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In einem Jahr wird das neue Paul Klee Zentrum seine Türen öffnen

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M 221/2004 ERZ 3. November 2004 48C Motion

3342 Kropf, Bern (JA!)

Weitere Unterschriften: 4 Eingereicht am: 06.09.2004

Finanzierungslücke für das Zentrum Paul Klee verhindern

Der Regierungsrat zeigt dem Grossen Rat noch vor der Eröffnung des Paul-Klee-Zentrums auf, mit welchen Massnahmen der Kanton Bern (zusammen mit den anderen Trägern) das drohende mittel- und langfristige Betriebsdefizit verhindern wird.

Begründung:

Stadt und Kanton Bern freuen sich auf ein kulturelles und kulturpolitisches Grossereignis. In einem Jahr wird das neue Paul Klee Zentrum seine Türen öffnen. Dies dank grosszügigem privatem Engagement gekoppelt mit öffentlicher Unterstützung. Die private und öffentliche Kooperation beim Zustandekommen eines derartigen Grossprojekts darf nicht zu finanziellen Abenteuern führen. Genau dies zeichnet sich aber ab. In der Antwort der Regierung auf die Interpellation Rytz "Klarheit über das Klee-Zentrum und das Kunstmuseum Bern" vom 24. März 2004 hat der Regierungsrat darauf hingewiesen, dass gestützt auf die aktuelle Betriebskostenschätzungen mit einer mittel- und langfristigen Finanzierungslücke gerechnet werden muss.

Diese Aussage ist bedenklich und verlangt nach sofortigen Massnahmen. Das neue Paul- Klee-Zentrum kann sich kein mittel- und langfristiges Betriebsdefizit leisten. Weder der Kanton noch die Stadt Bern oder die unterstützenden Regionsgemeinden stehen finanziell so gut da, dass sie weitere Mittel für das Paul-Klee-Zentrum aufwenden könnten.

Zusätzliche Belastungen müssten mit grosser Wahrscheinlichkeit auf Kosten von anderen öffentlichen Aufgaben wie z.B. einer breiteren Kulturförderung oder im Rahmen der Bildungsbudgets aufgefangen werden. Andererseits würden zusätzliche Beiträge von privaten Geldgebern Mittel binden, die anderen Projekten im Kultur- und Sportbereich fehlen. Diese muss rechtzeitig durch kostensenkende Massnahmen verhindert werden.

Sowohl die Erfahrungen mit dem Kunst- und Kongresszentrum Luzern als auch mit der Fondation Beyeler in Basel zeigen, dass die Finanzierung von neuen Kulturzentren mit Risiken verbunden ist. Da das mittel- und langfristige Betriebsdefizit für das Paul-Klee- Zentrum schon vor der Eröffnung absehbar ist, besteht die Chance, rechtzeitig zu agieren und kostensenkende Massnahmen einzuleiten. Der Betrieb des Paul-Klee-Zentrums wird zu einem grossen Teil durch öffentliche Gelder finanziert. Der Grosse Rat und die Öffentlichkeit müssen deshalb darüber informiert werden, wie die zuständigen Behörden die geplanten Betriebskosten einhalten und Zusatzkosten verhindern werden.

Es wird Dringlichkeit verlangt Gewährt: 09.09.2004

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Antwort des Regierungsrates

Der Regierungsrat teilt die Meinung des Motionärs, dass Betriebsdefizite unbedingt verhindert werden müssen. Er wird daher die Betriebsbudgets und den Staatsbeitrag, der im Jahr 2002 festgelegt worden war — zu einer Zeit, als noch nicht alle Betriebsparameter vollständig bekannt waren — einer kritischen Prüfung unterziehen. Das Paul-Klee-Zentrum braucht eine öffentliche Finanzierung, die der Ausstrahlung entspricht, die von einer solchen internationalen Kultureinrichtung erwartet wird — eine Finanzierung, die es dem Zentrum ermöglicht, einen Erfolg zu erreichen, mit dem die erhofften Einnahmen erzielt werden (Publikumseintritte sowie Sponsorengelder), und die in ihrer Grössenordnung der Finanzierung entspricht, die anderen vergleichbaren Einrichtungen mit ähnlichem Auftrag gewährt wird. Zum Vergleich sei hier betont, dass dem Kunstmuseum Bern ein weit höherer Staatsbeitrag gewährt wird (jährlich CHF 5,9 Mio. gegenüber jährlich CHF 4,26 Mio. für jedes Betriebsjahr des ZPK).

Die Leitung des ZPK hat dem Regierungsrat und dem Berner Gemeinderat eine Zusatzfinanzierung beantragt. Zurzeit wird der Antrag von der Erziehungsdirektion geprüft.

Gleichzeitig sucht die Erziehungsdirektion zusammen mit den Verantwortlichen der Einrichtung nach Lösungen, um die Betriebskosten zu senken.

Das ZPK ist als Kultureinrichtung mit internationaler Ausstrahlung konzipiert worden: Allein schon Paul Klees Bedeutung und Einfluss in der Kunstgeschichte rechtfertigen diese Absicht. Hinzu kommt ein gewagter neuzeitlicher Bau eines der weltweit bedeutendsten Architekten, was für das Publikum ein weiterer grosser Pluspunkt ist. Das Ausstellungsprogramm und die multidisziplinären Veranstaltungen des Zentrums müssen sich entsprechend entwickeln. In der Überzeugung, dass sich das ZPK positiv auf die kantonale Kulturszene auswirkt, steht der Regierungsrat seit jeher hinter diesem Willen zur weitreichenden Ausstrahlung. Im Übrigen muss vor dem breiten Hintergrund des Ausstrahlungs- und Entwicklungspotenzials für die Region und den Kanton eine Zusatzfinanzierung erwogen werden, da die Attraktivität einer grossen kulturellen Einrichtung auch immer ein wirtschaftlicher Impuls für die Region ist, nicht zuletzt für den Tourismus.

Der Regierungsrat steht mit der Stadt Bern sowie mit der Kulturkonferenz Bern in Kontakt, um allfällige Massnahmen zu prüfen. Diese Massnahmen verfolgen mehrere Ziele:

• Prüfen der Einsparungsmöglichkeiten innerhalb der Einrichtung

• Abklären der Einsparungsmöglichkeiten einer Zusammenlegung der Logistikdienste mit dem Kunstmuseum

• Überprüfung der Finanzierung

Der Regierungsrat wird im April 2005 der Oberaufsichtskommission des Grossen Rates das Ergebnis seiner Analysen sowie einen neuen Finanzierungsplan vorlegen.

Antrag: Annahme der Motion

An den Grossen Rat

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