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Archiv "Rehabilitation: Mehr Mittel statt mehr Leitlinien" (17.10.2008)

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A2223 ich mir erlaubt, beim nächsten Reha- antrag zu vermerken, die DRV möch- te bitte von der Einweisung in diese Kliniken Abstand nehmen. Dies hat ebenso reflexartig zu einem wüten- den Anruf der DRV bei mir geführt, in dem Sinne, was mir eigentlich ein- fiele. Nachdem ich dann erläuterte, dass ich meine Patienten nicht in Kli- niken untergebracht sehen möchte, deren Behandlungsfrequenz und -qua- lität zum Teil schlechter ist als die am- bulante Versorgung, wurde rasch auf- gelegt. Wenn man Qualität haben möchte, muss man Qualität wollen und Qualität bezahlen wollen. Dies geht nicht, wenn man (vorwiegend) auf den Tagessatz schielt.

Dr. med. Knut Behle,Jesteburger Straße 7 k, 21271 Asendorf

Mehr Mittel statt mehr Leitlinien

. . . Wir sprechen von einem Bereich der Medizin, in dem es seit 1996 keine Zuwächse im Bereich der Pflegesätze gab – nicht einmal die Inflationsrate, steigende Energie- und Lebensmittelpreise oder Ge- haltssteigerungen wurden ausgegli- chen. Ganz im Gegenteil wurden die Realerlöse immer weiter durch Kne- belverträge der Kostenträger mit Fallpauschalen erheblich reduziert.

Zum Ausgleich wird von den meist privatwirtschaftlich geführten Klini- ken eine Vielzahl von Leistungs- nachweisen, Evaluationen und Qua- litätsmanagement gefordert. Eine Lobby, die hier auch die Politik in die Verantwortung nimmt, existiert scheinbar nicht. Als neue Entwick- lung werden nun in den verschiede- nen Bereichen der rehabilitativen Medizin durch hochkarätig besetzte Expertenrunden evidenzbasierte Leitlinien oder Nationale Versor- gungs-Leitlinien entwickelt und die Leistungserbringer durch die Deut- sche Rentenversicherung zur Umset- zung angehalten. Völlig vergessen wird in diesem Elfenbeinturm der Rehabilitationsforschung, dass wir an der Basis mit ganz anderen Din- gen zu kämpfen haben, nämlich mit Therapiecontrolling (Rationierung), Reduktion von Fallpauschalen und Liegezeit, früherer Verlegung in die Rehaklinik und einem polymorbiden

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A2224 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 42⏐⏐17. Oktober 2008

B R I E F E M E D I E N

Patientenkollektiv. Vielleicht wäre es besser, die Mittel für Rehabilitati- onsforschung, Evaluation, QM und Leitlinienentwicklung in die klini- sche Rehabilitation zu investieren, um hier ein vernünftiges, zielgerich- tetes und effektives sowie patienten- zentriertes Arbeiten zu ermöglichen.

Dr. med. Martin Karl,An der Marter 1, 91096 Möhrendorf

RÜCKENSCHMERZEN

Die ursächlichen Punkte sind mit den fünf Sinnen durch eine gezielte neuro- logisch-orthopä- disch-funktionelle Diagnostik aufzu- decken (DÄ 31–32/2008: „Der größte Teil ist myofaszial bedingt“ von Renate Lein- müller).

Ergänzung

Es ist erfreulich, dass der Bedeutung myofaszialer Schmerzen im DÄ, nach dem ausführlichen Artikel über Mus- kelschmerzen von Prof. Mense (DÄ, Heft 12/2008), Rechnung getragen wird. Die Aussage der Überschrift, dass der größte Teil der Rücken- schmerzen myofaszial bedingt ist, wird von mir bedingungslos unter- stützt. Sinnigerweise wird in dem Ar- tikel ein Untersuchungsgang, aller- dings in sehr verkürzter Form, zum Ausschluss anderweitiger Ursachen eines chronischen Rückenschmerzes dargelegt. Leider wird auf die wichti- ge Untersuchung der Muskulatur selbst nur sehr wenig eingegangen. Es ist ebenfalls sehr zu bedauern, dass keine weitere spezifische Behand- lungstechnik als die der postisometri- schen Relaxation nach Jones/Lewit beschrieben wird, die sicherlich unter den ärztlichen Methoden einen gerin- geren Stellenwert einnimmt. Myofas- ziale Triggerpunkte (MTrP) lassen sich nämlich sehr wohl exakt und spezi- fisch mittels vielerlei ärztlicher Techni- ken erfolgreich behandeln, hier zu nen- nen wären das sogenannte Dry Need- ling mittels Akupunkturnadeln, MTrP- Infiltration und die fokussierte Stoß- wellentherapie (niedrigenergetisch).

Dr. med. Hannes Müller-Ehrenberg,Tibusplatz 6, 48143 Münster

GENTECHNIK

Plädoyer für Embryonenschutz

Stefan Rehder warnt seine Leser davor, dass sie bei der Lektüre einige Illusionen aufgeben müssten. So klärt er beispielsweise über die teilweise utopischen Heilungsversprechen von Stammzellforschern auf. Bisher sei seiner Auffassung nach jedoch noch kein Nachweis eines therapeutischen Effekts erbracht worden. Interes-

sant ist unter anderem auch das Ka- pitel, in dem Rehder zutreffend er- läutert, warum seiner Ansicht nach Biopolitik auch Sprachpolitik sei. So werde von überzähligen Embryonen gesprochen, die bei der künstlichen Befruchtung „anfallen“. Doch Em- bryonen fielen nicht einfach an, son- dern würden bewusst erzeugt. Das Buch plädiert für einen umfassenden Embryonenschutz und zeigt Wege auf, wie die Gentechnik zum Wohl des Menschen genutzt werden kann.

Der Journalist und frühere Presse- referent im Bundesforschungsminis- terium hat seine Thesen mit vielen Literaturangaben, Zitaten und Sta- tistiken untermauert. Auch wenn man sich an einigen Stellen einen etwas optimistischeren Angang ge- wünscht hätte, ist das Buch gerade wegen seiner pointierten und nach- vollziehbar dargelegten Ausführun- gen überzeugend und zur Lektüre zu empfehlen. Gisela Klinkhammer

Stefan Rehder: Gott spielen. Im Supermarkt der Gentechnik. Pattloch Verlag, München, 2007, ge- bunden, 240 Seiten, 16,95 Euro

BÜCHER – NEUEINGÄNGE

Medizin/Naturwissenschaft

Jean Krutmann, Thomas Diepgen, Claudia Billmann-Krutmann (Hrsg.): Hautalterung.

Grundlagen, Prävention, Therapie. 2. Auflage.

Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008, 283 Seiten, Hardcover, 69,95 Euro

Johannes Franz Hönig: Abdominoplastik.

Prinzip und Technik. Steinkopff, Heidelberg, 2008, 146 Seiten, gebunden, 99,95 Euro

Karl Feiden, Helga Blasius: Doping im Sport.

Wer – Womit – Warum. 2. Auflage. Wissen- schaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2008, 268 Seiten, kartoniert, 24,90 Euro

Karl-Horst Bichler, Walter Mattauch, Ruijun Shen: Problemorientiertes Lernen in der klinischen Medizin.Methode · Hintergründe · Praxisbeispiele. Lehmanns Media – LOB.de, Berlin, 2006, 191 Seiten, Video-CD, kartoniert, 29,95 Euro

Manfred Döpfner, Franz Petermann: Dia- gnostik psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter.Leitfaden Kinder- und Ju- gendpsychotherapie, Band 2. 2. Auflage. Ho- grefe Verlag, Göttingen u. a., 2008, 179 Sei- ten, kartoniert, 22,95 Euro

Ernst Kubista, Michael Seifert, Christian Singer (Hrsg.): Aromatasehemmer in der endokrinen Therapie des Mammakarzi- noms.UNI-MED, Bremen, 2008, 56 Seiten, Hardcover, 39,80 Euro

Hans Garten: Das Muskeltestbuch.Funktion – Triggerpunkte – Akupunktur. Urban & Fi- scher, München, 2008, 272 Seiten, kartoniert, 36,95 Euro

Andreas Hoeft, Helfried Metzler, Thomas Pasch (Hrsg.): Monitoring in Anästhesie und Intensivmedizin.Springer Medizin Verlag, Hei- delberg, 2008, 468 Seiten, broschiert, 79,95 Euro

Markus Uhl, Georg W. Herget: Radiologische Diagnostik von Knochentumoren.Thieme, Stuttgart, New York, 2008, 172 Seiten, gebun- den, 99,95 Euro

Stefan Grond, Karin Bornhövd, Hugo van Aken:Prinzipien der postoperativen Schmerz- therapie – nicht-invasive PCA mit IONSYS®. Thieme, Stuttgart, New York, 2008, 73 Seiten, kartoniert, 4,95 Euro

Christoph Löser, Gerd Plewig (Hrsg.): Pan- theon der Dermatologie.Springer Medizin Verlag, Heidelberg, 2008, 1216 Seiten, gebun- den, 99,95 Euro

Referenzen

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