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er derzeit rasche und bundes- weite Auf- und Ausbau geria- trischer Einrichtungen hat das Ziel, multimorbide und multi- dimensional, das heißt physisch, psy- chisch und sozial betroffene hochbe- tagte Patienten besser zu versorgen.Der Erfolg der Geriatriekonzepte der einzelnen Bundesländer wird ganz entscheidend davon abhängen, inwie- weit eine ausreichende Zahl motivier- ter Mitarbeiter mit entsprechendem Fachwissen herangebildet werden kann, nachdem mit Ausnahme der Berufsgruppe Altenpflege relevante Ausbildungsgänge nicht existieren.
Neben den Einrichtungen zur sta- tionären Versorgung geriatrischer Pa- tienten soll auch die ambulante Reha- bilitation gefördert werden. Auch hier ist entsprechendes Know-how für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen als Leiter der Reha- Teams erforderlich.
Im Bereich der ärztlichen Weiter- bildung hat der Deutsche Ärztetag im Rahmen der neuen (Muster-)Weiter- bildungsordnung die Zusatzbezeich- nung „Klinische Geriatrie“ für Allge- meinmediziner, Internisten und Neu- rologen geschaffen. Die Weiterbil- dungsordnungen der Landesärzte- kammern haben in den vergangenen Monaten das Verfahren zum Erwerb der Zusatzbezeichnung – auch unter Berücksichtigung von Übergangs-
fristen – festgelegt. Ein Angebot rele- vanter Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte ist zeitgemäß und dringend und muß auch nichtärztlichen Mitar- beitern der geriatrischen Teams offen- stehen. Dieser Aufgabe widmet sich die Akademie für Fort- und Weiterbil- dung von Fachpersonal in der Geria- trie am Bethanienkrankenhaus – Geriatrisches Zentrum am Klinikum
der Universität Heidelberg. Sie wurde mit Hilfe des Bundesmini- steriums für Ar- beit und Sozial- ordnung und des Ministeriums für Arbeit, Gesund- heit und Sozial- ordnung des Landes Baden- Württemberg als Pendant einer ähnlichen Ein- richtung in Ham- burg*) erstellt
und im Mai 1995 in Betrieb genom- men.
Wichtigste Aufgabe ist die pra- xisnahe Fort- und Weiterbildung der Berufe im geriatrischen Team. Ne- ben spezifischen Fortbildungsange- boten für die Berufsgruppen Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie, Lo- gopädie, Sozialarbeit und Ärzte wird, als Grundstein für geriatrische Ar- beit, ein multidisziplinär besetzter Basiskurs angeboten, in dem die Kursteilnehmer aus verschiedenen Berufsgruppen in enger Verknüp- fung von Theorie und Praxis neben der Vermittlung von fundiertem Fachwissen die Möglichkeit haben, mit- und voneinander zu lernen und Gelerntes im Alltagsbetrieb zu erfah- ren und selbst zu erproben. Hierfür stehen die verschiedenen Bereiche des Geriatrischen Zentrums (Medizi- nisch-geriatrische Klinik, Rehabilita- tion, Tagesklinik, Übergangsbetreu- ung, Kontinenzberatungsstelle) zur Verfügung.
Innerhalb der erwähnten Über- gangsfristen können die Fortbil- dungskurse und Seminare neben der Vermittlung von Grundlagen geriatri- scher Arbeit als Qualifikationsnach- weis für Antragsteller der Zusatzbe- zeichnung „Klinische Geriatrie“ die- nen. Danach sollen sie im Rahmen der zweijährigen Weiterbildung in kompakter Weise die Grundlagen ge- riatrischen Wissens und Handelns im Team vermitteln.
Anschrift des Verfassers:
Prof. Dr. med. Günter Schlierf Heidelberg
Akademie für Fort- und Weiterbildung Bethanien-Krankenhaus
Geriatrisches Zentrum Rohrbacher Straße 149 69126 Heidelberg Telefon 0 62 21/31 93 51 Fax 31 93 50
A-3098 (30) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 47, 22. November 1996
P O L I T I K AKTUELL
Weiter- und Fortbildung von Fachpersonal in der Geriatrie
Aus dem Kursangebot
l Interdisziplinärer Basiskurs:
Qualitätssicherung in der Geriatrie
Zielgruppe: Das interdiszi- plinäre geriatrische Team l Klinische Geriatrie
Zielgruppe: Allgemeinmedi- ziner, Internisten und Neuro- logen, die die Zusatzbezeich- nung „Klinische Geriatrie“
erwerben wollen
l Das Geriatrische Assessment Zielgruppe: Das interdiszi- plinäre geriatrische Team l Geriatrische Rehabilitation
im ambulanten und klini- schen Bereich
Zielgruppe: niedergelassene und Klinikärzte sowie das in- terdisziplinäre Team
l Ein- bis zweitägige Seminare und Kurse zu verschiedenen geriatrischen Themen
*) Vgl. dazu auch die Bekanntgabe der Fortbil- dungsakademie der Ärztekammer Hamburg:
„Intensivkurs: Interdisziplinäre Geriatrie“ in
Heft 43/1996. DÄ