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Archiv "Anamnese bei Frauen mit Lungenkrebs" (29.10.1981)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin FÜR SIE GELESEN

Adipositas und

Lipoprotein-Cholesterin

Klinisch-experimentelle und epide- miologische Studien haben in den letzten Jahren eine ganze Reihe von sogenannten Risikofaktoren identifi- ziert, die mit den frühzeitigen klini- schen Manifestationen von arterie- sklerotisch bedingten Gefäßverän- derungen in verschiedenen Organen assoziiert sind.

Dabei ergab sich, als Ergebnis um- fangreicher statistischer Analysen, eine Rangordnung dieser Faktoren im Hinblick auf ihre mögliche funk- tionelle Bedeutung.

Die Hypertonie, die Hypercholeste- rinämie und das inhalative Zigaret- tenrauchen wurden als Risikofakto- ren erster Ordnung bewertet, wäh- rend die übrigen Stoffwechseler- krankungen wie auch die Adipositas in einer zweiten Gruppe, mit ent- sprechend geringerem Krankheits- wert, eingereiht wurden.

Neue, aus der Fortsetzung der Fra- mingham-Studie sich ergebende Be- funde erlauben die Frage, ob eine solche Einordnung der Adipositas noch gerechtfertigt ist, sie weisen aber auch wiederholt darauf hin, wie eng die verschiedenen Parameter miteinander verknüpft sind und wie komplex die biologischen Interaktio- nen, zum Beispiel auf dem Gebiet des Stoffwechsels sind.

ln der Gruppe von 4260 Männern und Frauen im jungen Erwach- senenalter, der zweiten Generation der in der Framingham-Studie unter- suchten Population und deren Ehe- partnern, wurde die Korrelation zwi- schen dem Übergewicht und den Cholesterinspiegeln im Plasma und in den drei getrennt bestimmten Li- poproteinfraktionen untersucht.

Dabei fand sich, daß die (positive) Korrelation zwischen Übergewicht und LDL-Cholesterin, wie auch dem Plasmacholesterin, nur in einzelnen Untergruppen und bei beiden Ge- schlechtern unterschiedlich stark ausgeprägt ausfiel, während die Be-

ziehung zwischen der Adipositas und dem HOL-Cholesterin in allen Altersgruppen und bei beiden Ge- schlechtern gleich stark negativ aus- geprägt war.

Am deutlichsten wurde die Bezie- hung zwischen Übergewicht und Cholesterin, wenn der Quotient Ge- samtcholesterin zu HOL-Cholesterin zugrunde gelegt wurde, der von vie- len Autoren inzwischen als empfind- lichster Indikator eines koronaren Risikos akzeptiert wird.

Aus dieser engen positiven Verknüp- fung zwischen dem Übergewicht und einem atherogenen Stoffwech- selindikator in einer ansonsten ge- sunden, durch keine weiteren be- kannten Risikofaktoren belasteten, statistisch hinlänglich großen und vor allem jungen, frei lebenden Po- pulation ergibt sich der Hinweis dar- auf, daß die krankmachende Bedeu- tung der Adipositas bisher mögli- cherweise nicht adäquat berück- sichtigt worden ist.

Die Gründe für diese Fehleinschät- zung liegen wohl darin, daß es schwierig ist, in einer westlichen In- dustrie- und Überflußgesellschaft genügend große Zahlen von Proban- den zu finden, die als schlanke, von ailen bekannten Risikofaktoren freie Kontrollpersonen in jungen und mittleren Altersgruppen, in denen sich die Arteriosklerose entwickelt, in Frage kommen.

Die Bedeutung der in dieser Arbeit beschriebenen Befunde und deren Schlußfolgerungen sind naturge- mäß im Lichte der aktuellen Diskus- sion in der Laien- und Fachpresse mit Verunglimpfung des sogenann- ten Ideal- und auch Normalgewichts sowie dem Herabspielen diäteti- scher Maßnahmen im allgemeinen

von Bedeutung. Mde

Garrison, R. J.; Wilson, P. W.; Castelli, M.;

Feinleib, W. B.; Kannel, P. M.; McNamara: Obesity and Lipoprotein Cholesterol in the Framingham Offspring Study, Metabolism 29 (1980) 1053-1060

2074 Heft 44 vom 29. Oktober 1981 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Anamnese bei Frauen mit Lungenkrebs

Bei den Frauen nimmt die Zahl der Todesfälle an Lungenkrebs weiter zu.

Eine Verbesserung der Prognose ist nur erreichbar durch eine Erhöhung der Zahl der Fälle, bei denen die Diagnose im Stadium I gestellt wer- den kann.

Die Autoren untersuchten deshalb die Anamnesen von 41 Frauen mit Lungenkrebs.

..,. 85 Prozent der Patientinnen hat- ten regelmäßig Zigaretten geraucht, davon 97 Prozent länger als 20 Jahre und 68 Prozent mehr als 20 Zigaret- ten täglich.

..,. 38 Patientinnen suchten den Arzt wegen einer Symptomatik auf. Bei 25 von ihnen wurde sofort der Ver- dacht auf Lungenkrebs geäußert.

Bei 3 asymptomatischen Patientin- nen (Raucherinnen) wurde die Ver- dachtsdiagnose aufgrund eines Zu- fallsbefundes gestellt.

..,. Bei 66 Prozent der Patientinnen mit Symptomatik wurde eine Ver- schleppungszeit von mehr als einer Woche festgestellt, die in 48 Prozent durch die Patientin, in 28 Prozent durch den Arzt und in 24 Prozent durch beide Teile verursacht war.

..,. Bei 12 Prozent aller Patientinnen wurde der Tumor nach 2 Monaten verifiziert, bei 59 Prozent nach mehr als 3 Monaten.

Die Autoren sehen in der verstärkten Beachtung des Zigarettenkonsums der Patientinnen eine entscheiden- de Möglichkeit, die Verdachtsdia- gnose Lungenkrebs eher zu stellen und einer Verschleppung vorzubeu-

gen. Sie

Vutuc, Ch.; Holzer, R.: Der Zeitablauf bis zur Diagnose bei weiblichen Lungenkrebs-Patien- ten; Prax. PneumoL 34 (1980} 601~05, Dr.

med. Christian Vutuc, Abt. Sozialmedizin, Hy- giene-Institut der Universität Wien, Kinderspi- talgasse 15, A-1095 Wien

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