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Archiv "Die Träger der Paracelsus- Medaille der deutschen Ärzteschaft 1979" (24.05.1979)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

82. DEUTSCHER ÄRZTETAG

Die Träger

der Paracelsus- Medaille

der deutschen Ärzteschaft 1979

Aus Anlaß des 82. Deutschen Ärz- tetages 1979 in Nürnberg wurden mit der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft ausge- zeichnet:

Prof. Dr. med.

Julius Berendes

Dr. med. Erich Hein

Prof. Dr. med.

Wilhelm Schneider

Die beim 55. Deutschen Ärztetag 1952 in Berlin gestiftete Paracel- sus-Medaille der deutschen Ärz- teschaft wird seither jährlich vom Präsidium des Deutschen Ärzte- tages an solche Ärzte verliehen, die sich durch ihre vorbildliche ärztliche Haltung, durch besonde- re Verdienste um Stellung und Geltung des ärztlichen Standes oder durch außerordentliche wis- senschaftliche Leistungen her- vorgetan haben. Die Geehrten er- hielten die hohe Auszeichnung aus der Hand des Präsidenten der Bundesärztekammer und des Deutschen Ärztetages, Dr. med.

Karsten Vilmar, im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung zum 82.

Deutschen Ärztetag am 15. Mai.

Julius Berendes Foto: privat

Prof. Dr. med.

Julius Berendes

„Die deutschen Ärzte ehren in Ju- lius Berendes einen Arzt, einen Wissenschaftler und Akademi- schen Lehrer, der sich um die Medizin und den Beruf des Arztes große Verdienste erworben

hat.

Der Schwerpunkt seiner ärztlich- wissenschaftlichen Tätigkeit liegt vor allem in Fragen der Rehabilita- tion. Von großer Bedeutung sind besonders seine monographi- schen Darstellungen zur Funk- tionsprüfung des Ohres, seine Ein- führung in die Sprachheilkunde und sein Lehrbuch der HNO-Heil- kunde. Nach einigen Jahren als Schriftleiter der Zeitschrift ,HNO`

ist er deren Mitherausgeber.

Neben der vielfältigen Arbeit als Klinikdirektor und Wissenschaftler hat Julius Berendes sich besonde- re Verdienste um die ärztliche Fortbildung erworben. So hat er sich bemüht, die Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in den Ge- samtzusammenhang der Medizin zu stellen und darüber hinaus Be- züge zur Geisteswelt darzulegen.

Julius Berendes ist Mitbegründer der Fortbildungstage des Berufs- verbandes der Hals-, Nasen- und Ohrenärzte. Wegen seines hohen wissenschaftlichen Ansehens ist Julius Berendes 1961 zum Mitglied der Leopoldina gewählt worden.

Er ist weiter Ehrenmitglied und korrespondierendes Mitglied zahl- reicher Fachgesellschaften im In- und Ausland. In der deutschen Ge- sellschaft für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals- Chirurgie war er lange Zeit Mit- glied des Vorstandes, 1961 Präsi- dent. Nach seiner Emeritierung übt er das Amt des Schriftführers aus.

Julius Berendes ist Mitbegründer und Dirigent des Musizierkreises der HNO-Ärzte und Gründer des Mannheimer Ärzteorchesters. Ju- lius Berendes hat sich um die me- dizinische Wissenschaft und um die ärztliche Fortbildung besonde- re Verdienste erworben."

Erich Hein Foto: Sexauer

Dr. med. Erich Hein

„Erich Hein wurde im Jahr 1939 unmittelbar nach seiner Bestal- lung als Arzt zum Militärdienst ein-

1450 Heft 21 vom 24. Mai 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen 82. DEUTSCHER ÄRZTETAG

berufen. 1943 geriet er als Führer einer Sanitätskompanie bei Stalin- grad in russische Kriegsgefangen- schaft, aus der er erst nach sechs Jahren entlassen wurde.

In der Zeit der Kriegsgefangen- schaft hat sich Erich Hein in meh- reren Kriegsgefangenenlagern in ganz besonderer Weise um die ärztliche Betreuung der mit ihm gefangenen deutschen Soldaten verdient gemacht. Eine große Zahl der von ihm betreuten Stalingrad- Kämpfer verdankt seinem Einsatz Leben und Heimkehr.

Von 1951 bis Oktober 1978 war Erich Hein in der Gesundheitsab- teilung des Bayerischen Staatsmi- nisteriums des Innern tätig, seit 1966 als deren Leiter. Er hat sich große Verdienste um das Gesund- heitswesen in Bayern erworben.

Ihm ist es zu verdanken, daß 1962 in Bayern als erstem Land der Bundesrepublik die Polio-Schluck- impfung eingeführt und erfolg- reich durchgeführt werden konn- te. 1960 war er verantwortlich für die gesundheitliche Betreuung des Eucharistischen Weltkongres- ses mit über 100 000 Teilnehmern aus allen Teilen der Welt.

Als Leiter der Gesundheitsabtei- lung des Bayerischen Staatsmini- steriums des Innern legte Erich Hein besonderen Wert auf die Pflege der Beziehungen zu den Heilberufskammern. Er hat sich vor allem stets darum bemüht, daß der Aufgabenbereich der Kam- mern der Heilberufe voll erhalten und von staatlichen Eingriffen ver- schont blieb. Dieser Stil der Rechtsaufsicht kann nur als vor- bildlich bezeichnet werden. Bei der großen kommunalen Gebiets- reform 1972 ist es ihm gelungen, die Organisation der Gesundheits- ämter nach modernen Gesichts- punkten zu reformieren und trotz aller Großraumlösungen bürger- nah zu gestalten.

Mit Erich Hein wird zugleich das verdienstvolle Wirken der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst

gewürdigt. In seinem vierzigjähri- gen ärztlichen Wirken hat Erich Hein Vorbildliches geleistet und sich sowohl in den langen Jahren seiner russischen Kriegsgefan- genschaft als auch später als lei- tender Medizinalbeamter beson- dere Verdienste um die von ihm betreuten Menschen und die Ärzte unseres Landes erworben."

Wilhelm Schneider Foto: privat

Prof. Dr. med.

Wilhelm Schneider

„Die deutschen Ärzte ehren in Wil- helm Schneider einen Arzt und ei- nen Wissenschaftler, der in der Medizin und im Beruf des Arztes Hervorragendes geleistet hat.

Wilhelm Schneider hat sich als Wissenschaftler besondere Ver- dienste um das Wirksamwerden dermatologischer Gesichtspunkte bei der Patientenversorgung er- worben, sowohl bei der Aufklä- rung der Pathogenese von Erkran- kungen als auch bei deren The- rapie.

Darüber hinaus ist von ihm auf dem traditionellen Boden der Tü- binger Klinik die Phlebologie und

Proktologie in einem beispielhaf- ten Maße entwickelt worden. Wil- helm Schneider ist es zu verdan- ken, daß für eine erfolgreiche Be- handlung ein Verbund zwischen Dermatologen, Physiologen, Inter- nisten und Angiologen in einer sel- ten glücklichen Weise geschaffen wurde.

In seiner Eigenschaft als Präsi- dent, Ehrenmitglied oder korre- spondierendes Mitglied hat Wil- helm Schneider in vielen in- und ausländischen Fachgesellschaften die Entwicklung der Dermatologie entscheidend mitgeprägt.

Neben den vielfältigen Aufgaben des Klinikdirektors und Hoch- schullehrers hat Wilhelm Schnei- der sich in besonderer Weise um die ärztlichen Berufsorganisatio- nen verdient gemacht. Er stellte sein Wissen und seine Arbeitskraft den ärztlichen Organisationen zur Verfügung, wo er als Mittler zwi- schen den niedergelassenen und den an der Universität tätigen Ärz- ten wirkte. Mit engagierter Hinga- be wirkte er bei der Überarbeitung der Weiterbildungsordnung mit, wobei er mit Rat und Tat, beson- ders unter Berücksichtigung der Patientenversorgung, sein Fach- wissen und seine Arbeitskraft den ärztlichen Organisationen zur Ver- fügung stellte.

Wilhelm Schneider hat sich durch seine wissenschaftlichen Leistun- gen und seine berufsständische Arbeit besondere Verdienste er- worben."

Über die Eröffnungsveran- staltung des 82. Deutschen Ärztetages in Nürnberg am 15. Mai, in deren Rahmen die Verleihung der Paracelsus- Medaille der deutschen Ärz- teschaft 1979 vorgenommen wurde, und über die Bera- tungen des Ärztetag-Ple- nums wird das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT in seiner nächsten Ausgabe ausführ- lich berichten.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 21 vom 24. Mai 1979 1451

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