und Überstunden „in den letzten 100 Jahren niemand geschadet“ haben. Sollte es sich diesem „Gesundheitspo- litiker“ wirklich verschlossen haben, dass der Akademiker Arzt seit Jahrzehnten erheb- lich schlechter bezahlt wird als vergleichbare andere Aka- demiker in Industrie und Wirtschaft und somit Nacht- dienste und Überstunden zwangsläufig als Kompensat dienen mussten? Gelten ar- beitsmedizinische Erkennt- nisse zum Gesundheitsschutz nur für Bus- und LKW-Fahrer oder Piloten, sind bei Ärzten aber verzichtbar? Wie stehen Herr Pförringer und seine Partei eigentlich zur EU?
Sind Urteile des höchsten eu- ropäischen Gerichtes belang- los und nur Makulatur? Wie mögen junge Ärztinnen und Ärzte darüber denken, dass die maroden Arbeitsbedin- gungen an deutschen Kran- kenhäusern von einem Re- präsentanten der größten bayerischen Partei für gut be- funden werden?
Dr. med. Helmut Müller, Am Perlbach 42, 94505 Bernried (Egg)
Arzneimittel
Zu der Bekanntgabe der Arzneimit- telkommission der deutschen Ärzte- schaft „,UAW-News‘ – International“
in Heft 18/2004:
Irreführender Begriff
In Ihrem Beitrag ist der Be- griff „Mutismus“ wohl eher ir- reführend. Ganz offensichtlich handelt es sich bei dem ge- schilderten Fall nicht um einen Mutismus (das Verstummen trotz eigentlich erhaltenen Sprachvermögens), sondern um eine motorische Aphasie mit vorhandenem Sprachver- ständnis, aber ohne aktive Entäußerungsmöglichkeit.
Gestützt wird diese Annahme auch durch das zeitgleich an- dauernde Hirnödem. Mögli- cherweise war eine TIA (tran- sitorische ischämische Attacke) die Ursache für das Phänomen.
Dr. med. Peter Müller,
Stolberger Straße 42, 99734 Nordhausen
Fonds
Die Deutsche Apotheker- und Ärzte- bank kritisiert Börsebius’ „Liebevolle Umarmung“ in Heft 19/2004:
Professionelle Anlageempfehlung
Ihre Kritik an der Beratung der Deutschen Apotheker- und Ärztebank müssen wir
aufs Schärfste zurückweisen.
Die Mitarbeiter der Bank be- raten ihre Kunden mit Sach- verstand und objektiv. Nur we- nige andere Banken haben ei- ne vergleichbare offene Pro- duktstruktur, das heißt, wir ar- beiten mit allen großen und renommierten Fondsgesell- schaften zusammen und emp- fehlen aus diesem Anlageuni- versum unseren Kunden nur
die besten Fonds. Dies gilt auch für unsere Dachfonds.
Prinzipiell investieren der APO Piano, der APO Mezzo und der APO Forte nur in Fonds von Drittanbietern auf Basis einer eigens dafür eta- blierten Fondsanalyse. Alle Fonds unterliegen den stren- gen Kriterien des deutschen Investmentgesetzes, das letzt- endlich auch als Reaktion auf
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B R I E F E
den IOS-Skandal in den Sieb- zigerjahren entstanden ist.
Der Vergleich der heutigen Dachfonds mit den damaligen IOS-Machenschaften eines Bernie Cornfeld ist unange- messen und beleidigend.
Millionen Anleger weltweit haben sich in den letzten Jah- ren für Dachfonds entschie- den. Der Grund hierfür liegt auf der Hand; ein Dachfonds
beinhaltet keine starre Aus- wahl einzelner Titel, das Ma- nagement variiert die Schwer- punkte der Dachfondsanlage nach Risiko, Region, Branche und ggf. Assetklasse je nach Marktlage. Somit erspart sich der Anleger die notwendigen teuren Umschichtungen, denn innerhalb des Dachfonds fal- len keine Ausgabeaufschläge an. Vor diesem Hintergrund
sind der Ausgabeaufschlag und die Verwaltungskosten des APO Piano im Branchen- vergleich nicht als hoch zu be- zeichnen. Leider glauben viele unerfahrene Anleger, dass ei- ne Anlage in Fonds die weite- re Beobachtung und Um- schichtung erspart. Dies ist keineswegs so. Dies wird auch die erwähnte 90-jährige Dame leidvoll erfahren, die nach der
von Börsebius gegebenen Empfehlung in den letzten Wochen allein beim DWS Telemedia über neun Prozent des Fondswertes verloren hät- te. Im Übrigen wird in dem Bei- trag breit aber nur oberfläch- lich auf den APO Piano einge- gangen. Die zum Tausch her- ausgestellten Papiere werden überhaupt nicht beschrieben.
Mit dem DWS Telemedia liegt ein Fonds im Depot, der im Jahr 2003 zu Recht in alle De- pots gehörte. Allerdings hat sich das Risiko merklich er- höht, der empfohlene Tausch war mehr als überfällig. Die beiden anderen Fonds sind Rentenfonds, deren Qualität sich unserer Analyse nach er- heblich verschlechtert hat.
Beide Fonds liegen in ihrer Peergroup, also relativ zu ver- gleichbaren Fonds, eher schon am unteren Ende der erzielba- ren Performance. Die Emp- fehlung unseres Beraters, die- se Fonds zu tauschen, ent- spricht somit einer professio- nellen Anlageempfehlung.
Der guten Ordnung halber wollen wir darauf hinweisen, dass der APO Piano ein ge- mischter Fonds mit Schwer- punkt Rentenfonds ist und nicht, wie von Ihnen darge- stellt, ein reiner Rentendach- fonds.
Uwe Zeidler,
Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Bereichsleitung Wertpapiere, Privates Asset Management, Richard-Oskar- Mattern-Straße 6, 40547 Düsseldorf
Medikamente
Zu dem Kommentar „In der Evidenz- Falle“ von Prof. Dr. med. Dr. h. c. Kay Brune in Heft 12/2004:
Verlautbarungen überarbeiten
Kommentar ist ein schönes Beispiel dafür, wie wieder ein- mal jemand den Splitter im Auge des anderen, aber nicht den Balken im eigenen Auge bemerkt. Die Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) ist mit ihrer offiziellen Stellungnah- me zur Hormonersatzbehand- lung tollpatschig und gründ-
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