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Archiv "PKV: PKV-Finanzgebaren durchleuchten" (19.07.1999)

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A-1869 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 28–29, 19. Juli 1999 (9)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

aussuchen, ob man sie be- kommt oder nicht, und man kann sich auch nicht aussu- chen, ob man eine schwere oder leichte Krankheit be- kommt. Krankheit ist unent- rinnbares Schicksal, Auto- kauf ist freiwillige bewußte Entscheidung.

Schon allein daher ist es Unfug, das Versicherungssy- stem für Kraftfahrzeuge in die Medizin übernehmen zu wollen.

Dr. med. Uwe Kerner, Am Walkgraben 31, 09119 Chem- nitz

Bürokratie

Eine Lesermeinung:

Lesehilfe

Im Rundschreiben der KV-Südwürttemberg wird ein Kurs angeboten. Thema:

„Wie lese ich meine Honorar- unterlagen“.

Braucht es dazu noch ei- nen Kommentar?

Dr. med. C.-P. Hammerle, Ehlersstraße 19, 88046 Fried- richshafen

Rehabilitation

Zu dem Beitrag „Neue Aufgaben in der Rehabilitation“ von Prof. Dr. h. c.

J. F. Volrad Deneke in Heft 21/1999:

Weiterführende Gedanken

. . . Unterscheidungen sind, soweit nötig, von der Schwe- re des Krankheitsbildes ab- hängig, und entsprechend können Patienten mit leich- ten posttraumatischen Bela- stungsstörungen durchaus in psychosomatischen Abteilun- gen von Reha-Kliniken be- handelt werden. Patienten mit schweren posttraumati- schen Belastungsstörungen werden in vielen Fällen das therapeutische Angebot, die Halt-gebende Funktion psy- chosomatischer Abteilungen in Reha-Kliniken überfor- dern. Die Halt-gebenden Strukturen solcher Einrich- tungen, die Möglichkeiten,

Patienten vor autoaggressi- vem Verhalten zu schützen, und nicht zuletzt auch eine adäquate Pharmakotherapie werden von diesen Einrich- tungen nicht immer geleistet werden können.

Insofern halte ich auch die Aussage in dieser Aus- schließlichkeit für nicht zu- treffend, daß „Therapiepläne für diese Krankheitsbilder nicht in Abteilungen von Großkliniken entwickelt und durchgeführt werden können, weil in diesen die entspre- chenden Krankheitsbilder sel- tener sind, als daß entspre- chend fachkundig psychothe- rapeutische Teams ausgela- stet wären“. Mit Sicherheit ist es bei entsprechender Mo- tivation und Intention der Klinikleitung und der ent- sprechenden Ausbildung der entsprechenden Therapeuten möglich, auch in einer Groß- klinik eine entsprechende Be- handlungsstruktur zu schaffen.

Ebenso ist die Aussage,

„daß ,normale‘ psychiatrische Kliniken noch weniger geeig- net sind, insbesondere wenn sie geschlossene Abteilungen enthalten“, so nicht stehenzu- lassen, ebensowenig die, daß

„für die genannten Kran- keitsbilder solche Kliniken wegen der Nähe zu massiv und chronisch psychiatri- schen Kranken kontraindi- ziert seien“. Eine solche Aus- sage geht an der Realität der sehr schwer gestörten Men- schen vorbei, die durchaus auch den Schutz der „norma- len“ psychiatrischen Klinik benötigen. Inwiefern die Nähe zu massiven chronisch psychiatrischen Kranken kon- traindiziert sein soll, ist schwer verständlich, da diese weder ansteckend sind, noch die obengenannte Patienten- gruppe negativ beeinflussen könnten.

Unbestritten ist sicherlich, daß spezialisierte Fachklini- ken nötig sind und daß ein freundliches, therapiebegün- stigendes Milieu förderlich ist. Die notwendige Flexibi- lität des zeitlichen Rahmens der Therapie posttraumati- scher Belastungsstörungen läßt sich – wenigstens zur

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A-1870 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 28–29, 19. Juli 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE/BÜCHER

Zeit – leichter bei Patienten der gesetzlichen Krankenver- sicherungen erreichen. Pati- enten, die über die Renten- versicherungsträger in Reha- Verfahren behandelt werden, sind hier in engeren Zeitrah- men eingebunden.

Dr. Christoph Smolenski, Dr. v. Ehrenwall’sche Klinik, Walporzheimer Straße 2, 53474 Ahrweiler

PKV

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Ablen- kungsmanöver“ von Renate Hess, BÄK, in Heft 25/1999:

Vermittlungsvergütung von sechs

Monatsbeiträgen

Wenn der Aufwand für die PKV-Abschlußkosten, für die laufende Verwaltung und ge- legentliche Umstellung der Verträge und für die Werbung annähernd eine Größenord- nung erreicht, die dem gesam- ten Honoraraufkommen in der ärztlichen Ambulanz der PKV entspricht, so hat dies in der Tat vornehmlich etwas mit der Höhe der Vertreterprovi- sionen in dieser Versiche- rungssparte zu tun. So gilt in Insiderkreisen neben der Ka- pitallebensversicherung die private Krankenvollversiche- rung und die Krankenhaus- zusatzversicherung mit als das attraktivste Provisionsge- schäft. Hier fallen Vermitt- lungsvergütungen von durch- schnittlich bis zu sechs (!) Mo- natsbeiträgen an. Da kommen schon einmal schnell dreitau- send Mark zusammen. Ge- messen an der unzureichen- den Beratungsleistung der Verkäufer, die keineswegs sel- ten ist, erscheint eine derartige Provision auch im Vergleich vollkommen unangemessen.

Das interne Branchenblatt PKV-Publik vom 15. Juni 1999 beklagt in Anlehnung an den PKV-Rechenschaftsbericht demgegenüber den Anstieg der ambulanten Kosten und unterstellt den Ärzten pau- schal, daß sie Honorarein- bußen in der GKV offensicht- lich bei der PKV kompensie-

ren wollen. Vor der eigenen Tür wird in der Assekuranz al- lerdings seltener gekehrt.

Peter Burkard, Versiche- rungsberater (RBerG*), Ka- stanienallee 16, 64839 Mün- ster

PKV-Finanzgebaren durchleuchten

Sehr begrüße ich Ihren Artikel. In der Tat wäre es sehr wichtig, einmal das Fi- nanzgebaren der Privatversi- cherungen, insbesondere der DKV, zu durchleuchten . . . Die Privatversicherungen ver- teilen an ihre Versicherten Chip-Karten, auf denen groß- zügig steht, daß ein hundert- prozentiger Versicherungs- schutz bestehe. Es wird aber nicht angegeben 100 Prozent wovon.

Die älteren Patienten sind den Privatversicherungen hilflos ausgeliefert, weil sie zu alt sind, um bei schlechtem Service der Versicherung in eine andere Versicherung wechseln zu können.

Rechtfertigt eine schwie- rige Diagnostik oder Operati- on eine Überschreitung der Regelsätze der GOÄ, werden die Begründungen für diese Überschreitung von der Ver- sicherung nicht anerkannt und dies dem Patienten mit- geteilt. Dabei gehen die Be- gründungen die Versicherung gar nichts an, denn weder kennt die Versicherung den Patienten noch sein Krank- heitsbild. Deshalb sieht § 12 Abs. 2 der GOÄ ja auch aus- drücklich vor, daß Begrün- dungen für den Patienten ver- ständlich und nachvollzieh- bar sein müssen.

Kommt die Versicherung mit diesem Argument nicht zum Zuge, behauptet sie, die Honorarvereinbarung sei un- gültig. Dieser Kleinkrieg führt dazu, daß ein Keil zwischen Patient und Arzt getrieben wird, der sich nachteilig auf das Vertrauensverhältnis aus- wirkt.

Prof. Dr. med. Martin Vogel, Augenklinik der Universität Göttingen, Robert-Koch- Straße 40, 37075 Göttingen

Rolf Legler: Sternenstraße und Pilgerweg. Der Jakobs-Kult von Santiago de Compostela.

Wahrheit und Fälschung, Gustav Lübbe Verlag, Bergisch Glad- bach, 1999, 418 Seiten, 32 Abbil- dungen, gebunden, 49,80 DM

Die Bedeutung der Wall- fahrten im Mittelalter als christliche Pilgerziele ist hi- storisch offenkundig und hat das Alltagsleben bis heute nachhaltig beeinflußt. Dies gilt auch für den Jakobs-Kult, der Gegenstand der Neuer- scheinung des Historikers und Soziologen Rolf Legler ist.

Der Autor beweist mit sei- nen Studien zwei hochinter- essante Befunde: Der Heilige Jakobus d. Ä. war nie in Spa- nien, und es gab zu keiner

Zeit ein Grab des Apostels in Galizien. Am Ende der For- schungen steht die kulturge- schichtlich bedeutende Er- kenntnis, daß es sich bei der Wallfahrt nach Santiago de Compostela um eine kirchen- und machtpolitische Kon- struktion des damaligen Bi- schofs Theodemir handelt, die aber, nach Meinung des Autors, der Wallfahrt als sol- cher an Bedeutung nichts nimmt.

Der Leser dieses Buches kann sich ruhig auf sein Fahr- rad schwingen oder sich in sein Auto setzen und diesem zuverlässigen Kompaß ver- trauen. Er wird damit sein Pilger-Ziel erreichen.

Hannes Sauter-Servaes, Singen

Wallfahrt

Zuverlässiger Kompaß

Ernst R. Petzold, Walter Pöldinger (Hrsg.): Beziehungs- medizin auf dem Monte Verità.

Springer-Verlag, Wien, New York, 1998, IX, 78 Seiten, karto- niert, 39 DM

Der vielleicht mißver- ständliche Titel meint die Arzt-Patient-Beziehung. Die- se bildet das jahrzehntelange Forschungsthema des in As- cona am Fuß des „Berges der Wahrheit“ ansässigen Süd- schweizer Landarztes, Klinik- leiters und Psychosomatikers Boris Luban-Plozza. Er hat, ursprünglich in Zusammenar- beit mit dem Namensgeber, die Balintgruppen weiterent- wickelt in dem Sinn, daß nicht nur Ärzte über die Beziehung zu ihren Patienten diskutie- ren und reflektieren, sondern in diesen Prozeß auch Stu- denten, Pflegekräfte, Sozial- arbeiter und nicht zuletzt die Patienten selbst einbezo- gen werden. Die erweiter- ten Balintgruppen werden als

„Monte-Verità-Gruppen“ be- zeichnet. Die Ziele, die prak-

tische Arbeit und der Einfluß des Ganzen auf die Einstel- lung und Entwicklung der Ärzte werden in der Neuer- scheinung vorgestellt. Zwölf Kasuistiken (auch aus der Volksrepublik China!) bele- gen den Nutzen dieses Ansat- zes, und eine Medizinstuden- tin referiert über die positi- ven Seiten der Gruppen- arbeit.

Das geschilderte Kern- stück des Bandes wird um- rahmt von einem Abriß der geistesgeschichtlichen Bedeu- tung des Monte Verità, einem Vortrag des Psychoanalyti- kers und Philosophen Erich Fromm über das Undenkba- re, das Unsagbare und das Unaussprechliche anläßlich des zehnten internationalen Ascona-Gespräches sowie ei- nem Porträt von Boris Luban- Plozza, dessen erfrischender Leitspruch dem Büchlein vor- angestellt ist: „Frech denken und vorsichtig handeln!“

Wolfgang Schweizer, Neuenmarkt

Arzt-Patient-Beziehung

Vorsichtig handeln

Referenzen

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