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Jasper Johns - Unterrichtseinheit für die Grundschule

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Academic year: 2022

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Susanne Sieben-Pschel: Picasso & Co. © Auer Verlag

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1. Zur Sachanalyse

Jasper Johns wird am 15. Mai 1930 in Augusta im US- Staat Georgia geboren. Kurz nach seiner Geburt tren- nen sich seine Eltern und Johns wächst bei verschie- denen Verwandten in South Carolina auf. Dort schließt er 1947 die High School ab und beginnt ein Kunst- studium, das er nach drei Semestern aus finanziellen Gründen unterbricht. 1949 setzt er seine Ausbildung in New York an einer Designschule fort.

1951 absolviert er für drei Jahre seine Militärzeit. Hier stellt Johns ein Kunstausstellungsprogramm zusam- men, in dem die Arbeiten von kunstschaffenden Sol- daten präsentiert werden.

Wieder zurück in New York fertigt Johns’ erste Graphit- zeichnungen an und arbeitet nebenbei als Verkäufer in einem Buchladen. Im Herbst 1954 zerstört er alle Bil- der, die er bis dato produziert hat. Einen künstlerischen Neuanfang startet er dann mit seinen Serien von Fah- nen-, Zielscheiben- und Zahlenbildern. 1959 begegnet er dem berühmten New Yorker Galeristen Leo Castelli, der ihn mit seinen Fahnenbildern sofort unter Vertrag nimmt. Bereits die erste Ausstellung in der Castelli-Ga- lerie wird ein Erfolg.

Bei Jasper Johns’ Kunst könnte man sagen, dass ihm die einfachen Bildgegenstände ermöglichen, sich ohne Ablenkung auf die Qualität der Malerei selbst zu konzentrieren, für die der Künstler – in Anlehnung an vergessene koptische Verfahren beim Malen von Mumienporträts – die Technik des Arbeitens mit der Wachsmalerei (Enkaustik) wiederbelebt, eine Technik, die rasches Arbeiten und die das von Johns oft an- gewandte Verfahren des schichtweisen Farbauftrags, der dem Bild Objektcharakter gibt, ermöglicht.

Jasper Johns’ Pop-Art-Kunst mit den unverwechselba- ren Themen der Zielscheiben, US-Fahnen, Ziffern und Buchstaben platziert ihn gleichwertig neben seinem Freund Robert Rauschenberg sowie anderen Künst- lern dieser Ära: Roy Lichtenstein, Andy Warhol, Claes Oldenburg, David Hockney.

2. Zur didaktischen Analyse

Enkaustik ist eine Maltechnik, bei der die Farb pigmente durch Wachs gebunden sind. Während man heute heizbare Malinstrumente verwendet, wurden in der Antike die erwärmten Wachsfarben mit einem heißen Metallspachtel aufgetragen und anschließend durch Hitzeeinstrahlung mittels eines glühenden Eisens eingebrannt. Wieder entdeckt wurde diese im 6. Jh.

n. Chr. in Vergessenheit geratene Technik, die nur in der byzantinischen Ikonenmalerei bis ins 12. Jh.

n. Chr. fortlebte, erst im 20. Jahrhundert. Diese über 5000 Jahre alte Maltechnik erfreut sich nun immer größerer Beliebtheit. Dabei werden mit einem elektri- schen Enkaustik-Maleisen die nach alten Rezepturen gefertigten Farbmischungen aus natürlichem Bienen- wachs auf einem Karton vermalt. Beim Auftragen der Farben entstehen fantastische Strukturen und leuch- tende Farbverläufe. Diese Technik verlangt keinerlei Erfahrung und ist für alle Altersstufen geeignet. Die Bril lanz und Leuchtkraft der Farben spricht die Schü- ler in der Grundschule besonders an, das Material reizt zum Experimentieren und sorgt immer wieder für ver- änderte Wahrnehmungserlebnisse. Besonders die Zu- fallsmomente sorgen für Spannung und machen auch aus einem einfachen Motiv ein Kunstwerk.

Wie aus einfachen Vorlagen (Fahnen) Kunstwerke ent- stehen können, wird anhand des Pop-Art-Künstlers Jasper Johns klar, der zu diesem Thema eine ganze Serie produziert hat. 1980 zahlt das New Yorker Whit- ney Museum sogar eine Million Dollar für Johns’ Ge- mälde „Drei Fahnen“ von 1958.

Das Thema „Fahnen“ bietet sich im Zusammenhang mit verschiedenen Unterrichtsgegenständen an:

Feste in der ganzen Welt

aktuelle Anlässe (Olympische Spiele oder Fußball- weltmeisterschaft)

Sich Länder, deren Fahnen und Hauptstädte einzu- prägen ist bei Kindern sehr beliebt und spiegelt sich in Spielen wie „Stadt-Land-Fluss“ wider.

Jasper Johns

Das ist meine schönste Fahne!

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Susanne Sieben-Pschel: Picasso & Co. © Auer Verlag

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InAnlehnung an seine in den Siebzigerjahren ent- standenen gestrichelten Bilder könnten die Fahnen in den entsprechenden Farben gestrichelt werden.

Eine weitere Idee, die die Schüler umsetzen könn- ten, entstammt seinem Bild „Drei Fahnen“: Drei verschieden große Fahnen werden aufeinanderge- klebt.

Literatur:

Jasper Johns, Retrospektive. München 1997 Jasper Johns: Prints & Drawings. Berlin 1979

Orton, Fred: Figuring Jasper Johns. Allegorie eines Künstlers. Klagenfurt 1998

Schülerarbeit

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Susanne Sieben-Pschel: Picasso & Co. © Auer Verlag

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Jasper Johns: Fahne auf orangefarbenem Feld, 1957

© VG Bild-Kunst, Bonn 2021

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Susanne Sieben-Pschel: Picasso & Co. © Auer Verlag

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Enkaustik

Du benötigst:

Enkaustik-Kreiden, Enkaustik-Maleisen, Malkarton, Schaber, Küchenkrepp, weiches Tuch, Zeitungspapier zum Abdecken des Tisches

So gehst du vor:

1. Schmiere eine oder zwei Farben auf das heiße Maleisen. Das Wachs schmilzt.

Halte das Maleisen so, dass das Wachs nicht heruntertropft.

2. Drehe das Maleisen vorsichtig und übertrage das flüssige Wachs mit einer ziehenden Bewegung vom Maleisen auf den Karton. Sobald das Wachs das Maleisen verlässt, erstarrt es wieder. Dort, wo du zwei Farben aufgetragen hast, vermischen sich diese und ergeben ein herrliches Zufallsmuster.

3. Zwischen den einzelnen Farbaufträgen auf das Maleisen solltest du die restliche Farbe mit Küchenkrepp abwischen, insbesondere, wenn du nach einer dunklen Farbe eine hellere aufträgst.

4. Nimm weitere Farben und trage auch sie auf den Karton auf.

5. Wenn dein Kunstwerk fertig ist, polierst du die Oberfläche noch mit einem weichen Tuch. Das Bild glänzt jetzt, als wenn es lackiert wäre!

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