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Archiv "Vier Milliarden DM Steuern belasten Arzneimittel" (24.06.1983)

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Academic year: 2022

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Bericht und Meinung

Öffentlicher Gesundheitsdienst

wahlweise definieren als eine be- stimmte Denkweise, als Strategie zur Organisation der Gesundheits- versorgung, als Betreuungsebene, als ein System zusammenhängen- der Aktivitäten. In jedem Falle müßten berücksichtigt werden so- ziale Gleichheit und Gerechtigkeit, Eigenverantwortung, internationa- le Solidarität und ein weitgefaßtes Gesundheitskonzept. Es sei auch auf die neue Erkenntnis hinzuwei- sen, nach der es schon aus Ko- stengründen nicht möglich ist, das Recht jedes Bürgers auf die An- wendung aller Mittel einer aufwen- digen, technisch hochentwickel- ten Medizin zu verwirklichen — ein weiteres Argument Dr. Vuoris für eine Neubesinnung über die pri- märe Gesundheitsversorgung. Im Grunde genommen, schloß Dr.

Vuori, sei dieses Konzept als Leit- prinzip voll im Einklang mit dem Konzept der Volksgesundheit, das gerade in Deutschland und gerade bei den deutschen Amtsärzten ei- ne so ehrwürdige Tradition hat.

Zum Stichwort „Tradition" noch ein Zusatz: 1883, vor genau hun- dert Jahren, wurde der Preußische Medizinalbeamtenverein gegrün- det; seine Nachfolger waren der Bund der Deutschen Medizinalbe- amten und jetzt der Bundesver- band der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Der Bun- desverband nimmt sicherlich mit Recht für sich das Verdienst in Anspruch, daß in der födera- tiv gegliederten Bundesrepublik Deutschland im Öffentlichen Ge- sundheitsdienst bis auf den heuti- gen Tag noch nach weitgehend einheitlichen Gesichtspunkten ge- arbeitet wird. Dazu gehört auch als eine sehr wesentliche Aufgabe die vielfältige Aktivität auf den Ge- bieten der Aus-, Weiter- und Fort- bildung der Ärzte und anderer Ge- sundheitsberufe. Diesen wichti- gen Aspekt unterstrich auch Frau Karwatzki in Kassel besonders.

Die Frage sei nur, schloß Dr. Eber- hard Pfau in Kassel, wenn es nicht bald ein Konzept gibt: „Halten wir das noch einmal hundert Jahre durch?" Günter Burkart

NACHRICHTEN

Wieder-Eröffnung der Fortbildungskongresse der Bundesärztekammer in Montecatini Terme

„Mit dem Wort Streß ist heute kein Staat mehr zu machen"; durch Po- pularisierung sei der Streßbegriff unbrauchbar geworden. Dies sag- te Prof. Dr. Manfred Steinbach, Leiter der Abteilung Humanmedi- zin im Bundesgesundheitsministe- rium und selbst ehemaliger Lei- stungssportler, in seinem Festvor- trag zur Eröffnung des 17. Interna- tionalen Fortbildungskongresses der Bundesärztekammer in Mon- tecatini Terme. Am Beispiel des Sportes zeigte Prof. Steinbach die Wirkung von Streß als eines Me- chanismus zur Erzielung erhöhter Leistungsbereitschaft und Lei- stungsfähigkeit. Sobald man aber den Streß auch zu den Risikofak- toren für die Gesundheit zähle, die es im präventiven Sinne zu beseiti- gen gelte, ist nach Prof. Stein- bachs Meinung der Begriff „ver- braucht". Alles, was uns nicht paßt, ist heute Streß, aber ohne die Anregung durch Streß bleibe dem Menschen nur die völlige Frustra- tion: Kultur, Zivilisation und Ge- sundheit müßten schweren Scha- den nehmen.

Dr. Karsten Vilmar, Präsident der Bundesärztekammer, hatte zuvor den Montecatini-Kongreß in Ge- genwart der italienischen Erzie- hungsministerin, Franka Falcucci, eröffnet nach einer fünfjährigen Unterbrechung der Kongreßserie an diesem Ort. Vilmar betonte, daß gerade Montecatini Terme beson- ders für das intensive Gespräch zwischen Referenten und Teilneh- mern und für die interdisziplinäre Verständigung geeignet ist — letz- teres sei gerade in einem Augen- blick notwendig, wo es darum ge- he, den Ärzten den Bereich der gesamten Medizin auch im Notfall- dienst zu erhalten.

Primarius Dr. Richard Piaty, Präsi- dent der Österreichischen Ärzte- kammer, nannte den anderen

Aspekt, der für Montecatini Terme spreche: die Lage in einer „Ver- dichtungszone der europäischen Kultur". Es sei auch eine Aufgabe der Ärzte, gegen Entwicklungen anzukämpfen, die sich aus dem Beiseiteschieben des Geschichts- bewußtseins im Bildungswesen ergeben haben.

Kongreßleiter ist Prof. Dr. Dr. h. c.

Ernst Fromm — er hat vor genau 30 Jahren anläßlich einer Sitzung ei-

nes europäischen Ärztegremiums Montecatini Terme als einen her- vorragend geeigneten Kongreßort ausfindig gemacht. bt

Vier Milliarden DM Steuern belasten Arzneimittel

Mit rund zwei Milliarden DM Mehr- wertsteuer und weiteren 100 Mil- lionen DM Monopolabgaben (für in Arzneimitteln verarbeiteten rei- nen Alkohol) wird zur Zeit der Me- dikamentenverbrauch der sozial- versicherten Bundesbürger bela- stet. Darüber hinaus hatten im ver- gangenen Jahr die pharmazeuti- sche Industrie, der pharmazeuti- sche Großhandel und die Apothe- ken zwei Milliarden DM Gewinn- steuern an den Fiskus abzuführen.

Insgesamt fließen demnach dem Finanzamt aus dem Verbrauch von Arzneimitteln, der Arzneimit- telproduktion und -verteilung jähr- lich insgesamt vier Milliarden DM direkte Steuern zu.

Zählt man zu den dem Fiskus di- rekt zufließenden Steuern noch die parafiskalischen Abgaben — nämlich die Sozialversicherungs- beiträge — hinzu, die die rund 160 000 Mitarbeiter in der pharma- zeutischen Industrie, im Großhan- del, in den Apotheken und die Ar- beitgeber an die gesetzliche Kran- ken-, Renten- und Arbeitslosen- versicherung sowie in Form von Einkommen- und Lohnsteuer ab- führen müssen, so erhöht sich der Gesamtbetrag aus Steuern und Sozialabgaben auf insgesamt 5,7 Milliarden DM pro Jahr. EB

16 Heft 25 vom 24. Juni 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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