• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Proteasehemmer Saquinavir: Langzeitpartner der HIV-Therapie" (15.11.1996)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Proteasehemmer Saquinavir: Langzeitpartner der HIV-Therapie" (15.11.1996)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-3040 (76) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 46, 15. November 1996

Fundamentale Besserun- gen des Gesundheitszustan- des von HIV-Infizierten sind heute möglich, nicht dagegen die Elimination der Viren, al- so aller latent infizierten Zel- len auch aus dem lymphati- schen Gewebe. Die jetzt im Plasma meßbaren Viren (viral load) sind gegenüber denjeni- gen im lymphatischen Gewe- be nur „die Spitze des Eis- bergs“. Als Perspektive bietet sich auch heute nur die Unter- drückung der Krankheitspro- gredienz, eventuell erfolg- reich durch lebenslange Dau- ertherapie, mit bisher unbe- kannten Langzeitwirkungen.

Die Mehrfachtherapie mit Zusatz von Proteasehem- mern wie d4T, 3TC, Saquina- vir, Ritonavir und Indinavir wird heute als Meilenstein der Behandlung von HIV-In- fizierten angesehen. Doch ist der Therapieerfolg nur so gut wie die Zuverlässigkeit des Patienten, emotionale Ak- zeptanz der Therapie also Voraussetzung. Monothera- pie sei bei AIDS nicht mehr indiziert, betonte Dr. Werner Becker (München) anläßlich der Einführungspressekonfe- renz des Proteasehemmers Saquinavir (Invirase®, Hoff- mann-La Roche).

Bei Versagen der Zwei- fachtherapie mit zwei Re- verse-Transcriptase-Hemmern, darunter eines liquorgängi- gen wie AZT, kommt eine Tripeltherapie mit Zusatz ei- nes Proteasehemmers in Be- tracht. Wegen Gefahr der Resistenzzüchtung sollte man immer in voller Dosis therapieren – sonst vielleicht besser gar nicht, warnte Becker. Steigt trotz Zwei- fachtherapie die Virusbela- stung über 3 000 (HIV-RNA- Kopien pro Milliliter), emp- fiehlt es sich, mit der Drei- fachtherapie zu beginnen.

Bei asymptomatischen Pati-

enten, so Beckers Einschät- zung, sollte man bei Virämie über 30 000 auch bei norma- ler CD4-Helferzellzahl be- handeln. Nach zunächst „dra- matischem Absinken“ steige die Virusbelastung nach Ab- setzen „exakt“ wieder auf den alten Wert.

Die Virusbelastung „zeigt die Geschwindigkeit des Zu- ges zum Abgrund“, die CD4- Helferzellzahl „die Entfer- nung vom Abgrund“, so Dr.

Hans-Jürgen Stellbrink (Ham- burg-Eppendorf). Bei massiv mit Zweifachtherapie Vorbe- handelten entspreche die Tri- peltherapie unter Zusatz etwa des Proteasehemmers Saqui- navir im wesentlichen einer Saquinavir-Monotherapie. Bei Unbehandelten sei der Effekt viel größer.

Nach Mahlzeiten

Saquinavir hemmt hoch- selektiv ausschließlich retro- virale HIV-Protease, keine anderen Enzyme. Bei Resi- stenz der Viren sind andere Proteasehemmer weiterhin wirksam: die Substanz zeigt die geringste Kreuzresistenz mit anderen Proteasehem- mern, so Dr. Jan Mous (Hoff- mann-La Roche, Basel).

Die Aufnahme in den Körper ist nur innerhalb von zwei Stunden nach Mahlzei- ten ausreichend (Dosis: drei- mal 600 mg täglich). Wenige Wechsel- und Nebenwirkun- gen lassen Saquinavir in Kombination mit einem li- quorgängigen Reverse-Tran- scriptase-Hemmer wie AZT auch zur Frühtherapie geeig- net erscheinen. Insgesamt än- dern sich Konzepte und The- rapieschemata zur Zeit auf- grund ständig hinzukommen- der Daten sehr schnell, be- tonten die anwesenden Ex- perten. Wolfgang Sass

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

Proteasehemmer Saquinavir

Langzeitpartner

der HIV-Therapie

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Zahlreiche Publikationen geben Empfehlungen zu Sport und beschreiben mögliche Effekte von Sport bei HIV-Infizierten ohne zu berücksichtigen, daß Arbeiten, die das

Die Autoren kommen zu der Schlußfolgerung, daß bei HIV-infi- zierten, symptomatischen Kindern die Behandlung mit Immunglobulin sicher ist und die Zeit ohne schwere Infektion

Nach Jucken und Rötung der Haut an den Lippen ent- wickelten sich kleine Bläs- chen, die nach etwa zehn Ta- gen eintrockneten und wieder verschwänden. Gefährlicher sei

Patientenkartei wurden 336 Patien- ten identifiziert, bei denen dieser Arzt eine oder mehrere Maßnahmen durchgeführt hatte (zum Beispiel di- gitale Untersuchung einer Körper-

Vor - aussetzung für die Teilnahme waren eine hochaktive antiretrovirale The- rapie seit mindestens vier Monaten vor der Transplantation, eine CD4- Zellzahl von mindestens 200

Lymphadenopathie, Lymphknotenfisteln, Zunahme pulmona- ler Infiltrate oder extrapulmonaler granulomatöser Manifestati- on, aber auch Allgemeinsymptome wie Fieber und

Als Kardinalergebnis dieser Arbeit ließen sich bei mehr als zwei Drittel der HIV-Patienten (69,3%=131 Patienten) α -Fodrin-Antikörper nachweisen. Diese waren mit der

Nach seiner Dar- stellung erreichten bei der niedriger dosierten Behandlung 39,7 Prozent der Kinder gegenüber 45,6 Prozent unter der höheren Dosierung eine Viruslast unter