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Archiv "zu Fonds: Liebevolle Umarmung" (07.05.2004)

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S C H L U S S P U N K T

[56] Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft 197. Mai 2004

D

ieser Tage erhielt ich einen Hilferuf, der mir im Übri- gen so oder ähnlich in letz- ter Zeit mehrfach widerfahren ist. Der Berater der ApoBank habe dem Kunden empfohlen, DWS Telemedia, DWS Euro- renta und DWS Euro-Strategie zu verkaufen und dafür „Apo Piano INKA“ zu kaufen.

Warmherzig gerührt denkt sich der Kunde, wenn sich der Berater so sehr um mich be- müht, dann mache ich das doch glatt mit dem Tausch. Und ist schon in die Falle getappt.

Des Eindrucks kann ich mich wirklich nicht erwehren, dass es in vielen Fällen nicht darum geht, die Interessen der Anleger zu wahren, sondern durch Um- schichtungen schöne Zusatzer- träge zu generieren.Im eingangs beschriebenen Fall handelt es sich gar um eine 90-jährige Da- me, bei der ich an den Nutzen eines Revirements nun wirklich nicht so recht glauben mag.

Das gilt nach meiner Be- obachtung aber auch für alle sonst von mir beobachteten Umtauschempfehlungen. War- um sollten die im Depot bereits bestehenden Fonds schlechter sein als der favorisierte neue?

Das ist doch das Eingeständ- nis einer Fehlentscheidung zu den damaligen Käufen. Wenn ja, wäre dem neuen Rat ohne- hin nur mit Mühe zu trauen.

Vielleicht hilft zur Aufhel- lung ein genauerer Blick in den soeben empfohlenen Fonds.

Der Berater glaubt offenbar fest daran, dass der Apo Piano INKA vorteilhaft sei. Die Fra- ge ist aber noch zu klären, für wen. Beim Investmentfonds Apo Piano INKA (piano steht für ruhig schlafen oder nichts

merken?) handelt es sich um einen Rentendachfonds. Das gefällt mir einfach nicht. Ich weiß zwar, dass Dachfonds (auch in Aktien) in letzter Zeit ziemlich gut unter die Leute gebracht werden, aber mir ent- zieht sich die Einsicht, warum sich ein Fonds an einem Fonds beteiligen sollte, und erst recht, wenn dann auch Beteiligungs- pyramiden denkbar sind.

Die älteren Leser erinnern sich mit Grausen an IOS, die mit einem ähnlichen Konzept und prominenter politischer Unterstützung (Erich Mende) Tausende Anleger ins Un- glück stürzten. Als Folge des Debakels waren Dachfonds über Jahrzehnte verboten.War- um der Gesetzgeber hier wie-

der eingeknickt ist, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Zurück zum Apo Piano INKA. Dieser Fonds verlangt dem Anleger erst mal einen Ausgabeaufschlag von zwei Prozent ab und eine jährliche Verwaltungsvergütung von ei- nem Prozent. Das ist echt nicht wenig. Besonders ärgert mich, dass eben dieser Rentendach- fonds maximal 35 Prozent in Aktienfonds investieren darf, also das Risiko ganz schön er- höht wird.Von piano kann mei- nes Erachtens keine Rede sein.

Wenn ich mir überlege, dass wir vor einer Phase stei- gender Zinsen stehen, halte ich es generell für fragwürdig, in einen Rentenfonds zu inve- stieren, schon gar nicht ist es angezeigt, von einem zum an- deren zu switchen. Merke al- so, dass liebevolle Umarmun- gen oft genug nur anders ge- lagerte Motive verdecken sol- len. Wehret den Anfängen! )

zu Fonds

Liebevolle Umarmung

Post Scriptum

Börsebius

Politiker müssen bezahlbar bleiben

Wie die deutschen Eichen:

schnell abgeschlagen wegen Chausseeverbreiterung.

Im Gestrüpp der Grund- rechte achte auf die Dornen der Fußnoten.

Esst nicht von den Früchten des Baumes der Erkenntnis – zumal bereits die Schale nicht zum Verzehr geeignet ist.

Wenn es regnet, lachen die Frösche und weinen die Ameisen.

Fort-Schritt kann auch Weg- Bewegen bedeuten.

Beim Surfen in den www- Wellen ist schon mancher ertrunken.

Aktuellstes aller Medien:das Pleite-Medium.

Eigeninitiative ist gefragt, augurte der Chef – und ratio- nalisierte Mitarbeiter weg.

Polschmelze? Surferparadies!

Die Welle nippt am Tou- ristenstrand – und zieht sich eilends wieder zurück.

Käme endlich einer, der heilsames Öl auf die Wogen in Nahost gösse – er bekäme es mit den Gewässerschützern zu tun.

Wären die Fische nicht stumm – sie würden „Kad- mium, Kadmium“ rufen.

Die Redaktion des Deutschen Ärzteblattes verabschiedet sich mit der Veröffentlichung einiger gesammelter Aphorismen von Bernd Juds, der regelmäßig das Feuilleton und Post- scriptum mit Sprüchen und kulturellen Bei- trägen bereicherte. Bernd Juds ist Ende April in Berlin kurz vor Vollendung seines 65. Lebens- jahres gestorben.

Die Lobbyisten: Politiker müs- sen bezahlbar bleiben.

Wer die „Zeit der leeren Kassen“ propagiert, sollte sich nicht wundern, wenn die bisherigen Einzahler mit- machen – und streiken.

Referenzen

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