Anerkennung (Lehrer, Pflegekräfte, Ärzte, Kindergärtnerinnen, Berufe mit Betreuungsschwerpunkt u. a.).
Dr. med. Richard Kettler, ARGORA-Klinik-Berlin, 10623 Berlin
Marke am Himmel eines kapitalisti- schen Weltbildes, in dem der Patient nur stört und das Nachsehen hat.
Nur wenn ein von diesen Damen und Herren festgesetztes Plus un- term Strich steht, wird ein Überle- ben gewährt, „sonst geht es eben den Bach runter“ (Originalton De Meo).
Und jetzt stellen wir dagegen doch einmal die Arbeit der Ärzte, des Pflegepersonals und der Fachbe- treuer, die für die Patienten tagtäg- lich ihre Hilfe geben, neben der fachlichen auch soziale und kultu- relle. Und der Staat kann nicht mehr die in den Konzernen schmerzlich abhandengekommene sozial-moralische Verantwortung für betroffene Patienten überneh- men. Diese bleibt auf der Strecke.
Die Medizin muss sich nur noch rentieren, das „Curieren“ (Sorge tragen) ist gestrichen. Hoffentlich kommt keiner je selbst in eine un- verschuldete, hilfsbedürftige Lage!
Dr. med. Manfred Strätz, ehemaliger Chefarzt der Rehabilitationsklinik der Schlossbergklinik Oberstaufen, 87509 Immenstadt
HELIO S-KLINIKEN
Der private Konzern hat den Gewinn vor Steuern weiter ge- steigert (DÄ 14/
2012: „Ein sehr gu- tes Jahr 2011“ von Jens Flintrop).
„Curieren“ gestrichen
Die Überschrift klingt den Patien- ten, Mitarbeitern und Ehemaligen der onkologischen Helios Schloss- bergklinik Oberstaufen, Klinik im Tumorzentrum München, wie Hohn im Ohr.
„Ihre Klinik“, die nie rote Zahlen schrieb, wird laut Helios „wegen zu erwartender Defizite“ zu Ende Sep- tember 2012 geschlossen.
Nicht nur, dass die Angestellten überrascht wurden mit dieser Ankün- digung im Dezember 2011, selbst ein noch neu eingestellter Facharzt, der eine Woche später seinen Dienst aufnehmen sollte, erfuhr durch die Zeitung vom vorzeitigen Aus.
Eine Klinik, Lehrkrankenhaus der Universität München, anerkannte Fachklinik für Onkologie und Re- habilitation in diesem Fachbereich mit mehr als 200 Betten, wohl ein- malig zumindest in Bayern, wird nach Jahrzehnten erfolgreicher me- dizinischer und wissenschaftlicher Arbeit wie eine heiße Kartoffel fallengelassen . Die Patienten . . . stehen konsterniert und verzweifelt wieder einmal vor einem Loch, mindestens zum zweiten Mal nach dem Schock durch ihre Erkrankung.
Aber für sie haben De Meo („charis- matischer Vorsitzender der Helios- Geschäftsführung“, laut Artikel im DÄ) und andere natürlich kein Ge- spür, konnten die Damen und Her- ren aus Berlin ja auch nie die Zeit aufbringen, sich mit den Patienten vor Ort einmal zu befassen. So weit ist es also im privatisierten Gesund- heitswesen in Deutschland gekom- men! Der operative Gewinn ist die
O S
D h S s 2 t J
KOLO S KOPIE
Koloskopie ist eine effektive Methode, aber die Indikation bei Frauen über 70 Jahren sollte ge- prüft werden (DÄ 11/ 2012: „Darm- krebsprävention: Teilnahmeraten sta- gnieren – mehr Information erforder- lich“ von Maike Schäfer, Lutz Altenhofen und Dominik Graf von Stillfried).
Krebsfrüherkennung
Wir sollten zu unseren Patienten ehrlich sein. Nur auf dieser Basis kann Vertrauen entstehen als Grund - lage für eine gute Behandlung!
Das beinhaltet auch den korrekten Umgang mit Begriffen. Eine Kolo- skopie als „Darmkrebsprävention“
zu bezeichnen, ist fachlich falsch und unseriös, auch und erst recht unter Kollegen! Es handelt sich hier bei, wie auch bei der Mammo- graphie, um eine Früherkennung von Krebs oder Vorstufen davon!
Dr. Monika Weber, Homöopathisch-Therapeuti- sches Praxis-Zentrum, 80336 München
O OS O
K e a b J p 1 krebsprävention: Tei
Unter Berücksichtigung des immer höheren Alters von Patienten, die sich einer Operation und damit ei- ner Anästhesie unterziehen müssen, sind Begleiterkrankungen in die Ri- sikoabwägung der Narkoseplanung einzubeziehen. Die Thematik wur- de bereits vor mehr als 15 Jahren in einem gleichlautenden Buch von Robert Stoelting bearbeitet. Leider erfuhr dieses Buch – zumindest im deutschen Sprachraum – seit 1996 keine Neuauflage mehr, so dass ei- ne Neubearbeitung überfällig war, da es in dieser Zeit bemerkenswerte Weiterentwicklungen im Bereich Inhalationsanästhetika, Analgetika und Regionalanästhesie gab.
Inhaltlich lässt das Buch keinen relevanten Aspekt aus, es erscheint in jeder Hinsicht vollständig. In die zweite Auflage sind die neuesten Erkenntnisse, die sich sowohl in Leitlinien als auch in wichtigen Studien niedergeschlagen haben, eingearbeitet. Der Leser erhält so- mit jederzeit den Eindruck, den ak- tuellen Wissensstand präsentiert zu bekommen. Eine Meinungsvielfalt ist durch die verschiedenen Autoren garantiert, wobei auch zum Aus- druck gebracht wird, dass es unter- schiedliche Wege zur Gewährleis- tung einer möglichst sicheren Anäs- thesieführung gibt.
Zusammenfassend ist die Exper- tise, die diesem Buch zugrunde liegt, in jedem Kapitel nachvoll- ziehbar und flüssig formuliert. Das Buch vermittelt praxisrelevantes, aktuelles Wissen und kann jedem Anästhesisten vorbehaltlos emp- fohlen werden. Thea Koch ANÄSTHESIE
Aktueller Wissensstand
Frank Wappler, Peter H. Tonner, Hartmut Bürkle:
Anästhesie und Begleiterkrankungen.
2. Auflage. Thieme, Stuttgart, New York 2011, 617 Seiten, gebunden, 119,99 Euro
A 1190 Deutsches Ärzteblatt