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Ratgeber — Informa- tionen für Anleger bietet
„Investment 94", das Jahr- buch des Bundesverban- des Deutscher Invest- ment-Gesellschaften (BVI). Es enthält eine Auflistung aller BVI- Mitgliedsgesellschaften mit Adresse, Telefonnum- mer und den von ihnen verwalteten Publikums- fonds. Die einzelnen Bei- träge beleuchten allgemei- ne und spezielle Aspekte der Investmentanlage. So werden beispielsweise
„Aktienfonds mit Absi- cherung" vorgestellt.
Das Jahrbuch ist ko- stenlos erhältlich beim BVI, Postfach 10 04 37, 60004 Frankfurt/M., Tele- fon 0 69/15 40 90-32.
Wer an regelmäßigen Informationen zur Wert- entwicklung von Fonds in- teressiert ist, kann sich ebenfalls an den BVI wen- den. Er erhält diese auf Wunsch etwa jedes Vier- teljahr zugeschickt, und zwar unentgeltlich. WZ
Deka — Die Deutsche Kapitalanlagegesellschaft mbH hat fünf neue Ak- tien-Länderfonds aufge- legt: Deka-Großbritan- nien, -Frankreich, -Italien, -Schweiz und Deka-Bene- lux. Die Fonds investieren überwiegend in Aktien, die in dem maßgeblichen Index des jeweiligen Lan- des enthalten sind. Sie sind als Thesaurierungs- fonds konzipiert. WZ VARIA
INVESTMENTFONDS
Heerscharen von Wirt- schaftsschreibern hängen alle Vierteljahre einen Invest- mentfonds aus dem Fenster, pardon, in ihr Heft: Optinvest sei der beste Aktienfonds, Rentopt sei ein exorbitant gu- ter Rentenfonds, und im übri- gen hätte der Immobilien- fonds Steingut die anderen seiner Gattung geschlagen.
Was geschieht? Der geneigte Leser stapft alsbald los und kauft die so gepriesenen An- teilsscheine für sein Depot.
Und weil die Herren Kol- legen ihr Wissen (auch) vom BVI, dem Dachverband deut- scher Fondsgesellschaften, haben und dieser in jedem Quartal Zahlen über die
Fonds-Performance veröf- fentlicht, so werden von den Journalisten im folgenden Quartal neue Fonds zu den Besten ihrer Art gekürt und im nächsten Quartal wieder und im übernächsten wieder.
Die „alten" Käufer wundern sich, warum nun neue Fonds top sind, und die „neuen"
Käufer haben das in drei Mo- naten noch vor sich.
Die optimale Zusammen- stellung eines Fonds-Depots ist so einfach nicht. Welcher Anlegertypus bin ich, und was soll ich erwerben? Auch da wissen die Kollegen von der Fachpresse Rat: Konservative Anleger kaufen Rentenfonds, spekulative Anleger fühlen
sich mit Aktienfonds wohl, und die so dazwischen liegen, sollten halt gemischte Fonds erstehen.
Nur: Bin ich ein spekulativ orientierter Anleger, oder zähle ich mich mehr zu den Konservativen? Einer, der vorgibt, ein progressiver An- leger zu sein, ist, wenn ihm die Hosen anbrennen, mögli- cherweise längst keiner mehr.
Ich bin ziemlich sicher, daß unzählige Asien-Pazifik- Fonds-Käufer (zum Beispiel Mercury Hongkong, Dresd- ner Thornton Indonesien, Be- renberg Asia-Fonds) sich der wagemutigeren Spezies zu- ordnen. Angesichts der seit Jahresbeginn aufgelaufenen horrenden Verluste von 30 Prozent und mehr steigen bei ihnen aber vermutlich erheb- liche Zweifel an ihrer speku- lativen Ausrichtung hoch.
Andersherum gibt es si- cher ebenso viele Leute, die
„konservativ" auf ihre per- sönliche Anlegerfahne ge- schrieben haben. Wenn dann die Börsen mal eben so im Sauseschritt 30 Prozent zule- gen, dann sind es genau diese vorsichtigen Menschen, de- nen es tief im Inneren grum- melt — ob ihrer doch so si- cheren, konservativ erwirt- schafteten 6 Prozent.
Um in diesem Dilemma abzuhelfen, hat Rompress Köln zusammen mit der For- schungsgruppe NWR einen dreistufigen Fonds-Check entwickelt. Er funktioniert so:
Zunächst wird auf der Basis ausgewählter Fragen der An- legertypus bestimmt. Elemen- tare Bausteine sind hier unter anderem die Messung der Ri- sikobereitschaft und die Be- stimmung des Anlegerstreß- faktors. Im zweiten Teil des Gutachtens wird dann ermit- telt, welche Fonds zum Anle- ger passen — dies natürlich völlig unabhängig von einer bestimmten Bank oder Fondsgesellschaft. Abschlie- ßend kann sich der Anleger im dritten Teil noch einen Überblick darüber verschaf- fen, ob die Fonds, die er schon hat, zu seinem Typus passen oder nicht.
Wohlgemerkt, der Fonds- Check ist ein neutrales und unabhängiges Beratungsin- strument bei der optimalen Fondsauswahl. Ein moderner Nürnberger Trichter ist er gleichwohl nicht. Der Anle- ger muß seine Anlageent- scheidung immer noch alleine treffen. Für 48 DM weist ihm der Fonds-Check allerdings höchst preiswert den rechten Weg. Börsebius
A-2270 (72) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 34/35, 29. August 1994
