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Archiv "Die Träger der Paracelsus- Medaille der deutschen Ärzteschaft 1976" (20.05.1976)

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Die Information:

Bericht und Meinung

79. DEUTSCHER ÄRZTETAG

Die Träger

der Paracelsus- Medaille

der deutschen Ärzteschaft 1976

Aus Anlaß des 79. Deutschen Ärztetages 1976 in Düsseldorf wurden mit der Paracelsus- Medaille der deutschen Ärzteschaft ausgezeichnet:

Prof. Dr. med. Dr. med. h. c.

Hans Erhard Bock

Prof. Dr. med. Dr. med. h. c.

Ernst Derra Prof. Dr. med.

Hermann Hoepke

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.

h. c. Dr. med. h. c.

Hugo Wilhelm Knipping Dr. med.

Heinz Schauwecker

Die beim 55. Deutschen Ärztetag 1952 in Berlin gestiftete Paracel- sus-Medaille der deutschen Ärzte- schaft wird seither jährlich vom Präsidium des Deutschen Ärzteta- ges an Ärzte verliehen, die sich durch ihre vorbildliche ärztliche Haltung, durch besondere Verdien- ste um Stellung und Geltung des ärztlichen Standes oder durch au- ßerordentliche wissenschaftliche Leistung hervorgetan haben.

Die Verleihung am 11. Mai 1976, die diesmal zu Beginn der Beratungen des 79. Deutschen Ärztetages vor dem Plenum erfolgte, nahm der Präsident der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Pro- fessor Hans Joachim Sewering, vor.

Hans Erhard Bock Foto: Bohnert-Neusch

Prof. Dr. med.

Dr. med. h. c.

Hans Erhard Bock

„Die deutschen Ärzte ehren in Hans Erhard Bock einen Arzt, Wis- senschaftler und akademischen Lehrer, der sich um die Medizin und den Beruf des Arztes große Verdienste erworben hat. Als hoch- begabter Kliniker hat Hans Erhard Bock mehr als fünfundzwanzig Jahre die Universitätskliniken für Innere Medizin in Marburg und Tü- bingen geleitet. Jeweils ein Jahr stand er der Medizinischen Fakul- tät Marburg als Dekan und der Uni- versität Marburg als Rektor vor.

Neben den vielfältigen Aufgaben des Klinikdirektors und Hochschul- lehrers hat Hans Erhard Bock sich in besonderer Weise um die ärztli- che Fortbildung verdient gemacht:

Er stellte die Möglichkeiten der von ihm geleiteten Kliniken in vor- bildlicher Weise in den Dienst ei- ner wissenschaftlich fundierten Fortbildung der Ärzte und unter- stützte die Ärztekammer bereitwil- lig in der Erfüllung ihrer Aufgaben.

Als Präsident der Deutschen The- rapiewoche stellt er seine reiche klinische Erfahrung und sein Orga- nisationstalent der ärztlichen Fort-

bildung zur Verfügung. Als Mither- ausgeber mehrerer wissenschaftli- cher Fachzeitschriften hat er sich auch auf dem Gebiet der wissen- schaftlichen Publizistik große Ver- dienste erworben.

Die Persönlichkeit des Menschen und Arztes Hans Erhard Bock ist geprägt von hohem Pflichtbewußt- sein, das sich auch auf seine Mitar- beiter als steter Ansporn über- trug."

So lautet der Text der Urkunde zur Verleihung der Paracelsus-Medail- le an Prof. Dr. med. Dr. h. c. Hans Erhard Bock.

Hans Erhard Bock wurde am 31.

Dezember 1903 in Waltershausen (Thüringen) geboren. Nach dem Abitur 1922 in Gotha studierte er Medizin in Marburg, München, Jena, Bonn und Hamburg. Seine Weiterbildung zum Internisten in Hamburg umfaßte auch Tätigkeiten in der Pathologie, der Pharmakolo- gie und der Neurologie sowie wis- senschaftliche Arbeiten in der Kreislaufforschung.

Von 1933 bis 1938 arbeitete er un- ter Volhard an der Medizinischen Universitätsklinik in Frankfurt. Zwei Jahre nach seiner Habilitation übernahm er 1937 die Funktion des Oberarztes. Seit 1938 in Tübingen, wurde ihm von 1939 bis 1942 als kommissarischer Direktor die Lei- tung der Medizinischen Universi- tätsklinik übertragen. Bald danach erfolgte seine Einberufung zur Luft- waffe, in der er bis Kriegsende als Stabsarzt und beratender Internist diente. Nach dem Kriege kehrte er als Oberarzt an die Medizinische Universitätsklinik Tübingen unter Bennhold zurück. 1949 erhielt er seinen ersten Ruf auf den Lehr- stuhl für Innere Medizin der Univer- sität Marburg. Jeweils ein Jahr lang bekleidete er hier das Amt des Dekans der Medizinischen Fa- kultät und des Rektors der Univer- sität. 1962 wurde er auf den Lehr- stuhl für Innere Medizin der Univer- sität Tübingen berufen. Dieser Uni- versität gehörte er dann bis zu sei- ner Emeritierung an.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 21 vom 20. Mai 1976 1419

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Die Information:

Bericht und Meinung

Die Träger der Paracelsus-Medaille 1976

Sein wissenschaftliches Werk um- faßt über 150 Publikationen, vor al- lem auf hämatologischem Gebiet.

Stets fühlte er sich auch den prak- tischen Seiten der wissenschaftli- chen Arbeit verpflichtet: Seit 1959 steht er der Deutschen For- schungsgemeinschaft als Fachgut- achter und als Vorsitzender des Fachausschusses Praktische Medi- zin zur Verfügung. Sein ganz be- sonderes Interesse und einen gro- ßen Teil seiner Arbeitskraft widme- te er einer wissenschaftlich hoch- stehenden ärztlichen Fortbildung.

Auch als Herausgeber und Mit- herausgeber mehrerer medizini- scher Fachzeitschriften erwarb er sich große Verdienste.

Ernst Derra Foto: Archiv

Prof. Dr. med.

Dr. med. h. c.

Ernst Derra

„Die deutschen Ärzte ehren in Ernst Derra einen um die medizini- sche Wissenschaft hochverdienten Arzt und akademischen Lehrer.

Ernst Derra ist der Wegbereiter der deutschen Thorax- und Herzchirur- gie in der Nachkriegszeit. Seinen hervorragenden Leistungen ist es zu verdanken, daß die deutsche

Medizin auf diesem Gebiet wieder internationale Anerkennung ge- nießt.

Er widmete sich mit Hingabe sei- nen Studenten, seinen ärztlichen Mitarbeitern war er Vorbild und An- sporn. Viele von ihnen haben sich auch ihrerseits um die ärztliche Versorgung und die medizinische Wissenschaft Verdienste und ho- hes Ansehen im In- und Ausland er- worben.

Eine große Zahl von wissenschaft- lichen Arbeiten bezeugt, daß Ernst Derra sich nie mit Erreichtem zu- friedengab. Zahlreiche Ehrenmit- gliedschaften und Auszeichnungen medizinischer Gesellschaften vieler Länder bestätigen das große Anse- hen, das er der deutschen Medizin erworben hat."

Diese Würdigung enthält die Ur- kunde zur Verleihung der Paracel- sus-Medaille an Prof. Dr. med. Dr.

h. c. Ernst Derra.

Derra wurde am 6. März 1901 in Passau als Sohn eines Bildhau- ers geboren. Nach dem Studium in München, Heidelberg und Wien arbeitete er zunächst unter Mora- witz an der Medizinischen Univer- sitätsklinik Leipzig. Hier entstan- den die ersten wissenschaftlichen Arbeiten, u. a. seine Doktordisser- tation über die Ausscheidung der Aminosäuren bei Leberkranken sowie zwei große Archivarbeiten gemeinsam mit Schoen auf kardio- logischem Gebiet. Bald jedoch drängten ihn Vitalität, Freude am Handeln und Tatkraft in das seiner Natur entsprechende Fach der Chirurgie. Von 1929 an gehörte Derra 16 Jahre un- ter von Redwitz der Chirurgi- schen Universitätsklinik in Bonn an und konnte sich 1936 für das Fach- gebiet der Chirurgie habilitieren.

Seit 1943 außerplanmäßiger Pro- fessor, wurde er 1945 Chefarzt der Chirurgischen Abteilung des Ma- rienhospitals Bonn-Venusberg und bereits ein Jahr später auf den or- dentlichen Lehrstuhl für Chirurgie an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf berufen. Dieser Klinik

ist er trotz mehrerer anderer Rufe bis zu seiner Emeritierung treu geblieben.

195 wissenschaftliche Arbeiten sind Ausdruck seiner forschenden und lehrenden publizistischen Akti- vität. Die Ausbildung der Studenten und Weiterbildung der Ärzte hat ihm immer sehr am Herzen gele- gen. Seine außergewöhnlichen Lei- stungen fanden weltweite Anerken- nung. Heute lebt Ernst Derra auf seinem bayerischen Landsitz un- weit von München.

Hermann Hoepke Foto: Ballarin

Prof. Dr. med.

Hermann Hoepke

„Die deutschen Ärzte ehren in Her- mann Hoepke einen Arzt, Wissen- schaftler und begeisternden akade- mischen Lehrer. Als Anatom hat Hermann Hoepke unzählige Stu- denten in die Medizin eingeführt.

Seine Forschungen über die lym- phatischen Organe vermitteln wichtige Einsichten in das System der körpereigenen Abwehr gegen- über bösartigen Tumoren. Sein wissenschaftliches Interesse in der Anatomie galt besonders den funk- tionellen Zusammenhängen, wie seine Werke ,Muskelspiel des

1420 Heft 21 vom 20. Mai 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Die Information:

Bericht und Meinung

Menschen' und ‚Zentrales und ve- getatives Nervensystem' b'ezeu- gen.

Hermann Hoepke hat der bilden- den Kunst als Lehrer an der Aka- demie Karlsruhe und in Veröffent- lichungen zahlreiche Anregungen gegeben. Sein wissenschaftliches und schriftstellerisches Interesse galt auch medizinhistorischen The- men. Erst vor kurzem hat er die Epen Homers ins Deutsche über- tragen.

Während der Zeit des Nationalso- zialismus erwarb er sich als prakti- scher Arzt das Vertrauen der Bür- ger seiner Wahlheimat Heidelberg.

Sie beriefen ihn, den parteilich Un- abhängigen, in den Rat der Stadt, dem er fast zwanzig Jahre ange- hörte."

Die Urkunde mit diesem Wortlaut wurde Prof. Dr. med. Hermann Hoepke bei der Verleihung der Pa- racelsus-Medaille überreicht.

Hoepke wurde am 13. Mai 1889 in Eberswalde (Mark Brandenburg) geboren. Nach dem Medizinstu- dium in Freiburg, Kiel, Marburg, München und Greifswald promo- vierte er 1918 in Greifswald. Im

Krieg war er Infanterie- und Artil- leriearzt an der Westfront. Seit 1919 Assistent am Anatomischen Institut der Universität Breslau, kam er 1921 nach Heidelberg, wo er sich 1923 für das Fach Anatomie ha- bilitierte. Sechzehn Jahre später wurde er aus dem Universitäts- dienst aus politischen Gründen entlassen und widmete sich als praktischer Arzt den Kranken sei- ner Wahlheimat Heidelberg. 1945 wurde er auf den Lehrstuhl für Anatomie an der Universität Hei- delberg berufen, den er bis zu sei- ner Emeritierung 1961 innehatte.

Hermann Hoepke hat auf dem Ge- biet der Anatomie umfassende wis- senschaftliche Arbeiten geleistet, insbesondere über den menschli- chen Bewegungsapparat und die Neuroanatomie. Große Bedeutung erlangten seine Forschungsergeb- nisse über das Lymphgewebe.

Seine ärztliche Tätigkeit während der Kriegsjahre gewann ihm das Vertrauen seiner Mitbürger, die ihn in den ersten Gemeinderat der Stadt Heidelberg nach dem Kriege wählten.

Ein wesentlicher Teil der Arbeit Hoepkes hat den Studenten ge- golten, denen er auch heute noch, viele Jahre nach seiner Emeritie- rung, für Vorlesungen und Prü- fungen zur Verfügung steht. Ganze Generationen von Ärzten hat er in über fünfzigjähriger Lehrtätigkeit in die Medizin eingeführt.

Hugo Wilhelm Knipping Foto: Archiv

Prof. Dr. med. Dr. rer.

nat. h. c. Dr. med. h. c.

Hugo Wilhelm Knipping

„Die deutschen Ärzte ehren in Wil- helm Knipping einen Arzt, Wissen- schaftler und akademischen Leh- rer, der auf vielen Gebieten der In- neren Medizin Hervorragendes ge- leistet hat. Internationale Anerken- nung erlangten seine Arbeiten auf dem Gebiet der Stoffwechsel-, Herz- und Lungenkrankheiten. Er entwickelte die Grundumsatzbe- stimmung zur Routinemethode für

die klinische Diagnostik. Große Verdienste erwarb er sich um die Nuklearmedizin, die er nach dem Kriege in Deutschland in die klini- sche Anwendung einführte und als Leiter des Medizinischen Institutes der Kernforschungsanlage Jülich auf einen hohen Stand brachte. Mit bewundernswerter Schaffenskraft und Schaffensfreude widmet Knip- ping sich heute den besonderen gesundheitlichen Problemen des

‚alten' Menschen.

Als wahrer Humanist hat sich Wil- helm Knipping mit vielen geistigen Disziplinen und mit der Kunst be- schäftigt. Trotz seiner großen wis- senschaftlichen Erfolge ist er stets ein bescheidener, hilfsbereiter und liebenswürdiger Mensch und Arzt geblieben."

So lautet der Text der Urkunde zur Verleihung der Paracelsus- Medaille an Prof. Dr. med. Dr.

rer. nat. h. c: Dr. med. h. c. Hugo Wilhelm Knipping.

Hugo Wilhelm Knipping wurde am 9. Juli 1895 in Dortmund geboren.

Als Artillerieoffizier nahm er am Er- sten Weltkrieg teil. Nach dem Krie- ge absolvierte er sein medizini- sches Studium in München und Düsseldorf und ein volles Chemie- studium.

Dem Studium folgten ausgedehnte Forschungsreisen in den Fernen Osten, nach Südamerika und in das Südliche Eismeer. Am Rockefeller- Institut in New York und in anderen ausländischen Institutionen arbei- tete er anschließend über Stoff- wechsel und innere Sekretion.

Nach Deutschland zurückgekehrt, wurde er Oberarzt der Medizini- schen Universitätsklinik Hamburg und habilitierte sich 1926 für das Fach der Inneren Medizin.

Seit 1934 war er Direktor der Medi- zinischen Poliklinik in Düsseldorf, darunter ein Jahr lang Rektor der Medizinischen Akademie. Von 1939 bis 1964 hatte er den Lehrstuhl für Innere Medizin der Universität Köln inne. 1>

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 21 vom 20. Mai 1976

1421

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Die Information:

Bericht und Meinung

Die Träger der Paracelsus-Medaille 1976

Die wissenschaftliche Arbeit Wil- helm Knippings ist immer Teamar- beit gewesen. Er hat es verstan- den, seine Mitarbeiter für neue Probleme zu interessieren. Seine Schüler haben sich heute auf zahl- reichen Gebieten, von denen bei- spielhaft nur die Nuklearmedizin, die Arbeitsmedizin und die Sport- medizin genannt sein sollen, einen guten Namen erworben.

Unübersehbar sind die wissen- schaftlichen Ehrungen und Aner- kennungen, die Knipping zuteil ge- worden sind. Er selbst ist ein be- scheidener, liebenswerter und hilfsbereiter Mensch und Arzt ge- blieben, der sich nach wie vor sei- nen Patienten widmet und mit wis- senschaftlicher Akribie seinen viel- fältigen medizinischen, histori- schen und künstlerischen Interes- sen nachgeht.

Heinz Schauwecker Foto: Kneidinger

Dr. med.

Heinz Schauwecker

„Die deutschen Ärzte ehren in Heinz Schauwecker einen pflicht- bewußten Arzt, der seine Patienten über mehr als vierzig Jahre in gu- ten und schlechten Zeiten betreut hat, und einen begabten Dichter

und Schriftsteller. Zahlreiche Ge- dichte, historische Romane und meisterliche Novellen bezeugen sein Einfühlungsvermögen in die kulturelle und geschichtliche Tradi- tion seiner Heimat, der Oberpfalz, sprechen aber auch von der Hinga- be und dem Verständnis des Arztes für die ihm anvertrauten Menschen.

Das dichterische Schaffen Heinz Schauweckers zeigt ihn als emp- findsamen Beobachter seiner Zeit und seiner Zeitgenossen. Als Arzt war er sich stets seiner sozialen Verpflichtungen bewußt. Er hat sich über sechzig Jahre aktiv für die Aufgaben des Roten Kreuzes eingesetzt, vor allem in den schwe- ren Jahren des Ersten Weltkrieges.

Auch ärztlichen Berufsorganisatio- nen stellte er seine Mitarbeit viele Jahre hindurch zur Verfügung. Be- sondere Aufmerksamkeit widme- te er seinen dichtenden und schrei- benden Berufskollegen, die ihn zum ersten Präsidenten ihres Deut- schen Bundesverbandes beriefen."

Die Urkunde mit diesem Wortlaut wurde Dr. Heinz Schauwecker bei der Verleihung der Paracel- sus-Medaille überreicht.

Heinz Schauwecker wurde am 19.

Oktober 1894 in Regensburg gebo- ren. Das Studium der Medizin be- endete er Anfang 1920 und erhielt im gleichen Jahr die Approbation als Arzt. 1921 promovierte er zum Doktor der gesamten Heilkunde. Im selben Jahr ließ er sich in Nürn- berg als praktischer Arzt nieder und wirkte dort zugleich als neben- amtlicher Schularzt und Flughafen- arzt bis zum Jahre 1938. Anfang 1939 verlegte er seine Praxis nach Berching/Oberpfalz und war hier als praktischer Arzt und Kranken- hausarzt bis 1963 tätig. Während dieser Zeit stelte er seine Mitarbeit viele Jahre hindurch den ärztlichen Organisationen zur Verfügung.

Bereits während des Ersten Welt- krieges, den er als Freiwilliger und junger Mediziner mitmachte, war er im Roten Kreuz eingesetzt. Auch nach Kriegsende widmete er sich der Rotkreuzarbeit und übernahm

1921 die ehrenamtliche Tätigkeit ab Kolonnenarzt. Später bekleide- te er in dieser Hilfsorganisation verschiedene Ehrenämter und ge- hört heute noch dem Vorstand des Bezirks Oberpfalz/Niederbayern des Bayerischen Roten Kreuzes an.

Für diese ehrenamtliche Mitarbeit und seine Verdienste erhielt Heinz Schauwecker seit 1925 eine Reihe von Auszeichnungen.

Bereits in jungen Jahren widmete sich Heinz Schauwecker der Dicht- kunst und empfand Freude vor al- lem in der lyrischen Dichtung. Bei seinem dichterischen Schaffen hat ihm sein ärztlicher Beruf, der ihm unter den damaligen Gegebenhei- ten sehr viel abverlangt hat, we- sentliche Anregungen und Eindrük- ke geschenkt. Als erstes Werk er- schien 1919 seine „Frankenmap- pe". In den Jahren bis 1954 folgte eine Reihe lyrischer Werke, in de- nen vor allem seine Verbundenheit mit Berching und seinen Menschen zum Ausdruck kam.

Neben der Lyrik entstanden auch eine ganze Reihe von Prosawer- ken, von denen das erste bereits 1920 erschien. Unter diesen Wer- ken sind besonders hervorzuheben seine historischen Romane. lm Ok- tober 1954 brachte er das Werk

„Das unabdingbare Vermächtnis"

heraus, das als autobiographische Darstellung seine Rotkreuzerleb- nisse wiedergibt. Mit diesem Werk wollte der Autor vor allem die Ju- gend ansprechen, sich der Ver- pflichtung zur Menschlichkeit stets bewußt zu sein. Seine Novellen und kleinen Erzählungen gelten als Meisterwerke der Prosa.

Einen weiteren Teil seines schrift- stellerischen Schaffens widmete Heinz Schauwecker dem Laien- spiel. Hier sind besonders die geistlichen und heimatlichen Spie- le zu nennen.

Der Bundesverband der deutschen Schriftstellerärzte wählte ihn im Jahre 1969 zum Präsidenten. In der

„Union mondiale d'öcrivains mäde- cins" gehörte er dem Präsidium als Vizepräsident an.

1422 Heft 21 vom 20. Mai 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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