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Archiv "PKV: Ärgernis" (21.01.2000)

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KBV

Zum Rücktritt des Vorsitzenden der KBV, Dr. Schorre:

Forderung: Völlige Neuformierung

Der Rücktritt von Herrn Dr. Schorre als Chef der KBV kam überraschend und zum denkbar ungünstigsten Zeit- punkt. Herr Dr. Schorre war sicherlich ein ehrlicher Mak- ler. Jedoch das Ergebnis die- ser Appeasementpolitik seit sieben Jahren lautet: eine Po- litik, die mit der Ärzteschaft nicht mehr spricht und statt- dessen die Krankenversiche- rungen zur handelnden Kraft emporhebt, und eine unsolida- rische Ärzteschaft, der Selbst- zerfleischung droht. Auch Ärzte verdienen eine faire Be- handlung.

Wenn diese Fairness nicht mehr vorhanden ist, so gilt für uns spätestens jetzt folgende Forderung: Völlige Neufor- mierung der KBV mit Benen- nung von hauptamtlichen Profis an der Spitze. Eine kla- re, knallharte Gegenstrategie mit Definition ärztlicher Ziel- setzungen und Interessen, aber auch Vertretung der In- teressen der Patienten und Bürger, deren Anwälte wir sein sollten.

Christoph Drechsler, Schul- straße 47 a, 51645 Gummers- bach

PKV

Zu dem Kommentar „Diskriminie- rend“ in Heft 48/1999:

Ärgernis

Noch mehr als über die von Ihnen kritisierte Proble- matik kann ich mich als Chef- arzt einer psychiatrischen Kli- nik darüber ärgern, dass bei in stationärer Behandlung befindlichen Patienten diese von den Privat-Kassen lapi- dar mitgeteilt (Post in die Kli- nik oder nach Hause) bekom- men, dass die weitere sta- tionäre Behandlung nur noch bis zu einem kurz bevorste- henden Termin übernommen

werde. Kein Wort in Einzel- fällen darüber, dass die Klinik die Notwendigkeit einer wei- teren Behandlung zu begrün- den hätte, was nebenbei ge- sagt ja auch lästig ist, aber wohl sein muss.

Welche Auswirkungen solche Mitteilungen an de- pressive und anderweitig psychisch labile Menschen auf deren Heilungsprozess haben, kann man sich leicht ausrechnen. Besonders dumm ist, dass man als „Behandler“

erst nach und von dem Pati- enten über den ihm mitgeteil- ten Sachverhalt Kenntnis be- kommt . . .

Dr. med. Gunther Kruse, Kli- nik für Psychiatrie und Psychotherapie der Landes- hauptstadt Hannover, Roh- dehof 5, 30853 Langenhagen

Renten

Zu der Meldung „Renten liegen im Osten höher“ in Heft 50/1999:

Einseitig

Ich sinne der Überschrift nach. Was mag sich der Her- ausgeber gedacht haben, als er unter der Rubrik „Politik“

den Beitrag druckte? Wollte er damit seinen ostdeutschen Leser darauf aufmerksam machen, doch bitte nicht das Dankeschön zu vergessen, oder wollte er gar seinen westdeutschen Leser darauf hinweisen, dass er nun Care- pakete zu erwarten hätte?

Oder soll vielleicht – ein Schuft, wer das denkt – die Stimmung Ost gegen West oder West gegen Ost ange- heizt werden, oder war der Beitrag nur deshalb eine Ver- öffentlichung wert, weil er so schön sensationell ist?

Sei es, wie es sei. Ruhm- voll ist dieser Beitrag für das Organ der deutschen Ärzte- schaft nicht. Die völlig einsei- tige und dazu noch unwissen- schaftliche Betrachtungswei- se kann eigentlich nur Lies- chen Müller berühren, wenn, ja wenn die Überschrift nicht dazu angetan wäre, die oh- nehin immer noch vorhande- nen Emotionen anzuheizen.

A-68 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 3, 21. Januar 2000

S P E K T R U M AKUT/LESERBRIEFE

D

ie Millenniumsnacht begann rekordverdäch- tig: Selten wurden so viele Feuerwerkskörper unterschiedlicher Art gezündet, die den Jahr- tausendwechsel optisch und akustisch gebührend einleiten sollten. Für mehr als 3 000 Menschen – vor allem Jugendliche – hatte das Spektakel in der Silve- sternacht allerdings eine unangenehme Folge: Sie erlitten gravierende Hörschädigungen. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Umfrage der HNO-Univer- sitätsklinik in Tübingen, die in den nächsten Wochen veröffentlicht wird. Wie Prof. Hans-Peter Zenner auf dem 24. Interdisziplinären Forum der Bundesärzte- kammer in Köln berichtete, werden noch in acht Me- tern Entfernung eines Silvesterböllers 120 Dezibel gemessen – eine Lautstärke die ausreicht, um ein Knalltrauma (Tinnitus oder Vertäubung) auszulösen.

D

ie Silvesternacht mache aber nur deutlich, was HNO-Ärzte schon seit längerer Zeit be- obachten: Eine erhebliche Zunahme von Hörschädigungen bei Kindern und Jugendlichen, die auf ein verändertes Freizeitverhalten zurückzu- führen sei. „Immer mehr Jugendliche hören über ihren Walkman täglich bis zu sechs Stunden Musik in großen Lautstärken“, so Zenner. Auch die Dauer der Diskothekenbesuche sei in dieser Altersklasse deut- lich länger als Anfang der 80er-Jahre. „Die Lärmpe- gel, denen die Jugendlichen dabei ausgesetzt sind, liegen mit bis zu 110 Dezibel weit im gehörschädi- genden Bereich, der bereits bei 85 Dezibel einsetzt“, erklärte Zenner. Bei den gegebenen Musikhörge- wohnheiten der 15-Jährigen müsse damit gerechnet werden, dass bei jedem Zehnten ein mittlerer Hör- verlust von zehn Dezibel eintrete.

Z

enner wies in Köln darauf hin, dass ein Hör- verlust von 20 bis 30 Dezibel bei Jugendlichen eine Einschränkung der beruflichen Möglich- keiten zur Folge hat: „Die Einstellung als Kfz-Me- chaniker, Polizist oder Beamter ist dann ausgeschlos- sen.“ Um irreversible Hörschäden bei Kindern und Jugendlichen zu vermeiden, fordern HNO-Ärzte, Bundesärztekammer und Umweltbundesamt, Laut- stärkebegrenzungen gesetzlich zu verankern; und zwar für Kopfhörer tragbarer Musikabspielgeräte auf 90 Dezibel sowie für Diskotheken auf 95 Dezibel.

Eine Pegelbegrenzung auf 80 Dezibel sollte aber auch für lärmerzeugendes Kinderspielzeug einge- führt werden. Denn Spielzeugpistolen und die bei Kindern beliebten Knallfrösche erreichen mit 135 Dezibel eine Lautstärke, die dem eines Düsenjets entspricht. Dr. med. Vera Zylka-Menhorn

Hörschädigungen

Pegelbegrenzung

gefordert

(2)

Es liegt mir fern, Ihnen die Gegenrechnung aufzuma- chen, aber ich bitte Sie, ver- schonen Sie uns in Zukunft mit solchen Beiträgen, die für das Zusammenwachsen unse- res Volkes kontraproduktiv sind.

Dr. Dieter Vierus, Lomonos- sowstraße 15, 18059 Rostock

Äpfel mit Birnen verglichen

Wir haben geschafft, was uns Ulbricht in den 60er-Jah- ren versprochen hat: überho- len ohne einzuholen.

Die Männer im Osten er- halten 103,3 und die Frauen sogar 134,7 Prozent der durchschnittlichen Renten in den Altbundesländern. Lei- der werden Äpfel mit Birnen verglichen: es handelt sich nur um die gesetzlichen Ren- ten. Im Osten waren von Krenz bis zur Reinigungs- kraft alle (weitgehend) in der gleichen Rentenklasse.

Im Westen fehlen die „Bes- serverdienenden“: Beamte, Freiberufler, Privatversicher- te.

Hinzu kommen noch eine längere Wochen- und Le- bensarbeitszeit. So kommen- tarlos kann man die Über- schrift also nicht hinnehmen.

Dr. med. Johannes-Martin Kasper, Am Hinteren Schloß 5, 99817 Eisenach

Neidgefühle genährt

Der Beitrag erweckt – zu- mindest bei nicht näher infor- mierten Lesern im Westen – den Eindruck, dass die Ren- ten im Osten tatsächlich höher – bei den Frauen sehr viel höher – seien, das heißt, dass West-Rentner ei- ne höhere Rente bekämen, wenn sie im Osten gelebt hät- ten, weil der Osten den We- sten in Bezug auf das Renten- Niveau überholt hätte. Erst im letzten Satz wird dieser Eindruck durch einen Hin- weis auf die längere Versi- cherungszeit etwas abge- schwächt, vorausgesetzt, je-

mand liest überhaupt bis dorthin . . .

Es würde die Situation bei den Altersbezügen besser wi- derspiegeln und wäre der Sa- che dienlicher, eine andere Rechnung aufzumachen: Wie hoch sind im Ost-West-Ver- gleich die Altersbezüge je- weils von Ärzten, Anwälten und all den anderen Gruppen (einschließlich Redakteure!), die im Westen nicht in der ge- setzlichen Rentenversiche- rung sind? Dies würde sicher

zu einem aufschreckenden Ergebnis führen, hätte denn jemand den Mut dazu. So al- lerdings, wie der Beitrag von

„HC“ abgefasst ist, nährt er Neidgefühle und wirft fahr- lässig oder vorsätzlich Grä- ben zwischen West und Ost auf. Nicht jeder Leser beher- zigt das Motto: „Glaube nur einer Statistik, die du selbst gefälscht hast!“ . . .

Dr. Christa Woller, Dr. Peter Woller, Waldblick 9, 01462 Pennrich

Abitur

Zu der Meldung „Approbation künftig auch ohne Abitur möglich“ in Heft 44/1999:

Wo bleibt der Protest?

Die Entscheidung des Bundesrates, die ärztliche Approbation nicht mehr vom Abitur abhängig zu machen, scheint offensichtlich in der Ärzteschaft bisher keine Pro- testreaktion auszulösen. Die gleichgültige Hinnahme die- ser Entscheidung halte ich für bedauerlich. Geht es doch hier nicht um wirtschaftliche Belange, wie Honorarvertei- lung oder Budgetierung, son- dern um den Kern des ärzt- lichen Selbstverständnisses und um das ärztliche Berufs- bild.

Die ärztliche Kompetenz gründet nun einmal nicht al- lein in ärztlichen Fachkennt- nissen und erfolgreich abge- legten Prüfungen, sondern auch in einem auf Orien- tierungswissen basierenden ärztlichen Verhalten. Ärzte sind weder Gesundheitsma- nager noch Heiltechniker, sondern wie Richter, Lehrer und Pfarrer mit dem ganzen Menschen beschäftigt. Das für Richter, Lehrer und Pfar- rer und auch für Ärzte not- wendige Orientierungswissen als geistige Grundlage dieser Berufe wird nun einmal nicht im Studium vermittelt, son- dern ist Voraussetzung für die vor dem Studium nachzu- weisende Hochschulreife (Ab- itur). Konsequenterweise soll- te nun die Ärzteschaft for-

dern, dass auch für Richter, Pfarrer und Lehrer kein Ab- itur mehr nötig ist. Im Gegen- satz zur Ärzteschaft werden diese Berufe sich dieses wahr- scheinlich nicht gefallen las- sen.

Prof. Dr. med. H. Schrie- wer, Kreiskrankenhaus Lü- denscheid, Paulmannshöher Straße 14, 58505 Lüden- scheid

Dem Bild angepasst

Erst habe ich mich gewal- tig geärgert. Aber irgendwie finde ich es inzwischen auch passend: sang- und klanglos wird per Verwaltungsakt die formale Stellung des Arztbe- rufes dem Bild angepasst, das er der Gesellschaft seit Jahr- zehnten vermittelt:

Fachmann für gesund- heitstechnische Dienstlei- stungen – sonst nichts. End- lose monetäre Verteilungs- kämpfe (im KV-Bereich), Maßlosigkeit bei der Hono- rarbemessung (nach GOÄ) und Zänkereien innerhalb der Ärzteschaft runden das Bild ab, das wir in der Öffent- lichkeit abgeben. – Fürwahr, dazu braucht es kein Ab- itur! . . .

Dr. med. Carl-Thomas Möl- ler, Jean-Bück-Straße 3, 53721 Siegburg

Falsche Signale

. . . Man muss sich fragen, ob nicht gerade beim Arzt- beruf eine fundierte allge- meine Bildung die Voraus- setzung für die berufliche A-70 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 3, 21. Januar 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

Bildung ist. Insbesondere für Ärzte, die im nervenheil- kundlichen Stoffgebiet ar- beiten, halte ich eine breite Allgemeinbildung, die sich sowohl mit den naturwissen- schaftlichen als auch mit den philosophisch-kulturellen Ur- sprüngen und Hintergrün- den der Heilkunde beschäf- tigt, für essenziell. Mir ist durchaus die Tatsache be- wusst, dass ein Abitur dies auch nicht in jedem Fall zu gewährleisten vermag, hier- aus jedoch die Schlussfolge- rung zu ziehen, für den Arzt- beruf das Abitur als verzicht- bar anzusehen, erscheint mir abwegig.

Gerade in der heutigen Zeit, wo immer mehr Scheu- klappendenken und einge- engtes Spezialistentum (auch und gerade von Politikersei- te!) beklagt wird, werden hier falsche Signale gesetzt.

Dr. med. Christoph Berwan- ger, Auf der Bach 5 A, 35282 Rauschenberg

Teilzeitmodell

Zu dem Beitrag „Berufsperspektiven durch Teilzeit“ von Dr. med. Bärbel Kuhnert-Frey in Heft 41/1999:

Keine Empfehlung

. . . Die Autorin gibt am Schluss ihrer Ausführungen selbst zu, dass das Gelingen dieses Modells vom besonde- ren Engagement aller betei- ligten Mitarbeiter abhängt und beim Fehlen dieses be- sonderen Engagements sich nicht durchsetzen lässt. Des- halb sollte man sich zunächst darüber klar sein, was man will.

Erstrebt man ein erstklas- siges gut geleitetes Kranken- haus zum Wohl der Patienten oder will man ein viertklassi- ges Haus mit vornehmlich Teilzeitkräften, die nach ei- ner beruflichen Pause von et- lichen Jahren oder gar Jahr- zehnten wieder mit den Fort- schritten der Medizin ver- traut gemacht werden müs- sen. Nach Prof. Siegfried Meryn (Wien) liegt die Wis- senshalbwertszeit heute bei

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A-72 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 3, 21. Januar 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

vier Jahren. Kann man da noch Fachabteilungen mit ärztlichem Personal führen, das jahrzehntelang keine Me- dizin betrieben, geschweige denn Fortbildungskurse be- sucht hat?

. . . Um die offensichtli- chen Risiken für die Patien- ten zu mindern, sollte man vor einer Neuanstellung die Beschäftigung von Teilzeit- kräften von der Erfüllung ge- wisser Mindestforderungen abhängig machen, die im In- teresse aller Beteiligten lie- gen:« Überprüfung der Quali-

fikation aller Bewerber (Ex- amen, Jahr der letzten ärztli- chen Tätigkeit).

¬ Bei längerer ärztlicher Berufspause erneute Prüfung beziehungsweise Nachweis der Teilnahme an regelmäßi- gen Fortbildungskursen.

­ Sorgfältige anfängliche Überwachung und Einfüh- rung der Neuangestellten durch einen kompetenten Oberarzt, der die anfängli- chen Schwierigkeiten über- winden hilft.

® Eine Teilzeitbeschäfti- gung sollte nicht weniger als 30 Wochenstunden und nur in Ausnahmefällen 25 Stunden betragen, um nicht die Konti- nuität der Patientenbetreu- ung zu gefährden. Eine Wo- chenstundenzahl von 13,5 Stunden macht keinen Sinn.

¯ Schließlich wäre es wünschenswert, wenn Kran- kenabteilungen mit einer größeren Zahl von Teilzeitbe- schäftigten dies auch öffent- lich der Allgemeinheit ge- genüber bekannt geben wür- den. Dies würde manchen Kummer und auch Ärger er- sparen.

Dr. med. Frederick Hölscher, Bläsiring 138, CH-4057 Basel

Ärzte ohne Grenzen

Zu dem Leserbrief „MSF politisch und wirtschaftlich nicht unabhängig“ von Markus Rupprecht in Heft 49/1999, der sich auf den Beitrag „Wir sind Au- genzeugen“ von Heike Korzilius in Heft 42/1999 bezog:

Hoffnung auf Aufbau einer neuen Sektion

Wie Sie richtig bemerken, wurde die griechische Sektion von „Médecins Sans Fron- tières“ zu unser aller Bedau- ern aus dem internationa- len Netzwerk ausgeschlossen.

Grund dafür war, dass die griechische Sektion eigen- mächtig, ohne Absprache mit dem internationalen Netz- werk, und unter einseitiger Vermittlung der griechischen Regierung eine Erkundungs- mission in das Kosovo durch- geführt sowie Hilfsgüter ohne Kontrollmöglichkeit verteilt hat. Außerdem war die grie- chische Sektion für einen Einsatz in einem so komple- xen Konflikt nicht erfahren genug. Aus Gründen der Un- abhängigkeit fordert Ärzte ohne Grenzen freien Zugang zu der betroffenen Bevölke- rung, ohne politische Forde- rungen oder Verpflichtungen.

Wir sind ausschließlich den Menschen in Krisensituatio- nen verpflichtet, unabhängig von deren politischer oder re- ligiöser Einstellung. Ärzte ohne Grenzen hat bereits vor dem Krieg auf beiden Seiten der Konfliktparteien gearbei- tet und tut dies auch weiter- hin. Wir haben keine Positio- nen der jeweiligen am Kon- flikt beteiligten Regierungen vertreten, sondern im Gegen- teil Gelder von NATO-Län- dern abgelehnt, da diese Län-

E-Mail

Briefe, die die Redaktion per E-Mail erreichen, werden aufmerksam gelesen. Sie können indessen nicht veröf- fentlicht werden, es sei denn, sie würden ausdrücklich als

„Leserbrief“ bezeichnet. Voraussetzung ist ferner die vollständige Anschrift des Verfassers (nicht die bloße E-Mail-Adresse). Die Redaktion behält sich ohne weitere Mitteilung vor, E-Mail-Nachrichten, die als Leserbrief erscheinen sollen, zu kürzen. DÄ

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A-74 Deutsches Ärzteblatt 97,Heft 3, 21. Januar 2000

S P E K T R U M LESERBRIEFE

der am Konflikt direkt betei- ligt waren. Die Unabhängig- keit unserer Arbeit wäre durch Annahme dieser Gel- der nicht gewährleistet gewe- sen.

„Ärzte ohne Grenzen“

finanziert sich als private, internationale, humanitäre Hilfsorganisation zum über- wiegenden Teil aus Privat- spenden, was uns das Arbei- ten unabhängig der Interes- sen von Regierungen oder Institutionen, wie den UN- Organisationen, ermöglicht.

Dies schließt jedoch nicht aus, dass ein Teil unserer Ar- beit von verschiedenen Insti- tutionen finanziell unterstützt wird.

Wir bedauern den Aus- schluss der griechischen Sek- tion sehr, insbesondere, da wir in den vergangenen neun Jahren stets auf die Unter- stützung der griechischen Be- völkerung sowie zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitar- beiter zählen durften. Aus diesem Grund hoffen wir, schon bald wieder eine neue griechische Sektion aufbauen zu können.

Dr. Thomas Finkbeiner,

„Ärzte ohne Grenzen“, Lie- velingsweg 102, 53119 Bonn

Berlin-Umzug

Zum Umzug von KBV und BÄK nach Berlin:

Erklärungsbedarf

. . . Haben die Verant- wortlichen denn sonst nichts Besseres zu tun, als diesen Umzugs-Wahnsinn nachzu- machen? Haben sie nicht die Miet- und Grundstückspreise in Berlin studiert? Wollen sie denn mit Gewalt jede Sympa- thie bei der Bevölkerung ver- spielen, die ohnehin immer noch der Meinung ist, wir Ärzte würden zu viel Geld verdienen?

Ich bin jeden Tag beschäf- tigt, meinen Patientinnen und Patienten – beziehungsweise deren Eltern – die traurige Tatsache von Medikamenten-, Labor- und ärztlichen Lei- stungs-Budgets zu erläutern.

Viel Zeit geht dafür drauf. Ich habe schon nicht verstanden, dass das Prestige einer Stadt wie Berlin derartig viel Um- zugs-Geld wert ist, und jetzt soll ich noch erklären, dass doch genug Geld für einen sachlich absolut unnötigen Umzug da ist?

Bitte erklären Sie mir das erst einmal, dann kann ich es meinen Mitmenschen ge- genüber vielleicht vertreten.

Inge Weckenmann, Arndt- straße 6, 64297 Darmstadt

Ein Rätsel

Es reicht, am 23. Dezem- ber wurde mir von der Firma Rüsch mitgeteilt, dass die Barmer Ersatzkasse Düssel- dorf die Ballonkatheter zur Harnableitung nicht bezahlt, da die Kosten dafür laut EBM mit der Gebühr für die Konsultation abgegolten sei- en.

So habe ich denn mein Weihnachtsfest damit ver- bracht, Briefe an die Barmer, Frau Ministerin Fischer und die KV zu schreiben.

Absurde Situationen, wie das Arzneimittelbudget und der damit verbundene dro- hende Arzneimittelregress, obwohl eindeutig verfas- sungswidrig –, der mal soeben beschlossene Umzug von KBV und BÄK, der mit Si- cherheit seine schlappe 50 Millionen kosten wird, ma- chen mir von Tag zu Tag deut- licher, dass das Gesundheits- wesen ein Tollhaus geworden ist.

Wir Kassenärzte müssen nicht nur den Umzug der BÄK, sondern auch den der KBV finanzieren.

Anstatt dass unsere Insti- tutionen klipp und klar eine Verfassungsklage vorberei- ten, wird der Umzug nach Berlin organisiert. Warum nun ausgerechnet die Nähe der Politiker gesucht wird, die nur selten das direkte Ge- spräch mit der Ärzteschaft wünschen, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Dr. med. Hans-Eberhard Mellin, Oststraße 36, 40211 Düsseldorf

Referenzen

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