Sachkosten im Krankenhaus
Medizinischer Bedarf
Lebensmittel Wirtschafts- bedarf
Wasser, Energie, Brennstoffe
Verwaltungsbedarf Sonstiges
Sachkosten 755, 1 Personalkosten
46,2%
Von den gesamten Betriebskosten des Krankenhauses entfallen rund 75 Prozent auf Personal- und 25 Prozent auf Sachkosten. In absoluten Zahlen:
1978 beliefen sich die Gesamtbetriebskosten aller 3416 bundesdeutschen Krankenhäuser auf rund 35 Milliarden DM, wovon 24,5 Milliarden DM auf Personalkosten und 9,78 Milliarden DM von den Sachkosten verursacht worden sind. Bei den Sachkosten bilden der medizinische Bedarf und der Posten „Lebensmittel" mit rund 6,1 Milliarden oder 62 Prozent den größten Brocken. Die übrigen Sachkosten in Höhe von rund 3,7 Milliarden DM setzen sich im einzelnen zusammen aus: Energiekosten (1 Milliarde DM), Wirt- schaftsbedarf (1,1 Milliarden DM), Verwaltungsbedarf (0,5 Milliarden DM) und aus Kosten für Fortbildung, Wäscherei, Steuern, Schule, Versicherung und Wirtschaftsgüter (insgesamt 1,1 Milliarden DM). Die größte Krankenhaus- fachmesse der Welt, die Interhospital '79, die im Zusammenhang mit dem 10.
Deutschen Krankenhaustag vom 15. bis 18. Mai 1979 auf dem Düsseldorfer Messegelände stattfand, gab einen eindrucksvollen Überblick über das vielfältige Angebot an Sachgütern und Betriebsmitteln für das Kranken- haus DÄ
Die Information:
Bericht und Meinung NACHRICHTEN
Qualität der
künftigen Versorgung gefährdet
Steigende Arztzahlen und redu- zierte Weiterbildungsmöglichkei- ten am Krankenhaus gefährden die Qualität der ambulanten ärztli- chen Versorgung. Diese Befürch- tung äußerten Ende Juni erneut die Kassenärztliche Bundesver- einigung und die Spitzenverbände der Krankenkassen in einem Brief an den Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung. Sie bitten dar- in, wie die Pressestelle der deut- schen Ärzteschaft mitteilte, den Bundesminister, die Möglichkeit einer zweijährigen Pflicht-Assi- stentenzeit als Voraussetzung für die Zulassung als Kassenarzt zu prüfen.
Schon im November des vergan- genen Jahres hatten die Kassen- ärztliche Bundesvereinigung und die Krankenkassenverbände in ei- nem Schreiben an den Bundesmi- nister für Arbeit und Sozialord- nung den Vorschlag der Konzer- tierten Aktion begrüßt, die Mög- lichkeiten einer vorübergehenden Änderung der Zulassungsordnung in der aufgezeigten Richtung bis zu einer grundsätzlichen Neurege- lung der Ausbildung zum Arzt zu prüfen. Eine solche kurzfristig zu treffende Maßnahme sei notwen- dig, weil Mitte 1980 die zur Zeit in der Zulassungsordnung enthalte- ne sechsmonatige Vorbereitungs- zeit zur kassenärztlichen Tätigkeit als Folge des Artikels 21 der EG- Richtlinien entfallen soll. Würde diese Vorbereitungszeit ersatzlos gestrichen, könnte sich jeder ap- probierte Arzt unmittelbar nach Abschluß des Medizinstudiums für eine eigenverantwortliche Tätig- keit in freier Kassenpraxis ent- scheiden, ohne die erforderlichen praktischen Berufserfahrungen zu haben.
Die Kassenärztliche Bundesver- einigung und die Spitzenverbände der Krankenkassen sind einhellig der Auffassung, daß eine qualitativ
gute ärztliche Versorgung der Be- völkerung es erfordere, alle Mög- lichkeiten auszuschöpfen, die von der Konzertierten Aktion vorge- zeichnete Lösungsmöglichkeit zu realisieren. PdÄ
Eine Lanze
für das Belegarztsystem
Die FDP befürwortet nachdrück- lich das modifizierte Belegarztsy- stem ebenso wie die Zulassung kleinerer, leistungsfähiger Kran- kenhäuser und Belegkliniken zur Behandlung von sozialversicher- ten Patienten (§ 371 RVO). Im Pressedienst der FDP-Bundes- tagsfraktion hat der sozialpoliti- sche Sprecher und Vorsitzende des FDP-Bundesfachausschusses für Sozialpolitik, Hansheinrich Schmidt (Kempten), an das im
Herbst 1976 verabschiedete ge- sundheitspolitische Programm seiner Partei erinnert, das diese Essentials festschrieb.
Im Hinblick auf das kooperative Belegarztsystem mit durchgängi- ger fachärztlicher Versorgung gä- be es keine Differenzen gegenüber den „Gesundheits- und sozialpoli- tischen Vorstellungen der deut- schen Ärzteschaft" (sogenanntes Blaues Papier).
Zu einem aktuellen Streitfall, bei dem es um die Schließung des St.- Nikolaus-Hospitals in Wallerfan- gen/Saarland geht, meinte der FDP-Politiker: Diese 113-Betten- Belegklinik sei zu Recht aus dem Bedarfsplan 1978 für das Saarland gestrichen worden, weil weder ei- ne doppelte Facharztbesetzung noch ein durchgehender Bereit- schaftsdienst gewährleistet sei. HC
DEUTSCHES ARZTEBLATT Heft 31 vom 2. August 1979 1991