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Paul Klee - Unterrichtseinheit für die Grundschule

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Academic year: 2022

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Susanne Sieben-Pschel: Picasso & Co. © Auer Verlag

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1. Zur Sachanalyse

1879 wurde Paul Klee als Sohn eines Musiklehrers und einer Sängerin im Kanton Bern/Schweiz geboren. Die Berufe seiner Eltern zeichneten sein frühes Interesse und auch seine Begabung vor: Als Siebenjähriger be- gann er, sehr erfolgreich Geige zu spielen, sodass er im Alter von elf Jahren bereits Mitglied eines namhaf- ten Berner Orchesters wurde. Nebenbei entwickelten sich ebenfalls seine Talente für das Zeichnen und Dich- ten. Nach dem Abitur 1898 entschied sich Klee, gegen den Wunsch seiner Eltern, an der Münchener Akade- mie Malerei zu studieren. Seine Berufswahl gründete sowohl auf seiner Auflehnung gegen das Elternhaus als auch auf der Überlegung, dass der schöpferische Höhe punkt in der Musik überschritten, in der Malerei aber noch nicht erreicht sei. Erst 1900 wurde Klee end- lich – nach zweijährigem Zeichenunterricht – an der Kunstakademie aufgenommen, die er jedoch mit we- nig Begeisterung besuchte, bereits 1901 wieder verließ und zunächst in sein Berner Elternhaus zurückkehrte.

In den folgenden Jahren versuchte Klee, sich auto- didak tisch als Maler weiterzuentwickeln. Nach seiner Heirat mit der Musikerin Lily Stumpf bezog das Ehepaar eine kleine Wohnung in München/Schwabing und auch nach der Geburt ihres Sohnes blieb es die Ehefrau, die mit Musik unter richt für den finanziellen Unterhalt der Familie sorgte. Paul Klee unterdessen kümmerte sich als Hausmann um Sohn und Haushalt und versuchte neben bei, nicht das Malen aus den Augen zu verlieren.

Dass diese Zeit mit seinem Sohn auch seine Kunst be- einflusste, bestreitet heute niemand:

„Es gibt nämlich noch Uranfänge von Kunst, wie man sie eher im ethnografischen Museum findet oder da- heim in der Kinderstube (lache nicht, Leser), die Kinder können’s auch, und das ist durchaus nicht vernichtend für die jüngsten Bestrebungen, sondern es steckt po- sitive Weisheit in diesem Umstand. Je hilfloser diese Kinder sind, desto lehrreichere Kunst bieten sie; denn es gibt auch schon hier eine Korruption; wenn die Kin- der anfangen, entwickelte Kunstwerke in sich aufzu- nehmen oder gar ihnen nachzuahmen.“ (1)

Seine zahlreichen grafischen Arbeiten aus diesen Jahren zeigte er in verschiedenen Ausstellungen, je- doch ohne künstlerischen und kommerziellen Erfolg.

Erst die Bekanntschaften mit August Macke, Wassily Kandinsky und Franz Marc 1911 änderten dies. Die berühmte Gruppe „Blauer Reiter“ brachte Klee mit den

modernen Kunstbestrebungen dieser Zeit sowie mit der Kunst anderer zeitgenössischer Maler wie Braque und Picasso zusammen. Auf der letzten Ausstellung der Blauen Reiter waren auch Werke von Klee ver- treten. Zu dieser Zeit begann der Künstler, ein Ge- samtverzeichnis seiner Bilder anzulegen, das er bis zu seinem Tod regelmäßig aktualisierte. Er vermerkte stets genau, welches Werk er wann und an wen ver- kauft hatte. 1914 überredete Paul Klee seine Freunde August Macke und Louis Moilliet zu einer Reise nach Tunis, die für ihn den entscheidenden Durchbruch in seiner Malerei darstellte. In sein Tagebuch schrieb er damals, er habe nun endlich das Gefühl, wirklich Maler zu sein und mit der Farbe umgehen zu können.

„Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu ha- schen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins.

Ich bin Maler.“ (2)

Kurz nach seiner Rückkehr nach München brach der erste Weltkrieg aus, dem seine Freunde Marc und Ma- cke als Soldaten an der Front zum Opfer fielen. 1916 wurde auch Klee eingezogen, jedoch als Protegé ein- flussreicher Freunde seines Vaters vom Fronteinsatz verschont. Während des Krieges stiegen Klees Ver- kaufserfolge um ein Vielfaches, da die besitzenden Schichten ihre Gewinne aus der gesteigerten Waffen- produktion zum Teil in Kunstobjekten anlegten. 1920 berief ihn Walter Gropius in das berühmte Staatliche Bauhaus nach Weimar. Das Bauhaus fasste die Hoch- schule für bildende Künste mit der Kunstgewerbe- schule zusammen und machte es sich zur Aufgabe, das Handwerkliche aller Künste als Grundlage für al- les bildnerische Schaffen zu vermitteln. Klee nahm dort eine Stelle als Lehrer an. Der Standort des Bau- hauses wechselte 1925 nach Dessau. Dort kündigte Klee seine Stelle 1930, da er seine eigene Tätigkeit als freischaffender Maler nicht länger vernachlässigen wollte. Ab 1931 unterrichtete er nur noch vier Schüler an der Kunstakademie in Düsseldorf und fand nun wieder mehr Zeit, seiner eigenen Malerei nachzugehen. Mit der Machtübernahme Hitlers 1933 endete Klees Karriere in Deutschland schlagartig. Paul Klee wurde gezwungen, seine deutsche Abstammung nachzuweisen und letzt- lich dennoch entlassen, da seine Kunst von den Natio- nalsozialisten als entartet betitelt wurde. Auf der 1937 in Berlin stattgefundenen Ausstellung „Entartete Kunst“

wurden 17 Bilder Klees gezeigt, weitere 102 Werke im Anschluss an die Ausstellung beschlagnahmt.

Paul Klee

Bilder, die Geschichten erzählen

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Schülerarbeiten „Fantasiegärten“ Schülerarbeit „Fantasiegarten“

Arbeitsphase 2 Lehrererzählung:

Herr Klee zeigte seinem Sohn Felix noch etwas, das man mit Pinseln in seinem Garten machen kann:

„Schau Felix“, sagte Herr Klee, „manchmal drucke ich die Äste der Bäume mit meinen beiden Pinseln, denn das sieht auch sehr schön aus.“

Den Schülern wird gezeigt, wie man mit dem Haar- oder Borstenpinsel die Äste der Bäume drucken kann (Pinseldruck).

Anschließend malen die Schüler mit Wasserfarben ih- ren Garten.

Wenn die Schüler zusätzlich zu den Blumenformen Paul Klees noch ihre eigenen Pflanzen malen möch- ten, können sie das natürlich tun.

Das Arbeitsblatt kann auch im Anschluss an beide Ar- beitsphasen eingesetzt werden. Für die ersten beiden Jahrgangsstufen verwenden sie am besten das erste Arbeitsblatt.

Die Arbeitsblätter können jeweils mit weiteren Lehrer- informationen zur Person Paul Klees ergänzt werden.

Literatur:

Paul Klee. Leben und Werk. Hrsg. von der Paul-Klee- Stiftung. Ostfilden Ruit 1996.

Partsch, Susanna: Paul Klee. Köln 1990.

(1) Seite 17 (2) Seite 20 (3) Seite 16

Paul Klee, Bilder träumen. München; New York: Pres- tel 1996.

Mögliche Schüleräußerungen:

Herr Klee hat mit Felix einen Ausflug in einen Wald, Park, Garten gemacht.

Er hat ganz einfache Bäume und Blumen gemalt, wie ein Kind, damit das Bild auch Felix gefällt.

Die Bäume sehen aus wie im Herbst oder Winter, weil sie keine Blätter haben.

3.3 Objektivierung Lehrererzählung:

Felix hat das Bild von seinem Papa sehr gut gefallen.

Er fragte ihn: „Du, Papa, das möchte ich auch mal ma- len. Kannst du mir zeigen, wie das geht und wie du die Bäume und Blumen gemalt hast?“ „Na klar“, sagte Herr Klee, „du kannst hier schon einmal meine Pflanzen mit einem Stift nachfahren. In der Zwischenzeit hole ich anderes Papier, und dann malen wir ein großes Gar- tenbild.“

Arbeitsphase 1

Die Schüler erhalten die Kopiervorlage und malen mit Buntstiften die Bäume und Pflanzen Paul Klees nach.

Anschließend kann der Arbeitsauftrag 1 des ersten Ar- beitsblattes bearbeitet werden. Die Schüler sollen das Gartenbild Paul Klees noch einmal genau betrachten.

In der Zwischenzeit können Malpapier (die Kinder soll- ten in den Tagen zuvor ein DIN-A3-Malpapier in einem hellen Grünton als Hintergrund eingefärbt haben), Wasser und Malkästen bereitgestellt werden.

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Paul Klee: Wachstum in einem alten Garten, 1919

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9 Name: Datum: Kunst

Paul Klee

1. Lies dir die Informationen über diesen Maler genau durch und unterstreiche, was dir wichtig erscheint.

Paul Klee wurde 1879 in der Nähe von Bern (Schweiz) geboren. Weil auch seine Eltern beide Musiker waren, wollte er schon als Kind entweder Musiker oder vielleicht auch Maler werden. Nach dem Abitur zog er nach

(bayerische Landeshauptstadt), um Malerei

zu studieren. Später unterrichtete er selbst das Fach Kunst.

Da er mit seinen Bildern anfangs nur sehr wenig Geld verdiente, kümmerte er sich zu Hause um seinen Sohn und den Haushalt, während seine Frau als Musiklehrerin für den Unterhalt sorgte. Mit vielen Malern seiner Zeit war Paul Klee befreundet: Kandinsky, Macke und Marc. 1940 starb der berühmte Maler an einer unheilbaren Krankheit im Alter von 60 Jahren in der Schweiz.

2. „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“

Was könnte er mit diesem Satz gemeint haben?

Dieses Bild heißt „Tiere begegnen sich“.

Welche Tiere kannst du erkennen?

Male das Bild in verschiedenen Farben aus, die auch Paul Klee verwendet haben könnte.

Illustration: Kristina Klotz

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