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Archiv "National-Parks in den kanadischen Rock" (20.02.1975)

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Hinweise-Anregungen REISE

National-Parks

in den kanadischen Rockies

noch flachen Land vereinzelte In- dianersiedlungen vorbei, meist Far- men, Schwarzfuß- und Stonyreser- vationen. Sehr viel zu sehen ist nicht. Dann, unerwartet, fast über- gangslos, die Spitzen, Türme und Felskolosse von Banff.

Man macht sich keine Vorstellung:

Alles ist größer, weiter, wilder und leerer, als man gedacht hat. In einem Gebiet von 7850 Quadrat- meilen — etwa 21 000 Quadratkilo- meter —, das jeden Sommer von Zehntausenden von Touristen be- sucht wird, gibt es nicht mehr als zwei Siedlungen, Banff und Jasper;

Seen wechseln nach dem Sonnen- licht ihre Farbe, heiße Quellen springen aus der Erde, Bären spa- zieren auf dem Highway, und das Columbia-Eisfeld entwässert gleich zu drei Ozeanen, dem Pazifik, dem Atlantik und dem Nördlichen Eis- meer. Unter den fünfundzwanzig kanadischen Nationalparks sind die Parks in den Rocky Mountains, der Banff-, der Jasper-, der Kootenay- und der Yoho-Park die großartig- sten und beeindruckendsten.

Im Western-Look zum Rodeo Ausgangspunkt für Besuche ist Cal- gary, eine Stadt ,in der Ebene, die nicht mehr verheißt als eine blaue, geschwungene Berglinie am west- lichen Horizont. Keine Ferienstadt, eigentlich nur Treffpunkt für Vieh- handel und Ölgeschäft. Nur einmal im Jahr, zum Calgary-Rodeo im Juli, blüht Calgary auf und wird zur Metropole des kanadischen We- stens: Bis von Mexiko her kommen die Cowboys, um sich im Pferde-, Stier- und Bisonreiten oder im Planwagenrennen mit kanadischen und amerikanischen Wildwestex- perten zu messen. Wellen von Be- suchern ergießen sich dann in die Stadt, Western-Look ist Trumpf, und Spannung und Erwartung schütteln die Stadt wie Fieber. Sind die Bisonreiter und Wagenlenker abgezogen, geht ganz Calgary wie- der seinem Alltag nach, der nichts weiß von den Eisströmen und wil- den Wäldern.

Die vier Parks bilden ein zusam- menhängendes Gebiet in den ka-

nadischen Provinzen Alberta und British Columbia. Sie werden von Highways durchzogen und zum Teil auch von der transkanadischen Bahn Toronto—Vancouver. In ihrer Großartigkeit und Vielfalt, in ihrer Massierung von Gletscherströmen, großen und kleinen Seen, Drei- und Viertausendern, oder gemes- sen an ihren riesigen Wäldern, sind sie ohne Vergleich. Und — man spürt wirklich noch den Atem der Wildnis.

Der Kootenaypark breitet sich im Südwesten des Schutzgebietes aus, er ist berühmt ob seiner heißen Quellen — Radium Hot Springs — und wegen des prächtigen Marble Canyon, wegen seiner reichen Fau- na und einer Flora, in der sich Prä- rie-, Tundra-, alpine und glaziale Arten mischen. Die Dreitausender sind vergletschert, am größten ist der Tumbling Glacier. Seen sind nicht so zahlreich eingestreut wie in die anderen drei Parks. Ein Highway durchmißt ihn fast der ganzen Länge nach.

Mit dem Greyhoundbus nach Banff

Nordwärts des Kootenayparks schließt der Yohopark an, gequert von dem Trans-Canada-Highway und der kanadischen Pazifikbahn.

Herrlich der Emerald Lake und der Lake O'Hara, riesenhaft das Ange- bot der Dreitausender, gewaltig ihre Gletscherkappen, berühmt das Schauspiel der Twin Falls.

Größer, bekannter und weit mehr besucht sind die Parks von Banff und Jasper im Ostteil der Rockies.

Von Calgary führt eine Schnell- straße nach Banff; Fahrtzeit ein- einhalb Stunden. Greyhoundbusse verkehren von Mai bis Anfang Oktober täglich dreimal. Unter- wegs huschen in dem zunächst

Dieser Park hat so etwas wie Ge- schichte: 1841 führte ein Indianer den ersten Touristen nach Banff:

Es war der damalige Direktor der Hudson-Company, die durch ihren Pelzhandel mit der Zeit zur Welt- firma wurde. Niemand zeigte je- doch Lust, es diesem „ersten Tou- risten" nachzutun. Erst vierzig Jah- re später kamen Bautrupps auf der Suche nach einer Trasse für die Eisenbahnlinie Calgary—Vancouver wieder in die Gegend. Eines sei- ner Glanzstücke ist der Lake Louise. Postkartenschön wie die Riffelalp, das Mer de Glace oder der Königssee. Der Blick geht über tiefgrünes Wasser zum Victoriaglet- scher, der in eisblauen Stürzen mehrmals abbricht. Man steht stau- nend vor diesem Superangebot an Bergromantik.

Glanzstück Lake Louise, postkarten- schön wie der Königssee. Der See gilt als reicher Fischgrund. Motorboote sind nicht zugelassen. Angler und Kanuten bleiben unter sich. Foto: Kanadisches Fremdenverkehrsamt

546 Heft 8 vom 20. Februar 1975 DEUTSCHES ARZTEBLATT

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Die 250 Kilometer von Lake Louise bis Jasper kann man in zweiein- halb Stunden schaffen, besser, ge- nußvoller und einprägsamer ist es, zweieinhalb Tage oder mehr auf diesem Weg zu vertun, denn es sind 250 Kilometer für die Film- kamera.

Beiderseils der Straße ziehen Berg- ketten, eigenwillig in ihren Forma- tionen und erdgeschichtlich hoch interessant; das Alter des östlichen Bergzuges wird von W,issenschaft- lern mit 20 Millionen Jahren ange- geben, das der westlichen Berg- kette mit 1000 Millionen Jahren. Oft erinnern die Berge an die extremen Felsbildungen der Dolomiten, nur mit dem Unterschied, daß hier von jeder bedeutenderen Höhe ein Gletscher zum Highway herabzieht.

Große und kleine Seen wech- seln ab. Staunend nimmt man ihre Farben wahr. Ursache ihrer mit dem Sonnenlicht wechselnden Tö- nung sind Gesteinspartikelchen, die, von den Gletschern abgerie- ben, in die Seen gelangen.

Sonnenaufgang über Gletschern

Neueste Attraktion des Columbia- Eisfelds, 110 Quadratmeilen Aus- dehnung, 500-1000 Meter Eistiefe, beinahe ein Ungeheuer von einem Gletscher: Raupenautobusse kut- schieren für 2,50 Dollar die Tour,i- sten zwischen Spalten und Klüften hin und her; ein kitzeliges Vergnü- gen. Allerdings dürfte das heute florierende Unternehmen bei fort- dauernd gleichen klimatischen Ver- hältnissen ,in fünfzig Jahren wegen der herrschenden starken Ab- schmelzung in Schwierigkeiten kommen. Spezialität des Columbia- Eisfeld-Hotels sind Sonnenauf- und -untergang über dem Gletscher, ein Schauspiel, das wenigstens eine Obernachtung fordert.

Mit Bergen bis zu 4000 Meter Höhe empfängt der Jasper-Nationalpark seine Gäste, Parallel dem Highway läuft der "Eisfeld-Parkway", einer der großartigsten und längsten Touristenwege; auf der westlichen

Leserdienst Hinweise· Anregungen

Seite beherrscht vom Athabasca- Eisfeld und dem Dome-Giacier. - Noch ist man vom Glanz des An- blicks geblendet, wartet schon der Park mit neuen Überraschungen

auf: Bären! Mitten auf dem Highway

tapsen sie herum. Wer anhält, muß damit rechnen, daß ein Bär seine Nase zum Fenster hereinsteckt.

Zeltplätze, und davon gibt, es zwi- schen Banff und Jasper 28, werden von Bären gemieden. Ratsam ist es auf jeden Fall, sich an das Fül- lerverbot zu halten, um die Bären nicht anzulocken. Wer Bergziegen, Wildschafe und Murmeltiere beob- achten will, muß die Straße verlas- sen und sich auf Wanderwege wa- gen. Der Coyote ist selten, häufig dagegen sind Rudel von Cariboos, Hirschen und Eichen.

Jasper selbst ist zwar weniger tur- bulent als Banff. Was landschaft- liche Großartigkeit oder Möglich- keit zu Unternehmungen betrifft, diesem mindestens gleichzustellen.

Um Jasper reihen sich die Seen dutzendweise, Jasper ist auch Ausgangspunkt für Besteigungen des Mount Robson, mit über 4000 Meter der höchste Berg der kana- dischen Rocky Mountains. Fünf Sterne verdient der Malignesee, auf dem auch Motorboote verkehren.

Wer das Glück auf dem Rücken der Pferde sucht, kann sich einen zweitägigen Ritt verschreiben.

Günstigste Besuchszeit für die Parks ist von Mitte August bis An- fang Oktober. Im Winter sind nur Banff und Jasper geöffnet. Sie of- ferieren Wintersport, vor allem für Skiläufer. R. Deglmann-Schwarz

D

Auf Kanada spezialisiert ist das Reiseunternehmen Helmut R. Voss, 6 Frankfurt am Main-Niederrad, Triftstraße 28-30, Telefon (06 11) 67 91 51. Auskünfte erteilen auch alle Büros von Air Canada und das Kanadische Fremdenverkehrsamt, 6 Frankfurt am Main, Biebergasse 6-10, Telefon (0611) 28 01 57 Weitere Informationen: Air Canada, 6 Frankfurt, Friedenstraße 7

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Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ARZTEBLATI

Heft

8

vom 20. Februar 1975 547

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