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Nachhaltige Landwirtschaft

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Academic year: 2022

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Nachhaltige Landwirtschaft

Von der Ideengeschichte zur praktischen Umsetzung

Von Olaf Christen

Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung Christian-Albrechts-Universität Kiel

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1. VORWORT... 1

2. GESCHICHTE... 4

2.1. Ideengeschichte der nachhaltigen Entwicklung ...4

2.2. Der Brundtland-Bericht...8

2.3. Entwicklung seit dem Brundtland-Bericht ...10

2.4. Kritik am Konzept der Nachhaltigkeit...16

3. DEFINITION DER NACHHALTIGEN LANDWIRTSCHAFT... 18

4. MESSUNG DER NACHHALTIGKEIT... 22

4.1. Entwicklung von Indikatoren...22

4.2. Umweltindikatoren und grünes Bruttosozialprodukt...25

4.3. Indikatoren in den Bereichen des Natur- und Landschaftsschutzes ...33

4.4. Dauerversuche und antike Systeme zur Beurteilung der Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Produktionssysteme ...35

4.5. Ökobilanzen ...36

4.6. Modelle ...38

4.7. Bewertungsproblematik...39

5. BEISPIELE FÜR NACHHALTIGE PRODUKTIONSWEISEN ... 41

5.1. Bodenschutz ...41

5.2. Stickstoffverluste ins Grund- und Trinkwasser sowie in die Atmosphäre ...42

5.3. Energiebilanzen ...42

5.4. Arten- und Naturschutz...43

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5.6. Gentechnik und Nachhaltigkeit ...46

5.7. Abwägung zwischen den einzelnen Systembestandteilen ...46

6. NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT IM VERGLEICH MIT VORHANDENEN LEITBILDERN... 48

7. MAßNAHMEN ZUR UMSETZUNG EINER NACHHALTIGEN LANDWIRTSCHAFT... 55

7.1. Suffizienz, Effizienz und Konsistenz...55

7.2. Praktische Umsetzung...58

7.3. Lehre und Forschung...63

7.4. Beratung und Information ...64

7.5. Regionalisierung ...65

8. SCHLUßFOLGERUNGEN UND EMPFEHLUNGEN... 66

9. LITERATURVERZEICHNIS... 71

10. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS UND HYPERLINKS NATIONALER UND INTERNATIONALER EINRICHTUNGEN UND ORGANISATIONEN, DIE SICH MIT FRAGEN EINER NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG BESCHÄFTIGEN ... 81

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1. Vorwort

Nachhaltige Entwicklung (engl. "sustainable development") ist zum Synonym für die Ver- bindung von Umwelt- und Entwicklungspolitik geworden. Basierend auf Überlegungen, die erstmals im sogenannten Brundtland-Bericht in die breite politische Diskussion getragen wur- den, ist die Frage der Nachhaltigkeit in vielen nationalen und internationalen Konferenzen zum zentralen Begriff geworden (WCED 1987). Nach dem Konzept der nachhaltigen Ent- wicklung sollen die Bedürfnisse der gegenwärtig Lebenden befriedigt werden, ohne zu ge- fährden, daß auch zukünftig lebende Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Das wesentliche Element der Nachhaltigkeit ist damit Ausgleich und Gerechtigkeit innerhalb und zwischen den Generationen.

Für die Ausgestaltung einer nachhaltigen Entwicklung ist die Landwirtschaft ganz besonders gefordert, da bei einer weiter rapide wachsenden Erdbevölkerung die Frage der gesicherten Nahrungsversorgung immer wichtiger wird. Lebten am Anfang des Jahrhunderts auf der Erde nur 1.6 Milliarden Menschen, so ist die Zahl bis heute auf mehr als 6 Milliarden angewach- sen. Schätzungen gehen davon aus, daß in den nächsten 25 Jahren die Erdbevölkerung gar bis auf 8.5 Milliarden anwachsen kann. Mehr als 2/3 dieser Menschen wird in den Ländern des Südens leben und so die ohnehin schon schwierige Versorgungssituation in Afrika, Asien und Südamerika weiter verschlechtern (GROOT et al. 1998). Dabei ist eine Steigerung der Nah- rungsproduktion durch die Ausweitung von Anbauflächen nur noch sehr begrenzt möglich.

Schon jetzt konkurriert vielerorts die Produktion von Nahrungsmitteln mit dem Erhalt wert- voller Biotope. Aber auch die gegenwärtige Anbaufläche ist gefährdet. Bodenerosion und Versalzung vernichten in den tropischen, subtropischen und ariden Regionen der Erde ehe- mals fruchtbare Ackerböden mit erschreckender Rate. Die weitere Steigerung der Nahrungs- mittelproduktion ist daher auch in den nächsten Jahrzehnten unverzichtbar (BULLOCK 1997).

Eine Reihe von wichtigen Indikatoren der Welternährungssituation unterstreichen die drama- tische Entwicklung der letzten Jahre. Die Weltgetreideproduktion wächst nur noch in gerin- gem Ausmaß und kann den steigenden Bedarf einer wachsenden Weltbevölkerung nicht mehr kompensieren. Auch die verfügbare Ackerfläche pro Kopf der Bevölkerung hat in den letzten Jahren abgenommen. Dabei sind in den neunziger Jahren die Getreidevorräte der Welt auf einem historischen Tief angelangt. Teilweise waren Mais, Weizen oder Reis nur noch für we- niger als 50 Tage verfügbar. Seit der sogenannten "Grünen Revolution" ist die Gesamtpro- duktivität vieler landwirtschaftlicher Systeme weltweit kaum noch angestiegen (CASSMAN et

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50iger Jahren die Fangleistung von 8 auf 17 Kilogramm Fisch pro Kopf der Weltbevölkerung gestiegen sind, stagnieren die Fischfänge der internationalen Flotten in den letzten 10 Jahren.

Die alte Formel nach der mit immer größerem Aufwand auch die Nahrungsproduktion kon- tinuierlich weiter gesteigert werden kann, gilt nicht mehr (WORLDWATCH 1997). Inwieweit das Bevölkerungswachstum oder die Konsumgewohnheiten sich in Zukunft verändern wer- den, läßt sich nur schwer vorhersagen.

Neben der Produktion von Nahrungsmitteln ist die Landwirtschaft wie kaum ein anderer Sektor der Volkswirtschaft auch direkt von Veränderungen der Umwelt betroffen. Ob Klima- veränderungen oder Schwermetallimmissionen, Versiegelung von Ackerböden oder Ausbau von Deponieflächen; in jedem Fall werden Menge und Qualität landwirtschaftlicher Produkte beeinflußt. Insbesondere die prognostizierten Veränderungen der Zusammensetzung der Erd- atmosphäre und die erwarteten Folgen für das Weltklima stellen in den nächsten Jahrzehnten die größte Herausforderung für die Nahrungsversorgung der Erde. Folgt man den Vorhersa- gen des Intergovernmental Panels of Climate Change (IPCC), so werden gerade in den Län- dern der Dritten Welt höhere Temperaturen und das vermehrte Auftreten von extremen Witte- rungssituationen die Versorgungssituation weiter verschärfen.

Gleichzeitig trägt die Landwirtschaft als wichtigster Flächennutzer eine besondere Verant- wortung für den Schutz begrenzter Ressourcen. Als Teilbereich der gesamten Volkswirtschaft nehmen daher gerade auch im landwirtschaftlichen Sektor Überlegungen zur Gestaltung nachhaltiger Produktionssysteme einen immer größeren Raum ein. Eng damit verknüpft sind Fragen nach der Produktivität und Effizienz landwirtschaftlicher Produktionssysteme auf der einen, sowie der Qualität von Nahrungsmitteln und der Beeinflussung von natürlichen oder naturnahen Ökosystemen auf der anderen Seite.

Die Diskussion um eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion darf dabei nicht regional begrenzt geführt werden. Die Schaffung von Inseln der Glückseligkeit für wenige kann nicht das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung oder nachhaltigen Landwirtschaft sein. Im Gegenteil, keine Region, kein einzelner Staat oder Kontinent kann sich der Verantwortung für die glo- bale Ernährungssituation und dem Schutz von Boden, Wasser und Luft entziehen.

In der vorliegenden Studie soll der Versuch unternommen werden, den aktuellen Wissens- stand über das Leitbild einer nachhaltigen Landwirtschaft zusammenzufassen. Nach einem kurzen Abriß zur Entwicklung des Konzeptes und der Begriffsdefinitionen nimmt die Dar- stellung geeigneter Indikatoren einen größeren Raum ein. Abschließend wird versucht, an-

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bautechnische Möglichkeiten für eine nachhaltige Landwirtschaft aufzuzeigen und Wege zur Etablierung nachhaltiger Systeme darzustellen.

Eine solche Darstellung muß zum gegenwärtigen Zeitpunkt unvollständig bleiben, da der Diskussionsprozeß auf der politischen, aber auch auf der wissenschaftlichen Ebene noch nicht abgeschlossen ist. Trotzdem ist es gerade jetzt sinnvoll, die verschiedenen Ansichten und Strömungen gegenüberzustellen, um eine sachliche Auseinandersetzung zu den Fragen nach- haltiger Produktionssysteme zu fördern.

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2. Geschichte

2.1. Ideengeschichte der nachhaltigen Entwicklung

Die kritische Auseinandersetzung mit Fragen der langfristigen Entwicklung der Erde bzw.

einer verantwortungsvollen Nutzung von Ressourcen hat eine lange Tradition. Besonders in der forstwirtschaftlichen Forschung bis hin zur ordnungsrechtlichen Umsetzung geht die Diskussion schon weit ins 19. Jahrhundert zurück (PETERS 1984, JANSSEN 1990, JOHANN

1993, SCHULER 1993, HUMMEL und SISZYK 1997). Zu recht bezeichnen LINCKH et al. (1997) die Forstwirtschaft daher als Wiege des Nachhaltigkeitsgedankens. So wurden bereits 1294 per Waldordnung die Reichswälder vor der Stadt Nürnberg gegen Raubbau geschützt. Im Jahre 1713 wies der sächsische Forstwirt von Carlowitz darauf hin, daß eine "continuierliche, beständige und nachhaltige Nutzung" der Wälder erforderlich sein (von CARLOWITZ zitiert nach BERNASCONI 1996). Ausgehend von einer rein ökonomischen Betrachtungsweise, nach der jeweils nur soviel Holz entnommen werden darf, wie in gleichem Zeitraum nachwächst, wurde der Begriff der Nachhaltigkeit im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts kontinuierlich um weitere Aspekte der Waldnutzung erweitert. Gesichtspunkte wie "Waldfunktion",

"Sozialfunktion" sowie die "Funktion des Waldes für das allgemeingesellschaftliche Wohlergehen" (Erholungsmöglichkeiten, Bereitstellung von Arbeitsplätzen) bekamen im Verlauf dieses Prozesses eine wachsende Bedeutung (ZUERCHER 1965). Auch in den Definitionen der Nachhaltigkeit von PETERS (1984) und SPEIDEL (1984) wird eine verantwortliche Bewirtschaftung im Bereich der Forstwirtschaft gefordert, die die unterschiedlichen Funktionen des Waldes für gegenwärtige und zukünftige Generationen sicherstellt. Das ethische Prinzip und die Verantwortung für die Zukunft, als Kernpunkt der meisten Überlegungen zu einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen, steht damit lange vor der Wiederentdeckung durch internationale Gremien und Kommissionen im Mittelpunkt der forstwirtschaftlichen Definitionen (OESTEN 1993). Leider wurden die vielen Veröffentlichungen und der ausgiebige wissenschaftliche Diskurs zur Nachhaltigkeit in der forstwirtschaftlichen und forstwissenschaftlichen Literatur bei der aktuellen Diskussion um eine globale nachhaltige Entwicklung praktisch nicht berücksichtigt. Dies ist um so bedauerlicher, da in diesen Veröffentlichungen bereits vor Jahrzehnten viele Aspekte, die sich mit einer nachhaltigen Nutzung von Ressourcen befassen, abgehandelt wurden.

Am Anfang der Debatte um eine nachhaltige Entwicklung sowie eine nachhaltige Landwirtschaft und weit vor der eigentlichen Verwendung der beiden Begriffe stehen

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Zivilisation. Diese Überlegungen lassen sich kaum auf einen einzelnen wissenschaftlichen Ursprung zurückführen. Bereits im 19. Jahrhundert haben eine Reihe von Autoren auf die Gefahren eines unbegrenzten Wachstums und auf die möglichen globalen Folgen verwiesen.

Die wichtigsten Beiträge, insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer komplexen Betrachtung der Entwicklungsprozesse von Bevölkerung, Landwirtschaft und Umwelt, sind in Anlehnung an BROWN et al. (1987), KIDD (1992), HUBER (1995), Reid (1995) und CHRISTEN

(1996) in der Übersicht 1 dargestellt.

Übersicht 1: Einige ausgewählte wichtige Beiträge zu den Fragen der dauerhaften Entwicklung im historischen Ablauf

Erscheinungs- jahr

Titel

1905 Publikation von "Man and the Earth" von Nathanial Shaler 1948 Publikation von "The road to survival" von W. Vogt 1956 Tagungsband der Wenner-Gren Foundation mit dem Titel

"Man's Role in Changing the face of the Earth"

1972 Bericht des Club of Rome

"Grenzen des Wachstums"

Erste Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Stockholm. Gründung des Umweltprogrammes der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP)

1973 Erstes Umweltprogramm der EG

1974 Erklärung von Cocoyok (Mexiko) im Anschluß and UNEP-Symposium über Rohstoffnutzung, Umweltschutz und Entwicklung

1977 Publikation von "The salient features of development" von Ignacy Sachs 1982 "Global 2000" Bericht an den Präsidenten

Alle genannten wissenschaftlichen Veröffentlichungen befassen sich, wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung, bereits mit einigen oder gar mehreren Teilaspekten der Nachhaltigkeit. Der eigentliche Begriff "Sustainability" wird jedoch in diesen Publikationen nicht explizit erwähnt. Dagegen findet sich in der angelsächsischen Literatur über viele Jahrzehnte der Begriff "Sustainability" in gleicher Verwendung mit den unterschiedlichen Formen des organischen Landbaus (FRANCIS und YOUNGBERG 1990; HARWOOD 1990;

RUTTAN 1991, 1994; NEHER 1992; HOLMES 1993; LOCKERETZ 1990; GOLD 1994). Eine

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genannten Veröffentlichungen allerdings nicht statt. Zusätzlich zu nennen wären darüber hinaus Publikationen, die nicht als wissenschaftliche Veröffentlichungen gewertet werden können, aber in der Öffentlichkeit das Bewußtsein für Fragen des Umwelt- und Naturschutzes geweckt haben. Beispiele hierfür sind "Silent Spring" von Rachel Carson in den USA und

"Ein Planet wird geplündert" von Herbert Gruhl in der Bundesrepublik. Berücksichtigt man das heutige, komplexe Verständnis des Begriffes Nachhaltigkeit als Verknüpfung der bis dato separat betrachteten Bereiche Umwelt- und Entwicklungspolitik, so läßt sich die Verwendung bis in die 70iger Jahr zurückverfolgen. Vorher wurden Umweltprobleme im wesentlichen nur zwischen Industrieländern diskutiert, während Entwicklungspolitik und die Fragen der sogenannten Dritten Welt unberücksichtigt blieben. Bedeutsam für die weite Verbreitung des Begriffes "Sustainability" waren dann die Veröffentlichungen der Welt Bank und des Worldwatch Institutes. In diesem Zeitraum laufen die Entwicklungen dann zusammen, und die meisten Veröffentlichungen zur globalen Entwicklung setzen sich auch mit dem Konzept der Nachhaltigkeit auseinander (Übersicht 2).

Übersicht 2: Entstehung der Nachhaltigkeit als umfassender Entwicklungsbegriff

Erscheinungs- jahr

Titel

1972 Leitartikel in der englischen Zeitschrift "The Ecologist" mit dem Titel

"Blueprint for survival"

Im Jahrbuch der International Union for the Conservation of Natur (IUCN) wird ein Zusammenhang zwischen nachhaltiger Entwicklung und

Umweltfragen hergestellt

1974 - 1979 Verschiedene Tagungen in den USA widmen sich speziell den Fragen der nachhaltigen Entwicklung

1977 Nachhaltige Landwirtschaft als Titelthema der ersten IFOAM-Tagung in der Schweiz

ab 1978 Der Begriff Nachhaltigkeit wird in einer Reihe von Dokumenten der Vereinten Nationen verwendet

1980 World Conservation Strategy der IUCN

Ab 1981 Nachhaltigkeit wird in einer großen Zahl von Veröffentlichungen so unterschiedlicher Institutionen wie der Weltbank, dem World Resource Institute und dem Worldwatch Institute verwendet

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Inwieweit die Unfähigkeit des einzelnen Menschen, die kartesianische Trennung von Mensch und Natur zu überwinden, ein Gesichtspunkt bei der Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise darstellt, läßt sich an dieser Stelle nicht ausführlich darstellen. In Anlehnung an die Thesen von Autoren wie Friedjoff Capra ist diese Trennung von Mensch und Natur die wesentliche Rechtfertigung für den gegenwärtigen unverantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen (CAPRA 1987 und 1990, REID 1995). Folgt man dieser Überzeugung, so ist für die Veränderung der Wirtschaftsweise eine komplette Neu- und Umorientierung des Denkens, ein sogenannter Paradigmen-Wechsel, notwendig (KUHN 1973). Dieser Paradigmenwechsel ist in der Geschichte der Menschheit nur mit der neolithischen und der industriellen Revolution vergleichbar. Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht steht die Diskussion über eine nachhaltige Entwicklung in der Tradition der Ecological Economy und geht ursprünglich auf die Arbeiten des englischen Ökonomen John Stuart Mill aus dem 19.

Jahrhundert zurück. Aktuelle Konzepte aus den Wirtschaftswissenschaften, die durchaus auch unterschiedliche ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt haben, bevor der Begriff Nachhaltigkeit wiederentdeckt wurde, sind beispielsweise das organische, selektive oder entkoppelte Wachstum (HUBER 1995).

Nur am Rande sei an dieser Stelle auf die Diskussion zur vermeintlich besten Übersetzung der englischen Begriffe "Sustainability" und "Sustainable development" bzw. "Sustainable agriculture" ins Deutsche hingewiesen. Zwar liefern die einschlägigen englischen Nachschlagewerke eine Vielzahl von Bedeutungen, die im übrigen teilweise schon auf die forstwirtschaftliche Bedeutung bezogen sind. Durchgesetzt hat sich aber eindeutig Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung oder nachhaltige Landwirtschaft (REGANOLD et al. 1990; BUSCH-LÜTY 1992; KLEMMER 1994; CHRISTEN 1996). Was allerdings nicht bedeutet, daß immer noch abweichende Übersetzungen wie "dauerhaft" (deutsche Übersetzung des Brundtland-Berichts), "dauerhaft umweltgerecht Entwicklung (SRU 1994),

"zukunftsfähig" (WUPPERTAL INSTITUT 1996), "zukunftsbeständig" (KUHN et al. 1998) oder

"anhaltend umweltgerecht" (KEHR 1993) zu finden sind.

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2.2. Der Brundtland-Bericht

Der wichtigste Meilenstein in der Diskussion über eine nachhaltige Entwicklung ist der bereits eingangs erwähnte Bericht der sogenannten "Brundtland-Kommission" aus dem Jahre 1987. Der Bericht geht zurück auf eine Initiative der 38. Generalversammlung der UNO im Herbst 1983 und wurde in Auftrag gegeben, um bis zum Jahr 2000 und darüber hinaus eine dauerhafte Entwicklung der Welt zu erreichen. Unter der Leitung der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland wurde dazu die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (World Comission of Environment and Development, kurz WCED1) ins Leben gerufen. 22 Regierungsmitglieder, die Hälfte aus Entwicklungsländern, nahmen daraufhin die Arbeit auf und organisierten eine Reihe von Anhörungen in verschiedenen Regionen der Welt mit Vertretern von Regierungen, Wissenschaft und Nicht- Regierungsorganisationen und der Öffentlichkeit (EBLINGHAUS und STICKLE 1996). Neben den inhaltlichen Aspekten des Brundtland-Reportes wurde damit schon bei der Erstellung ein innovativer Weg beschritten. Durch die breite Diskussion mit den unterschiedlichsten gesellschaftlich relevanten Gruppen liegt ein partizipatorischer Charakter vor, der von der sonst meist üblichen Arbeitsweise entsprechender Kommission abweicht (HUBER 1995). Der Bericht wurde nach der Fertigstellung einstimmig von der Kommission verabschiedet und 1987 der Generalversammlung der UNO vorgelegt. Inhaltlich gliedert sich der Report die drei Hauptteile "Gemeinsame Zukunft", "Gemeinsame Herausforderungen" und "Gemeinsame Anstrengungen". Im Original werden die wesentlichen Gesichtspunkte einer nachhaltigen Entwicklung wie folgt beschrieben:

"Sustainable development integrates economics and ecology in decision making and law making to protect the environment and to promote development. It aims at a type of development which integrates production with resource conservation and enhancement and links both to providing an adequate livelihood base and equitable access to resources. It tries reorient international relations to achieve trade, capital and technology flows that are more equitable and consistent with environmental imperatives. Sustainable development is development that meets the needs of the present without comprising the ability of future generations to meet their own needs"

(WCED 1987)

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Konkret werden als wichtige Problemfelder für die Entwicklung der Menscheit im Brundtland-Report die folgenden Bereiche hervorgehoben:

• Bevölkerung und menschliche Ressourcen

• Ernährung

• Artenvielfalt

• Energie

• Industrie

• Urbane Herausforderungen

An verschiedenen Stellen wird das Bevölkerungswachstum und die damit einhergehenden Folgen für Armut und die Ernährungssituation besonders betont. Herausgestellt werden weiterhin die Zusammenhänge zwischen globaler Umweltkrise, Entwicklungproblemen und Energieversorung. HUBER (1995) betont, daß in der Diskussion häufig die Aussagen über die Bevölkerungsentwicklung und die Innovationen im Zusammenhang mit dem Brundtland- Report nicht ausreichend gewürdigt werden. Dabei sind strukturelle Veränderungen gerade durch die Berücksichtigung dieser Kapitel zu erwarten. Als wichtigsten Beitrag des Brundtland-Reportes kann die enthaltene Definition der Nachhaltigkeit, bzw. der nachhaltigen Entwicklung hervorgehoben werden, in der ganz wesentlich die Verantwortung der jetzt lebenden Menschen für die nachfolgenden Generation betont wird.

In Anlehnung an die Definition im Brundtland-Bericht definierte die FAO 1988 die nachhaltige Entwickung für die Bereiche Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei wie folgt:

"Sustainable development is the management and conservation of the natural resource base, and the orientation of technological and institutional change, in such a manner as to ensure the attainment and continued satisfaction of human needs for present and future generations. Such sustainable development (in the agricultural, fisheries and forestry sectors) conserves land, water, plant and animal genetic resources, is environmentally non-degrading, technically appropiate, economically viable and socially acceptable". (Report of FAO Council, 1988)

1 Für Abkürzungen siehe Abkürzungsverzeichnis auf Seite 81

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2.3. Entwicklung seit dem Brundtland-Bericht

Nach der Publikation des Brundtland-Berichts 1987 hat das Leitbild einer nachhaltigen Ent- wicklung insbesondere durch die UN-Konferenz über Umwelt und Entwicklung in Rio 1992, die als direkte Folge des Reports anzusehen ist, weitere Bedeutung erlangt. Teilweise wird hierbei auch vom Rio-Prozeß gesprochen. Hierdurch soll verdeutlicht werden, daß bereits im Vorfeld der Konferenz von 1992 eine Reihe von Aktivitäten initiiert wurden und, daß durch die Konferenz eine Reihe von Dokumenten und internationalen Vereinbarungen entstanden sind. Dies betrifft neben der Rio-Deklaration, die Agenda 21, die Klimakonvention, die Kon- vention über biologische Vielfalt und die Walderklärung. Allein die Agenda 21 wurde von 178 Staaten verabschiedet, die sich damit bereit erklärt haben, eine nachhaltige Entwicklung und eine nachhaltige Landbewirtschaftung anzustreben. Diese Entwicklung ist auch für die entsprechenden Richtlinien und Gesetzgebungsprozesse auf nationaler Ebene relevant, da sich, ausgehend von der Agenda 21 internationale Kriterien und Indikatoren für eine nach- haltige Landwirtschaft auch auf umweltbezogene Handelsbeschränkungen auswirken können.

Die Agenda 21 beschreibt auf 500 Seiten und insgesamt 40 Kapiteln Handlungsbedarf, Maß- nahmen, Instrumente und Finanzierungsmechanismen im Sinne einer nachhaltigen Entwick- lung für eine Reihe unterschiedlicher Politikbereiche.

Laut Präambel gilt hierbei:

"In der Agenda 21 werden die dringlichsten Fragen von heute angesprochen, wäh- rend gleichzeitig versucht wird, die Welt auf die Herausforderungen des nächsten Jahrhunderts vorzubereiten. Die Agenda 21 ist Ausdruck eines globalen Konsen- ses und einer politischen Verpflichtung auf höchster Ebene zur Zusammenarbeit im Bereich von Entwicklung und Umwelt. Ihre erfolgreiche Umsetzung ist in er- ster Linie Aufgabe der Regierungen. Eine entscheidende Voraussetzung dafür sind politische Konzepte, Pläne, Leitsätze und Prozesse auf nationaler Ebene. Die auf nationaler Ebene unternommenen Anstrengungen sind durch eine inter- nationale Zusammenarbeit zu unterstützen und zu ergänzen."

Die meisten Handlungsanweisungen sind dabei gleichermaßen an Industrie- wie auch an Ent- wicklungsländer gerichtet. Insbesondere die Finanzierungsfrage war bei den Verhandlungen zur Agenda 21 zwischen Entwicklungs- und Industrieländer heftig umstritten. Letztendlich

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über Projekte erfolgen soll. Ein genereller Finanztransfer von Nord nach Süd, wie von den Entwicklungsländern ursprünglich gefordert, wurde dagegen nicht vereinbart. Der völker- rechtliche Status der Agenda 21 ist insgesamt eher als schwach einzustufen, da es sich nur um ein Aktionsprogramm handelt. Die Verhandlungen über den Inhalt wurden trotzdem mit gro- ßer Sorgfalt durchgeführt, da erfahrungsgemäß auch Verpflichtungserklärungen wie die Agenda 21 im Laufe der Zeit in verbindlichere Dokumente überführt werden oder als Grund- lage für verbindliche Dokumente dienen. Wie schon im Brundtland-Report wird in der Agenda 21 die globale Orientierung mit dem Schwerpunkt der weltweiten Ernährungssicher- heit betont. Welche Ziele und Maßnahmen die Agenda 21 für die Landwirtschaft im einzelnen vorgibt, ist dabei im Kapitel 14 der Agenda (Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung) sowie in den Abschnitten 14.1 und 14.3 konkretisiert:

"Die Landwirtschaft muß dieser Herausforderung [einer wachsenden Weltbevöl- kerung] in erster Linie dadurch begegnen, daß sie die Produktion auf bereits be- wirtschafteten Flächen steigert, gleichzeitig aber ein weiteres Vordringen auf nur begrenzt für eine landwirtschaftliche Nutzung geeignete Standorte unterläßt.

Vorrang muß dabei die Erhaltung und die Steigerung der Leistungsfähigkeit der ertragreicheren landwirtschaftlichen Nutzflächen haben, denn nur so kann eine wachsende Bevölkerung ausreichend versorgt werden. Allerdings muß zur Auf- rechterhaltung eines langfristig tragfähigen Verhältnisses der Arbeitskräfte zur landwirtschaftlich nutzbaren Fläche auch der Erhaltung und Rehabilitierung der natürlichen Ressourcen auf weniger ertragreichen Flächen Rechnung getragen werden. Zu den wichtigsten Instrumentarien einer nachhaltigen Landwirtschaft und ländlichen Entwicklung gehören: Politik- und Agrarreform, Beteiligung der Bevölkerung, Einkommensdiversifizierung, Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit und ein verbesserter Einsatz der Produktionsmittel. Der Erfolg dieses Entwicklungs- konzepts hängt zu einem ganz erheblichen Teil von der Unterstützung und der Beteiligung der ländlichen Bevölkerung, der nationalen Regierungen und der Pri- vatwirtschaft sowie der internationalen Zusammenarbeit ab, wozu auch die tech- nische und die wissenschaftliche Zusammenarbeit gehören."

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Folgende Programmbereiche sind enthalten

a) Überprüfung der Agrarpolitik, Planung und Entwicklung integrierter Pro- gramme unter Berücksichtigung des multifunktionalen Aspekts der Land- wirtschaft, insbesondere im Hinblick auf die Ernährungssicherung und eine nachhaltige Entwicklung;

b) Gewährleistung der Beteiligung der Bevölkerung und Förderung der Ent- wicklung der menschlichen Ressourcen im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft;

c) Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion und der landwirtschaft- lichen Betriebssysteme durch Diversifizierung der landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsplätze und durch Entwicklung der In- frastruktur;

d) Bodennutzungsplanung, Information und Ausbildung im Agrarsektor;

e) Bodenerhaltung und Bodensanierung;

f) Wasser für eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion und eine nachhal- tige ländliche Entwicklung;

g) Erhaltung und nachhaltige Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen für die Ernährung und für eine nachhaltige Landwirtschaft;

h) Erhaltung und nachhaltige Nutzung der tiergenetischen Ressourcen für eine nachhaltige Landwirtschaft;

i) Integrierter Pflanzenschutz in der Landwirtschaft;

j) nachhaltige Pflanzenernährung zur Steigerung der Nahrungsmittelproduk- tion;

k) Umstellung der ländlichen Energieversorgung zur Steigerung der Produk- tivität;

l) Abschätzung der Auswirkungen der durch den Abbau der strato- sphärischen Ozonschicht verursachten ultravioletten Strahlung auf Pflan- zen und Tiere.

Im landwirtschaftlichen Teil kann die Agenda auch als Ablösung des alten Paradigmas der sogenannten "Grünen Revolution" betrachtet werden. Neben der reinen Ertragssteigerung sollen in Zukunft auch vermehrt Umweltaspekte und die sozialen Auswirkungen bestimmter Produktionssysteme berücksichtigt werden. Ausdrücklich gefordert ist in der Agenda 21 auch, auf kommunaler Ebene eine Lokale Agenda 21 aufzustellen. Diese direkte Implemen-

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tationsaufforderung von höchster internationaler auf die lokale Ebene stellt nach KOLLOGE

(1996) eine institutionelle Innovation im Bereich internationaler Abkommen dar. Eine Reihe von internationale Organisationen unterstützt jetzt die Länder der sogenannten Dritten Welt beim Aufbau einer Lokalen Agenda 21.

Ohne die Handlungsanweisungen der Agenda 21 im einzelnen aufzuführen, läßt sich zusam- menfassend feststellen, daß es bei der Verwirklichung einer nachhaltigen Landwirtschaft un- ter Einschluß einer umweltverträglichen Nutzung der Biotechnologie (Kap. 16.37) im we- sentlichen um eine dauerhafte Vernetzung der ökonomischen Produktions- mit den sozialen Ausgleichsprozessen und der Tragfähigkeit von ökologischen Systemen geht. Diese Strategie der Gesamtvernetzung bezeichnet der Sachverständigen Rat für Umweltfragen (SRU 1994) als Prinzip der Retinität (von Lat. "rete" das Netz). Es handelt sich also nicht um völlig neue Vorgehensweisen, sondern alle notwendigen Einzelmaßnahmen für eine nachhaltige Ent- wicklung stehen bereits jetzt weitgehend zur Verfügung. Diese Einzelmaßnahmen müssen nun lediglich in ein schlüssiges Gesamtkonzept mit eindeutigen Zielvorgaben integriert wer- den. Damit das notwendige Problembewußtsein bei allen relevanten Institutionen ausreichend vorhanden ist, wird in der Agenda 21 das Partizipationsprinzip der beteiligten gesellschaftli- chen Gruppen immer wieder stark in den Vordergrund gestellt. Statt Verordnungen von staat- licher Seite einzuführen (top-down), sollen vermehrt Vorstellungen der verschiedenen Inter- essengruppen bei Entwicklung und Umsetzung berücksichtigt werden (bottom-up).

Es sei an dieser Stelle nur am Rande auf die Bedeutung der Agenda 21 für den nicht-landwirt- schaftlichen Bereiche verwiesen. Es gibt für die unterschiedlichsten Aspekte von Umwelt- und Entwicklung von der Bevölkerungsentwicklung über die Fischerei bis hin zur Stadtpla- nung inzwischen eine umfangreiche Literatur, die die beträchtlichen Anstrengungen doku- mentiert, das Leitbild der Nachhaltigkeit auch bei der Nutzung andere Ressourcen zu imple- mentieren. Daneben wird weltweit auf kommunaler Ebene versucht, die Prinzipien der Agenda 21 umzusetzten. In einigen Ländern wie beispielsweise Kanada und Schweden ist dies bereits nahezu flächendeckend geschehen. Eine wichtige Initiative ging dabei von der sogenannten Aalborg-Erklärung "Charta der Europäischen Städte und Gemeinden auf dem Weg zur Dauerhaftigkeit" aus, die am 27. Mai 1994 von den Teilnehmern der Europäischen Konferenz über zukunftsbeständige Städte und Gemeinden in Aalborg, Dänemark, verab- schiedet wurde. Die einzelnen Initiativen sind sehr heterogen und den ganz spezifischen Be- langen der einzelnen Städte und Gemeinden angepaßt (KUHN et al. 1998). Die Programme reichen von der Unterstützung umweltverträglicher Betriebe und Arbeitsplätze, über die Be-

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zur Aufwertung von städtischen Freiräumen und der Lösung der Verkehrsprobleme, um nur einige Beispiele aus dem Agenda 21 Programm der Stadt Kiel zu nennen.

Als zentrale Organisation im Rio-Nachfolgeprozeß wurde 1992 die Kommission für nachhal- tige Entwicklung (Commission on Sustainable Development, kurz CSD) von der Generalver- sammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Damit soll die Implementierung der Grundsätze auf nationaler und regionaler Ebene beschleunigt werden. Zusätzlich sollen durch die CSD Kriterien und Indikatoren für eine nachhaltige Landwirtschaft entwickelt werden, damit die Vorgaben der Agenda 21 in konkrete Handlungsempfehlungen umgesetzt werden können. Durch die CSD werden die Arbeitsgruppen bei der WTO, OECD, UNCTAD und UNEP koordiniert. Geregelt ist weiterhin die Teilnahme von Nicht-Regierungs-Orgnaisatio- nen und weiteren Interessengruppen, um den partizipatorischen Charakter des Agenda 21 Prozesses aufrechtzuerhalten. Seit 1993 tagt die CSD jährlich in New York und verfolgt ein thematisch eingegrenztes Arbeitsprogramm, das in jährlichem Turnus wechselt. Von besonde- rem Interesse im Hinblick auf die Entwicklung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft war dabei 1995 das dritte Treffen der CSD.

Welche konkreten Folgen die Agenda 21 für die europäische Agrarpolitik aufweist, hat KOLLOGE (1996) in einem Übersichtsartikel zusammengefaßt. Danach hat in den letzten Jah- ren eine langsame Umorientierung und Entkopplung der EU-Agrarpolitik von Preisen und Subventionsmaßnahmen geführt. Es wurden zusätzliche eine Reihe von weiteren Projekten zum Umwelt und Naturschutz etabliert. Insgesamt ist die EU-Agrarpolitik nach Ansicht von KOLLOGE (1996) aber noch weit von den Zielen einer sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Entwicklung im Sinne der Agenda 21 entfernt. Eine Verbesserung der interna- tionalen Handelsbeziehungen zu Gunsten einer nachhaltigen Entwicklung in den Ländern des Südens findet kaum statt. Eine Reihe von Agrarmaßnahmen der EU stehen eher im Zu- sammenhang mit der geplanten Osterweiterung und den Vorbereitungen für die 1999 anlau- fende WTO-Runde als mit der Agenda 21.

Die langsame Umsetzung der Agenda 21 in nationale Richtlinien ist aber nicht nur ein Pro- blem der Europäischen Union. So wurde auf der dritten Tagung der CSD im April 1995 in New York, die sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Land- und Forstwirtschaft befaßt hat, eine ausgesprochen schleppende Umsetzung in den meisten Ländern beklagt. Besonders um- stritten war die Weiterentwicklung international vereinbarter Kriterien und Indikatoren für eine nachhaltige Landwirtschaft. Kritik erwuchs im wesentlichen von Seiten der Länder der sogenannten Dritten Welt, da sie befürchteten, daß den Industriestaaten durch die ent- sprechenden Indikatoren Druckmittel zur Durchsetzung von neuen und erweiterten Handels-

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hemmnissen in die Hand gegeben werden und damit eine neue Form des Agra- rprotektionismus entstehen könnte.

Trotz dieser wenig konkreten Ergebnisse ist KOLLOGE (1996) insgesamt optimistisch: Die Agenda 21 ist mehr als ein Vertrag zu einem isolierten Umweltbereich, sondern stellt einen vollständigen Paradigmenwechsel dar, dessen Implementation auf internationaler Ebene zwei- fellos noch erhebliche Zeit in Anspruch nehmen wird. Solange die Agenda 21 ein völker- rechtlich wenig verbindliches Dokument darstellt, wird die Umsetzung weiterhin schleppend voranschreiten. Bislang können bei Nichtbeachtung der Agenda 21 kaum Sanktionen verhängt werden können. Als Beginn eines Prozesses ist die Agenda 21 aber trotz aller Kritikpunkte von großer Bedeutung und kann für die zukünftige Entwicklung der Beziehungen zwischen den Staaten des Nordens und Südens gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Viele internationale Organisationen (FAO, UNEP, WHO, OECD usw.) haben in der Nach- folge der Tagung von Rio spezielle Abteilungen oder Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit Fragen der Nachhaltigkeit auseinandersetzten. Für einzelne Teilbereiche der Agenda 21 wur- den darüber hinaus bestimmten Organisationen, die Verantwortung übertragen. Zusätzlich haben in vergangenen Jahren eine Reihe von internationalen Tagungen stattgefunden, die sich in unterschiedlich starkem Maße mit der weiteren Entwicklung und Umsetzung der Agenda 21 beschäftigt haben. Neben dem von der FAO organisierten Welternährungsgipfel in Rom 1996 war dies die sogenannte Rio+5 Tagung 1997 in New York. Hierbei hat die CSD gegen- über der Generalversammlung Bericht erstattet und über Fortschritte und Entwicklungen im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit informiert. Neben verschiedenen Berichten zum wei- ter rapide fortschreitenden Verlust von fruchtbarem Acker- und Weideland durch Erosion wird wiederum die Steigerung der Nahrungsmittelproduktion angemahnt:

"Future food supplies will come in large part from intensification of agriculture, that is, increased yields from existing lands. Soil degradation and loss of productive lands reduce the potential for future gains and increase the technologi- cal, social and financial challenges of raising production."

Wie diese wenigen Beispiele zeigen, wurde in den Jahren nach der Rio-Konferenz von 1992 die Agenda 21 als Leitbild im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung der Erde in einer Vielzahl recht unterschiedlicher Bereiche übernommen. Daß dabei alle Ziele der Agenda in wenigen Jahren umgesetzt werden können, war sicherlich bei einer so umfassenden Vereinba-

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lich als Erfolg gewertet werden. Durch die Agenda 21 wurden auf internationaler, nationaler, aber auch kommunaler Ebene entscheidende neue Impulse gegeben. Die enge Verzahnung von Umwelt- und Entwicklungsfragen ist seit der Konferenz von Rio und der Verabschiedung der Agenda 21 nahezu unumstritten. Ein weiterer wichtiger Akzent, der bereits bei der Er- stellung des Brundtland-Reports verfolgt wurde, ist die Beteiligung von Nicht-Regierungs- Organisationen bei der Diskussion und Umsetzung der Agenda 21. Kritische Stimmen auch außerhalb von Institutionen können sich so viel leichter Gehör verschaffen, als wenn Ver- handlungen nur auf höchster politischer oder diplomatischer Ebene geführt werden. Beson- ders in der dritten Verpflichtung des Welternährungsgipfels in Rom (1996) wird dieser Aspekt nochmals hervorgehoben:

"Unter Beachtung des multifunktionalen Charakters der Landwirtschaft werden wir uns für partizipatorische und nachhaltige Politik in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung in Gebieten mit ho- hem und niedrigem Ertragspotential einsetzen, die die Voraussetzung für eine an- gemessene und zuverlässige Versorgung mit Nahrungsmitteln auf Haushalts-, re- gionaler, nationaler und globaler Ebene sind, und den Kampf gegen Schadorga- nismen, Dürre und Wüstenbildung führen."

2.4. Kritik am Konzept der Nachhaltigkeit

Seit den ersten Veröffentlichungen zu Fragen der Nachhaltigkeit ist das Konzept beträchtlich kritisiert worden. Die Einwände betreffen dabei recht unterschiedliche Aspekte der Nachhal- tigkeit. Einzelne Autoren oder Autorengruppen haben sich mit den verschiedenen De- finitionsansätzen auseinandergesetzt und die jeweiligen Unzulänglichkeiten hervorgehoben (z. B. LEHMAN et al. 1993). Im Unterschied dazu wird besonders von Fachleuten der Welter- nährungssituation häufig die Validität des gesamten Konzeptes in Frage gestellt. Das Hauptargument hierbei: Wie können nachhaltige Systeme, die die Ernährungssituation der Weltbevölkerung auf viele Generationen sicherstellen sollen, entwickelt werden, wenn es nicht einmal in zufriedenstellender Weise gelingt, die jetzt lebenden Menschen hinreichend zu ernähren. RUTTAN (1994b) sieht die Forderung, dem Leitbild der Nachhaltigkeit zu genügen, daher eher als Anspruch für die Entwicklung entsprechenden Forschungs- und Entwicklungs- ziele als eine konkrete Handlungsalternativen.

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Wird das Konzept der nachhaltigen Entwicklung im Hinblick auf Inhalte und Urheberschaft als Konzept der globalen ökologischen Modernisierung verstanden, lassen sich nach HUBER

(1995) drei unterschiedliche Kritikansätze identifizieren:

Konservativer Widerstand gegen jede Form der Modernisierung. Teils altkonservativ (kirchlich oder feudalistisch begründet), teils industrietraditionalistischer Natur (Fest- schreibung des Status quo zur Erhaltung von Privilegien und Subventionen) LOMBARDI

(1994).

Romantischer Widerstand, der sich gegen jede Form von Industrialisierung wendet und versucht, in der Tradition des Pietismus, Denkmal-, Heimat- oder Naturschutz zu betrei- ben.

Sozialistischer oder sozialprofessioneller Widerstand bei dem die jeweils Herr- schenden verdächtigt werden, einseitig den technisch-ökonomischen Fortschritt bei Ver- nachlässigung oder gar Verhinderung des sozialen Fortschritts zu verfolgen. Hierbei wird betont, daß die eigentlichen Ursachen der ungleichen Verteilung im Konzept der Nach- haltigkeit nicht ausreichend kritisiert werden. Ein Beispiel hierfür wäre der Veröffentli- chung von EBLINGHAUS und STICKLER (1998).

Immer wieder wurde auch kritisiert, daß es sich bei der Nachhaltigkeit nur um einen neuen Modebegriff für lange bekannte Sachverhalte handelt. Für HABER (1994a, 1994b, 1994c) ist die Diskussion um eine nachhaltige Entwicklung nur die Wiederholung einer Ausein- andersetzung, die schon seit geraumer Zeit in der Ökologie geführt wird. Die hehren Ziele der Nachhaltigkeit sind dabei kaum zu erfüllen und können bestenfalls als Leitbild dienen, denen sich eine Gesellschaft teilweise annähern kann.

Keine dieser unterschiedlichen Kritikansätze ist von vornherein abzulehnen. Es ist sicherlich auch denkbar, daß bei einer langsamen Veränderung in Richtung auf eine nachhaltige Ent- wicklung bestimmte Teilaspekte nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die Kritik an dem Konzept der nachhaltigen Entwicklung sollte jedoch nicht soweit führen, daß der Mo- dernisierungsprozeß vollständig verhindert oder in grundsätzlich andere Bahnen gelenkt wer- den soll. In Anlehnung an Tim O'Riordon (1993), einem ehemals vehementen Kritiker, kann davon ausgegangen werden, daß das Konzept der Nachhaltigkeit sicherlich noch über viele Jahre die Diskussion im Bereich Umwelt und Entwicklung bestimmen wird. Bei allen Pro- blemen und Schwierigkeiten ist daher eine intensive Beschäftigung sinnvoll.

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3. Definition der nachhaltigen Landwirtschaft

In der wissenschaftlichen Literatur gibt es eine unübersehbare Fülle von Definitionen der nachhaltigen Landwirtschaft. Kaum ein Autor oder eine Autorin, die sich zu dieser Problema- tik äußern, kann der Versuchung widerstehen, der ohnehin schon langen Liste eine vermeint- lich neue und besser Variante hinzuzufügen. Vergleicht man eine große Zahl von bereits vor- handenen Definitionen lassen sich sechs wichtige Teilaspekte der Nachhaltigkeit im landwirt- schaftlichen Bereich identifizieren (CHRISTEN 1996, 1998):

1. Ethische Komponente (Intergenerationelle Gerechtigkeit)

2. Ressourcenschonung (Schutz von Boden, Wasser und Luft, Erhalt der Produktionsgrund- lage)

3. Erhalt der biologischen Vielfalt (Vermeidung der Beeinträchtigung natürlicher oder natur- naher Ökosysteme durch landwirtschaftliche Produktion)

4. Sicherstellung der ökonomischen Existenzfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe

5. Gesamtgesellschaftliche Verantwortung der Landwirtschaft für Nahrungsversorgung und Nahrungsqualität

6. Globale Komponente einer nachhaltigen Entwicklung

Unter dem übergeordneten Einfluß der globalen, ethischen Verantwortungen steht hierbei in Anlehnung an HERDT und LYNAM (1995) die Frage im Mittelpunkt, ob die Produktivitäts- steigerung der Landwirtschaft zu langfristigen Veränderungen der Ressourcen führt, die wie- derum die Produktivität vermindern. Bei den sich unterscheidenden Teilbereichen einer nach- haltigen Landwirtschaft werden auch die wesentlichen Ursprungsrichtungen der Nachhaltig- keitsdefinition deutlich. Ausgehend von der Verantwortung für zukünftige Generationen als ethisches Grundmotiv des Handels sind hierbei ökologische, ökonomische und soziale Ge- sichtspunkte der Produktion vereint. Je nach wissenschaftlichem oder weltanschaulichem Schwerpunkt der Autoren werden in den Definitionen die verschiedenen Aspekte allerdings unterschiedlich stark gewichtet. In Anlehnung an BREDEMIER und VORNHOLZ (1997) läßt sich das Konzept der nachhaltigen Entwicklung am besten in folgendem Schaubild verdeutlichen (Abb. 1).

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Abb. 1: Konzept der nachhaltigen Entwicklung

Teilweise wird das gesamte Konzept der Nachhaltigkeit von den Autoren auch mehr oder minder auf einen Bereich beschränkt. Eine Restriktion, die im krassen Widerspruch zum Ge- samtkonzept der Nachhaltigkeit steht (HERDT und STEINER 1995, HATZIUS 1996). Bei den umfangreichen Definitionen sind meist die ersten fünf Teilbereiche enthalten. Etwas anders verhält es sich mit dem letzten hier genannten Aspekt, der globalen Komponente der Nach- haltigkeit. Bis auf wenige Ausnahmen wie beispielsweise die Publikation von ALLEN et al.

(1991) bleibt in vielen Definitionen aus dem landwirtschaftlichen Bereich dieser Teilaspekt unberücksichtigt. Dabei war gerade die Berücksichtigung globaler Fragen ein zentraler Be- weggrund für die Diskussion um eine nachhaltige Entwicklung.

"A sustainable food and agriculture system is one which is enviromentally sound, economically viable, socially responsible, non-exploitive, and which serves as the foundation for future generations. It must be approached through an interdiscipli- nary focus which addresses the many interrelated parts of the entire food and agri- culture system, at the local, regional, national and international level" (ALLEN at el. 1991).

(23)

Die unterschiedlichen Definitionen der Nachhaltigkeit können nicht unabhängig von der räumlichen Dimension betrachtet werden. LOWRANCE et al. (1986) sowie BECKER (1997) wei- sen darauf hin, daß die unterschiedlichen Hierarchieebenen der Gesellschaft deutlich abwei- chende Anforderungen und Kriterien erfordern. LOWRANCE et al. (1986) unterscheiden:

• Feldebene (landwirtschaftliche Nachhaltigkeit)

• Betriebsebene (mikroökonomische Nachhaltigkeit)

• globale Ebene (makroökonomische Nachhaltigkeit)

Nach Ansicht der Autoren ist bedeutsam, daß die Nachhaltigkeit auf den verschiedenen Ebe- nen deutlich unterschiedlich definiert werden kann. Zwischen den verschiedenen Ebenen be- stehen dabei zwar Schnittmengen und teilweise Zielkonformität; die Restriktionen können jedoch auf den verschiedenen Ebenen aber beträchtlich voneinander abweichen. Für alle Aus- sagen zur Nachhaltigkeit ist es daher sinnvoll, auch die Bezugsebene eindeutig mit anzugeben (ALTIERIE et al. 1984, KEENEY 1990, SQUIRE und TOW 1991, NEHER 1992, HETSEN 1993, FRANCIS 1994, ROBERTS 1994). Diese hierarchische Differenzierung des Nachhaltigkeitsbe- griffes hat erhebliche politische Implikationen. Je enger der regionale Gültigkeitsbereich der Nachhaltigkeitsforderung gewählt wird, desto schneller gibt es regionale Ent- wicklungsgrenzen. Außerdem muß klargestellt werden, inwieweit eine interregionale Ar- beitsteilung noch zugelassen wird (KLEMMER 1994).

Im Hinblick auf die Landwirtschaft hat die Unterlassung der globalen Komponente be- trächtliche Folgen für die Bewertung von Produktionssystemen. Bei einer eng begrenzten regionalen Betrachtung gerät allzu leicht der Aspekt der Produktionsmenge in den Hinter- grund. Außerdem läßt sich mit der Auswahl einer bestimmten Region - Kreis, Land, Staat oder Staatengemeinschaft - das Ergebnis vorherbestimmen. Folgt man im Gegensatz dazu dem ursprünglichen Konzept der Nachhaltigkeit, so ist einzig die globale Sichtweise der aus- schlaggebende Blickwinkel zur Beurteilung von Einzelmaßnahmen oder Maßnahmengruppen.

Dies schließt allerdings nicht aus, daß aus Gründen der Praktikabilität Untersuchungen zur Nachhaltigkeit in der Regel auf kleinere geographische Strukturen bis hin zu einzelnen Fel- dern oder gar Teilflächen begrenzt werden müssen (HERDT und STEINER 1995).

In jüngster Zeit gibt es einige Definitionsansätze der nachhaltigen Landwirtschaft, die gegen- über früheren Vorschlägen die Prozeßebene betonen. Hierbei sollen die Stoffkreisläufe mög- lichst effizient gestaltet werden, um die Produktivität sowie die Pufferfunktion und Regenera- tionsfähigkeit des Systems aufrechtzuerhalten (HERDT und LYNAM 1992, WERNER 1995). Ne- ben den Definitionen mit Leitbildcharakter gibt es eine ganze Reihe von Ansätzen, die eher

(24)

als Bewirtschaftungsregeln anzusehen sind (LOCKERETZ 1988, EDWARDS 1990, WEIL 1990, IKERD 1991, HOLMES 1993). Hierbei sind schon klare Vorgaben hinsichtlich Düngungsniveau, Fruchtfolgen, Pflanzenschutz usw. vorhanden.

Daß die Vorstellungen über die inhaltliche Ausgestaltung der Nachhaltigkeit auch beträchtlich von Zugehörigkeit zur jeweils betroffenen gesellschaftlichen Gruppe bestimmt wird, haben DUNLAP et al. (1992) in ihren Untersuchungen bestätigen können. So sehen Landwirte eher den Teilbereich der ökonomischen Nachhaltigkeit, während Wissenschaftler in der Regel ökologischen Aspekten eine größere Bedeutung zumessen.

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4. Messung der Nachhaltigkeit

Wenn die nachhaltige Entwicklung mehr sein soll als ein abstrakt-theoretisches Gedanken- gebäude von Wissenschaftlern und Politkern, müssen geeignete Möglichkeiten zur Messung der Nachhaltigkeit gefunden werden. Ohne entsprechende Meßmethoden bleiben alle Aus- sagen zur Nachhaltigkeit theoretisch und ohne praktische Relevanz. Gerade im Hinblick auf die praktische Umsetzung der Nachhaltigkeit muß bei der Erarbeitung von entsprechenden Meßgrößen auch die spätere Operationalisierung im Auge behalten werden. In den folgenden Abschnitten soll daher ausführlich der derzeitige Stand bei der Entwicklung von Indikatoren dokumentiert werden.

4.1. Entwicklung von Indikatoren

Die klassischen Indikatoren der wirtschaftlichen Entwicklung wie das Bruttosozialprodukt sind zur Beurteilung der Reserven an bestimmten Ressourcen und der differenzierten Mes- sung von Stoffströmen nicht geeignet. Bereits in der Agenda 21 wurde daher auf die Notwen- digkeit der Entwicklung geeigneter Indikatoren für die Quantifizierung der Nachhaltigkeit verwiesen (Kapitel 40 der Agenda). Diese sollen eine solide Grundlage für Entscheidungen auf allen Ebenen schaffen und somit zu einer selbstregulierenden Nachhaltigkeit integrierter Umwelt- und Entwicklungssysteme beitragen. Es handelt sich damit um Parameter, die auf der Basis von statistischen Daten Auskunft über den Zustand menschlicher Produktions- so- wie Konsumaktivitäten dokumentieren. Die Indikatoren sollen damit Daten aus den genannten Bereichen in politikrelevante Informationen transformieren (V.MÜNCHHAUSEN und NIEBERG

1997). Die Entwicklung der Indikatoren obliegt inzwischen offiziell bei der Commission for Sustainable Development (CSD). Daneben befassen sich aber auch eine große Anzahl anderer nationaler und internationaler Initiativen mit der Erstellung von Indikatorsystemen für die Beurteilung einer nachhaltigen Entwicklung. Das International Institute for Sustainable De- velopment (IISD) in Kanada verweist auf seiner Homepage auf mehr als 170 aktuelle Pro- jekte.

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Zur Systematisierung aller weiteren Ausführungen über Indikatoren ist es sinnvoll, die Viel- zahl möglicher Zustandsgrößen und Parameter nach dem Konzept der OECD einzuordnen.

Danach lassen sich die Indikatoren in drei Kategorien einteilen:

• Unter "Pressure" oder "Driving force"-Indikatoren sind danach alle Produktions- oder Konsumaktivitäten zu nennen, die über die Nutzung natürlicher Ressourcen einen Einfluß auf die Umwelt ausüben können.

• "State"-Indikatoren geben dagegen Auskunft über den Zustand der beeinflußten natürli- chen Ressourcen

• "Response"-Indikatoren sind die Reaktionen im politischen und/oder gesellschaftlichen Bereich, die sich aus den Veränderungen bei den ersten beiden Kategorien ergeben. Es handelt sich also um Maßnahmen mit denen direkt oder indirekt versucht wird, Hand- lungsweisen zu beeinflussen, um gewünschte Veränderungen zu erzielen.

Für die Beurteilung der Eignung der unterschiedlichen Indikatoren ist insbesondere die Unter- scheidung von "Driving force-" zu "State"-Indikatoren von großer Bedeutung. In erster Kate- gorie sind danach Parameter zusammengefaßt, die Aussagen über eine potentielle Gefährdung beinhalten. Beispiele hierfür wären Art und Menge der Düngung, quantifiziert durch Bilanz- rechnungen, sowie Mittelaufwand und Toxizität von Pflanzenschutzmitteln.

Im Unterschied dazu gegeben "State"-Indikatoren Auskunft über den tatsächlich vor- kommenden Zustand einer Ressource. Bei den beiden genannten Beispielen wäre dies der Gehalt von Nährstoffen oder Pflanzenschutzmitteln in Gewässern oder anderen Ökosystemen.

Die beiden Kategorien haben wichtige Implikationen für die Praktikabilität und Effizienz der ausgewählten Parameter. Darüber hinaus sind diese Überlegungen auch im Hinblick auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Erreichung bestimmter umweltpolitischer Ziele von großer Bedeutung (vgl. das Kapitel 7).

Die entscheidenden Zustandsgrößen unter umweltpolitischen Gesichtspunkten sind die soge- nannten "State"-Indikatoren, da nur so direkt Aussagen über den Zustand von Ressourcen gemacht werden können. Hierbei gibt es jedoch einige Einschränkungen bei der Bewertung.

Eine eventuell wünschenswerte flächendeckende Erfassung von Zustandsgrößen aus der Ka- tegorie der "State"-Indikatoren ist aus rein finanziellen Gründen nicht möglich. In einigen Bereichen, wie beispielsweise Nitratgehalt im Trinkwasser, liegt zwar in der Bundesrepublik ein recht enges System von Meßpunkten vor. Die Belastung von Böden mit den unter- schiedlichen organischen oder anorganischen Immissionen aus Verkehr und Industrie ist da-

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gilt für eine Vielzahl von biologischen Indikatoren. Zusätzlich gibt es bei den "State"-Indika- toren häufig noch das Problem der exakten Zuordnung. Veränderungen in der Qualität eines Fließgewässers in positiver wie auch in negativer Hinsicht lassen sich nicht auf eine einzelne anbautechnische Maßnahme auf einer spezifischen Fläche zurückführen. Die Veränderung ist vielmehr die Summe einer Vielzahl von Nutzungsrichtungen und Bewirtschaftungsmaß- nahmen in einem gesamten Einzugsgebiet. Zusätzlich ist eine zeitliche Eingrenzung der mög- lichen Einflußgrößen meist unmöglich, da es zwischen Veränderungen auf der "Preasure-"

Seite und dem "State"-Indikatoren in der Regel zeitliche Differenzen gibt.

Indikatoren aus der Gruppe der "Driving-force-" Parameter sind dagegen immer nur als Po- tentiale einer negativen oder auch positiven Umweltveränderung anzusehen. Bilanzrechungen bei einzelnen Nährstoffen können zwar gewissen Hinweise auf eine effiziente Nutzung der eingesetzten Betriebsmittel geben. Je nach Boden- und Klimaverhältnissen sind die Aussagen von Bilanzrechnungen allerdings von unterschiedlicher Qualität. Insgesamt sind im Falle des besonders schwierig zu beurteilenden Stickstoffs Bilanzrechungen besser zur Abschätzung geeignet als der häufig herangezogene Nmin-Wert (GÄTH 1997).

Um die Eignung unterschiedlicher Indikatoren für die Beurteilung von Agrar-Ökosystemen zu beurteilen, schlägt BECKER (1998) eine Einordnung in eine zweidimensionale Raum-Zeit-Ko- ordination vor. Danach sind Indikatoren besonders gut zur Beschreibung von Systemzu- ständen zu verwenden, wenn diese Aussagen über lange Zeiträume und für große Areale er- lauben. Beispiele wären Veränderungen der atmosphärischen Zusammensetzung oder langfri- stige Veränderungen der Landnutzung. Ertragsdaten und Veränderungen von Bodeneigen- schaften sind dagegen von nur kurz- bis mittelfristigem Charakter und weniger sinnvoll. An- dere Autoren versuchen die geeigneten Indikatoren über kritische Belastungswerte auf der Basis von Veränderungen im Agrarökosystem zu definieren und daran anschließend Hand- lungsempfehlungen für die Produzenten abzuleiten (ALTIERI 1988, HÄRTDLEIN et al. 1997).

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Eine wesentlich pragmatischeren Ansatz verfolgen dagegen HARGER und MEYER (1996) so- wie v. MÜNCHHAUSEN und NIEBERG (1997). Umweltinformationen sollten danach folgenden Anforderungen genügen, um als Indikatoren geeignet zu sein:

• Indikatoren sollte auf hochwertigen statistischen Daten beruhen. Dies beinhaltet eine große zeitliche und räumliche Differenzierung sowie ein vernünftiges Kosten-Nutzen- Verhältnis bei gleichzeitig hoher Qualität und langer und regelmäßiger Erhebungsdauer

• Indikatoren sollten methodisch abgesichert sein und dem aktuellen Stand der wissen- schaftlichen Erkenntnis entsprechen. Voraussetzung ist die Validität in Akzeptanz von internationalen Standards. Gleichzeitig sollte die Möglichkeit bestehen, die Indikatoren in entsprechenden Simulationsmodellen oder Prognosesystemen zu verwenden.

• Eine weitere Anforderung liegt in der Politikrelevanz und Benutzerfreundlichkeit der ge- wählten Indikatoren. Nur wenn bestimmte Parameter auch nachvollziehbar und logisch interpretierbar sind, wird ein Indikator erfolgreich eingesetzt werden können. Gleichzeitig sollten die Indikatoren die Basis für internationale Vergleiche bieten und exakte Schwel- lenwerte aufweisen, um die Bedeutung der ermittelten Werte auch einordnen zu können.

Bei allen folgenden Überlegungen sollten die o.g. Anforderungen immer berücksichtigt wer- den, da nur so eine gleichermaßen praktikable wie auch finanziell tragbare Erstellung von statistischen Maßzahlen möglich ist.

4.2. Umweltindikatoren und grünes Bruttosozialprodukt

Die produktionsorientierten Kennzahlen werden für die unterschiedlichen Bereiche der Volkswirtschaft in recht detaillierter Form von verschiedenen Organisationen zur Verfügung gestellt. Dabei werden die Grenzen des Bruttosozialproduktes, als zentrale Maßzahl zur Be- urteilung der Entwicklung eines Landes, schon seit vielen Jahren intensiv diskutiert. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, dieser Unzulänglichkeit durch die Erstellung umfassender Indikatoren zu begegnen. In vielen Ländern werden, basierend auf einem Vorschlag der OECD, in jährlichem Turnus 33 Umwelt- und Entwicklungsindikatoren veröffentlicht. Große Anstrengungen zur Entwicklung einheitlicher Umweltindikatoren unternimmt derzeit auch EUROSTAT (Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaft), die offizielle Organisation für die Erhebung und Verwaltung von ökonomischen, aber auch sozialen und ökologisch re- levanten Indikatoren auf der Ebene der EU.

(29)

In Zusammenarbeit mit anderen Organisation wurde inzwischen ein Vorschlag zur Berück- sichtigung von zehn Indikatoren erarbeitet:

• Luftverschmutzung

• Verlust an Biodiversität

• Klimaveränderung

• Marine Ökosysteme und Küsten

• Beeinflussung der Ozonschicht

• Ressourcennutzung

• Verbreitung toxischer Substanzen

• Umweltprobleme urbaner Ballungszentren

• Abfall

• Wasserverschmutzung und Wasserressource

Zu jedem der zehn genannten Indikatoren gibt es wiederum eine Gruppe von Einzelparame- tern, die eine umfassende Beurteilung des Umweltzustandes ermöglichen sollen. Für den Be- reich der Landwirtschaft sind dabei eine Reihe von direkten Beziehungen gegeben; teilweise wird die Art der landwirtschaftlichen Produktion sogar explizit in der Bewertung berücksich- tigt. So sollen bei der Luftverschmutzung die NOx-Emissionen einbezogen werden. Die Ziel- größe Biodiversität berücksichtigt u.a. die Intensität der Landwirtschaft, und in der Ressour- cennutzung sind Nährstoffbilanzen von Böden vorgesehen. Ob und in welchem Umfang die verschiedenen Teilindikatoren bzw. die zehn umfassenden Indikatoren weiter aggregiert wer- den sollen, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht geklärt.

Besondere Anstrengungen zur Erstellung von Umweltindikatoren werden unter Leitung der CSD von verschiedenen internationalen Organisationen unternommen. Ausgehend von einer Liste mit 134 Indikatoren sowie grundsätzlichen Informationen zur Methodik der Datenerhe- bung, die auf der dritten Sitzung der CSD im April 1995 etabliert wurden, läuft derzeit eine Testphase, in der die unterschiedlichen Indikatoren anhand von Fallbeispielen in einzelnen Ländern überprüft wird. In dieser Testphase werden nach Angaben des Umweltbundesamtes im wesentlichen die folgenden Ziele verfolgt:

• Prüfung der CSD-Indikatorenliste auf ihre praktische Umsetzbarkeit (v.a. Datenver- fügbarkeit, Erstellung von Zeitreihen), politische Relevanz und Aussagefähigkeit für Deutschland;

• Weiterentwicklung und Verbesserung des CSD-Konzeptes,

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• Förderung des nationalen Diskussionsprozesses um Nachhaltigkeit und deren Messung mit Indikatoren und damit auch die Konkretisierung des Leitbilds der nachhaltigen Ent- wicklung;

• Erarbeitung von Grundlagen für nationale Nachhaltigkeitsindikatoren.

Entscheidend ist dabei insbesondere die Bewertung aus nationaler Sicht, denn nicht alle vor- geschlagenen Indikatoren sind auch für alle Länder von gleicher Relevanz. Die Koordination obliegt in der Bundesrepublik dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktor- sicherheit. Es findet dabei ein Austausch mit einer Reihe von gesellschaftlichen Gruppen und Expertengremien statt. Wie bei der Agenda 21 wird auch in den Arbeiten zur Erstellung von Indikatoren wieder ein breiter Dialog mit unterschiedlichen Interessengruppen gesucht. Ob sich diese Indikatoren allerdings je konkret als Grundlage für politisch-ökonomische Ver- handlungen nutzen lassen, muß bezweifelt werden. Sinnvoll als Basis für die Bewußtseins und Willensbildung und den internationalen Vergleich sind die Indikatoren allerdings trotz- dem (HUBER 1995). Noch komplexer sind die Zusammenhänge, wenn, wie im Sinne der Agenda 21 gefordert, alle ökonomischen, ökologischen und sozialen Bereiche für die Aus- wahl von Indikatoren berücksichtigt werden sollen. Die Listen werden dann sehr umfang- reich, und es ist fraglich, inwieweit eine solche Datenfülle insbesondere in den Ländern des Südens in verläßlicher Qualität und mit ausreichend hoher zeitlicher Auflösung auch erstellt werden kann. Ein Zusammenfassung von möglichen Indikatoren nach den Maßgaben der Agenda 21 liefert Adam Mannis von der Universität Ulster. In den Vorschlägen der CSD wird der Komplex Agrar - Umwelt insgesamt von mehr als 20 der ursprünglich vorgeschlagenen 134 Indikatoren direkt oder indirekt berührt (Übersicht 3).

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Übersicht 3: Agrar-Umweltindikatoren aus dem Vorschlag der Commission for Sustainable Development (CSD)

Kapitel 6 Schutz und Verbesserung der Gesundheit

• Prozentsatz der Bevölkerung mit Zugang zu einer gesicherten Wasserversorgung

• Regelmäßige Untersuchung von Lebensmitteln auf toxische Sub- stanzen

Kapitel 8 Integration von Umwelt und Entwicklung in der Entscheidungsfin- dung

• Strategien für eine nachhaltige Entwicklung

• Programme zur Integration von Umwelt und Entwicklung

• Vorhandensein von Umwelt-Einfluß-Studien

• Nationale Organisationen für nachhaltige Entwicklung Kapitel 9 Schutz der Atmosphäre

• Emission von Treibhausgasen

• Emission von Schwefeldioxid

• Emission von Stickoxiden

Kapitel 10 Integrierter Ansatz zur Landnutzungsplanung

• Veränderungen in der Landnutzung

• Veränderungen in der Bodenqualität

Kapitel 12 Bewirtschaftung von empfindlichen Ökosystemen: Maßnahmen gegen Wüstenbildung und Versalzung

• Anteil von Wüsten an der Gesamtfläche

Kapitel 13 Bewirtschaftung empfindlicher Ökosysteme: Nachhaltige Bergent- wicklung

• Bevölkerungsveränderungen in Bergregionen

• Nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen in Bergregionen Kapitel 14 Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft und eines nachhaltigen

Entwicklung des ländlichen Raumes

• Verwendung von Pflanzenschutzmitteln

• Verwendung von Düngern

• Anteil der bewässerten Fläche an der gesamten landwirt- schaftlichen Nutzfläche

• Energienutzung in der Landwirtschaft

• Ackerland pro Kopf der Bevölkerung

• Anteil der durch Versalzung und Stauwasser beeinflußten Stand- orte

• Ausbildungsstand in der Landwirtschaft

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Übersicht 3: Agrar-Umweltindikatoren aus dem Vorschlag der Commission for Sustainable Development (CSD), Fortsetzung

Kapitel 15 Erhalt der biologischen Vielfalt

• Anteil der gefährdeten Arten an der Gesamtanzahl aller heimischen Spezies

• Anteil der unter Naturschutz stehenden Flächen an der Ge- samtfläche

Kapitel 16 Umweltfreundlicher Umgang mit der Biotechnologie

• Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Bereich der Bio- technologie

• Vorhandensein von nationalen Sicherheitsstandards Kapitel 21 Umweltfreundlicher Umgang mit Abfall und Klärschlamm

• Ausgaben für Entsorgung

• Recycling von Abfallstoffen

• Entsorgung von städtischem Abfall

Kapitel 19 Umweltfreundlicher Umgang mit toxischen Chemikalien

• Anzahl der Vergiftungen durch toxische Chemikalien

• Anzahl der verbotenen oder nur eingeschränkt nutzbaren toxi- schen Substanzen

Kapitel 38 Internationale Abkommen

• Ratifizierung der entsprechenden internationalen Abkommen

• Nationale Umsetzung de entsprechenden internationalen Ab- kommen

Kapitel 40 Informationen für Entscheidungsträger

• Programme für nationale Daten zur Umweltstatistik

Neben diesem quasi offiziellen Bereich der Erstellung von Agrar-Umweltindikatoren durch Organisationen wie die CSD, FAO usw. gibt es inzwischen eine große Anzahl von Beiträgen in der wissenschaftlichen Literatur, die sich mit der Frage von geeigneten Indikatoren ausein- andersetzen. Grundsätzlich gelten hier auch die bereits erwähnten Anforderungen von v.

MÜNCHAUSEN und NIEBERG (1997). Die Palette reicht von teilweise sehr einfachen Ansätzen, bei denen allein die Diversität der in eine Region angebauten Kulturarten herangezogen wer- den soll (LYSON und WELSH 1993), über die Beurteilung weniger Umwelt- und Produktivi- tätskennzahlen (DUMANSKI et al. 1990, TREITZ 1990, BOCKSTALLER et al. 1997, CHRISTEN

1998, REUTER 1998) bis hin zu sehr komplexen Indikatorengruppen mit einer Vielzahl unter-

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