Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Patienten-Compliance
kenhaus deutlich geringere Fehler- quoten in der Anwendung nach sich zog als die übliche Verordnungswei- se, selbst bei geriatrischen Patien- ten 12 Wochen später (18). Ärzte un- terschätzen bei weiten das, was der Patient aus der Arztkonsultation an Wissen mit nach Hause nimmt und vor allem auch behalten kann. Die Patienten sind sich dieser Kommuni- kationsschwierigkeiten bewußt und klagen darüber. Ley (17) gibt eine Übersicht über Studien, die zeigen, daß die Patienten zwischen 37 und 60 Prozent (3) der vom Arzt vermit- telten Information vergessen. Da an- dererseits mehrfach gezeigt wurde, daß Verstehen der Information und Compliance positiv korreliert sind, ist hier ein wichtiger Ansatzpunkt für deren Verbesserung zu sehen. Ver- stärkung der Effekte sind durch die zusätzliche Verwendung von geeig-
neten Informationsschriften für Pa- tienten und von Gedächtnishilfen wie Dosiervorrichtungen, Kalender- packungen und/oder schriftliche An- weisungen möglich.
Literatur
(10) Gundert-Remy, U.; Möntmann, U.; Weber, E.: Studien zur Regelmäßigkeit der Einnahme der verordneten Medikamente bei stationären Patienten, I. Methodik und Basisdaten, II. Er- läuternde Feststellungen zu sozialen und krankheitsbedingten Faktoren sowie zur Selbsteinschätzung der Erkrankung durch den Patienten, Innere Medizin 5 (1978) 27 und 78 — (11) Haynes, R. B.; Taylor, D. W.; Snow, J.
C.; Sackett, D. L. in Collaboration with Tug- well, P. J.; Walsh, M.; Hackett, B. C.; Mukher- jee, J.: Annotated and Indexed Bibliography an Compliance with Therapeutic and Preven- tive Regimens Appendix I in: Compliance in Health Care Edited by Haynes, R. B.; Taylor, D.
W.; and Sackett, D. L., The Johns Hopkins University Press Baltimore and London (1979) 337-474 — (12) Haynes, R. B.; Sackett, D. L.;
Taylor, D. W.: Practical management of low compliance with antihypertensive therapy: a guide for the busy practitioner, Clinical and Investigative Medicine 1 (1979) 175-180 — (22) Rieger, H. J.: Der Beipackzettel, ein Problem für Arzte und Patienten, Therapiewoche 29 (1979) 4677 — (26) Wright, V.: Possibilities of increased compliance in rheumatology, in: de Blöcourt, J. J. (Hrsg.) Patient compliance, Huber, Bern (1980)
Anschrift der Verfasser:
Professor Dr. med. Ellen Weber Dr. med. habil.
Ursula Gundert-Remy Medizinische Klinik der Universität Heidelberg
Abteilung Klinische Pharmakologie Bergheimer Straße 58
6900 Heidelberg
Brustuntersuchung mit Ultraschall
als sinnvolle Ergänzung der Mammographie
Die Ultrasonographie der weiblichen Brust kann als sinnvolle ergänzende Untersuchungsmethode neben der Mammographie bezeichnet werden.
Bis Dezember 1980 haben W.
Schmidt und Mitarbeiter 186 Frauen 229mal mit Ultraschall untersucht.
Zur Auswertung kamen die Befunde von 142 Patientinnen mit 131 histo- logisch gesicherten Erkrankungen.
Diese Frauen waren auch eingehend klinisch und röntgenologisch unter- sucht worden. Von 53 Karzinomen der Mamma gehörten 24 den Tu- morstadien T o—T1 an. Die sonogra- phische Trefferrate betrug 75 Pro- zent, während man mammogra- phisch 83 Prozent der Krebse richtig erkannte.
Das sogenannte „Tumorschallschat- tenphänomen" kann als wichtiges ultrasonographisches Malignitäts- kriterium angesehen werden. Bei zirrhösen Karzinomformen ließ es sich in 68 Prozent der Fälle nachwei- sen. Gutartige Veränderungen zeig- ten diesen zentralen „Tumorschall- schatten" nur in 18 Prozent. Auf- grund der sonographischen Diagno- stik wurden bei 36 Prozent der un- tersuchten Frauen falsch-positive Befunde erhoben.
Eine Domäne der Ultraschallmam- mographie stellt die sichere Erken- nung von zystischen Brusttumoren dar. Mamma-Zysten hatten zwar in der Heidelberger Studie mit 17 Pro- zent nur einen geringen Anteil bei allen gutartigen Veränderungen, sie wurden jedoch stets richtig als sol- che identifiziert. Dabei betrug der Durchmesser der kleinsten, sono- graphisch darstellbaren Zyste nur 7 Millimeter Ptr
Schmidt, W; Teubner, J.; van Kaick, G.; von Fournier, D.; Kubli, F.: Ultrasonographische Untersuchungsergebnisse bei der Mammadia- gnostik, Geburts- u. Frauenheilk. 41 (1981) 533-539, Universitäts-Frauenklinik Heidel- berg; Institut für Nuklearmedizin des Deut- schen Krebsforschungszentrums Heidelberg.
FÜR SIE GELESEN
Alternative
Differentialtherapie bei Schwindel durch
Vestibularishemmung
Der Verfasser empfiehlt Betahistin bei Schwindel durch eine periphere Vestibularisstörung (Beispiele: Kap- selotosklerose und Halswirbel- säulenerkrankung) und Centrophe- noxin bei Schwindel durch eine zen- trale Vestibularisstörung (Beispiel:
Zustand nach Herzinfarkt). Schwin- del und Vestibularisbefund konnten in diesen Fällen nach monatelanger medikamentöser Behandlung ge- bessert werden. Den Medikamenten wird vom Autor ein kurativer Effekt zugeschrieben. BEN
Claussen: Grundlagen einer alternativen Dif- ferentialtherapie mit Betahistindimesilat bzw.
Centrophenoxin bei Schwindel durch Vestibu- larishemmung, Therapiewoche 31 (1981) 5677
Ergänzende Mitteilung Die antianginöse Therapie mit Calciumantagonisten
Zur Arbeit „Die antianginöse Thera- pie mit Calciumantagonisten" von G. Kober, W. Schulz und M. Kalten- bach in Heft 27/1982, Ausgabe A und B, Seite 38 bis 48, Ausgabe C, Seite 30 bis 38, sind wegen der langen Herstellungszeit zwei Ergänzungen notwendig geworden. Diltiazem (Dil- zem®), in den Abbildungen 3 und 11 als „in der BRD noch nicht im Han- del" bezeichnet, ist in der Bundesre- publik inzwischen im Handel erhält- lich. Weiter bedarf der 1. Satz der Zusammenfassung, Ausgabe A und B, Seite 47, und Ausgabe C, Seite 37, einer Ergänzung. Er muß heißen:
„Während alle Nitrate und Betablok- ker eine dosisabhängige antianginö- se Wirkung besitzen, konnte unter den Calciumantagonisten nur für Verapamil, Nifedipin, Diltiazem, Per- hexilinmaleat und Etafenon, nicht aber für Prenylamin und Fendilin ein solcher Effekt nachgewiesen wer- den." DÄ
Ausgabe B DEUTSCHES ARZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 32 vom 13. August 1982 33