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Archiv "Finanzentwicklung der Gesetzlichen Krankenversicherung: Arzneimittel-Sparpaket stabilisiert Kassenfinanzen" (09.03.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 10⏐⏐9. März 2007 A611

P O L I T I K

D

rei Jahre vor Inkrafttreten des geplanten Gesundheits- fonds hat sich die Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) entspannt. So schlossen die Kassen das vergangene Jahr mit einem Überschuss von mehr als 1,7 Milliarden Euro ab. Dies geht aus dem vorläufigen GKV- Finanzergebnis für 2006 hervor.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sieht damit die Voraussetzung geschaffen, dass die Kassen schuldenfrei in den Fonds starten können. „Die po- sitive Entwicklung entlarvt die Schwarzmalerei der Kassen als substanzlos“, sagte die Ministerin.

Insgesamt habe sich die Netto- verschuldung der Kassen von 400 Millionen Euro Ende 2005 in einen Vermögensbestand von heute 1,3 Milliarden Euro gewandelt.

Honorare steigen im Osten dreimal stärker als im Westen

Moderate Ausgabenzuwächse ver- buchten die Kassen unter anderem bei den Kosten für die stationäre Versorgung (plus drei Milliarden Euro) sowie bei den Honoraren für Vertragsärzte. So stiegen die GKV-Einnahmen ostdeutscher Vertragsärzte um 6,6 Prozent auf insgesamt knapp 3,2 Milliarden Euro. Damit fiel ihr Honorarplus dreimal so stark aus wie das ihrer Kollegen im Westen (2,2 Prozent). Möglich machte dies eine Regelung im Gesundheits- modernisierungsgesetz, die eine Erhöhung der ärztlichen Ge- samtvergütung um 3,8 Prozent in den Jahren 2004 bis 2006 zusätz- lich zu den an der Grundlohn- summe orientierten Steigerungs- raten vorsah.

Dennoch erhalten ostdeutsche Ärzte pro Kassenmitglied nur 85 Prozent dessen, was Ärzte im Westen bekommen. Der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Ralf Herre, wies zu- dem auf den höheren Arbeitsauf- wand ostdeutscher Ärzte hin.

Grund hierfür sei die geringe Ärz- tedichte in ländlichen Gebieten und die höhere Morbidität in den neuen Ländern. Dafür spricht auch, dass die Medikamentenaus- gaben in den neuen Ländern mit 2,7 Prozent je Kassenmitglied stärker gestiegen sind als im Westen (1,6 Prozent). Insgesamt gehören die Arzneimittelausga- ben jedoch zu den größten Ein- sparposten für die GKV.

Hauptgrund dafür ist das im vergangenen Jahr in Kraft getre- tene Arzneimittelversorgungs- Wirtschaftlichkeitsgesetz. Im ers-

ten Quartal 2006, also noch vor dem Start des Sparpakets, lag der Zuwachs bei mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeit- raum. Zum Jahresende erreichte der Kostenanstieg für Medika- mente nur noch 1,8 Prozent. Ge- messen an den Gesamtausgaben der GKV, macht der Arzneimittel- bereich aber immer noch 17,53 Prozent aus und liegt damit höher als der Anteil für ärztliche Be- handlung (Grafik).

Zur Verbesserung der Kassen- finanzen beigetragen haben auch die seit 2006 steigenden Beschäf- tigungszahlen. Für das laufende Jahr sehen Kassenvertreter wegen der höheren Mehrwertsteuer und Kostensteigerungen bei Arznei- mitteln jedoch größere Belas- tungen auf die GKV zukommen.

Beitragssatzerhöhungen, die viele Kassen zum Jahreswechsel vorge- nommen haben, sollen deshalb nicht rückgängig gemacht werden.

Tatsächlich ist es für eine Ent- warnung noch zu früh. So weisen aktuelle Zahlen der Bundesverei- nigung Deutscher Apothekerver- bände für Januar 2007 einen er- neuten Ausgabenanstieg für Me- dikamente von 4,6 Prozent aus.

Mitverantwortlich hierfür sei die Erhöhung der Mehrwertsteuer, so

die Apotheker. I

Samir Rabbata

GRAFIK

Ausgabenanteile 1.–4. Quartal 2006 Bund (alte und neue Länder)

Zahnersatz 1,82 %

Arzneimittel aus Apotheken und v. Sonst. zus. 17,53 %

Hilfsmittel 3,05 %

Heilmittel 2,54 %

Krankenhaus- behandlung insgesamt 34,06 % Krankengeld 3,86 %

Fahrkosten 1,97 % Vorsorge-

und Reha- Maßnahmen 1,59 % Häusliche Krankenpflege 1,43 % Netto-Verwal-

tungskosten 5,46 % Sonstige Aus-

gaben 6,42 % Ärztliche Behandlung 15,07 %

Zahnärztliche Behandlung o.ZE 5,20 %

FINANZENTWICKLUNG DER GESETZLICHEN KRANKENVERSICHERUNG

Arzneimittel-Sparpaket

stabilisiert Kassenfinanzen

Die GKV hat nach Angaben des Bundesgesundheitministeriums 2006 einen Milliardenüberschuss erwirtschaftet. Vertragsärzte im Osten konnten ein deutliches Honorarplus verzeichnen.

Trotz der Spar- erfolge geben die Krankenkassen immer noch mehr Geld für Medika- mente aus als für ärztliche Honorare.

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