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Archiv "Bei Alport-Syndrom verlängern ACE-Hemmer das Überleben" (04.05.2012)

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A 896 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 18

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4. Mai 2012 Bis vor kurzem war für Patienten mit Alport-

Syndrom, einer Erbkrankheit, die mit einem Verlust der Nierenfunktion meist schon im frü- hen Erwachsenenalter assoziiert ist, keine Be- handlung bekannt, die den Verlauf der Erkran- kung hinauszögern würde. Ein Forscherteam unter Federführung von Prof. Dr. med. Oliver Groß vom Universitätsklinikum Göttingen hat in zwei europaweiten Studien herausgefunden, dass die prophylaktische Gabe von Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptor-Blo- cker) bei Alport-Syndrom die Dialysepflichtig- keit um viele Jahre hinauszögern und das Risi- ko für einen vorzeitigen Tod verringern kann (Kindey Int 2012; 81: 494–501; Kindey Int 2012; 81: 779–83). Auch gesunde Träger der entsprechenden Erbanlagen profitieren von ei- ner vorbeugenden Behandlung. Für diese For-

schungsarbeiten wurde Groß beim 118. Inter- nistenkongress mit dem Präventionspreis der Deutschen Stiftung Innere Medizin (DSIM) aus- gezeichnet.

In Deutschland leben etwa 5 000 Menschen in 1 000 Familien mit Alport-Syndrom. Ursache sind Mutationen in einem Gen, das für Kollagen Typ IV kodiert. Dieses Bindegewebsprotein wird unter anderem im Innenohr, in der Augenlinse und in den Nieren exprimiert. Bei x-Chromo- som-gebundender oder bei homozygoter Anla- ge entwickeln sich Innenohrschwerhörigkeit, Sehstörungen und fortschreitende Nierener- krankung. Im Durchschnitt werden die Patien- ten ab dem 22. Lebensjahr dialysepflichtig.

Seit 2006 sammelt Groß deshalb in einem Europäischen Register Daten von Familien mit Alport-Syndrom aus ganz Europa. Eine frühe, blutdrucksenkende Therapie mit Inhibitoren

des Renin-Angiotensin-Systems verlängert ei- ner Auswertung zufolge in der Population der Patienten, die zu Studienbeginn eine Protein - urie hatte, die Zeit bis zur Dialysepflichtigkeit statistisch vom 22. auf das 40. Lebensjahr.

Patienten mit Hämat- oder Mikroalbuminurie wurden bei prophylaktischer Therapie im Be- obachtungszeitraum von durchschnittlich mehr als 20 Jahren gar nicht dialysepflichtig.

Bei heterozygoten Merkmalsträgern ist die klinische Ausprägung deutlich variabler als bei homozygoter Anlage. Auch sie können im hö- heren Lebensalter ein Nierenversagen entwi- ckeln, haben Groß und Mitarbeiter festgestellt.

Und auch bei ihnen kann die Einnahme von ACE-Hemmern die Progression aufhalten. Ex- perten schätzen, dass 0,5 bis ein Prozent aller Menschen Träger einer Alport-Mutation sind.

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

BEI ALPORT-SYNDROM VERLÄNGERN ACE-HEMMER DAS ÜBERLEBEN

Das Risiko, an einer durch einen Zeckenstich übertragenen Lyme- Borreliose zu erkranken, ist in Brandenburg, Sachsen und Bayern deutschlandweit am größten. In den Ballungsräumen an Rhein und Ruhr tritt die Krankheit hingegen deut- lich seltener auf.

Das ergaben die Auswertungen von Prof. Dr. med, Thomas Kiste- mann vom Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Univer- sität Bonn. Eine vom Leibniz-Insti- ZECKENSTICHE

Regionale Unterschiede bei Borreliose

tut für Länderkunde erstellte Karte verdeutlicht die regional unter- schiedliche Verbreitung der Erkran- kung in Deutschland. Danach nimmt die Häufigkeit der Erkrankung von Norden nach Süden zu, gleichzeitig zeichnet sich ein deutliches Ost- West-Gefälle ab. Die höchsten Be- handlungsraten findet man entlang der Grenzen zu Polen und Tsche- chien.

Die Landkarte im Internet unter:

http://aktuell.nationalatlas.de hil Wenn chirurgische Chefärzte und

Krankenhausmanager überhaupt miteinander kommunizieren, dann dominieren mit weitem Abstand fi- nanzielle Fragen. Diese – nicht un- erwartete – Kernaussage einer On- line-Umfrage des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen (BDC) wird durch präzise Verbesserungs- vorschläge flankiert. Mit 89 Detail- fragen, die von 649 Leitenden Ärz- ten beantwortet worden sind, stellt die Umfrage die umfangreichste Erhebung zur Management-Schnitt- stelle in deutschen Klinken dar.

Danach monieren die chirurgi- schen Chefärzte erhebliche Defizite in der Kommunikation über be- triebliche Fragen wie Infrastruktur, CHEFÄRZTE UND MANAGER

Problematische Schnittstelle

diagnostische Ausstattung, Stati- onsbetrieb oder die Zusammenar- beit mit Niedergelassenen. „Hier könnten die Chefärzte ihr kauf - männisches Management aufgrund ihrer exzellenten Kenntnisse des komplexen Klinikbetrieb stark un- terstützen“, sagte Prof. Dr. med.

Carolin Tonus, Chefärztin der As- klepios-Klinik Nord in Hamburg und BDC-Präsidiumsmitglied, bei der Vorstellung der Umfrage in Ber-

lin. Als großes Manko empfinden es die Leitenden Ärzte, dass ihnen valide Informationen zur Kosten - situation der Klinik vorenthalten würden. „Dies erzeugt bei den ärzt- lichen Führungskräften ein Gefühl des Verantwortlichseins ohne Ak - tionsmöglichkeit“, erklärte Tonus.

„So gut wie nie“ wird nach der Um- frage auf der Leitungsebene über die Themen Forschung und Lehre sowie Drittmittel gesprochen. zyl Defizite der ge-

genseitigen Wert- schätzung stehen der Kooperation von Ärzten und Klinik- managern im Weg.

Foto: iStockphoto

A K T U E L L

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