Männergesundheit
Zu dem Leserbrief „Besser: Rollen- verhalten ablegen“ von Dr. med.
Inge Zeller in Heft 14/2003, der sich auf den Kommentar „Ablehnende Haltung“ von Dr. phil. Matthias Stiehler und Prof. Dr. phil. Martin Dinges in Heft 12/2003 bezog:
Gibt es eine Alternative?
Es wird Sie nicht überra- schen, dass ich Ihre Kritik an unserer Initiative für einen Männergesundheitsbericht zurückweise. Sicher lassen sich Argumente im Für und Wider austauschen, aber Ihre Äußerungen berühren weni- ger die Sach- als mehr die Beziehungsebene: Was neh- men sich Männer da wieder heraus! Sie sollten sich end- lich ändern. Das geht viel einfacher als über einen Männergesundheitsbericht.
Doch etwas stimmt an Ihrem Ärger nicht. Denn die Män- ner, die diese Initiative ge- gründet haben, sind welche, die bereits über Jahre an die- sem Thema arbeiten, in Män- nerinitiativen, in wissen- schaftlicher Forschung, in Selbsthilfegruppen. Das Pro- blembewusstsein, das Sie an- mahnen, ist bereits da – und zwar erkennbar. Der Männergesundheitsbericht soll jedoch dazu dienen, die Ursachen für gesundheits- schädigendes Verhalten der Männer deutlicher als bisher aufzuzeigen und vor allem das Thema stärker in die Ge- sellschaft zu tragen. Hier ist uns der vorliegende Frauen- gesundheitsbericht ein gutes Beispiel. Es mag mir also nicht einleuchten, warum Sie einen Männergesundheitsbe- richt so vehement ablehnen.
Worin besteht Ihr Ärger (be- zogen auf unsere Initiative)?
Einen wichtigen Punkt er- wähnen Sie, der in der Dar- stellung unserer Initiative zu kurz kam: das Rollenverhal- ten. Der Begriff „Rollenver- halten“ thematisiert in erster Linie ja nicht das gesund- heitsschädigende Verhalten der Männer direkt, sondern die Art der Beziehungsge- staltung, die sich in ihrer
Konsequenz gesundheits- schädigend auswirkt.
Damit ist ein zentraler Punkt angesprochen, weswegen ein Männergesundheitsbericht besonders wichtig ist. Män- ner müssen endlich nachzie- hen, um mit Frauen einen konstruktiven Dialog über gegenseitige Kränkungen, Verletzungen, Schwächen und Stärken zu führen. Hier scheint es große Defizite zu geben. Doch in der Konse- quenz wird ein Dialog zwi- schen Männern und Frauen bedeuten, dass die Notwen- digkeit von Veränderungen im Rollenverhalten immer noch auf allen Seiten besteht.
Doch gibt es dazu eine Alter- native?
Dr. phil. Matthias Stiehler,Dresdner Institut für Erwachsenenbildung und Gesundheitswissenschaft e.V., Augsburger Straße 62, 01309 Dresden
Lipidsenkung
Zu der Stellungnahme von Frau Blaeser-Kiel zum Leserbrief „Stati- stische Fehler“ von Dr. Bayer in Heft 19/2003:
Umdenken
Blaeser-Kiel schreibt in ihrer Stellungnahme auf die kon- struktive Kritik Bayers be- züglich der Fehlverwendung der relativen Risikoredukti- on: „Die Angabe der relati- ven Risikoreduktion ist in In- terventionsstudien Usus.“
Dazu möchte ich anmerken, dass auch dauerhafte fehler- hafte Verwendungen der re- lativen Risikoreduktion nicht besser und sinnhafter wer- den, nur weil „es Usus“ wäre.
Dummheit wird auch durch Tradition nicht besser.
Dem DÄ und anderen medi- zinischen Publikationen sei zum wiederholten Male an- geraten, in Veröffentlichun- gen nur die absoluten Risi- koreduktionen zu gestatten.
Wenn nicht der Zwang der Redaktionen oder Gutachter zum konsequenten Umden- ken zur absoluten Risikore- duktion führt, was sonst?
Steffen Lüder,Paul-Junius-Straße 20/31, 10367 Berlin
A
A 1672
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2413. Juni 2003B R I E F E / B Ü C H E R
Neueingänge
Medizin/Naturwissenschaft Michael Feld, Michel De Roo:
History of Nuclear Medicine in Europe.Schattauer GmbH, Stutt- gart, 2003, X, 166 Seiten, 129 Ab- bildungen, 11 Tabellen, 49,90 A R. Büttner, C. Thomas: Allgemei- ne Pathologie.3., erweiterte Auf- lage, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2003, XII, 300 Seiten, 366 meist mehrfarbige Abbildungen, 15 Ta- bellen, kartoniert, 40,95 A Heinz Nilges: Grundriss des Psy- chotherapeutenrechts für Psy- chologische und Kinder- und Ju- gendlichen-Psychotherapeuten.
Deutscher Psychologen Verlag, Bonn, 2003, 76 Seiten, kartoniert, 20 A
Markus Hengstschläger: Kranke Gene.Chancen und Risiken von Gentests. Facultas Universitätsver- lag, Wien, 2003, 272 Seiten, bro- schiert, 24,90 A
Martin H. Hessmann, Pol M.
Rommens: Das biomechanische Verhalten winkelstabiler Im- plantatsysteme am proximalen Humerus. Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 2003, 141 Seiten, 57 Abbildungen, 24 Tabel- len, kartoniert, 39,95 A
Manfred Gerlach, Heinz Reich- mann, Peter Riederer: Die Par- kinson-Krankheit. Grundlagen, Klinik, Therapie. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Springer- Verlag, Wien, New York, 2003, XVII, 368 Seiten, 66 zum Teil far- bige Abbildungen, gebunden, 49 A Eckhard Beubler, Hans Halt- mayer, Alfred Springer (Hrsg.):
Opiatabhängigkeit. Interdiszi- plinäre Aspekte für die Praxis.
Springer-Verlag, Wien, New York, 2003, XI, 254 Seiten, 17 Abbildun- gen, broschiert, 48 A
Martin Birkhäuser, Christine Bod- mer-Hindermann (Hrsg.): Aktuel- le Aspekte der Menopause.Wichti- ge Fragen und Antworten. UNI- MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 2003, 128 Seiten, 41 Abbil- dungen, Hardcover, 44,80 A Markus Naumann (Hrsg.): Botu- linumtoxin.Wirkprinzip und kli- nische Anwendung. 2., neu bearbei- tete Auflage, UNI-MED Science, UNI-MED Verlag, Bremen, 128 Seiten, 76 Abbildungen, 44,80 A Bundeszentrale für gesundheitli- che Aufklärung (BZgA) (Hrsg.):
Suchtprävention im Kinder- und Jugendsport. Theoretische Ein- ordnung und Evaluation der Qua- lifizierungsinitiative „Kinder stark machen“. (Forschung und Praxis der Gesundheitsförderung, Band 21) BZgA, Köln, 2003, 124 Seiten, kartoniert, Bestell-Nr.: 60621000, kann kostenlos als Einzelexem-
plar unter folgender Adresse bezo- gen werden: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln, Fax: 02 21/8 99 22 57 Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychothera- peuten (Hrsg.): Therapeutischer Prozess und Behandlungstechnik bei Kindern und Jugendlichen.
Ausgewählte Aufsätze aus vier Jahrzehnten und Beiträge zur Ge- schichte (wissen & praxis 110).
Brandes & Apsel Verlag, Frank- furt/Main, 2003, 336 Seiten, 19,90 A Wolfgang Spann: Kalte Chirur- gie.Ein Leben zwischen Medizin und Recht. Mit neuen Beiträgen zur modernen Gerichtsmedizin. 4., durchgesehene und erweiterte Auf- lage (ecomed Biographien). Eco- med Verlagsgesellschaft, Lands- berg, 2003, 432 Seiten, 32 A Rega Rutte, Sabine Sturm: Atem- therapie. . . . Sehen . . . Verstehen . . . Üben . . . Anwenden (Physio- therapie Basics). Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2003, XV, 238 Seiten, 483 Abbildungen, 3 Ta- bellen, gebunden, 34,95 A Fritz U. Niethard, Joachim Pfeil:
Duale Reihe Orthopädie. 4., komplett überarbeitete Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York, 2003, XVII, 598 Seiten, 876 Abbildungen, 48 Tabellen, CD-ROM, 49,95 A
Versorgungsstrukturen Hügel · Junge · Lander · Winkler:
Deutsches Betäubungsmittelrecht.
Recht des Verkehrs mit Suchtstoffen und psychotropen Stoffen. Kom- mentar. 8. Auflage, Stand: 31. März 2002, Wissenschaftliche Verlagsge- sellschaft mbH, Stuttgart, 2002, 1368 Seiten, Loseblattausgabe, 2 Ring- ordner, Fortsetzungswerk, 89 A Joseph Kuhn, Eberhard Göbel (Hrsg.): Gesundheit als Preis der Arbeit? Gesundheitliche und wirt- schaftliche Interessen im histo- rischen Wandel. Mabuse-Verlag, Frankfurt/Main, 2003, 234 Seiten, kartoniert, 19,80 A
Gunnar Stierle: Das Neue Praxis- Handbuch für Ärzte von A–Z.
Band 1: Steuern & Recht, EDV &
Organisation, Personal & Mitar- beiter,Arzt Spezial. Das Wichtigste für Aufbau und Führung einer er- folgreichen Arztpraxis, 1. Erg.- Lfg. 2003, Stand: 1. März, Deut- scher Ärzte-Verlag, Köln, 2003, Loseblattausgabe, 29,95 A Knut Amelung, Werner Beulke, Hans Lilie, Henning Rosenau, Hinrich Rüping, Gabriele Wolfs- last (Hrsg.): Strafrecht – Bio- recht – Rechtsphilosophie.Fest- schrift für Hans-Ludwig Schrei- ber zum 70. Geburtstag am 10. Mai 2003. C. F. Müller Verlag, Heidelberg, 2003, XX, 1051 Seiten, gebunden, Leinen, 249,50 A