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Archiv "Burn-out: Wichtiger Beitrag" (04.06.2012)

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richtlinientheorie und alltäglicher Psychotherapiepraxis vor?

Dipl.-Psych. Heinz Petry, 55596 Waldböckelheim

Wo bleibt die Arbeitsmedizin?

Herr Prof. Dr. Berger et al. geben in ihrem Artikel eine weitgehend kor- rekte Zusammenfassung des Positi- onspapiers der Deutschen Gesell- schaft für Psychiatrie, Psychothera- pie und Nervenheilkunde zum The- ma Burn-out wieder. Leider unter- schlagen sie die wichtige Rolle der Betriebsärzte beziehungsweise Fachärzte für Arbeitsmedizin. Im Positionspapier wird berechtigter- weise festgestellt, dass „die Belas- tung am Arbeitsplatz . . . in dieser Konstellation begleitend zur stö- rungsspezifischen Therapie Gegen- stand der Behandlung sein“ muss.

Darüber hinaus wird betont, dass

„Therapie . . . darauf hinwirken“

soll, „dass Menschen mit Burn-out- Beschwerden ein Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt wird, der ein ar- beitsbedingtes Wiedererkrankungs- risiko minimiert. Zu diesem Zweck ist eine enge Zusammenarbeit mit den Arbeitsstellen erforderlich“.

Genau an dieser Schnittstelle sind die zuständigen Betriebsärzte von zentraler Bedeutung. Nur sie kön- nen in Kenntnis der Arbeitsplatzbe- dingungen und der Erkrankungshin- tergründe auf dieser Ebene präven- tiv eingreifen und die Wiederein- gliederung belastbar gestalten.

Prävention ist das primäre Ziel der Arbeitsmedizin – sowohl personen- wie systembezogen. Zur Erzielung eines nachhaltigen Therapieerfolges ist aus meiner langjährigen Erfah- rung die Zusammenarbeit von Ar- beitsmedizinern und Psychothera- peuten dringend erforderlich. Auch diesem Gedanken wird das Positi- onspapier erfreulicherweise ge-

recht, indem es „eine Stärkung der Position und der Einflussmöglich- keiten der Betriebsärzte“ für „wün- schenswert“ hält. Arbeitsmediziner sind somit unverzichtbare Partner für die Therapie von „Burn-out“ . . .

Dr. Kordula Piontkowski, BAD Gesundheitsvor- sorge und Sicherheitstechnik GmbH, 48155 Münster

Wichtiger Beitrag

Der Artikel ist ein wichtiger Beitrag zur Versachlichung der Diskussion und zur Eindämmung der Begriffs- inflation. Auch könnte eine Ein- grenzung auf psychosoziale Berufe seine sinnvolle Verwendung sichern helfen. Die klinische Erfahrung zeigt typische Erschöpfungsbilder infolge emotionaler Überforderung bei der Erbringung psychosozialer Leistungen unter erschwerten Um- ständen und/oder mangelnder ge- sellschaftlicher oder persönlicher

B R I E F E

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Anerkennung (Lehrer, Pflegekräfte, Ärzte, Kindergärtnerinnen, Berufe mit Betreuungsschwerpunkt u. a.).

Dr. med. Richard Kettler, ARGORA-Klinik-Berlin, 10623 Berlin

Marke am Himmel eines kapitalisti- schen Weltbildes, in dem der Patient nur stört und das Nachsehen hat.

Nur wenn ein von diesen Damen und Herren festgesetztes Plus un- term Strich steht, wird ein Überle- ben gewährt, „sonst geht es eben den Bach runter“ (Originalton De Meo).

Und jetzt stellen wir dagegen doch einmal die Arbeit der Ärzte, des Pflegepersonals und der Fachbe- treuer, die für die Patienten tagtäg- lich ihre Hilfe geben, neben der fachlichen auch soziale und kultu- relle. Und der Staat kann nicht mehr die in den Konzernen schmerzlich abhandengekommene sozial-moralische Verantwortung für betroffene Patienten überneh- men. Diese bleibt auf der Strecke.

Die Medizin muss sich nur noch rentieren, das „Curieren“ (Sorge tragen) ist gestrichen. Hoffentlich kommt keiner je selbst in eine un- verschuldete, hilfsbedürftige Lage!

Dr. med. Manfred Strätz, ehemaliger Chefarzt der Rehabilitationsklinik der Schlossbergklinik Oberstaufen, 87509 Immenstadt

HELIO S-KLINIKEN

Der private Konzern hat den Gewinn vor Steuern weiter ge- steigert (DÄ 14/

2012: „Ein sehr gu- tes Jahr 2011“ von Jens Flintrop).

„Curieren“ gestrichen

Die Überschrift klingt den Patien- ten, Mitarbeitern und Ehemaligen der onkologischen Helios Schloss- bergklinik Oberstaufen, Klinik im Tumorzentrum München, wie Hohn im Ohr.

„Ihre Klinik“, die nie rote Zahlen schrieb, wird laut Helios „wegen zu erwartender Defizite“ zu Ende Sep- tember 2012 geschlossen.

Nicht nur, dass die Angestellten überrascht wurden mit dieser Ankün- digung im Dezember 2011, selbst ein noch neu eingestellter Facharzt, der eine Woche später seinen Dienst aufnehmen sollte, erfuhr durch die Zeitung vom vorzeitigen Aus.

Eine Klinik, Lehrkrankenhaus der Universität München, anerkannte Fachklinik für Onkologie und Re- habilitation in diesem Fachbereich mit mehr als 200 Betten, wohl ein- malig zumindest in Bayern, wird nach Jahrzehnten erfolgreicher me- dizinischer und wissenschaftlicher Arbeit wie eine heiße Kartoffel fallengelassen . Die Patienten . . . stehen konsterniert und verzweifelt wieder einmal vor einem Loch, mindestens zum zweiten Mal nach dem Schock durch ihre Erkrankung.

Aber für sie haben De Meo („charis- matischer Vorsitzender der Helios- Geschäftsführung“, laut Artikel im DÄ) und andere natürlich kein Ge- spür, konnten die Damen und Her- ren aus Berlin ja auch nie die Zeit aufbringen, sich mit den Patienten vor Ort einmal zu befassen. So weit ist es also im privatisierten Gesund- heitswesen in Deutschland gekom- men! Der operative Gewinn ist die

O S

D h S s 2 t J

KOLO S KOPIE

Koloskopie ist eine effektive Methode, aber die Indikation bei Frauen über 70 Jahren sollte ge- prüft werden (DÄ 11/ 2012: „Darm- krebsprävention: Teilnahmeraten sta- gnieren – mehr Information erforder- lich“ von Maike Schäfer, Lutz Altenhofen und Dominik Graf von Stillfried).

Krebsfrüherkennung

Wir sollten zu unseren Patienten ehrlich sein. Nur auf dieser Basis kann Vertrauen entstehen als Grund - lage für eine gute Behandlung!

Das beinhaltet auch den korrekten Umgang mit Begriffen. Eine Kolo- skopie als „Darmkrebsprävention“

zu bezeichnen, ist fachlich falsch und unseriös, auch und erst recht unter Kollegen! Es handelt sich hier bei, wie auch bei der Mammo- graphie, um eine Früherkennung von Krebs oder Vorstufen davon!

Dr. Monika Weber, Homöopathisch-Therapeuti- sches Praxis-Zentrum, 80336 München

O OS O

K e a b J p 1 krebsprävention: Tei

Unter Berücksichtigung des immer höheren Alters von Patienten, die sich einer Operation und damit ei- ner Anästhesie unterziehen müssen, sind Begleiterkrankungen in die Ri- sikoabwägung der Narkoseplanung einzubeziehen. Die Thematik wur- de bereits vor mehr als 15 Jahren in einem gleichlautenden Buch von Robert Stoelting bearbeitet. Leider erfuhr dieses Buch – zumindest im deutschen Sprachraum – seit 1996 keine Neuauflage mehr, so dass ei- ne Neubearbeitung überfällig war, da es in dieser Zeit bemerkenswerte Weiterentwicklungen im Bereich Inhalationsanästhetika, Analgetika und Regionalanästhesie gab.

Inhaltlich lässt das Buch keinen relevanten Aspekt aus, es erscheint in jeder Hinsicht vollständig. In die zweite Auflage sind die neuesten Erkenntnisse, die sich sowohl in Leitlinien als auch in wichtigen Studien niedergeschlagen haben, eingearbeitet. Der Leser erhält so- mit jederzeit den Eindruck, den ak- tuellen Wissensstand präsentiert zu bekommen. Eine Meinungsvielfalt ist durch die verschiedenen Autoren garantiert, wobei auch zum Aus- druck gebracht wird, dass es unter- schiedliche Wege zur Gewährleis- tung einer möglichst sicheren Anäs- thesieführung gibt.

Zusammenfassend ist die Exper- tise, die diesem Buch zugrunde liegt, in jedem Kapitel nachvoll- ziehbar und flüssig formuliert. Das Buch vermittelt praxisrelevantes, aktuelles Wissen und kann jedem Anästhesisten vorbehaltlos emp- fohlen werden. Thea Koch ANÄSTHESIE

Aktueller Wissensstand

Frank Wappler, Peter H. Tonner, Hartmut Bürkle:

Anästhesie und Begleiterkrankungen.

2. Auflage. Thieme, Stuttgart, New York 2011, 617 Seiten, gebunden, 119,99 Euro

A 1190 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 22–23

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4. Juni 2012

B R I E F E / M E D I E N

Referenzen

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