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Archiv "„Und seid ihr nicht willig ...„" (09.04.1982)

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DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

9. April 1982 79. Jahrgang

"Und seid ihr nicht willig ..."

W

eltuntergangsstim- mung zu beschwören gehört fast schon zum „guten Ton" organi- sierter öffentlicher Diskus- sionen; das gilt leider auch für Gesundheitspolitiker.

Klischeevorstellungen, Un- terstellungen, Behauptun- gen, Mißinterpretationen oder schlichtes Unver- ständnis haben den für vie- le willkommenen Effekt, die Leistungsträger im Ge- sundheitswesen zu verun- sichern und von den ei- gentlichen Problemen ab- zulenken. Nach diesem Schnittmuster lief auch ei- ne Podiumsdiskussion wäh- rend des Fortbildungskon- gresses der Bundesärzte- kammer in Davos ab. Die sozial- und gesundheitspo- litischen Sprecher der Bun- destagsfraktionen, Eugen.

Glombig (SPD), Hanshein- rich Schmidt/Kempten (FDP) und Heinrich Franke (CDU/CSU), lieferten sich ein wahrhaft totes Rennen dabei, das sich „verstär- kende Spannungsverhält- nis zwischen Leistungsnot- wendigkeit und Kostenbe- grenzung im Gesundheits- wesen" zu beschwören.

D

ie Ärzte, Zahnärzte, Apotheker und die pharmazeutische Indu- strie standen erneut als

„Hauptkostenverursacher"

am Pranger. Abermals ver- suchten die Politiker, die Selbstverwaltungsorgane der Krankenkassen und der Ärzte sowie der ande- ren Erbringer von Gesund- heitsleistungen unter mas- siven Druck zu setzen. Oh- ne daß nach den eigentli- chen Ursachen der Kosten- expansion gefragt wurde,

machte quasi die Drohung die Runde: „Und seid ihr nicht willig, so brauchen wir Gewalt!"

Namentlich Ministerialdi- rektor Albert Holler vom Bundesministerium für Ar- beit und Sozialordnung deutete an, wohin die Reise gehen soll: Er fragte, ob noch mehr „volkswirt- schaftliche Ressourcen" für den „Medizinbetrieb" als heute ausgegeben werden sollen. Nach der Lesart des Ministerialbeamten hätten eben „Appelle und guter Wille allein" nicht ausge- reicht, um die Kostenzu- wächse im System auf ein.

„erträgliches Niveau" zu- rückzuschrauben.

D

ie finanziellen Vorlei- stungen und Selbstbe- schränkungen der Ärz- te, Zahnärzte, Apotheker und der pharmazeutischen.

Industrie blieben uner- wähnt. Offenbar sind diese für Holler ebenso selbst- verständlich wie seine zu kurz gedachte Formel, wo- nach sich Gesundheitspoli- tik auf Kostendämpfung und Strukturveränderung reduziert.

Warum wollen eigentlich manche Politiker den Be- weis für den anhaltenden Erfolg der ärztlichen Hal- tung nicht abwarten?

Fürchten sie etwa, daß die sachkundigen ärztlichen Vorstellungen zur Weiter- entwicklung und Struktur- verbesserung des Gesund- heitswesens greifen und damit andersgearteten po- litischen Vorstellungen den Garaus machen könn- ten? HC

Die Information:

Bericht und Meinung Konzertierte Aktion

auf neuem Kurs 19

Dr. med. Eckart Fiedler

Die vier Empfehlungen

vom 24. März 1982 20

Realistische Erwartung 23 Ausführungen von Dr. med. Hans Wolf Muschallik zu einer Empfehlung zur Veränderung der Vergütung für die kassen- und vertragsärztliche Ver- sorgung

Finanzierungsspielraum reicht . . 24 Statement von Willi Heitzer, Bundes- verband der Ortskrankenkassen, zur Veränderung der Vergütung für die kassen- und vertragsärztliche Versor- gung

Belastung des Personals 25 Aus dem Statement von Dr. med. Jörg D. Hoppe, dem Vorsitzenden des Mar- burger Bundes, zur Krankenhaus- empfehlung

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Übersichtsaufsätze

Alloplastische Materialien bei

hörverbessernden Operationen 29

Prof. Dr. med. Klaus Jahnke

Rehabilitation

nach Herzinfarkt 59

Prof. Dr. med. Klaus Donat, Prof. Dr. med. Horst Jungmann

Editorial

Abwehreffekte und klinisch- diagnostische Bedeutung des

C-reaktiven Proteins 40

Prof. Dr. med. Gerhard Uhlenbruck.

Diplombiologe Jörg Sölter

Für Sie gelesen 42

Bekanntmachung der Bundesärztekammer Stellungnahme des Wissen- schaftlichen Beirates der Bun- desärztekammer zur Frage der

Kriterien des Hirntodes 45 Fortsetzung auf Seite 3 II>

Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 14 vom 9. April 1982 1

Referenzen

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