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Archiv "Management von Risikopatienten: Es mangelt an der Umsetzung" (16.01.1998)

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A-60

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 3, 16. Januar 1998

Management von Risikopatienten

Es mangelt

an der Umsetzung

S

tell Dir vor, die Prognose von kardiovaskulär gefährdeten Patienten läßt sich verbessern, doch die therapeutischen Strategien werden nicht angewandt“ – so könnte man provokativ ein Brecht-Zitat auf die gegenwärtige Situation abwan- deln. Bereits Anfang der 90er Jahre wurde mit angio- graphisch kontrollierten Studien nachgewiesen, daß eine Regression der Atherosklerose nur durch Ab- senken des LDL-Cholesterins unter 100 mg/dl zu er- warten ist. Dieser Zielwert wurde dann international in die Therapieempfehlungen der Fachgesellschaften aufgenommen und die Richtigkeit dieser Strategie inzwischen durch große Interventionsstudien unter Einsatz von Statinen bestätigt. Ähnliche überzeugen- de Beweise gibt es für den Einsatz von ACE-Hem- mern bei Herzinsuffizienz und linksventrikulärer Dysfunktion. Doch diese Erkenntnisse werden nur halbherzig im klinischen Alltag umgesetzt.

D

ies spiegelt eine Erhebung aus den USA wi- der, über die Dr. Carla Sueta (Chapel Hill) beim Kongreß der American Heart Associa- tion in Orlando berichtete. Ein Programm zur Qua- litätssicherung hatte das in der Praxis übliche thera- peutische Vorgehen anhand der Daten von 59 384 Herzkranken durchleuchtet. Bei den 48 807 Patien- ten mit einer symptomatischen koronaren Herz- krankheit lag nur für 44 Prozent eine Dokumentation der LDL-Werte vor (in 75 Prozent > 100 mg/dl), und nur 39 Prozent wurden mit einem Statin behandelt – allerdings zu zwei Dritteln in suboptimaler Dosis.

Kaum besser war die Situation der 16 576 Patienten mit Herzinsuffizienz. Nur für 64 Prozent gab es An- gaben zur linksventrikulären Funktion, und nur 50 Prozent nahmen einen ACE-Hemmer ein, davon ebenfalls nur ein Drittel in adäquater Dosis.

E

her den wissenschaftlichen Standards zu ent- sprechen scheint die Basisversorgung in der Praxis, wenn bereits in der Klinik die Weichen gestellt werden – wie das „Cardiac-Hospitalisation- Atherosclerosis-Management Program“ bei Postin- farkt-Patienten zeigte. Der Vergleich zweier Kollekti- ve jeweils ein Jahr nach Klinikentlassung ergab, daß nach Initiierung des Programms statt nur jeweils zehn Prozent jetzt 91 Prozent mit einem Statin und 48 Pro- zent mit einem ACE-Hemmer behandelt wurden.

Ebenfalls deutlich höher als früher war der Einsatz von ASS (94 statt 68 Prozent) und Beta-Blockern (57 statt 18 Prozent). Durch die Therapieoptimierung konnte die Inzidenz schwerwiegender Komplikatio- nen etwa halbiert werden. Gabriele Blaeser-Kiel

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