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Archiv "DÄ: Frauenverachtend?" (15.04.1983)

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Die Information:

Bericht und Meinung

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Damit Sie schneller an die fehlenden

Krankenscheine kommen:

1.

Jeder Patient ohne Krankenschein erhält von Ihnen einen

orangefarbenen Briefumschlag mit Ihrer aufgedruckten Praxisanschrift

2.

Der Umschlag erinnert ihn diskret, aber eindringlich an

das Versäumte. So kommen Sie schneller an Ihre Krankenscheine.

3.

Sie brauchen nur noch Ihre Praxisanschrift und die Bestell- menge anzugeben.

Wir liefern prompt und zuverlässig.

500 Stück DM 32,- 1000 Stück DM 44,- 2000 Stück DM 75,—

Porto- und verpackungsfrei, zuzüglich Mehrwertsteuer.

Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Formularverlag

Telefon (0 22 34) 70 11-1

Postfach 40 04 40 5000 Köln 40

/im ärztlichen Handeln? Das

\ allererste und allerdring- lichste Gebot ist das einer ganz strengen Gediegen- heit und Nüchternheit. Un- sere Aufgaben und unsere Wissenschaft sind im Be- reiche unseres menschli- chen Lebens zu erfüllen.

Die Medizin muß eine Tat- sachenforschung sein, aus ihrem besonderen Auftrage heraus, in aller Offenheit freilich für alle Beziehun- gen unseres Daseins, auch für die verborgenen und die geheimnisvollen."

(Aus: Medizin in Bewe- gung. Stuttgart/Thieme 1953)

Dr. med. Hans Gött Kinderkurklinik Viktoriastift Cecilienhöhe 1-3 6550 Bad Kreuznach

Ohne speziellen Bezug:

Frauenverachtend?

Lassen Sie doch einfach einmal, nur versuchsweise, für ein, zwei Ausgaben viel- leicht, die frauenverachten- den Witze und Anekdöt- chen weg! Vielleicht würde dann auch ein großer Teil der weiblichen Kolleginnen beim Lesen die Plastik- handschuhe wieder auszie- hen können, und Sie könn- ten in Ihrer großen blauen Anzeige schreiben: „Das DEUTSCHE ÄRZTEBLATT ist die Zeitschrift aller Ärzte und Ärztinnen. Aller." .. .

Torsten Schmidt, Arzt

Maxstraße 9 1000 Berlin 65

BLÜTENLESE

Essenz

The essence of so- ciety is the suppres- sion of the indivi- dual. Dr. Fleiß

INTELLIGENZ

Zu dem Leserbrief von Prof.

Dr. med. H. Güttich: „Mit drei- ßig uninteressant" (Heft 5/

1983), der sich auf einen Arti- kel von Dr. med. U. Schagen et al. (Heft 34/1982) und einen Leitartikel in der Frankfurter Allgemeinen (Kurt Reumann:

„Für Leistungseliten", 17. De- zember 1982) bezog:

Mehr Mut!

. Wenn es im Wissen- schaftsgetriebe ein so er- schreckend frühes Präse- nium gibt, dann sicher nicht, weil biologische De- terminanten des Alterns die Enzyme der Kreativität blockierten. Es sind die äu- ßeren Bedingungen, der organisatorische Rahmen, die Forschung hemmen und Wissenschaftler er- grauen lassen.

Ungefähr um vierzig herum kann man in deutschen Landen das Endziel einer wissenschaftlichen Lauf- bahn erreicht haben, es muß nicht der Nobelpreis sein. Wer dann noch ein wenig Geduld übt, bis er sich im Ohrensessel eines Ordinarius wiegen darf, braucht keine Ideen mehr.

Wozu denn auch? Hatte er sich denn nicht schon vor- her nur mühsam ein paar Einfälle abgepreßt, die ihn glücklich ans Ufer der Ha- bilitation zogen? Wozu dann weiter die Qual? Nie- mand verlangt sie mehr.

Wenn es etwas zu beklagen gibt, dann ist es das Sy- stem der Universität selbst.

Studentische Massen und Nobelpreisträger sind nur Randerscheinungen eines weiten Feldes von Übeln.

Das System fördert nicht Ideenreichtum und schöp- ferische Leistung, es lan- ciert die Skrupellosigkeit eines hechelnden Karrieris- mus, abgepolstert von mol- ligen Beamtenpfründen, es bläht die unfruchtbare Ar- roganz der Arrivierten. Die

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Die Information:

Bericht und Meinung

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Universität wird überwu- chert von der Lethargie gähnender Mittelmäßig- keit, getränkt vom Gift sa- botierender Verwaltungs- apparate. Dies sind Dinge, die die Wissenschaft behin- dern und fruchtbare Le- bensperioden „abschnei- den" können, nicht die In- suffizienz des Alters.

Darum: Mehr Mut, Herr Güttich!

Dr. Hans-Dieter Eberhard Aiblinger Straße 3 8000 München 19

Betrüblich

... Wenn es mit neuen Ide- en mit 40 Jahren vorbei sein sollte — woher hat denn dann Herr Prof. Güt- tich (falls er über 40 ist) die neue Idee „mit 30 uninter- essant"? Fruchtbare Le- bensperioden auch mit neuen Ideen sind nach dem 40. Lj. mindestens genauso häufig.

Das Gehirn wird wohl mit fortschreitendem Lebens- alter nicht bloß erfahrener, auch fruchtbarer, bis es dann eventuell durch eine Krankheit oder durch Alter spät verkalkt, oder auch nicht, und durchaus zu

„neuen Ideen" fähig sein kann. Wenn es wahr wäre, was Prof. Güttich schreibt, wäre das sehr traurig. Bei- spiele, daß der Artikel nicht wahr sein kann, gibt es ja viele. Somit sind auch die Schlußfolgerungen falsch.

Einen so betrüblichen Arti- kel für die Menschheit ha- be ich eigentlich noch nie gelesen. Vielleicht könnte Herr Prof. Güttich auch 220 wissenschaftliche Arbeiten zusammensuchen, die im späteren Alter als im Alter von 37,5 Jahren geschrie- ben oder erarbeitet worden sind .

Dr. med. Gerhard Ritscher Scheyerer Straße 28 8068 Pfaffenhofen a. d. Ilm

RAUCHEN

Zu dem Leserbrief von Prof.

Dr. Udo Smidt in Heft 42/1982, der sich auf einen Artikel von Prof. Klaus-Dieter Stumpfe

„Rauchen — Sucht oder dum- me Angewohnheit?", in Heft 32/1982, bezog:

Noch üblere Süchte

Der Zigarillo-Raucher L. Z.

hat festgestellt: Auch sein Rauchen ist eine „Sucht"

(von althochdeutsch „siu- chan" = „siechen"); wenn er sich schwach oder

„siech" fühlt (von gotisch

„siukan" = „ausgesogen sein, krank"), ausgesogen von einer Ausbeuter- und Meinungsmacher-Gesell- schaft, und wenn er sich ein wenig verkrampft und dadurch „krank" gemacht hat bei seinem unbefriedig- ten Bemühen, die beste- henden Verhältnisse zu än- dern und selbst umzuden- ken, wird er manchmal von einem nach Befriedigung suchenden Verlangen, d. h.

von einer Sucht, heimge- sucht; und dann betäubt er sich auch manchmal mit ei- nem halben Zigarillo im Be- wußtsein, daß es noch we- sentlich üblere Süchte und Betäubungsmittel gibt (wie z. B. das Weihrauch-Einat- men, das Hören auf den Herzschlag einer Beat-Mu- sik oder das Glotzen auf den Bildschirm), die das Bewußtsein wesentlich nachhaltiger trüben als das Nikotin.

Dr. Ludwig Zollitsch Alpenstraße 6 8114 Uffing

Vernunft

oder Vergnügen

. . . Soll man denn im Ein- zelfall mit der Diagnose ei- ner Sucht (oder „Süchtig- keit"?) erst zuwarten, bis der „körperlich-geistige Verfall" eingetreten ist, der

nach Smidt eine Conditio sine qua non ist? Daß es sich bei jeder Sucht um ein

„soziales Stigma" handelt, ist zwar für den Betroffe- nen vielleicht peinlich, aber doch unbestreitbar.

Seine wohlwollende Be- merkung, daß die Ange- wohnheit (des Rauchens) auch eine genüßlich-ver- gnügliche Seite hat, zeigt höchstens, daß die Gren- zen zwischen der Sucht und ihren Vorstadien flie- ßend sind. Es gibt bekannt- lich viele Dinge in unserem Leben, welche ebenfalls ei- ne genüßlich-vergnügliche Seite hätten, auf die wir aber trotzdem — zur Ver- meidung unabsehbarer Ri- siken — vernünftigerweise in der Regel verzichten.

Daß 40 Prozent unserer

TRIMMING

Zu dem Artikel von Cornelia Küffner „Trimming 130: einfa- ches Handlungskonzept für 30- bis 60jährige" (Heft 1/2 1983):

Arzt sollte

selbst mitmachen

... Beim kurzen Jogger- schritt wird die Gelenkket- te Sprunggelenk—Kniege- lenk—Hüftgelenk—Lenden- wirbelsäule gestaucht, weshalb viele Teilnehmer über 50 und über 60 kg auf- geben. Beim Langschritt mit Vorlage und Abrollen (Ferse-Sohle-Spitze) fällt wohl das Schwergewichts- lot nicht in die genannte Kette, dafür wird das Tem- po zu schnell, so daß auf einen Intervalllauf überge- gangen werden sollte .. . Ein ähnliches Problem er- gab sich beim Skilanglauf:

Hier wird mit zunehmen- dem Können zu viel Armar- beit geleistet, es kommt zur unerwünschten Preßat- mung, besonders bei der Doppelstocktechnik. Lö- sung: Intervallarbeit mit Skiwanderstil als Basis und

Mitbürger — trotz schlech- ter Zeiten und oft trotz be- reits eingetretener Gesund- heitsschäden — immer noch bereit sind, einiges Geld für das Rauchen aus- zugeben, und zwar auch dann, wenn sie es sich ei- gentlich kaum leisten kön- nen, ist ein weiterer Beweis für den Suchtcharakter, wobei die gigantische und vor allem auf die Zielgrup- pe der Jugendlichen ge- richtete Werbung — von ei- nem Ausmaß, wie es in kei- nem anderen Land der Welt gibt — dafür sorgt, daß die Glut nicht zum Erlö- schen kommt. .. .

Prof. Dr. med. R. Hoschek Brühlstraße 14

7303 Neu hausen/F.

(b. Stuttgart)

zwischengelegten Schnell- phasen. Beim Schwimmen hat sich der Kraulstil mit der Vernachlässigung der Beinarbeit als ungünstig erwiesen, ebenso die Stoß- grätsche beim Brust-Stil — eine modifizierte Schwung- grätsche ist bisher die be- ste Lösung gewesen. Zum Beginn wird die Durchwär- mung durch Warmlaufen oder Ähnliches nicht so schnell und gründlich er- reicht wie durch isome- trische Bein-Bauch-Übun- gen (Rollengewichtapparat oder Zweierübungen).

Am wichtigsten aber ist wohl, daß der Arzt mit- macht und jeden sich ent- wickelnden sportlichen Ehrgeiz dorthin verweist, wo er hingehört, in den Sportverein. Und für Un- trainierte ist es ein Anreiz zum Mitmachen, wenn man das weiß und wenn der Arzt älter ist („Was der alte Dok- tor kann, muß ich wohl auch fertigbringen").

Dr. med. Friedrich Wilhelm Degenring sen.

6944 Hemsbach an der Bergstraße 14 Heft 15 vom 15. April 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

Referenzen

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