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Archiv "Stillen: Fortbildung für Ärzte" (19.01.2001)

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Pflegeversicherung

Geringeres Defizit

Pflegekassen fehlen 250 Millionen DM.

D

ie gesetzliche Pflegeversi- cherung wird das Rech- nungsjahr 2000 voraussicht- lich mit einem Defizit in Höhe von rund 250 Millionen DM abschließen, prognostiziert

das Bundesgesundheitsmini- sterium. Noch Mitte des ver- gangenen Jahres war von ei- nem Fehlbetrag in Höhe von 660 Millionen DM ausgegan- gen worden. Das Ministerium führt diese Entwicklung auf die verbesserte Beschäfti- gungslage und die erhöhten Einmalzahlungen im Dezember zurück. Zu- dem hat sich der bislang starke Ausgabenanstieg abgeschwächt, weil sich der Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen verringert hat und sich künftig auf einem nied- rigeren Niveau einpen- deln dürfte.

Das Ministerium schätzt, dass trotz der beabsichtigten Lei- stungsverbesserungen für Demenzkranke das Defizit im Jahr 2001 rund 0,4 Milliarden DM betragen wird. Ab dem Jahr 2003 dürften sich den Prognosen zu- folge wieder geringfü- gige Überschüsse ein- stellen. Die Finanzreserven der Pflegeversicherung, die noch vor eineinhalb Jahren mehr als neun Milliarden DM betrugen, liegen heute deut- lich über der gesetzlich vorge-

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 3½½½½19. Januar 2001 AA69

Palliativmedizin

Schmerzmittel statt Sterbehilfe

D

ie Palliativmedizin in Deutschland kommt langsam voran. Symbol für den Fortschritt ist Prof. Eberhard Klaschik vom Zentrum für Palliativ- medizin am Malteser-Krankenhaus in Bonn-Hardtberg, der den ersten Lehr- stuhl für „Linderungs-Medizin“ innehat.

Klaschik schilderte letzte Woche auf dem 25. Interdisziplinären Forum „Fort- schritte und Fortbildung in der Medi- zin“ der Bundesärztekammer (BÄK) in Köln, dass es 1990 in Deutschland ledig- lich eine Palliativstation gegeben habe.

Mittlerweile seien es mehr als 70, und in jeder größeren Stadt gebe es zumin- dest eine Schmerzambulanz oder einen

Schmerzspezialisten. Klaschik hält eine gute Palliativmedizin für die beste Ant- wort auf die durch die Niederlande aus- gelöste Sterbehilfe-Diskussion. Eigene Erfahrungen zeigten, dass die Patienten, die Todeswünsche äußerten, ihren Le- benswillen meist zurückgewönnen, so- bald ihre Schmerzen gelindert seien.

Z

ur Verbesserung der Versorgung sei auch die Stärkung ambulanter Dien- ste nötig. Auf Klaschiks Station bleiben Patienten durchschnittlich elf Tage, zwei Drittel würden dann nach Hause entlas- sen, ein Drittel sterbe in der Klinik.

Auch Prof. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsi- dent der BÄK, hält eine Förderung der Palliativmedizin für dringlich: „Viel- leicht vermögen wir dann auch in den Niederlanden eine neue Nachdenklich- keit zu erzeugen.“ Allerdings gehört zu guter Palliativmedizin, dass Ärzte er- kennen, wann sie ihren Patienten die

Wahrheit sagen sollten. Eine kanadi- sche Studie belegt beispielsweise, dass Ärzte die Dauer des „finalen“ Stadiums eines Krebspatienten oft überschätzen.

B

ei 233 todkranken Tumorpatienten hatten Forscher überprüft, wie gut die Prognose der Kollegen über die Dauer der verbleibenden Lebensspanne mit der Realität übereinstimmte. Nur bei einem von vier Patienten trafen die Vorhersagen zu (Cancer 1999; 86: 170).

Meist tendierten die Ärzte dazu, den Krebskranken mehr Zeit zu geben, als ihnen wirklich blieb. Zu befürchten ist, dass diese Fehler das Leiden vieler Be- troffenen unnötig vergrößert. Nach älte- ren Untersuchungen sind zu optimisti- sche Prognosen ein Grund, warum in den USA viele Krebspatienten erst spät in Sterbehospize aufgenommen werden oder ihnen starke Schmerzmedikamen- te vorenthalten bleiben. Klaus Koch Akut

D

ie Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen e.V.

(AFS) hat sich der Förderung des Stillens verschrieben. Ne- ben der Elternarbeit bildet sie auch medizinisches Fach- personal fort. Am 5. und 6. Mai findet in Köln der 14. AFS-Stillkongress statt.

Ein Fachforum widmet sich

den Themen „Die Krise nach der Geburt“ sowie „Stillen von kranken und behinder- ten Säuglingen“. Anmelde- schluss: Anfang Februar. In- formationen: Heike Drenker, Im Pesch 79, 53797 Lohmar, Telefon: 0 22 46/30 15 33, Fax:

30 15 34, E-Mail: orgateam

@afs-stillen.de

Stillen

Fortbildung für Ärzte

Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen bietet kostengünstige Seminare.

Die AFS macht sich auch in der Öf- fentlichkeit stark fürs

Stillen.

Foto: NUK

schriebenen Mindestreserve von derzeit 4,2 Milliarden DM. Das Bundesversiche- rungsamt ging bei einer Pro-

gnose im Jahr 1999 davon aus, dass zumindest bis zum Jahr 2005 keine Beitragserhöhun- gen notwendig sein werden.

Foto: Panorama

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