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Archiv "Alzheimer-Tests brauchen einheitliche Standards" (24.08.2009)

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A 1642 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 34–35

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24. August 2009 Nach einer großen internationalen Untersu-

chung unter Beteiligung deutscher Neurolo- gen, kann die Messung von Proteinen im Li- quor den Beginn der Alzheimer-Krankheit mit hoher Zuverlässigkeit aufzeigen (JAMA 2009;

302[4]: 385–93). In der Studie konnten 83 Prozent jener Patienten mit leichten Denk- störungen identifiziert werden, die in den Jah- ren nach der Messung Alzheimer entwickelten.

Bei den Biomarkern handelt es sich um das Tau-Protein, das Teil des Zellgerüsts ist, sowie um Beta-Amyloid, das sich im Gehirn von Alz- heimer-Patienten ablagert. Klare Hinweise auf eine beginnende Alzheimer-Krankheit liefern demnach erhöhte Werte für Tau und erniedrig- te Werte für Beta-Amyloid im Liquor cerebro- spinalis.

Für die Studie wurden insgesamt 1 200 Pa- tienten untersucht. Zunächst wurden 529 Pa-

tienten mit einer Alzheimer-Demenz mit 304 gesunden Testpersonen verglichen, um die Grenzwerte festzulegen. Dann wurden 750 Pa- tienten mit einer leichten kognitiven Beein- trächtigung über mindestens zwei Jahre bezie- hungsweise solange, bis eine klinische De- menz manifest wurde, im Verlauf beobachtet.

Die Studie zeigt, dass diese Biomarker 83 Pro- zent der Patienten mit leichten kognitiven Be- einträchtigungen identifizieren können, die in den folgenden Jahren Alzheimer entwickeln werden.

Nach Angaben von Prof. Dr. med. Günther Deuschl, 2. Vorsitzender der Deutschen Gesell- schaft für Neurologie, bestätigt die Veröffentli- chung zwar eine theoretisch mögliche Früher- kennung der Alzheimer-Krankheit, jedoch wie- sen die Messwerte und -verfahren der zwölf an der Studie beteiligten Gedächtniskliniken

erhebliche Unterschiede auf. „Bevor diese Werkzeuge routinemäßig in der Praxis einge- setzt werden können, müssen sie aber noch weiter verfeinert und standardisiert werden“, kommentiert Deuschl. „Wir sind noch nicht so weit, solch einen Test routinemäßig bei älteren Menschen mit beginnenden Gedächtnisstörun- gen einzusetzen.“

Allzu oft würde durch ein positives Tester- gebnis falscher Alarm ausgelöst. Dies sei nicht zu rechtfertigen, solange es noch keine Arznei- mittel gebe, die den Krankheitsverlauf länger- fristig beeinflussen können. Ebenso wie Studi- enleiter Niklas Mattson (Sahlgrenska University Hospital, Göteborg, Schweden) hofft auch Deuschl, dass entsprechende Therapien bald zur Verfügung stehen. Auch an einer Impfung gegen die Alzheimer-Krankheit werde bereits seit vielen Jahren gearbeitet. EB

ALZHEIMER-TESTS BRAUCHEN EINHEITLICHE STANDARDS

Die Zahl der anmeldepflichtigen Zu - sammenschlussvorhaben von Kran- kenhäusern ist zurückgegangen. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht des Bundeskartellamtes für die Jahre 2007 und 2008 hervor. Ein Grund hierfür sei vor allem die gute kon- junkturelle Lage vor der Finanz - krise gewesen, sagte Dr. Bernhard Heitzer, Präsident des Bundeskar- tellamtes. Laut Bericht wurden 2007 und 2008 mehr als 30 Fusi- onsvorhaben angemeldet, wobei das Kartellamt die Übernahme des Hamburger Krankenhauses Maria- hilf durch die Asklepios-Kliniken Hamburg untersagte.

Des Weiteren leitete das Bundes- kartellamt ein Verfahren gegen An- BUNDESKARTELLAMT

Weniger Fusionen von Krankenhäusern

bieter von Praxissoftware für nie- dergelassene Ärzte ein. Ärzte nut- zen diese Software unter anderem, um Medikamente zu verschreiben.

Allerdings verwenden sie oft kos- tenfreie Versionen, die durch Wer- bung finanziert werden. Der Vorwurf des Bundeskartellamtes: Den Ärz- ten werde es extrem erschwert, un- abhängig Medikamente auszuwäh- len. Seit dem 1. Juli 2008 dürfen Ärzte allerdings ohnehin nur noch Praxissoftware nutzen, die die Aus-

Die Ausgaben in den Arztpraxen sind den letzten Jahren signifi - kant gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Branchenanalyse der Deutschen Apotheker- und Ärzte- bank (Apobank), für die die Daten von rund 5 000 Praxen ausgewertet wurden. Demnach stiegen die Pra- xiskosten zwischen 2006 und 2008 um durchschnittlich 5,3 Prozent.

Kostentreiber waren vor allem die Personalkosten (plus 4,6 Pro- ARZTPRAXEN

Deutlicher Kostenanstieg

zent) und die Raumkosten (plus 5,1 Prozent). Dabei mussten die Haus- ärzte im Bereich der Personalkosten eine höhere Kostensteigerung als die Fachärzte verkraften. Für die Hausärzte verzeichnete die Apo- bank Personalkostensteigerungen in Höhe von 4,8 Prozent (Fachärz- te: plus 4,5 Prozent). Bei den Fach- ärzten legten hingegen die Raum- kosten mit plus 6,4 Prozent beson-

ders stark zu. JF

wahl von Medikamenten nach ob- jektiven Kriterien sicherstellt und die von der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung zugelassen wurde.

Für die kommenden Jahre rech- net das Bundeskartellamt mit weite- ren Zusammenschlüssen von Kran- kenkassen. Ein Beispiel für diesen Trend: Die Fusion von Techniker- Krankenkasse und der IKK-Direkt.

Durch sie entstand die mit mehr als 7,1 Millionen Versicherten größte Krankenkasse in Deutschland. mt Mehr als 30 Fusi-

onsvorhaben wur- den 2007 und 2008 beim Bundeskar- tellamt angemeldet.

Foto: mauritius images

A K T U E L L

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