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Archiv "In den Skiparadiesen der Kanadischen Nationalparks" (21.11.1974)

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Hinweise -Anregungen REISE

Calgary in der Provinz Alberta, günstigster Ausgangspunkt für eine Skireise durch Westkanada, lebt mehr vom Vieh- und Ölhandel als vom Tourismus. Nur einmal im Jahr, zur Zeit des Calgary-Rodeo im Juli, blüht sie auf und verwan- delt sich in die Metropole des ka- nadischen Westens. Von ihr aus führt der Weg zu vier der sechs größeren, gut erschlossenen Ski- gebiete Westkanadas. Sie liegen in den Rocky-Mountains-National- parks von Banff und Jasper. Beide sind in ihrer Großartigkeit ohne Vergleich. Man spürt noch den Atem der Wildnis, wenn man ihre Bergwelt abseits des Skibetriebs auf Langlaufpisten durchstreift, nur von Elchen und Caribous als neu- gierigen Zuschauern gelegentlich beäugt.

Auf der Schnellstraße nach Banff Banff erreicht man von Calgary aus auf einer gepflegten Schnellstraße in knapp eineinhalb Stunden. Am Weg, im zunächst noch flachen Vorland, Siedlungen der Schwarz- fuß- und Stoney-lndianer, dann, fast übergangslos, die schnee- und eisbedeckten Spitzen und Türme der Berge von Banff.

1885 deklarierte man ein zehn Qua- dratmeilen großes Gebiet um die Schwefelquellen von Banff zum Na- tionalpark. Skiläufer zogen schon um 1900 ein, der erste Skilift nahm aber erst 1948 den Betrieb auf.

Heute gleicht Banff auch im Winter einem Ameisenhaufen. Sein Skika- russell dreht sich rund um die Uhr, und ein Bummel durch die Banff- Avenue ist eine Show, die vom Pa- riser Steakhaus über ein Wachsfi- gurenkabinett und einem Indian- Mocassin-Shop bis zu Sportbouti-

quen und zum Western-Saloon al- les einschließt. Nach Pistenschluß herrscht an den Theken im Grizzly- Haus, im Cascade-lnn oder im Voyageur Hochbetrieb, Whisky und Bier sind die wesentlichsten Be- standteile des kanadischen

„Apräs". Geradezu abenteuerlich eng geht es bei original-bayeri- scher Zithermusik in der Lounge des Banff-Springs-Hotels zu. Diese neugotische, turm- und zinnenbe- wehrte Eisenbahn-Hotelburg (im Besitz von Canadian Pacific-Rail- road) ist Inbegriff von und für Banff.

Früher stand das Haus, selbst für den Besucher aus Europa eine er- staunliche Mischung aus Fin-de- siöcle und modernem Hotelkom- fort, ganz im Zeichen der anglo ka- nadischen ski- und aprösskilaufen- den Upper-Class der Ostküste, heute sieht man unter den Gästen auch viele Amerikaner und Japa- ner.

Schußfahrt durch die

„Kanonenrohre" des Mount Norquay

Banffs Skibetrieb verteilt sich auf drei Zentren: Mount Norquay, Shunshine und Lake Louise.

Mount Norquay (2100 Meter) ist Banffs Hausberg; selbst der mit al- len Jet- und Wedelkniffen vertraute alpenländische Pistenfuchs steht hier vor einem Rätsel: Eine mehr oder weniger senkrechte Wand türmt sich vor ihm auf, ein Lift führt nach oben, drei, vier Kanonenrohre

— pfeilschnell, sich auflösend in Buckelmeere, denen nur mit extre- mer Rücklage beizukommen ist — führen nach unten. Angesichts sol- cher Hänge begrüßen weniger ge- übte Skiläufer jeden Meter sanften Terrains, das sie am Fuß des Mount Norquay sowie in Sunshine

finden. Was der Skifahrer hier an Selbstvertrauen verliert, gewinnt er an den freundlichen, reich und weich gemuldeten Hängen von Sun- shine zurück" sechs Lifte, ein Hotel, einige Chalets, ein Ski-Shop und — metertiefer Pulverschnee, der die Skisaison bis Mai ausdehnt, sind das große Plus dieser Station.

Eine Autostunde nördlich von Banff liegt Lake Louise, Wallfahrtsplatz des kanadischen Tourismus, Schaustück par excellence. Der Blick geht über die eisbedeckte Fläche des Sees zum Victoria-Glet- scher, der aus großer Höhe heran- zieht, in eisblauen Stürzen mehr- mals abbricht, bis er im See endet

— ein Schauspiel ohnegleichen.

Auf der gegenüberliegenden Seite breitet sich die mit acht Lifts am besten erschlossene Skilandschaft Westkanadas. Zahme, amüsante und steile Pisten, jeder findet, was ihm entspricht, und zwar in einer solchen Vielfalt und Vielzahl, daß man mehrere Tage braucht, will man das gesamte Netz ergründen

— es sei denn, man hefte sich kühn entschlossen an die Skienden des Schweizer Skischuldirektors Andrä Schwarz und durchkurve mit ihm das ganze Gelände mit einem Schlag.

Nach Jasper und in die Cariboos

Die 240 Kilometer lange Straße von Lake Louise nach Jasper wird von Bergketten gesäumt, die Erinne- rungen an die Dolomiten aufkom- men lassen. Jasper am Nordende des gleichnamigen Parks ist weni- ger turbulent, doch was die Land- schaft betrifft, Banff unbedingt gleichzusetzen. Wir erreichten Jas- per bei Einbruch der Dämmerung, statt Autos frequentieren Rudel von Hirschen und Elchen die Haupt- straße — für Europäer ein aufre- gendes Ereignis, hier gehört es zum winterlichen Alltag. Marmot Basin, Jaspers gut konzipiertes, keine übermäßigen Anforderungen stellendes Skigebiet, ist mit einem Pisten- und Liftnetz mittlerer Größe

— sechs Aufzüge, 22 Abfahrten — überzogen; man steht erst am An- fang und setzt, wie der deutsche

In den Skiparadiesen

der Kanadischen Nationalparks

Tiefschneewedeln in den Cariboos

3448 Heft 47 vom 21. November 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Leserdienst

Hinweise • Anregungen ANZEIGE

REISE

Direktor des Luxusdorfes Jasper- Park-Lodge erläutert, große Hoff- nungen in das Ski-Week-Business mit europäischen und amerikani- schen Touristengruppen.

Das nonplusultra der kanadischen Rocky Mountains: die Cariboos, ein Gebirgsmassiv in der Provinz Britisch-Kolumbien, mit der Chan- ce zum teuersten, aber auch ge- nußreichsten Tiefschnee-Skilaufen der Welt. Startpunkt für das Heli- kopterskiunternehmen ist ein 1600 Meter hoch liegendes Lodge, in das jeweils für eine Woche 40 Per- sonen eingeflogen werden. Jeden Morgen geht es dann von dort aus im Hubschrauber zu den Zwei- und Dreitausendern; bis zu 20 Kilome- ter lange Gletscherabfahrten ste- hen auf dem Tagesprogramm. Mei- lenweit reicht der Blick über die Skifelder, man schießt von Steil- hang zu Steilhang, taucht von Gra- ten, Gipfeln und Zacken in Schnee- rinnen - und kaum ist man am Ende der Abfahrt angekommen, startet der Hubschrauber bereits zum Flug ins nächste Abenteuer.

Innerhalb von sieben Tagen kann man in dieser menschenleeren, un- erschlossenen Berglandschaft mit- tels des Hubschraubers auf 30 000 bis 40 000 Ski-Höhenmeter kommen, bei entsprechender Kon- dition auch auf das Doppelte. „Die meisten unserer Gäste", meint der Direktor der Gesellschaft, „machen sich Wochen, ja Monate vor ihrem Aufenthalt hier fit, das ununterbro- chene Tiefschneefahren kostet Kraft und Ausdauer." Der Bericht- erstatter kann das bestätigen, am ersten Tag rutschte er mehr auf Knien als auf Skiern in das Lodge zurück. R. Deglmann-Schwarz

Hinweis: Weitere Auskünfte über Skilauf in Kanada erteilen Air Ca- nada, 6 Frankfurt (Main), Friedens- straße 7, sowie das Kanadische Fremdenverkehrsamt, 6 Frankfurt (Main), Biebergasse 6-10. Anfra- gen können auch an das Ärzte-Rei- se-Zentrum, Köln, Hohenzollern-

ring, gerichtet werden.

Routen und Ziele

Ferienhäuser für Skifahrer in der Schweiz - Das Ferienhauspro- gramm von Swiss-Chalet-Inter- Home für den Winter 1974/75 um- faßt 144 Seiten. Die Angebots- Schwerpunkte etwa in Wallis und Graubünden sind durch noch we- nig bekannte Orte wie Villars, Tor- gon, Mayens-de-Riddes ergänzt worden. Alle Objekte werden aus- giebig beschrieben. Vor- und Nachteile werden genannt und ebenso die Nebenkosten aufge- führt. Der Katalog kann von der Swiss-Chalet-Geschäftsstelle in Frankfurt/Main, Münchener Straße 8, Telefon (0611) 25 20 32, bezogen werden. Das Schweizer Verkehrs- büro, 6 Frankfurt/Main, Kaiserstra- ße 23, Telefon (0611) 2 05 61, ver- sendet auf Anfrage ein kostenloses Merkblatt, in dem noch weitere Vermittler von Ferienwohnungen in der Schweiz aufgeführt sind. SVB/H Österreich - Winterland Nummer eins! - Der jüngste Zahlenspiegel des Angebotes an Sporteinrichtun- gen für die Wintersaison 1974/75 stempelt Österreich zum führen- den Wintersportland. Auf Wintergä- ste warten 96 Seilschwebebahnen, 20 Stahlseilbahnen, 350 Sessellifte und 2313 Schlepplifte, weiter 340 Skischulen mit 4500 Skilehrern, 40 Skipisten mit Nachtbeleuchtung, 28 Kunsteisbahnen, 280 Natur- und 7 Kunst-Rodelbahnen, 82 Ski-Kinder- gärten, 620 Hallenschwimmbäder, die meisten mit Sauna- und Fitneß- einrichtungen, und 6500 Kilometer geräumte Winter-Spazierwege in 495 Orten. Hinzu kommen noch 3900 Kilometer markierte und vor- gespurte Skilanglaufloipen in 343 Orten. Sechs Orte dienen als Stand- orte für Hubschrauberskiflüge und in 55 Orten werden vorweihnachtli- che Skikurse mit Pauschalarrange- ments offeriert. Nähere Auskünfte erteilen die Büros der Österreichi- schen Fremdenverkehrswerbung, Berlin, Tauentzienstraße 16, Frank- furt/Main, Roßmarkt 12, Hamburg, Bieberhaus am Hauptbahnhof, Hachmannplatz, und Köln, Komö- dienstraße 1. Ö FVW/H

Kongreßprogramm des

Ärzte-Reise-Zentrums

O 8. Kongreß der Europäischen Liga gegen Rheumatismus in Hel- sinki 1. bis 7. Juni 75

O 13. Kongreß über Orthopädische Chirugie und Traumatologie in Kopenhagen 6. bis 11. Juli 75

• 4. Kongreß über die Ohren- und Kehlkopfkunde in London 19. bis 25. Juli 75

O 11th Congress of the World Federation of Hemophilia in Hel- sinki 28. Juli bis 2. August 75 O Congress of the International Society of Blood Transfusion in Helsinki 28. Juli bis 2. August 75 O 3. Treffen der Internationalen Gesellschaft fur Hämatologie in London 24. bis 28. August 75 O 6. Kongreß der Internationalen Vereinigung für Plastik-Chirurgie in Paris 24. bis 29. August 75 (ev.

Terminänderung)

• 5. Kongreß der internationalen Gesellschaft für Berufs- und Ver- kehrsunfall-Medizin in London 1.

bis 5. September 75

O 3. Kongreß der internationalen Akademie für psychosomatische Medizin in Rom 15. bis 29. Septem- ber 75

O 23. Internationale Tuberkulose- Konferenz in Mexiko-City 22. bis 26. September 75

hier abtrennen einsenden an

ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3 Telefon 02 21 /2 00 21

Ich interessiere mich für den/die Kongreß/e

Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 47 vom 21. November 1974 3449

Referenzen

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