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Archiv "Verstärkte Impfreaktion nach BCG-Schutzimpfung Neugeborener" (29.05.1975)

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Die Information:

Bericht und Meinung BEKANNTGABE DER BUNDESARZTEKAMMER

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION DER DEUTSCHEN ARZTESCHAFT GIBT BEKANNT:

Verstärkte Impfreaktion nach

BeG-Schutzimpfung Neugeborener

Der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gingen in der letzten Zeit Be- richte über starke Lokalreak- tion an der Impfsteile und ge- häufte Lymphadenitis ingui- nalis sechs bis acht Wochen nach der BeG-Schutzimpfung Neugeborener zu. Der Her- steller empfahl im April 1975 zur Vermeidung derartiger Reaktionen in einem Brief an die Ärzte, nur die Hälfte der bisherigen lmpfdosis, das heißt 0,05 ml statt 0,1 ml, in- trakutan zu injizieren. Zur weiteren Information der Ärz- teschaft gibt die Arzneimittel- kommission nachstehend eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädia- trie bekannt, die die zuständi- gen Gremien der Gesell- schaft im Einvernehmen mit dem Leiter des Impfaus- schusses der Gesellschaft erarbeitet haben:

"<D

zur Dosierung von 0,05 ml

BeG-Vakzine intrakutan:

a) Für die exakte Dosierung von 0,05 ml ist ausschließlich die sogenannte "Tuberkulin- spritze" zu verwenden. Sie ist als sterilisierbare Glas- spritze oder als Einmalsprit- ze aus Kunststoff im Handel.

Die Suspension der BeG- Vakzine erfolgt in 1 ml des beigegebenen Lösungsmit- tels.

b) Falls das bisher übliche Impfvolumen von 0,1 ml auch für die Impfung von Neuge- borenen beibehalten werden

soll, ist die BeG-Vakzine in 2 ml steriler physiologischer Naei-Lösung aufzulösen. Auch bei diesem Volumen ist die Tuberkulinspritze einer nor- malen Injektionsspritze vor- zuziehen.

..,.. Eine streng intrakutane Applikation des Impfstoffes ist äußerst wichtig. Dabei hat sich die Verwendung kurz angeschliffener Kanülen der Größe 20 als zweckmäßig er- wiesen.

..,.. Entgegen früher manch- mal geübter Technik ist die BeG-Impfung heute nur noch mit einer Quaddel vorzuneh- men.

Die Vorschläge 1 a) und 1 b) sind lediglich als Übergangs- lösung anzusehen, da der Hersteller nach unseren In- formationen bemüht ist, die BeG-Vakzine so schnell wie möglich generell auf eine Dosierung von 0,1 ml für je- des Lebensalter einzustellen.

Klinische Prüfungen sind be- reits im Gang. Nach ihrem Abschluß wird eine entspre- chende Benachrichtigung al- ler Impfärzte erfolgen.

Q) Die BeG-Vakzine mit dem von der Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) empfohle- nen Stamm Kopenhagen hat erwiesenermaßen eine höhe- re Konversionsrate und län- gere Schutzdauer; sie kann jedoch auch gelegentlich zu stärkeren lokalen Reaktio- nen führen. Etwas mehr, als bisher gewohnt, sind in letz-

ter Zeit nach BeG-Schutz- impfungen Lymphknoten- schwellungen aufgetreten.

Diese sind in der Regel harmlos und bilden sich von selbst zurück. Ist dies nicht der Fall, so können. zur Be- handlung von Lymphknoten- schwellungen und Impfulzera folgende Hinweise gegeben werden:

a) Lymphknotenschwellungen bis etwa Kirschgröße heilen meist ohne Therapie nach ei- niger Zeit ab. Bei größeren Schwellungen mit Verdacht auf Einschmelzung ist eine tuberkulostatische Behand- lung mit INH angezeigt, Ta- gesdosis 6 bis 8 mg/kg Kg. für die Dauer von 6 Wochen.

An eventuellen chirurgischen Maßnahmen kommt die Punk- tion in Frage, nicht jedoch die Inzision.

b) Kleine Ulzerationen an der Impfsteile bedürfen ledig- lich einer Behandlung mit Wundpuder und Schutzver- band. Bei größeren und tie- feren Ulzera ist die lokale Ap- plikation von INH (pulverisier- te Tabletten) unter luftdurch- lässigem Verband und ggf.

Abdeckung der Umgebung mit Zinkpaste zu empfehlen und 2- bis 3mal pro Tag zu wiederholen.

Für Vorstand und Wissen- schaftlichen Bei rat der Deut- schen Gesellschaft für Sozial- pädiatrie e. V.

Frankfurt am Main, 12. 5. 1975 H. Genz

K. Hartung M. Maneke K. Nitsch"

C> Präparat: BeG-Vaccine

"Behringwerke"

DEUTSCHES ARZTEBLATT

Heft 22 vom 29. Mai 1975 1695

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