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Archiv "Solarkraftanlagen: Relativ sichere Anlage" (18.03.2005)

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it mehr als 15 000 Wind- energieanlagen gilt Deutschland als Welt- meister in der Nutzung der Windenergie. Bis vor etwa ei- nem Jahr war die Windkraft für viele das Synonym für er- neuerbare Energien. Das hat sich seit Anfang 2004 geän- dert. Denn seither werden So- laranlagen, die bis dahin durch das Erneuerbare-Ener- gien-Gesetz im Vergleich zur Windenergie stiefmütterlich behandelt wurden, weit stär- ker gefördert als zuvor. Da- mit ist der Windenergie, die bis dahin allein im Fokus der Fördermaßnahmen stand, ein ernsthafter Konkurrent ent- standen. Zum ersten Mal wurden im letzten Jahr in größerer Zahl Solarfonds auf- gelegt. Zuvor beherrschten Windkraftfonds die Szene.

Attraktive Alternative zu den Windkraftfonds

Geschlossene Fonds, die in Solarkraftanlagen investieren, bieten eine attraktive Alter- native zu den Windkraftfonds.

Denn Letztere sind stark in die Kritik geraten. Vier schwache Windjahre in Folge führten dazu, dass viele Windkraft- fonds ihre Ausschüttungspro- gnosen nicht einhalten konn- ten. Hinzu kommt, dass die Windgutachten, die in der Projektierungsphase einge- holt worden waren, von min- derer Qualität waren und die tatsächlichen Windverhältnis- se vor Ort oft nicht gemessen, sondern lediglich geschätzt wurden. Zuweilen stützte man sich nur auf ein Gutach- ten. Einige Initiatoren von Windkraftfonds ziehen heute vier Windgutachten heran, um verlorenes Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

Die Solarfonds bieten ähn- lich wie die geschlossenen Windkraftfonds am Anfang Verlustzuweisungen, die bis zu 88,2 Prozent reichen (So- larpark Bayern III). Bei eini- gen Windkraftfonds reichen sie sogar über 90 Prozent.

Diese Verluste können mit anderen steuerpflichtigen Ein- künften verrechnet werden und führen beim Anleger zu

einer Reduzierung der Steu- erlast. Die Ausschüttungen und Renditen sind nicht ganz so hoch wie bei den Wind- kraftfonds, aber nach Ansicht der Experten wesentlich siche- rer zu prognostizieren. Wäh- rend der WPD-Windkraft- fonds Gesamtausschüttungen von 320,2 Prozent (einschließ- lich Rückzahlung des Kapi- tals) in Aussicht stellt, sind es beim Solarpark Bayern III nur 233,9 Prozent. Das ist durchaus kein Zufall, sondern typisch. Solarfonds prognosti- zieren Nachsteuerrenditen von rund sechs Prozent, Wind- kraftfonds von rund acht Pro- zent. Aber die sechs Pro- zent bei den Solarfonds schei- nen sicherer als die acht Pro- zent bei der Konkurrenz der Windkraftfonds.

Dass die Prognosen bei den Solaranlagen zuverlässiger sind als bei den Windkraftan- lagen, hat vor allem damit zu tun, dass die besten Standorte für Windkraftanlagen auf dem Festland inzwischen vergeben sind. Vor allem die windrei- chen und damit attraktiven Küstenregionen sind mit Windkraftanlagen übersät.

Dort können allenfalls alte und weniger effektive Anla- gen durch neue größere und effizientere ersetzt werden.

Zudem regt sich bei den An- wohnern immer mehr Wider- stand gegen neue Windkraft- parks. Die Hoffnungen rich- ten sich jetzt auf Off-Shore- Windkraftparks, doch die wird es kaum vor 2007 geben.

Die Standortfrage ist bei den Solaranlagen nicht so entscheidend wie bei den Windkraftparks. Die Sonnen- einstrahlung ist auch an weni- ger günstigen Standorten oft noch ausreichend, um sichere Erträge zu prognostizieren.

Der Ertrag aus Solaranlagen weicht in guten und schlech- ten Jahren nur plus und minus drei Prozent vom langfristi- gen Mittel ab. Bei der Wind- kraft sind die Abweichungen viel gravierender, das haben die vier letzten schlechten Windjahre gezeigt.

Hinzu kommt: Bei Solar- anlagen gibt es weniger Ver- schleiß als bei Windkraftanla- gen, bei denen viele mechani- sche Teile zum Einsatz kom- men. Reparatur- und War- tungskosten sind bei Wind- kraftanlagen immer noch ei- ne Unbekannte. Allerdings haben die Erfahrungen ge- zeigt, dass die Reparaturan- fälligkeit bislang erheblich unterschätzt wurde. Auch aus diesem Grund konnten die prognostizierten Ausschüt-

tungen meist nicht erreicht werden. Bei Solaranlagen gibt es kaum verschleißbare mechanische Teile. Auf die wichtigsten Komponenten, Wechselrichter und Module, geben die Hersteller in der Regel eine Vollgarantie für 20 Jahre, oder sie übernehmen über einen Wartungsvertrag den Großteil der Risiken.

Beim DSF-Solarenergiefonds Bavaria besteht ein 20 Jahre laufender Vollwartungsvertrag für die Wechselrichter von Siemens. Erst in jüngster Zeit haben sich die Hersteller bei Windkraftanlagen entschlos- sen, solche langfristigen War- tungsverträge anzubieten.

Den Durchbruch für die Solarfonds brachte die No- velle zum Erneuerbare-Ener- gien-Gesetz. Danach erhalten Solaranlagen 20 Jahre lang mindestens eine Vergütung von 45,7 Cent je Kilowatt- stunde für den eingespeisten Strom. Dieser Satz gilt für ebenerdige Anlagen. Zuschlä- ge gibt es für Anlagen auf dem Dach und an der Fassade. Die Höchstförderung beträgt 62,4 Cent. Seit Anfang 2004 ist

auch die Flächenbegrenzung für die Förderung weggefallen.

Begünstigt waren bis dahin nur Anlagen bis 100 Kilowatt.

Jetzt werden auch Großanla- gen gefördert. Damit sind So- laranlagen als Investitionsob- jekt für geschlossene Fonds in- teressant.Allerdings ist das In- vestitionsvolumen bei Solar- fonds geringer als bei Wind- kraftfonds. Deshalb steht auch ein geringeres Zeichnungs- kapital für die Anleger zur Verfügung. Armin Löwe V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 102Heft 1118. März 2005 AA769

Solarkraftanlagen

Relativ sichere Anlage

Die Novelle zum Erneuerbare-Energien-Gesetz brachte den Durchbruch für Solarfonds.

Wirtschaft

Windkraft- und Solarfonds

Fonds Initiator Objekte Mindestan- Internet

lage in Euro

Windenergiefonds Portfolio1 DSF Vier Windkraftparks 10 000 dsf-fra.de Windpark Großenehrich WPD Windpark mir elf Anlagen 15 000 wpd.de Windfeld Hohenfelde Enertrag Neun Windkraftanlagen 3 000 enertrag.de Solarenergiefonds Bavaria DSF Drei Solaranlagen 10 000 dsf-fra.de Solarpark Bayern III WPD Solaranlagen in Bayern2 15 000 wpd.de

Solarpark Kaufbeuren GLS Bank Solarpark 5 000 gls.de

1der Kommanditbeteiligung,2an drei Standorten

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