54,2%
53,0%
51,8%
50,3%
28,0% 25,0% 22,5%
26,5%
1975 1976 1977 1978
Praktiker Allgemeinärzte Übrige Ärzte
Entwicklung der Zahl der Ärzte 1975 bis 1978 (Zugelassene Ärzte nach § 24 ZOÄ)
Betrachtet man die strukturelle Entwicklung der freipraktizierenden Ärzte (zugelassene Ärzte nach § 24 Zulassungsordnung Ärzte) in den letzten Jahren, so sind zwei unterschiedliche Trendverläufe unübersehbar: Wäh- rend die Gruppe der Allgemeinärzte und Praktiker zwischen 1975 und 1978 nahezu stagnierte (+ 1,1 Prozent), verzeichneten die übrigen Arztsparten einen kräftigen, 18prozentigen Zuwachs. Lag noch 1975 der Anteil beider Arztgruppen an der Gesamtzahl der nach § 24 ZOÄ zugelassenen Ärzte in der Bundesrepublik etwa gleich hoch bei jeweils etwa 50 Prozent, so erreichte bereits drei Jahre später die Gruppe der „Spezialisten" über 54 Prozent. Eine kontinuierliche Gewichtsverlagerung zugunsten der Spezialdisziplinen cha- rakterisiert somit die unmittelbare Vergangenheit BÄK
51.371 52.753 48.107 49.560
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Arzneimittel:
Staat „verdient" mit
Der Staat war am Medikamenten- umsatz 1978 mit rund 3,7 Milliar- den DM Steuereinnahmen betei- ligt, teilte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Frankfurt, mit.
Die Steuereinnahmen des Staates aus der Herstellung und dem Ver- trieb von Arzneimitteln werden vom BPI wie folgt aufgegliedert:
Insgesamt 965 Millionen DM führ- te die Industrie bei einem Produk- tionswert von 13,4 Milliarden DM an Gewinn- und sonstigen Steuern ab.
Von Großhandel und Apotheken flossen dem Staat rund eine Mil- liarde DM an Steuern zu. Bei ei- nem Arzneimittelkonsum im Wert von rund 15 Milliarden DM (zu Ver- braucherpreisen) nahm der Staat schließlich noch 1,6 Milliarden DM Mehrwertsteuer ein. Weitere 100 Millionen DM fielen an Brannt- weinsteuer für den bei der Arznei- mittelherstellung verwendeten Al- kohol an. Rechnet man noch die rund 1,8 Milliarden DM Lohn- und Einkommensteuern der Mitarbei- ter der Arzneimittelindustrie und des -handels hinzu, die gleichfalls Bestandteil der Arzneimittelpreise sind, so schöpfte der Staat 1978 insgesamt 5,5 Milliarden DM ab.
Jede dritte Mark, die Kranke für Arzneimittel ausgeben, wird also von den Finanzämtern eingestri- chen.
Die Pharmaindustrie forderte die Bundesregierung erneut auf, den Mehrwertsteuersatz für Arzneimit- tel zu senken.
Auch ein ärztlicher Verband hat sich jetzt des Themas in einer großangelegten Aktion angenom- men. In der Bundesrepublik Deutschland werden Pharmaka mit dem vollen Steuersatz bela- stet, während in den anderen europäischen Staaten Arzneimittel meist ganz oder teilweise von der Steuer befreit sind. EB
Dialysepatienten nicht „hilflos"
Eine generelle Regelung, um eine etwaige „Hilflosigkeit" bei Dialy- sepatienten festzustellen, kann es nicht geben. Diese Auffassung vertrat der Parlamentarische Staatssekretär Hermann Busch- fort (Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung) auf Anfrage des SPD-Bundestagsabgeordne- ten Dr. Ulrich Steger, Dorsten.
Die Voraussetzungen zur Annah- me einer „Hilflosigkeit" seien nur dann erfüllt, wenn der Dialysepa- tient auch über die Zeiten hinaus.
in denen er an die „künstliche Nie- re" angeschlossen ist, Hilfelei-
stungen benötige. Das träfe nur bei nierenkranken dialysebedürfti- gen Kindern und einem Teil der erwachsenen Dialysepatienten zu.
Eine Minderung der Erwerbsfähig- keit um 100 Prozent müsse aller- dings allen Dialysepatienten, auch den Berufstätigen, bescheinigt werden.
Buschfort wies darauf hin, daß diese Regelung für Dialysepatien- ten den Ländern mitgeteilt worden und außerdem in der vom Bundes- ministerium für Arbeit und So- zialordnung herausgegebenen Schrift „Anhaltspunkte für die ärztliche Begutachtung Behinder- ter nach dem Schwerbehinderten- gesetz" enthalten seien. Hä
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 30 vom 24. Juli 1980 1837