• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Nicht auf Kosten der Krankenversicherung" (25.11.1976)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Nicht auf Kosten der Krankenversicherung" (25.11.1976)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Auch der psychologische Test kann keineswegs der Weisheit letzter Schluß sein, auf den man sich jetzt allein zu kaprizieren hätte. Der größte Nachteil dieses Tests scheint darin zu liegen, daß die Lösung der hier gestellten Aufgaben einübbar ist und somit die Testergebnisse im Laufe der Zeit mehr und mehr ver- fälscht werden dürften. Dies legt nahe, daß vielmehr das Interview als Auswahlmittel stärker gefördert wer- den müßte. Es könnte beispielsweise auch Aufschluß darüber geben, mit welcher Motivation ein Bewerber sich dem Medizinstudium zuwenden will.

Und schließlich muß noch einmal sorgfältig bedacht werden, ob das Berufspraktikum nicht doch das ent- scheidende Steuerungsinstrument für die Auswahl künftiger Ärzte wer- den sollte. Die Schwierigkeiten, die sich aus der großen Zahl der Bewer- ber ergeben, sind sicherlich groß.

Sind sie aber auch, wie Böning meint, „unüberwindbar"? Wären Sie zum Beispiel nicht lösbar, wenn man alle größeren Krankenhäuser oder auch niedergelassene Ärzte ein- schaltete? Beim Praktikum würde am ehesten auch eine „Selbststeue- rung" wirksam: Mancher Bewerber würde sicher schon aus eigenem Er- leben in dieser praktischen Zeit ein- sehen, daß er für den Arztberuf nicht geschaffen ist. Außerdem könnte

ZITAT

Nicht auf Kosten der Krankenversicherung

„Unsere Vertragspartner sind nicht daran interessiert, auf dem Wege über die Kranken- versicherung zur Sanierung der Rentenversicherung bei- zutragen."

Hans Töns, Direktor des Bun- desverbandes der Ortskran- kenkassen, Bonn-Bad Godes- berg, gegenüber dem Nach- richten-Magazin „Der Spie- gel" vom 1. 11. 1976

Die Information:

Bericht und Meinung

man nach einem etwa einjährigen Praktikum diejenigen viel zuverlässi- ger, gerechter und praxisnäher „her- ausprüfen" (beziehungsweise „her- austesten"), die für den Beruf des Arztes ungeeignet erscheinen, ohne dabei unzulässig in die Persönlich- keitssphäre einzugreifen. Aber das setzt voraus, daß man die Auswahl- kriterien auf die Berufseignung und nicht auf die Studieneignung ab- stellt.

Bei diesem Vorschlag spielt auch die Erfahrung eine Rolle, daß in der Me- dizin die Nachfrage nach Studien- plätzen in der Vergangenheit wellen- förmig verlief und mit Zeitverzöge- rung jeweils den Berufsaussichten folgte. Die Prognose sei daher er- laubt, daß sich der Andrang vor den Toren der medizinischen Fakultäten rapide verringern wird, wenn der

„Arbeitsmarkt" für Ärzte gesättigt ist und der Arztberuf dann nicht mehr wie bisher durchweg einen sicheren Arbeitsplatz und ein vergleichsweise gesichertes Einkommen verspricht.

Die im Bundeswissenschaftsministe- rium erarbeiteten Vorschläge gehen also vom Denkansatz her in die fal- sche Richtung, und ihre Realisierung würde zu keiner Besserung des ge- genwärtigen Zustandes führen. Sie scheinen vornehmlich unter rechts- politischen und administrativen Ge- sichtspunkten „am grünen Tisch"

konzipiert worden zu sein. Die Betei- ligten - gerade auch die aus dem Arztberuf selbst - sollten mitwirken, daß Ergebnisse gefunden werden, die den wirklichen Erfordernissen unseres Gesundheitswesens ent- sprechen.

Einmal in Gang gesetzte Vorgänge sind in unserem Verwaltungsstaat so schnell nicht wieder anzuhalten.

Deshalb sollte man sich für die Aus- arbeitung tragfähiger Lösungen lie- ber etwas mehr Zeit lassen, um zu verhindern, daß ein ungerechtes und ungeeignetes Verfahren lediglich durch ein anderes mit gleichen gra- vierenden Nachteilen abgelöst wird.

Dr. med. Jörg-D. Hoppe Städtisches Krankenhaus Gotenstraße 1. , 5650 Solingen 1

Die Arzneimittel- kommission

zieht um nach Köln

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, die mit ihrer Geschäftsstelle seit 1973 in Heidelberg ansässig war. siedelt gegenwärtig nach Köln-Lindenthal in das Gebäu- de Haedenkampstraße 5 um.

Der so gewährleistete auch räumlich enge Kontakt mit der Bundesärztekammer - insbe- sondere mit der Geschäftsstel- le ihres Wissenschaftlichen Beirates und ihrer Abteilung für Fortbildung und Wissen- schaft - sowie mit der Kassen- ärztlichen Bundesvereinigung wird für die Zusammenarbeit von großem Nutzen sein.

Da die Arbeit der Geschäfts- stelle der Arzneimittelkornmis- sion durch den Umzug nicht unterbrochen werden darf, ist sie bis zum 31. Dezember die- ses Jahres sowohl in Köln als auch in Heidelberg zu errei- chen. Ihre Anschriften:

Haedenkampstraße 5 5000 Köln 41 (Lindenthal) Telefon (02 21) 47 28-1 oder

Bienenstraße 7 Postfach 10 12 09 6900 Heidelberg 1

Telefon (0 62 21) 2 90 91/2 Sobald ihre Geschäftsstelle in Köln voll besetzt ist, wird die Arzneimittelkommission die Durchwahlnummern der ein- zelnen Referate bekannt ge- ben. Darüber hinaus werden dann zwei Telefon-Sonderan- schlüsse - während der Dienststunden ständig von ei- nem Arzt besetzt - für die Aus- kunftserteilung bei besonders dringenden Arzneimittelsi- cherheitsproblemen zur Ver- fügung stehen. K/WZ

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 48 vom 25. November 1976 3089

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Mit grosser Freude habe ich registriert, dass in einer klinisch-experimentel- len Studie gezeigt werden konnte, dass Ze 339 bei allergischer Rhinitis wirksamer als Desloratadin ist

„Seit alters her betrieben die Ärzte in ihren Praxen einen sozialen Ho- norarausgleich. Sie stellten für ihre Leistungen den ,Armen und den Ar- menverbänden' Mindestgebühren,

minister, daß die Bundesregierung im Interesse einer bedarfsgerech- ten Versorgung mit Krankenhäu- sern eine Abstimmung der Bedarfs- regelung zwischen dem Bund und den Ländern

This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0

This work is licensed under the Creative Commons Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Germany License. Bestimmen Sie die Höhenlinien zum Funktionswert 0 und zum

Die Welt braucht dich Das klingt nach Überforde- rung, weil wir die Weltverhält- nisse nicht unmittelbar ändern können. Wir können aber einen kleinen Beitrag leisten. Wir

Wenn Wirt und Pa- rasit sich durch Ko-Evolution im Laufe der Jahrtausende ei- nem Gleichgewicht genähert haben – muss es dann nicht ir- gendeinen Sinn haben, dass es Parasiten

Dabei ist es wichtig, das Thema sexuelle und geschlechtliche Vielfalt nicht nur in den Regelstrukturen zu verankern, sondern auch geschützte Räume für junge LSBTIQ* zu