Kooperation zwischen Ge- burtshelfern und Pädiatern gegeben.

Klaus-Ditmar Bachmann bearbeitete insbesondere während seiner Tätigkeit an der Universitäts-Frauenklinik The- men wie die neonatale Hypoglykämie, Untersuchungen über die angeborene Hüftgelenksdysplasie und -luxation;

Untersuchungen über die Belastungen der neonatologischen Schädelkalotte während der Vakuum-Extraktion im

Vergleich zur Zangen-Entbindung und bei aus Schädellage spontan geborenen Kindern.

In Fachzeitschriften und zu Buch- veröffentlichungen hat Klaus-Ditmar Bachmann wesentliche wissenschaftli- che Beiträge beigesteuert, so neun Beiträge für das Handbuch der Kin- derheilkunde, als federführender Mit- herausgeber zur ersten und zweiten Auflage von ,Pädiatrie in Praxis und Klinik‘ und als Mitherausgeber des Werkes ,Kindesmißhandlung‘ (Köln 1989). Klaus-Ditmar Bachmann ist Herausgeber von zwei Monographien:

,Almanach der Kinderheilkunde‘ und ,Diabetes mellitus im Kindesalter‘.

Auch engagierte er sich für die medi- zinisch-wissenschaftliche Publizistik und gehörte vom September 1975 bis Ende 1983 als Fachredakteur für Kin- derheilkunde der medizinisch-wissen- schaftlichen Redaktion des Deutschen Ärzteblattes (Köln) an.

Klaus-Ditmar Bachmann hat fer- ner in wissenschaftlichen Gremien ge- wirkt, so insbesondere im Wissen- schaftlichen Beirat der Bundesärzte- kammer, zu dessen Vorsitzenden er im Dezember 1986 gewählt wurde. Die- ser Aufgabe widmete er sich von 1987 bis Anfang 1999 mit großem Engage- ment und hat sie durch seine wissen- schaftliche Beratungstätigkeit ent- scheidend geprägt. In dieser Zeit ha- ben interdisziplinäre wissenschaftli- che Arbeitsgruppen 57 Verlautbarun- gen und Memoranden zu unterschied- lichen Themen erarbeitet. Die diffizi- len und zumeist komplexen Themen wurden zunächst unter Leitung von Klaus-Ditmar Bachmann im Vorstand des Wissenschaftlichen Beirates, da- nach von den 35 bis 40 Mitgliedern im Plenum des Wissenschaftlichen Beira- tes der Bundesärztekammer beurteilt und zumeist mit großer Mehrheit ge- billigt. Zahlreiche Stellungnahmen sind im Wortlaut auch im Deutschen Ärzteblatt publiziert worden.

Unter der Ägide von Klaus-Dit- mar Bachmann hat der Wissenschaft- liche Beirat in den zwölf Jahren insge- samt 22 Richtlinien erarbeitet, unter anderem 1982 die ,Richtlinien zur Feststellung des Hirntodes‘. In die Debatte um die Beratung des Trans- plantationsgesetzes hat sich der Wis- senschaftliche Beirat unter Leitung von Klaus-Ditmar Bachmann auch

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mit diesen ,Richtlinien zur Feststel- lung des Hirntodes‘ (erstmalig 1982 erarbeitet und 1986, 1991, 1997 und 1998 novelliert) aktiv eingeschaltet.

Fünf Monographien, zum Teil größeren Umfangs, sind ebenfalls vom Wissenschaftlichen Beirat erar- beitet worden. Solche Richtlinien wie zum Beispiel die ,Richtlinien zur Blut- gruppenbestimmung und Bluttrans- fusion (Hämotherapie)‘ erhielten 1996 auch durch die Zusammenarbeit mit dem Paul-Ehrlich-Institut sowie unter Nutzung dieser Richtlinien für das im Jahr 1998 entstandene Transfu- sionsgesetz eine hohe Verbindlichkeit für die Ärzteschaft.

Diese beiden Beispiele beweisen, daß die Ärzteschaft über die Befähi- gung zur Selbstbindung verfügt und einvernehmlich mit dem Gesetzgeber zu kooperieren vermag.

Daneben erarbeitete der Wissen- schaftliche Beirat unter Leitung von Klaus-Ditmar Bachmann zwölf Stel- lungnahmen, die sich mit Informatio- nen zu aktuellen neueren Entwicklun- gen auch an die breitere Öffentlich- keit richteten, so etwa ,Doping im Sport‘ oder zu strittigen Themen wie ,Therapie mit Frisch-, Gefrier- und Trockenzellpräparaten‘. Daneben sind zwölf Empfehlungen mit infor- mierenden Handlungsvorschlägen zu unterschiedlichen Sachfragen erar- beitet worden, zum Beispiel 1992 ein in Bonn vorgestelltes Memorandum ,Arzneibehandlung im Rahmen ,be- sonderer Therapierichtungen‘.

Unter Vorsitz von Klaus-Ditmar Bachmann arbeitete der Wissen- schaftliche Beirat eng mit dem frühe- ren Bundesgesundheitsamt, später dem Paul-Ehrlich-Institut und dem Robert Koch-Institut, zusammen und entwickelte eine Reihe von Richtlini- en und Monographien. Dieses Zu- sammenwirken zwischen dem zustän- digen Ressort-Ministerium und den maßgeblichen Bundesoberbehörden und dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer hat sich als fruchtbar und hilfreich erwiesen. Die Arbeiten des Wissenschaftlichen Bei- rats erwiesen sich zur Politikberatung als ein nützlicher Beitrag und als ein fruchtbarer Weg zur interdiszi- plinären Zusammenarbeit von Wis- senschaft und Selbstverwaltungsgre- mien sowie dem Gesetzgeber.

Klaus-Ditmar Bachmann hat sich durch seine hohe wissenschaftliche Kompetenz, durch seinen außerge- wöhnlichen ehrenamtlichen Einsatz und durch große Durchsetzungkraft, seine vorbildliche Haltung als Arzt und Wissenschaftler, als akademi- scher Lehrer, wissenschaftlicher Poli- tikberater um die Patienten, die Wis- senschaft, die Forschung, die Medizin, die Ärzteschaft und um die ärztliche Selbstverwaltung sowie um das Ge- sundheitswesen in der Bundesrepu- blik Deutschland in hervorragender Weise verdient gemacht.“

Anschrift

Gartenstraße 210-214 48147 Münster

„Die deutschen Ärzte ehren in Willi Heine einen Arzt, der sich durch sein Wirken als Arzt, akademischer Lehrer, Wissenschaftler und seinen ehrenamtlichen Einsatz in hervorra- gender Weise um die ärztliche Versor- gung der Patienten, die Forschung und Lehre, das Gesundheitswesen und um das Gemeinwohl in Deutsch- land verdient gemacht hat.

Geboren am 25. Dezember 1929 in Wittenberge, besuchte er von 1936 bis 1946 in seinem Heimatort die Volks- und Mittelschule, wechselte danach zur Oberschule und legte 1949

das Abitur ab. Im gleichen Jahr nahm er an der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock das Medizinstu- dium auf. Willi Heine beendete das Studium im Jahr 1954 mit dem Staats- examen; 1956 Promotion im Fach Kinderheilkunde bei Prof. Dr. med.

Gerhart Erdmann mit dem Thema ,Stoffwechseluntersuchungen bei der Verwendung von desantigenisiertem Tierserum im Säuglingsalter‘.

Die Pflichtassistenzzeit und das allgemein-praktische Jahr absolvierte Willi Heine von 1954 bis 1956 in Wit- tenberge. Der Ärztemangel in der da- maligen DDR war für ihn ebenso wie für die anderen Absolventen des Me- dizinstudiums eine große Herausfor- derung, die neben der beruflichen Be- anspruchung im stationären und im ambulanten Bereich mit einer oft 16stündigen Arbeitszeit pro Tag zu- gleich Eigenverantwortlichkeit und selbständiges Handeln verlangte und eine ganze Ärztegeneration prägte.

Von 1956 bis 1958 war Willi Hei- ne wissenschaftlicher Assistent am In- stitut für Biochemie an der Martin- Luther-Universität zu Halle/Saale.

Von 1958 an war er an der Univer- sitätskinderklinik in Rostock tätig, wo er seine Weiterbildung im Fach Kin- derheilkunde aufnahm, die insbeson- dere durch Prof. Dr. med. Fritz Thoe- nes und Prof. Dr. med. Gerhart Erd- mann nachhaltig gefördert wurde. Im Jahr 1961 erhielt Willi Heine die An- erkennung als Facharzt für Kinder- heilkunde. Sein akademischer Lehrer, Prof. Dr. med. Fritz Thoenes, der sei- ne Hochschullehrerlaufbahn unter- stützte, bestand auf einer Weiterbil- dung im Fach Biochemie, die Willi Heine von 1956 bis 1958 bei Prof. Dr.

Horst Hanson an der Martin-Luther- Universität in Halle absolvierte. Ha- bilitation bei Prof. Dr. med. Heinrich Kirchmair im Fach Teratologie zum Thema ,Tierexperimentelle Untersu- chungen über die teratogenen Wir- kungen des Phthalylglutaminsäure- imid (Contergan) und seine Abbau- produkte‘. Willi Heine synthetisierte das Contergan und seine alkalihydro- lytischen Abbauprodukte, erzeugte 1965 als einer der ersten Wissen- schaftler die typischen Fehlbildungen an Kaninchenembryonen und lieferte den Beweis, daß die Imidringkonfi- guration des Phthalylglutaminsäure-

Foto: privat

Prof. Dr. med. habil.

Willi Heine

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imids für die teratogenen Wirkungen des Contergans verantwortlich ist.

1967 wurde er zum Dozenten er- nannt, nachdem er seit 1963 als Ober- arzt wirkte. Erst zehn Jahre nach seiner Habilitation wurde er zum au- ßerordentlichen Professor an der Uni- versitätskinderklinik zu Rostock beru- fen. Vorlesungen hielt er dort in den Fachgebieten Kinderheilkunde, Er- nährungswissenschaft, Endokrinolo- gie, Gastroenterologie, Stoffwechsel- krankheiten und Arzneimittelkinetik.

Willi Heine entwickelte nach der politisch bedingten zwangsweisen Unterbindung der vor 1961 geknüpf- ten Beziehungen zu Forschungsgrup- pen und Firmen in der Bundesrepu- blik Deutschland ein umfangreiches Sortiment von Infusionslösungen, das zunächst in der Zentralapotheke des Universitätsklinikums in Rostock hergestellt und später in die Produkti- on des VEB Berlin Chemie übernom- men wurde. Die parenteralen Nährlö- sungen Alvesin, Infesol, Multielektro- lytlösungen und chemisch definierte Nahrungen wurden auf diese Weise in Rostock entwickelt und getestet.

Auf der Suche nach nicht invasi- ven Untersuchungsmethoden griff Willi Heine 1978 das von Rudolf Schönheimer 1940 entwickelte mas- senspektrometrische Verfahren mit 15N-markierten Tracersubstanzen auf.

An der Universitätskinderklinik ent- stand ein massenspektrometrisches Forschungslabor, das in Kombination mit einem mikroökologischen Ar- beitsbereich durch Veröffentlichun- gen auf dem Gebiet des Eiweißstoff- wechsels im Säuglingsalter in kurzer Zeit weltweit bekannt wurde.

Willi Heine erhielt auf Grund sei- nes kreativen Schaffens und seiner in- ternationalen Beziehungen Einladun- gen zu Vorträgen, unter anderem nach Providence, Chapel Hill, St.

Louis, Iowa, Evansville und Houston, die er nach den persönlichen, ihm durch das sogenannte Direktorat für Auslandsbeziehungen bereiteten po- litischen Schwierigkeiten, nach Prote- sten bis hin zur Androhung der Ein- reichung eines Ausreiseantrages schließlich 1984 und 1988 verwirkli- chen konnte.

Im Jahr 1988 erhielt Willi Heine das Angebot, eine Gastprofessur am Baylor College in Houston/Texas

wahrzunehmen. In den Turbulenzen des sich anbahnenden Untergangs der DDR erhielt Willi Heine zusammen mit seiner Ehefrau im Oktober 1988 die Genehmigung, in die USA ausrei- sen zu können. Er verbrachte ein Jahr am Children’s Nutrition Research Center in Houston, erarbeitete ein später patentiertes Verfahren zur Messung orozökaler Transitzeiten mit 13C-markierten Glykosylureiden und befaßte sich mit der Darstellung von alpha-Laktalbumin aus Molkeneiweiß – einem Schlüsselprotein zur Aufwer- tung von Säuglingsmilchnahrungen.

Nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR 1989 kehrte Willi Heine im September 1990 an sei- ne alte Wirkungsstätte an die Univer- sität Rostock zurück, erhielt dort eine C4-Professur und wurde 1993 zum or- dentlichen Universitätsprofessor mit Lehrstuhl ernannt.

Von 1974 bis zu seiner Emeritie- rung 1996 übernahm Willi Heine die Geschäftsführung der Universitäts- Kinder- und Jugend-Klinik in Rostock.

Seitdem ist er weiterhin als Betreuer seiner Forschungsgruppe sowie in zahlreichen ehrenamtlichen Funktio- nen tätig. Er moderiert die von der Kollath-Eden-Stiftung geförderte, uni- versitätsoffene und seit vier Jahren er- folgreiche Ringvorlesung ,Naturheil- verfahren und Ernährungsmedizin‘.

Willi Heine war und ist in ver- schiedenen wissenschaftlichen Institu- tionen und Gremien tätig. Bis 1994 war er Mitglied des Committee on Nu- trition der European Society for Pe- diatric Gastroenterology and Nutri- tion (ESPGAN); von 1995 bis 1997 war er Vorsitzender der Ernährungs- kommission der Deutschen Gesell- schaft für Kinderheilkunde e.V., von 1996 bis 1998 war er Leiter der Sektion Mecklenburg-Vorpommern der Deut- schen Gesellschaft für Ernährung e.V.

und nach der deutschen Wiederverei- nigung bis 1999 Vorsitzender der Wei- terbildungskommission ,Pädiatrie‘ der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpom- mern (Rostock).

Im Jahr 1994 erhielt Willi Heine von der Deutschen Forschungsge- meinschaft eine Sachbeihilfe, die die Anschaffung eines modernen Mas- senspektrometers ermöglichte. Zu- sammen mit seinen Mitarbeitern klär- te er die Stoffwechselwege der Glyko-

sylureide sowie die Möglichkeiten ih- rer Anwendung in der klinischen Pra- xis bei der Messung intestinaler Tran- sitzeiten. Der Arbeitsgruppe gelang der Nachweis, daß die Spaltung dieser Substrate von der Anwesenheit des Clostridium innocuum in der Mikro- flora des Darmes abhängt.

Unter wissenschaftlicher Anlei- tung von Willi Heine haben sich sechs Mitarbeiter der Klinik auf dem Ge- biet der massenspektrometrischen Untersuchungsverfahren habilitiert.

Mehr als 80 Doktoranden und 45 Di- plomanden wurden in den Jahren von 1963 bis 1999 von Willi Heine betreut.

Er wirkte als Reviewer der ,Acta Paed- iatrica Scandinavica‘, des ,Journal of Pediatric Gastroenterology and Nu- trition‘ sowie mehrerer deutschspra- chiger medizinischer Fachzeitschrif- ten. Willi Heine hat bis heute 454 wis- senschaftliche Arbeiten veröffent- licht, darunter sieben Buchbeiträge, einschließlich eines Beitrages ,Neo- natal Protein Metabolism‘ im Stan- dardwerk Perinatal/Neonatal Meta- bolism von Richard Cowett. Seit 1990 führten ihn Vortragsreisen zu wissen- schaftlichen Kongressen nach Japan, China, Südafrika, Schweden, Eng- land, Frankreich und nach Österreich sowie in die Schweiz.

In Anerkennung seines vielfälti- gen Wirkens und seines wissenschaft- lichen Schaffens wurde Willi Heine 1980 mit dem Maxim-Zetkin-Preis der Deutschen Gesellschaft für Pädia- trie der DDR geehrt, 1998 mit der Kofranyi-Medaille der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin ausgezeichnet.

Willi Heine hat sich durch seinen engagierten Einsatz und seine vor- bildliche Haltung als Arzt, als Wissen- schaftler, akademischer Lehrer, als Pionier der Kinderheilkunde und als Berater und aktiver Mitarbeiter in Fachgesellschaften und als Buchautor sowie als Staatsbürger um die ärztli- che Versorgung der Patienten, die in- ternationale wissenschaftliche Zu- sammenarbeit, um die Ärzteschaft und die Selbstverwaltung in Deutsch- land in hervorragender Weise ver- dient gemacht.“

Anschrift

Rembrandtstraße 11 18057 Rostock

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„Die deutschen Ärzte ehren in Gerhard Loewenstein einen Arzt, der sich durch sein Wirken als Arzt und als Berufspolitiker mit seiner fast 50 Jahre währenden Tätigkeit in ver- schiedenen Funktionen in ärztlichen Organisationen, Körperschaften und Selbstverwaltungsgremien, durch sein Engagement für die Entwicklung der Allgemeinmedizin, als Sachverständi- ger sowie als Staatsbürger um die ärzt- liche Versorgung der Patienten, die ärztliche Selbstverwaltung, das Ge- sundheitswesen und das Gemeinwohl in der Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht hat.

Am 25. März 1915 in Berlin gebo- ren, besuchte Gerhard Loewenstein das Reform-Real-Gymnasium und machte 1933 das Abitur. Von 1933 bis 1939 studierte Gerhard Loewenstein an den Universitäten in Berlin, Halle und Leipzig Medizin; das Staatsex- amen absolvierte er am 13. Januar 1940 in Leipzig. Danach durfte er aber zunächst nicht ärztlich tätig sein. Ger- hard Loewenstein fand deshalb eine Arbeitsmöglichkeit in der pharma- zeutischen Industrie, dort zum Teil in der Produktion. Im November 1944 wurde er von der Gestapo als ,B-An- gehöriger‘ der Organisation Todt zu- geführt. Dort wurde er als Hilfsarzt verwendet und Ende Dezember 1944 in dem OT-Krankenhaus ,Heilfürsor- ge Leutenberg‘ eingesetzt, von dem aus mehrere Ausländerlager ärztlich

betreut wurden. Nach Kriegsende wurde das Haus wieder in ein Zivil- krankenhaus umgewandelt, in dem Gerhard Loewenstein noch bis zum 16. Juni 1945 tätig war. Vom 22. Juni bis 17. Dezember 1945 arbeitete er als Volontär-Hospitant an der Frauenkli- nik Frankfurt/Main, wo er die Pflicht- assistentenzeit beendete.

Ab November 1945 war Gerhard Loewenstein in Frankfurt-Seckbach als praktischer Arzt und Geburtshel- fer niedergelassen. Zum Dr. med. pro- moviert wurde er am 22. November 1948 an der Medizinischen Fakultät der Universität Frankfurt/Main mit dem Dissertationsthema ,Zangenge- burten in der Frankfurter Univer- sitätsfrauenklinik‘ bei Prof. Dr. med.

Hans Naujoks.

Bereits kurz nach Aufnahme sei- ner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Gerhard Loewenstein in den Gre- mien der Kassenärzte; 1948 wurde er Mitglied der Prüfungskommission ,Er- satzkassen‘. Erstmals 1953 ist er zum Mitglied der Abgeordnetenversamm- lung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Frankfurt/Main, gewählt wor- den. Sprecher der Abgeordnetenver- sammlung dieser KV wurde er im Jahr 1965. Die harten Kriegs- und Nach- kriegsjahre sowie die ersten berufli- chen Erfahrungen waren Schlüsseler- lebnisse und Motivation für Gerhard Loewenstein, sich über seine berufli- che Tätigkeit hinaus auch für die Be- lange seiner ärztlichen Kolleginnen und Kollegen und die Entwicklung des Berufsstandes zu engagieren. Sein Wunsch, die beruflichen Geschicke zu beeinflussen und mitzugestalten, wur- de durch die Führungsgremien der Be- zirksstelle Frankfurt der Kassenärztli- chen Vereinigung Hessen außeror- dentlich und schnell gefördert.

Zwei Ereignisse prägten seine Prüfarztkarriere: Einerseits kämpfte Gerhard Loewenstein für die Interes- sen einer modernen, zeitgemäßen Me- dizin in der Praxis, andererseits ließen ihm seine Objektivität und Unbe- stechlichkeit keine andere Entschei- dung, als sich selbst als Kassenarzt we- gen der fachgruppenüberschreitenden Durchschnittszahlen in die Abrech- nungskürzung einzubeziehen.

Die Mitarbeit im Geschäftsaus- schuß, im Landesfinanzausschuß und im Erweiterten Honorarvertrags-Aus-

schuß der Kassenärztlichen Vereini- gung kamen ihm später bei seiner alle Kräfte und Erfahrungen fordernden Arbeit an der Spitze der Kassenärztli- chen Vereinigung Hessen zugute. Sei- ne fundierten Kenntnisse und seine kollegialen, persönlichen und mensch- lichen Kontakte zu seinen Berufskolle- gen sowie seine Erfahrungen mit dem diffizilen Kassenarztrecht und der Reichsversicherungsordnung haben ihre Wurzeln in dieser Zeit. So ist es denn auch konsequent, daß die Abge- ordnetenversammlung der KV Hessen ihn im Jahr 1965 zu ihrem Sprecher wählte. Mit der Ausfüllung dieses Mandats gewann Gerhard Loewen- stein weiteres berufspolitisches Profil, und er knüpfte erstmals engere Kon- takte zum Vorstand und zur Vorstands- arbeit, die dann 22 Jahre währte.

Am 22. Februar 1969 wählte ihn die Abgeordnetenversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen zum stellvertretenden Vorsitzenden.

Seine beharrliche und erfolgreiche Tätigkeit im Vorstand der Kassenärzt- lichen Vereinigung Hessen führte da- zu, daß Gerhard Loewenstein 1973 erstmals zum Vorsitzenden des Vor- standes der Kassenärztlichen Vereini- gung Hessen gewählt wurde. Die Schwerpunkte der Arbeit Gerhard Loewensteins in dieser Zeit waren erstmalig umfassende Analysen der kassenärztlichen Tätigkeit als Grund- lage für die kassenärztliche Bedarfs- planung in Hessen, die Auseinander- setzung mit den ersten Kostendämp- fungsgesetzen auf Bundesebene und vor allem die Qualitätssicherung im ärztlichen Labor und in anderen Be- reichen, aber auch in der Ausarbei- tung von neuen Formen des ärztlichen Notfalldienstes sowie im Bau von Ärztehäusern. Sein besonderes Enga- gement galt der Gründung einer Stif- tung zur Errichtung eines Instituts für Allgemeinmedizin an der Medizini- schen Fakultät der Universität Frank- furt/Main – als einer gemeinsam von Kassenärztlicher Vereinigung Hessen und Landesärztekammer Hessen ge- tragenen Einrichtung.

Auf Landes- und Bundesebene engagierte sich Gerhard Loewenstein mit Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit und dem ihm eigenen Durchsetzungsver- mögen für die Interessen der Allge- meinärzte und die Entwicklung der

Foto: privat

Dr. med. Gerhard Loewenstein

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wissenschaftlichen Allgemeinmedizin.

1971 plädierte er, um die Chancen- gleichheit aller Studierwilligen zu ver- bessern, für eine konsequente Aufhe- bung des Numerus clausus für Land- arztkinder und überhaupt für Kinder vom Lande, weil dort die Bildungs- chancen schlechter verteilt waren als in Ballungszentren und in Großstädten.

Auf Initiative von Gerhard Loe- wenstein wurden landesweit Notfall- dienste und – später – Hintergrundbe- reitschaftsdienste organisiert und be- zahlt, ein Beleg dafür, wie der Sicher- stellungsauftrag erfüllt und weiterent- wickelt werden kann. In unterversorg- ten Regionen gründete die KV Hessen Ärztehäuser, die auch aus Mitteln der Sicherstellungsbeiträge aller hessi- schen Kassenärzte finanziert wurden – eine Initiative in der Ära Gerhard Loewenstein, die allerdings auf Hes- sen begrenzt blieb. In seine Amtsperi- ode fiel auch eine über die Landes- grenzen hinaus stark beachtete Pro- testversammlung der hessischen Kas- senärzte am 25. März 1977 in der Jahr- hunderthalle zu Hoechst. Gerhard Loewenstein kritisierte vor allem die Verschiebebahnhöfe zwischen den einzelnen Sozialleistungszweigen, die Machtverschiebungen innerhalb des Krankenversicherungssystems und die Kostendämpfungsinitiativen einseitig zu Lasten des Leistungs- und Wettbe- werbswillens der niedergelassenen Ärzte. Gerhard Loewenstein sah die Gefahr, daß mit den sich zuspitzenden Auseinandersetzungen um die Ge- sundheitspolitik und dem damaligen gesellschaftlichen Umbruch die Poli- tik und die ,äußeren Gegner‘ keine Gelegenheit auslassen würden, die Kassenärzteschaft auseinanderzudivi- dieren. Stets mahnte er, an der bisheri- gen Einmütigkeit in berufspolitischen Entscheidungen festzuhalten und die- se über alle Partikularinteressen zu stellen. Ein besonderes Verdienst von Gerhard Loewenstein ist es deshalb, die Interessen der hessischen und auch der gesamten Kassenärzteschaft auf Bundesebene einheitlich und ge- schlossen vertreten zu haben.

Was er von den Mitgliedern der Abgeordnetenversammlung seiner KV forderte, war stets auch sein eige- nes Handlungsaxiom: kritisches Ge- spräch und rückhaltlose Diskussion vor allem in schwierigen Zeiten und

bei diffizilen Problemen. Zielstrebig- keit neben Kenntnisreichtum, Kom- petenz und Durchsetzungsvermögen waren und sind Charaktereigenschaf- ten, die Gerhard Loewenstein zu einer überaus erfolgreichen ärztlich-berufli- chen sowie berufspolitischen Karriere geleiteten. Sein Pragmatismus, ge- paart mit einem großen Arbeitsein- satz, bemerkenswerter Fleiß, verbun- den mit Ausdauer und mit einem Fai- ble für Pünktlichkeit und Exaktheit, sowie sein Einsatz bis an die Grenzen der Belastbarkeit offenbaren auch ein Stück Preußentum, das Gerhard Loe- wenstein stets verkörpert hat.

Der Einsatz- und Aktionsradius, das Interessengebiet von Gerhard Loewenstein sind ebenso vielfältig wie arbeitsintensiv: So wirkte er in den Arbeitsausschüssen der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung ak- tiv mit, unter anderem im Bewer- tungsausschuß, im Arbeitsausschuß CT-Kosten, in der Arbeitsgruppe La- bormedizin, Nuklearmedizin und Packungsgrößen. Auch war er Sach- verständiger der Vertragspartner im Rahmen des Bundesmantelvertrages zu Auslegungsfragen des BMÄ/78. Im gemeinsamen Bewertungsausschuß übernahm er bald den Vorsitz. Sein besonderes Interesse galt der Qua- litätssicherung; er war Mitglied im Ar- beitsausschuß der KBV für diese Fachfragen. Er gehörte auch den ge- meinsamen Ausschüssen für Fragen der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und Ärztlicher Notfall- dienst der KBV und der Bundesärzte- kammer an. Lange Jahre war er als KV-Vorsitzender Mitglied des Kura- toriums des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI), Köln, und wegen seiner großen Kom- petenz Beiratsmitglied des Förder- kreises ,Bad Nauheimer Gespräche e.V.‘. Seit dem enormen Zuwachs ärztlicher Leistungen sowohl bei der Menge als vor allem auch in deren Differenziertheit hat die Auseinan- dersetzung um die Gebührenordnun- gen immer größere Konflikte zwi- schen der Ärzteschaft und den Versi- cherungsträgern entstehen lassen.

Hier hat Gerhard Loewenstein wegen seines Gespürs für Gerechtigkeit und Billigkeit viele tragbare Kompromis- se zwischen dem Anspruch der Ärzte-

schaft auf eine angemessene Vergü- tung ihrer Arbeit und dem Bestreben der Versicherungsträger, die Ausga- benentwicklung zu zügeln, ausgehan- delt. Für Fragen der Amtlichen Ge- bührenordnung für Ärzte hat er bis 1998 sowohl der Ärztekammer Hes- sen als auch der Bundesärztekammer beratend zur Verfügung gestanden.

Gerhard Loewenstein war akti- ves Mitglied unter anderem im BPA Berufsverband der Praktischen Ärzte und Ärzte für Allgemeinmedizin Deutschlands e.V., dem heutigen BDA, und im Hartmannbund (Ver- band der Ärzte Deutschlands e.V.), deren Hauptversammlungen er regel- mäßig besuchte.

Bei seinem Rücktritt vom Amt des 1. Vorsitzenden der Kassenärzt- lichen Vereinigung Hessen – am 1. April 1987 – ist Gerhard Loewen- stein als ein ,Exponent der Wiederauf- baugeneration‘ bezeichnet worden, ei- ne treffende Charakterisierung des Arztes und Berufspolitikers Gerhard Loewenstein. In Anerkennung seines ehrenamtlichen Einsatzes ist er zum Ehrenvorsitzenden der Kassenärztli- chen Vereinigung Hessen gewählt worden; er ist Träger der Ehrenplaket- te in Gold der Landesärztekammer Hessen. Am 23. April 1987 verlieh ihm die Kassenärztliche Bundesvereini- gung aus Anlaß seines Ausscheidens aus den Gremien der KBV und wegen seines berufspolitischen Wirkens die Friedrich-Voges-Medaille.

In Anerkennung seines langjähri- gen Wirkens als niedergelassener All- gemeinarzt und Geburtshelfer, Förde- rer der Allgemeinmedizin, seiner eh- renamtlichen Tätigkeit in ärztlichen Gremien und seiner Verdienste um das Gemeinwohl verlieh ihm der Bun- despräsident 1980 das Bundesver- dienstkreuz 1. Klasse des Verdienstor- dens der Bundesrepublik Deutsch- land, 1987 das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepu- blik Deutschland.

Gerhard Loewenstein hat sich durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine vorbildliche Haltung als Arzt, als gewählter Repräsentant in ärztlichen Organisationen, Verbänden und Körperschaften, durch sein aktives Wirken als Berufs- und Gesundheits- politiker, durch Pflichterfüllung, Auf- richtigkeit als Arzt und Berufs- und

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Gesundheitspolitiker sowie als Staats- bürger um die ärztliche Versorgung der Patienten, um die Ärzteschaft und die ärztliche Selbstverwaltung in der Bun- desrepublik Deutschland in hervorra- gender Weise verdient gemacht.“

Anschrift

Heinz-Herbert-Karry-Straße 4 B 60389 Frankfurt/Main

„Die deutschen Ärzte ehren in Wolfgang Schmidt einen Arzt, der sich durch sein Wirken als Arzt und Berufspolitiker mit seiner 50 Jahre währenden Tätigkeit in verschiede- nen Funktionen in ärztlichen Körper- schaften, Verbänden und Selbstver- waltungsgremien und durch sein En- gagement als ehrenamtlich tätiger Richter und Sachverständiger sowie als Staatsbürger an herausragender Stelle im Deutschen Roten Kreuz um die ärztliche Versorgung der Patien- ten, die ärztliche Selbstverwaltung, das Gesundheitswesen und das Ge- meinwohl in der Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht hat.

Wolfgang Schmidt wurde am 14.

Juni 1924 in Hannover geboren und verbrachte dort seine Kindheit und Jugend und besuchte die dortige Leib- niz-Schule. Nach dem Reifezeugnis wurde er 1941 zum Wehrdienst einbe- rufen. Nach neunmonatiger Grund- ausbildung als Sanitätsoffiziersanwär-

ter wurde er zur ärztlichen Akademie der Luftwaffe in Berlin-Waidmanns- lust versetzt. Hier begann er 1942 sein Medizinstudium – unterbrochen durch Fronteinsätze –, das er in den Jahren bis 1948 an den Universitäten in Würzburg und Göttingen fortsetz- te. Im Juli 1948 legte er in Göttingen das ärztliche Staatsexamen mit dem Urteil ,sehr gut‘ ab und erhielt mit Wirkung vom 3. Juli 1948 die Bestal- lung als Arzt. 1950 wurde er an der Medizinischen Fakultät der Hum- boldt-Universität zu Berlin zum Dok- tor der Medizin promoviert, nachdem er eine Dissertation zum Thema ,Die Prüfung der Serumreaktion Knüchel auf ihre Verwertbarkeit bei der Stel- lung der Aktivitätsdiagnose einer Lungentuberkulose‘ vorgelegt hatte.

Im August 1948 begann Wolfgang Schmidt am Städtischen Krankenhaus Berlin Tegel-Süd seine Pflichtassi- stenzarztzeit. Seine klinische Weiter- bildung setzte er ab 1. Januar 1950 an der damaligen Städtischen Klinik für Lungenkranke Havelhöhe in Berlin- Spandau fort. Im Oktober 1953 wech- selte er als Tuberkulose-Fürsorgearzt an die Tuberkulose-Fürsorgestelle Berlin-Wedding. 1954 erhielt er die Anerkennung als Arzt für Lungen- krankheiten und wurde im selben Jahr zum Leitenden Arzt der Tuberkulose- Fürsorgestelle Berlin-Wedding beru- fen. Diese Funktion übte Wolfgang Schmidt bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 1989 aus. In dieser Zeit wurde er 1955 zum Medi- zinalrat und Beamten auf Lebenszeit, 1962 zum Obermedizinalrat und 1972 zum Medizinaldirektor ernannt.

Neben seiner beruflichen Tätig- keit engagierte sich Wolfgang Schmidt in verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten. Bereits zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit im Jahr 1948 wurde er zum Betriebsrat für das Städtische Krankenhaus Tegel-Süd gewählt. Viele Jahre war er ehrenamt- licher Arbeitsrichter am Arbeitsge- richt Berlin, danach ehrenamtlicher Sozialrichter am Sozialgericht Berlin sowie daran anschließend ehrenamtli- cher Richter in einem Disziplinarse- nat des Oberverwaltungsgerichts Ber- lin. Zeit seines Lebens ist er außer- dem als ärztlicher Gutachter in der Sozialversicherung und Sozialge- richtsbarkeit tätig gewesen.

Wolfgang Schmidt gehörte 1950 zu den Mitbegründern des Bundes der Berliner Assistenzärzte (BBA), des späteren Landesverbandes Berlin des Marburger Bundes, und war dessen Vorstandsmitglied. Von 1960 bis 1971 war er 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, Landesverband Berlin. In dieser Zeit war er zugleich ständiger Berater des Bundesvorstandes des Marburger Bundes. Als Mitglied der Tarifkommission des Marburger Bun- des war er an der Entwicklung und Vereinbarung der Sonderregelungen für Ärzte und Zahnärzte zum Bundes- Angestellten-Tarifvertrag (SR 2 c BAT) beteiligt. Innerhalb des Bun- desverbandes leitete er den Ausschuß ,Arbeitskreis Behördenärzte‘. Von 1965 an war er Vorsitzender der ,Ge- meinsamen Kommission‘ zwischen Marburger Bund und Bundesverband der Ärzte des Öffentlichen Gesund- heitsdienstes. Auf europäischer Ebe- ne vertrat er den Marburger Bund im Ausschuß ,Angestellte Ärzte‘ des Co- mité permanent der EWG-Ärzte und im Comité Fédération Européenne des Médecins Collectivités.

Schon kurz nach seinem Eintritt in den öffentlichen Gesundheitsdienst engagierte sich Wolfgang Schmidt zu- gleich im Verband der Ärzte und Zahnärzte des Öffentlichen Gesund- heitsdienstes in Berlin, davon mehre- re Jahre als Vorstandsmitglied. Auf Bundesebene arbeitete er im Bundes- verband der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V. mit; er war von 1974 bis 1978 dessen 2. Vorsitzen- der und danach bis 1982 dessen 1. Vor- sitzender und seitdem Berater im er- weiterten Vorstand dieses Verbandes.

Aus der berufspolitischen Arbeit im Marburger Bund entwickelte sich das Engagement für die ärztliche Selbstverwaltung. Seit 1955 war er Mitglied des Berufspolitischen Aus- schusses der Berliner Ärzteschaft, der damals in Kooperation mit der Ärzte- kammer Hamburg Kammeraufgaben wahrnahm. Bereits in den 50er Jahren wirkte er bei den wegen des damali- gen Sonderstatus von Berlin langwie- rigen und schwierigen Verhandlungen mit dem Land Berlin über die Grün- dung einer Ärztekammer auch für das Land Berlin mit. Mit der im Jahr 1962 erreichten Gründung der Ärztekam- mer Berlin wurde er in die Delegier-

Foto: privat

Dr. med. Wolfgang Schmidt †

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tenversammlung und von dieser zum Vizepräsidenten gewählt. 1967 wurde er im Amt als Vizepräsident bestätigt und 1971 für vier Jahre zum Präsiden- ten der Ärztekammer Berlin gewählt.

In dieser Zeit hat sich Wolfgang Schmidt besondere Verdienste um den Aufbau der Ärztekammer Berlin und ihre Akzeptanz bei den Mitglie- dern erworben. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die ärztliche Berufsord- nung und die ärztliche Weiterbildung.

Darüber hinaus wirkte Wolfgang Schmidt auch einige Jahre als außer- ordentliches Mitglied in der Vertre- terversammlung der

Kassenärztlichen Ver- einigung Berlin und im Zulassungsausschuß in Berlin mit.

Im Mai 1963 wur- de Wolfgang Schmidt vom 66. Deutschen Ärztetag in Mannheim auf Vorschlag des Bun- desverbandes des Mar- burger Bundes als ,Vertreter der jüngeren Ärztegeneration‘ für vier Jahre in den Ge- schäftsführenden Vor-

stand der Bundesärztekammer ge- wählt. 1967 wurde er beim 70. Deut- schen Ärztetag in Garmisch-Partenkir- chen erneut in den Vorstand der Bun- desärztekammer gewählt, nunmehr als ,Vertreter der angestellten und beam- teten Ärzte‘. Hieran schloß sich eine weitere vierjährige Mitgliedschaft im Vorstand der Bundesärztekammer als Präsident der Ärztekammer Berlin an.

Wolfgang Schmidt brachte in die Gremien der Bundesärztekammer seine Erfahrungen in vielfältiger Wei- se ein. Von 1971 bis 1975 war er Vor- sitzender des Ausschusses ,Ärzte im öffentlichen Dienst‘, von 1967 bis 1975 Vorsitzender von Ausschuß und Ständiger Konferenz ,Ärztliche Gut- achten‘, von 1971 bis 1975 Vorsitzen- der von Ausschuß und Ständiger Kon- ferenz ,Strahlenschutz‘ und von 1964 bis 1975 Vorsitzender des Ausschus- ses ,Ärzte in der pharmazeutischen Industrie‘. Auch auf Bundesebene en- gagierte sich Wolfgang Schmidt insbe- sondere für Fragen der ärztlichen Weiterbildung. Von 1963 bis 1964 war er Mitglied im zuständigen Ausschuß und von 1964 bis 1975 stellvertreten-

der Vorsitzender der Ständigen Kon- ferenz ,Ärztliche Weiterbildung‘.

Daneben wirkte er als Mitglied in verschiedenen Ausschüssen und Stän- digen Konferenzen mit, die sich mit Berufsordnung, Satzungsfragen, Ge- bührenordnung und Reform der Ge- setzlichen Krankenversicherung be- schäftigten. Auf europäischer Ebene war er Mitglied der Ständigen Konfe- renz für Fragen der EWG, Delegierter und Berater im Ständigen Ausschuß der Ärzte der EWG, Arbeitsgruppe angestellte Ärzte, sowie Vertreter des Vorstandes der Bundesärztekammer

beim Internationalen Fortbildungs- kongreß in Badgastein/Österreich.

Nachdem Wolfgang Schmidt ge- beten worden war, für das Amt des Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Landesverband Berlin, zu kandidieren, wurde er 1976 in dieses Amt gewählt, das er bis 1991 ausgeübt hat. In diese Zeit fiel die Zusammen- führung der Rot-Kreuz-Verbände in beiden Teilen Berlins. Nach Erfüllung dieser schwierigen Aufgabe verzich- tete Wolfgang Schmidt auf eine er- neute Kandidatur. Während seiner Amtszeit als Präsident des Landesver- bandes Berlin war er zugleich ein von der Bundesversammlung gewähltes Mitglied des Präsidiums des Deut- schen Roten Kreuzes.

Während der Amtszeit als Präsi- dent der Ärztekammer Berlin wurde im Jahr 1972 die Kaiserin-Friedrich- Stiftung für das ärztliche Fortbildungs- wesen im Westteil Berlins reaktiviert.

Seit diesem Zeitpunkt wirkte Wolf- gang Schmidt als Mitglied des Kurato- riums und seit 1976 als Vorstandsmit- glied und Schatzmeister in der Stiftung mit. Seit der Wiedervereinigung und

der Rückgabe des im Ostteil Berlins gelegenen Kaiserin-Friedrich-Hauses hat sich der Arbeitsumfang der Stif- tung erheblich erweitert, für die er als Schatzmeister die finanziellen Grund- lagen vergrößerte und festigte.

In Anerkennung seiner Verdienste in vielen gesellschaftlichen Bereichen erhielt Wolfgang Schmidt im Jahr 1970 das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepu- blik Deutschland, 1974 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 1983 das Große Bundesverdienstkreuz.

Für seine Verdienste um das Deutsche Rote Kreuz wurde er 1979 mit dem Ehren- zeichen des Deutschen Roten Kreuzes ausge- zeichnet. Als Zeichen der Anerkennung für die Zusammenarbeit der Rot-Kreuz-Ver- bände in Berlin und Pa- ris erhielt er 1982 aus der Hand des damali- gen Bürgermeisters von Paris, Jacques Chi- rac, die Goldene Me- daille der Stadt Paris.

Für seine Verdienste in der ärztlichen Fortbildung wurde er 1975 vom Vorstand der Bundesärzte- kammer mit der Ernst-von-Bergmann- Plakette und 1986 von den Bundesver- bänden der Ärzte und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes e.V.

mit der Johann-Peter-Frank-Medaille für Verdienste im öffentlichen Gesund- heitswesen ausgezeichnet.

Wolfgang Schmidt hat sich durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine vorbildliche Haltung als Arzt, als gewählter Repräsentant in ärztli- chen Organisationen, Verbänden und Körperschaften, durch sein aktives Wirken als Berufs- und Gesundheits- politiker sowie seine Pflichterfüllung, Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft als Arzt, Berufs- und Gesundheitspo- litiker ebenso als Staatsbürger um die ärztliche Versorgung der Patienten, die Ärzteschaft und die ärztliche Selbstverwaltung der Bundesrepublik Deutschland in hervorragender Weise verdient gemacht.“

Anschrift

Oranienburger Chaussee 30, 13465 Berlin

Vorderseite und . . . Rückseite der Paracelsus-Medaille

Fotos: Bernhard Eifrig

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