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University of Chicago Libraß-

' '

GIVEN BY

Beside thcmaüitopic thisBookalsotrents of SuhJectNo. Onpage | SubjectNo. O,,fage

(3)
(4)

^ ^ 1,^

(5)

^^

5ie ^efigionen ber ^ett

von htt Mtjtxt bis )nt ©egentuart

ttffgemein oerftanöficö öartjeflefft

/:üon

/

^etttin, 1876.

!Denitfc'ö SSerlag.

Sin!

&

gteinfe.

(6)

KÄSKELL

4

"äitt Siedete

öorbe^arte«.

l^^'

.W'^

(7)

Vorwort.

3n golge

Der un^^eilootten SWifbroiud^e obcrfir(|U(^er ®ettja!t ifl

neuerfcingö

auf

religiöfem

Gebiet

ein

Mamp\

entfianben, ber

ni^t nur im

SSoIfe,

fonbern

au(!^ in

ben

l^öf)er fie^enben .Kreijen ber ®efeKf<^aft eine (g^^altung ber

©emüt^er

öeranloft,

»el^e bem

eigentUci^en Snbjroetf wal^rer ^Religion

burc^au^

entgegen*

gefegt ift.

SSerfd^iebene merfroürbige

%^at\a^cn, bk

i^ö^ji

bebeutungö*

'DoU

ben

jtttltc^en

©tanb^unft

ber heutigen

©eneration

fennjei(|?

nen, bringen

jtd^ bei biefer ®elegenl)eit in

ben

SSorbergrunb, einerfeitö

ba^

@i(|bett)u^tiüerben eines ßul^'^"^^^

ootüommener

^patf)k gegenüber

allen religiöfen f^ragen, anbererfeitö

ta&

55e5=

bürfnip

nac^

Slbflärung

unb ©rfenntnip

einer befte^enben

Wa<^t,

t)it tro^

aüer gefunfenen

5tutorität

immer

no(| einen unbefireitbar

grofcn ©nfluf ausübt,

in

golge be6

altl^ergebra^ten

©laubenö an

itjre {)o^e SJliffion, ^Diejenige @(|>aar treuer

5ln^änger

jeneS

©laubenö, md^e

jugleic^ Öie firc^Uc^e

©en)alt unb

^err[(^aft

über

jebe anbere

auf

(Srben fe^t,

glaubt nun

in

ben SKafregeln,

tt)elc§e

bk ^Regierungen

ber TOeltlid^en SO?ä(i§te

gegen

jene Uebers=

grifc ju treffen für nötl^ig ftnben, ein ungerechtfertigtes, ja, ein gottlofeS,

und^riftli(^eö

SSerfal^ren gu erfennen,

unb, inbem

jte in

golge

beffen

bk Obrigfeit

ferfennt

unb

öerbäc^tigt, trägt fte

nur

ju öiel

baau Ui, bk

©runb^sfeiler aller aWoral,

baö

SSer^

trauen auf bk

Sßertreter ber

Drbnung unb

ber

©efe^e ju

erf(^üt#

tern

unb bk

allgemeine Serfo^ren^eit ber ftttliijpcn

©runbfä^e

unljeiboll

ju

i)ergropern.

(8)

IV

3^r gegenüber

fielen öielfac^ getl^eilte ^arteten.

2)a

finfc

bk

3Serfaffungöf reuen, bte S^t'ifferenten, bte aller

9fleltgion Slb*

t)ült>en, f(^Iec^ttt)eg SItl)eiften

genannt. 3m

SSoIffelbji,

ni^t

allein in ©eutfd^lanb, [on&ern in i)er

gefammten

©E)ri{}en^eit macj^t |t(^

eine

unöerfennbare ^ein

bfeligfeit

unD

SO'iifac^tung allen 9teligiott6*

fragen

gegenüber

geltenb, beren

Äeime

nic&t'auö ber

©egenwart

entfprof[en,

fonbern öor 3al)r^unberten

gefät ftnb, in 9leligionö*

fpaltungen fortgemud^ert

unb

nie aufgel^örf

^aben,

i^r Iroftlofeß 2)afein

funb

ju t^un.

SBäre

e^ nid^t

an

ber 3^^^^ ft^

^^^^

(^^^ ^i^f^/ ^^

^^^

tieffte

Seben

ber 9)Jen[(|]^eit eingreifenben

©rfd^einungen

ftar gu ttjerben?

Sluf tt)el(^er ©eite ift

baö

JRed^t,

auf

welcher iia^

Unreal?

2Bie fonnte

über

[o

l)oc^tt)ic^tige

Singe überhaupt

ein

S^^if^^

entftel^en?

3Bie fonnte bie ^Religion git folc^er EiJii^ac^tung Ijerabgetüür?

bigt

merben?

2Ba6

ift

unb

tt)oju bient t)k ^Religion? ©riftirt fte in ber Xf^at ober ift jte

nur

ein SBai^n,

wie

eö SSiele beljaupten?

2Bo§er

iljre feinbfelige

©tellung gegen

bii üJ?eifter ber

@e^

fe^e?

©oll

jie

Wienerin

beö

©taateö, foH

fte beffen ©ebieterin [ein?

SBenn

ftc^ Ui:

SJrennung

bcö

©taateö oon

ber Äirc!^e faüifd^

öoUjielit,

wirb W

ftttlid^e

Drbnung jufammenbre^en?

SSeld^eö ift hie eigentliche „9J?ufterfird§e"

auf @rben, ba

jebe für ftc^ bie

33e^auptung

auffteüt, iie waljre

unb

befte ju fein?

3Birb eö je eineÄir(^e geben, iie

im ©inflang mit

QSernunft*, 5Ratur*

unb

©ittengefe^

ben

Ijöc^ften

Stang auf

(Srben einjunel^*

men »ermag,

als SSertreierin aller 2»beale

beö

n)a^rt)aft ©ött^^

lii^en?

2)aö

ftnb bit

fragen,

W)el(|e nac^fte^enber ©c^rift ju

®runbe

liegen. Slber fo ^od^wic^tige

fragen fann man

nid^t fofc^lec^tweg

beantworten,

weil frütiaeitig eingewurzelte 3Sorurtt)eile

unb

oor*

gefaxte

ÜKeinungen gar

ju ki<^t i^ren

9Raf

jiab

anlegen möchten,

(9)

fonbern baö normale

9Jlap

gefunden werten foU,

n)el(|eö

an

aUe,

mit

a6tt)ei(|enbe 9(uölä'ufer biefer

fragen

grei(|mä^ig angelegt

werben

fann.

2)asu

ift eö nöt^ig, weit jurücfjugel^en ju

jenen

fernliegenben (Sntn>irfelungö|)un!ten religföfen

8eben6,

foweit jte bie ©efcpic^te ber SJJenfd^l^eit unferer

Äenntnif jugäng?

lid^

gemad^t

^at.

@rft

wenn man bu

Sdeligionö*

unb ©laubenöformen

aller ßeiten

unb

SSölfer überblitft

unb fennen

gelernt, i§re SQ3e(|feI*

wirfung mit ben

allgemeinen politif(^en

ßwftänben,

il^re fort*

f^reitenbe

Entfaltung unb Umgeftaltung

erlannt I)at,

wirb man

JU

bem Ergebnis

eineö aufgeflärten (gnburtl^eilö berechtigt fein.

5)iefeS fidlere

©nburt^eil

aber

mu^

ju

einem

wid^tigen

gaftor werben, ni^t

nur,

um,

burc^

tk

unl)eilootle

Spaltung

^inburdp*

brec^enb, t)a^ beutfc^e SSolf wieber

ju

bereinigen,

fonbern

meljr nod^,

um

in ifjm

boö Sewuftfein

feiner flttlic^en SBeltfteHung

wieber

ju

erweden unb

baran

ju erinnern,

ba^

ixi^t

auf

Iialbem SQSege fte^en

hldhen

barf,

um

feine reformatorifc^e 93lif|ton in ber (Sntwicfelungögefd^i^te berSpfJenfc^l^elt ju erfüllen.

CDct ?!5erfa([et.

(10)
(11)

3

l)

©litt

Der

Sttbifc^e ®Iau6en8!rct8 ,

3

®er

Steg^^ttfd^e ®IouBen8fret§

21

Ser

S^mefifd^e ®Iau6eng!rei§

31

®te

«ßerfifd^c atetigton

39

®er

©lauBcnsfret« ber Stuben

unb

bie

ÄaBaÄa 45

®ie

5Römtj(]^en ©IcuBeitSfretfe 55

©ried^tfc^e 9lctigtottS^)l^ttofo))l^ie 63

®er

Slmerifanxfc^e ©lauBenSfreiS

71

Sic

Steügion ber

fürten

(Sslam)

87

®te

iiorbt[(]^en Stcftgionen in (Suro^ia 93

9Som

®Ioul6en8fret8 ber

®ennonen 95

SJoOT S^rijtentl^um 101

eine neue §ett8tel^rc in Vital)

132

SSaS

ijl

unb

bejwetft bie 9ieftgion

139

(12)
(13)

Ife »Itedt$ww«

unb

bte

^Ifflott bcs betttfcHctt Wofftcs.

(14)
(15)

SBettai^ten

mx

§unä(^ft S^bien. ^\6)t

nur

bietet e§ in reicfifter l^üße taufenb Duetten,

au§

roeld^enber ©($öpfung§trieb ber9JJenfd)f)eit

naä)

atten ©eiten l^tngur

Entfaltung

gelangte, e§iftfür

un^ ©eutfd^e

boppelt angiel^enb burd^ "ük 'i)i\ioxi\ä) begrünbete SInnafime, nad^ ber c§ einftbie

Ur^eimat^

unfereg

germamfc^en

SSol!§ftamme§ geroefenift.

SSietteid)t roaren e§

bemnad)

unfere

©tammeltern, hk vox

3al)r=

iaufenben

mitarbeiteten

an

jenen nocb n)oI)IerI)altencn ©rottentempeln, t>eren 3nfd)riften3eugnife ablegen

oon

anberen 3al)rtaufenben, raeldie t)erliefen,bi§ bie SDtenf d§en in il^rer ©ntroicfelungforoeitoorgefd^ritten lüaren,

um

eine (Sd)rift gu erfinben.

S)iefe unt)ern)üftlid;en Snfd^riften

neben ben

burd) lange 3eit=

Täume

fortgefe^t

gefammelten unb

bocumentirten 3fteligion§büd)ern,

ben 3Seba'§,

bilben für

ung

bieDuetten, .aus roeld^en

wir

eine 2Selt religiöfer 2lnfd^auungen

unb

SSegriffe fid) über atte35ölfer

unb

Seiten Derbreiten fefien,

ja, in

benen

roir

gum

Sl)eil für bie meiften unferer eigenen '^he^n bie

©runblagen

finben.

Senn

unoergänglid^er, al§

jene in

ben

tobten (Stein

gehauenen

©ci^riftjüge, finb bie

3üge

ber teud^tenben

Sbeen,

roeli^e,

oon

©eift 311 ®eift übertragen, neuere, glängenbere

unb immer

roeiiereGreifegiel^en,

um,

3eit

xmb

3}tenfd;en=

leben

überbauemb,

ein röunberbar mäd^tiges

Element

guroerben,

M5

ben

aJienfd^en

gum

®ottä^ntid;en erljebt, roenner,

im ©taub

gebeugt,

fein befd)rän!te§ Söefen betrauert.

gibt leine 3iic§tung be§

SenienS,

fein ©ebiet ber ^;|5^antafie, fein SBiffen

unb

teine

^unft,

beren Stnfänge rair nic^t in

Snbten

vertreten finben.

(16)

3ö{e foHte e§ ntc^t

ha^

l^öd^fte Sntereffe erroecfen,

ben

älteften

^ern

be§reid^entfalteten geifttgen

Seben§ unb ©trebeng

ju

ergrünben?

SJiefen

^em nun BUben

bie

religiöfen ^Begriffe

jener uralten, ie|t längft nerblü^ten ©ulturepod^e 3nbien§.

®let(^ bei ber erften Slngabe,

ba^

bte SSeben

von

ber ©ottlieit felbft l^erftammen

unb

bur(j^ i^re ©iener,

bie ^riefter, ben

3)?en=

fd^en überliefert feien,

begegnen

töir einer 3Sel)auptung, bie fti^ bei fämmtlid^en 9teligion§fc^riften

unb ®efe|en

anberer SSößern)ieberl)olt.

SDen

Sn^alt

ber

^ehtn

leiert il^r erfter §aupttl^eil, roeld^er

an^

^ßorfc^riften

über

bie religiöfen©ebräud^e, fo roie

ben ©rflärungen über

biefelben

gufammengefelt

ift.

S)er groeite ^auptt^eil

bagegen

entl)ält in ber £e§re

vom

l^öc^ften 3Befen bie

gefammte 9f{eligion§p^i!ofop]^ie.

^Id^tje^n (Sebid^te, bie ^!|5uranen, berici^ten über bie

2öelt=

fd^öpfung, ben Untergang unb

bie einftige

9Biebererftel)ung

ber

mit

3ufammengeftellt lauten biefe Seigren etroa

folgenberma^en:

Uthtt Mc

C^ntfteliung

kr Wt\l

S)er llrgeift, SSral^ma, wollte bie SBelt erfd^affen

unb

fprad^ "oa^

l^eilige

Söort

be§ Sföerbenä au§, raelc^eS ift

Öm

(ober

£)um), ba§

21II.

S)a

füllte fid) ber leere

IXrraum mit

Elementen,

an§

roeld^en

fid^ guerft

ba§ 2ßaffer

bilbete.

2)ie§ Urniaffer be§ 2Seltall§ ober befrud^tete

Sra^ma mit bem SBeltei,

roeld^eä einen

§oud^

feines Urroefenä felbftumfd^loffenl)ielt, bal^er

beroegte ber barin verborgene ©eift

fid^

auf hem

SSoffer,

bis er nad^

9?oEenbung

be§®ötter|al)re§ erftarft roar

unb

tie §ülle fprengte.

5Da§

fii^tbare

^immelggeraölbe

ift

ba§ ©gmbol

biefe§ 2Belteie§.

^ür

bie befd^ränften 93egriffe berUrgeit, roeldie fic^

unfere

©rbe

alä eine

©^eibe

oorftettte, rul)tebiefe §n)ifd)en

ben

beiben

§alb!ugeln

be§ $Belteie§,

©onne,

2Jionb

unb ©teme bewegten

fid^

auf unb

nieber

um

biefelbe, roälirenb bie

§emi§p^ären

bie

Dber= unb Unterwelt

bilbeten.

Um nun

aber

bag

eroige©d^i3pfung§n)er! auf

©rben

fortgufe^en, fd[)uf 33ral)ma 9Jienu (SJlanu, 9Jiann), bie geiftige

©c^öpfung§=

traft,

unb ©atarupa,

bie

empfangenbe

3Jlaterie. S)iefe SSorfteHung (sata fe^en

= rupa

©eftalt),

ba^

bie geftaltbilbenbe SJiaterie roeiblid^.

(17)

ftd^

überaß

Bei

ben

alten

©ulturaößern gleid^mäpg

»ertreten.

3nbe|

tritt SOtanu erft naä) ber

©age von

ber ©ünbflutf) alä fd)öpferif(^er

Urheber aße§ ©afeinä

auf. £)er

<S(^öpfung§a!t

felbft toirb al§ eine fort

unb

fort

oor

fid) ge!)enbe 2tu§ftra]^Iung beä göttlichen Urroefenö aufgefaßt, raeld^eg fid) in

aUen

entfte^enben

g^ormen jebem

SSefenmitt^eilt

unb

in

bem

fiegabteften,

im

SJienf d^en,

na^ abfoluter @inl)ett unb ©rfenntni^

ftrebt.

©ie Manu=

f(^rift fagt

barüber

roeiter^in:

;,5Die 2Beltfeelc ift

Sltma.

SDie

gefammten

(Sottl)eiten finb

^tma unb

2llle§ ift burc§

2ttma

oerförpert.

©nige nennen Sltma

f^^euer, Stnbere

^au6),

2lnbere

Snbra, no^

Slnbere

nennen

e§ eroigen

SSral^nta."

S)iefer,

nod^bem

er alle

Singe

in fünf

formen

burd^brungen, ToUte fie ineinanber burd^ ftete§

@ntftel)en, 2Bac^§tf|um unb tBerge^en.

^on

Der

Bttk hts Mmf^tn.

„S)ie

©eele

bes 3Jlenfdjen ift ein

§aud^

jeneg eroigen Urgeifteg, ber buri^ bie gange

bd^htt

<Sci§öpfung ftrömt. (S^e fie gur 3ßieber=

t)ereinigung

mit

il^m gelangt,

mu^

fie burd^ brei fublunarifd^e Siegionen gelten, beren jebe iljre

©tufen

l^at.

3)ie erfte 3legion ift bie 2öelt ber ginfterni^

im @rb= unb

Söafferreic^, roofelbft fie fünf

©rbnungen umfaßt. 2So immer im

organifd^en (Seftoltungäleben bie (glemente biefer 9legion ein tleber=

geroid^t erlangt i^aben, roirb bie

©eele gur9fiiebrig!eit ^erabge=

sogen.

SDie groeite, rool)l noc^

bem

(Staube

angeprig,

aber bod^ üor=

!§errf($enb

im 2uf träum,

ftrebt

empor

in

ben

Sßefen, bie il)m ange=

l^ören,

benn

ber Srieb ber ©eele ftrebt, ber 9legion be§

©taubeg

gu

entfliel^en.

35ie britte ^Region enblid^ ,/Umfa|t bie l)öl)eren3Öefen

unb

»iele

©tufen

(ad§t

örbnungen),

in

henm geuer= unb

Sid^telemente i^re

§errfc§aft

üUn unb au§

il)rbie ©eiftergurpc^ften

©tufe

erljeben, in jene göttliche Stegion eroiger ©eligfeit,

oon

ber bie irbifd^en Söefen feine 2ll)nung l)aben."

„Unfere @rbe

ift ein 3)urd^gang§pun!t für bie ©eelen,

beftimmt

(18)

6

gu i^rer Säuterung. 5Diefe aber

fann

nur,

jenad^

beren

urfprüng=

Itd^er

^raft unb g^ä^igfeit vox

fid^ ge^en.' (Seelen, bie burd^

finnlidieg Uebergeroid^t, tro^ il)rer menfd^ltt^en Söefenl^eit, fo raeit gefunfen finb,

ia^

fie

bem

Safter

unb hen

böfenSiriebenanheimfallen, raeld^e \)Qn finftern^Regionen eigen finb, fe§ren gurütf ju

ben

nieberen (graben

unb

burc^roanbern alle

?^ormen

biä gu berjenigen, raeld^e fie fä[)ig ma(^t, aufroärtä gu ftreben.

2)te

gefammte ©c^öpfung vom

fc^einbar leblofen ©eftein bis aufiüärtä

gum

göttlid^ ftrebenben SJlenfd^en ift

burd^brungen von biefem tiefen triebe nad) bem SSoUfornmenen unb erfüllt Don ber ©e^nfud^t,

fid^

ibm in ber ©ottl^eit gu üer=

einigen."

„(g§ gibt

auf ©rben

gefallene

©ngel unb ^enkn,

bie 3JJenfd^en=

geftalt

angenommen

Ijaben

unb

ben irbifd^en trieben erliegen, tro§

tl)reä göttlichen

Urfprunge§. S)agegen

gibt es in 3fliebrig!eit ge=

borene 3Jienfd^enfinber, bie,

mit

unenblid^er ^äl)igfeit ber

©eele

be=

gabt, biefe 'bi§ gu

jenem ooHfommenen 3uftanbe

gu'erl^ebenoermögen,.

ber fie

®ott

oereinigt."

©ine

(Stelle in

ten

SSebas, bie

oon

ber

„©rlöfung"

Ijanbelt (bie

mokshä),

fagt barüber:

„3)ie

©rlöfung

be§ SJlenfdien ift fd^on l)ier auf

©rben

möglid^,.

burd) ein gdnglid^eS (Sid^üerfenfen be§ ®eifte§ in

ba§

SBefen ber

®ottl)eit (nervana).

2öer

biefen

p

duften

3uftanb

erlangt, bebarf feiner 2öiebergeburt mel^r,

benn

er ift frei

von

jeber

©ünbe unb

@in§ mit ©ott. 3n

biefem

3uftanb

l^at er jene unenblid^e Siebe un'o jenes SKitleib

mit

allen ©efd^öpfen, bie

au§

göttlid^er (Einheit Ijeroorgingen.

3n

biefem ®efül}l ber 3ufammengel)örig!eit »erad^tet er fein 2Befen, fein ©efd^öpf, fo elenb e§ aud^ fein

mag,

fonbern

aW unb

jebeS liebt er

mit

gleid§ göttlid^er Siebe!"

Um

biefen

3uftanb

ber

SSeroollfommnung

gu erreid^en, galt eg,.

jenen ^rei§ irbifc^er ©elüfte, roeld^e

aUe ©ebanfen

be§ 9Jlenfd^en

gar

fo leid)t gu beljerrfc^en

vermögen,

gu oerlaffen.

3n

bie

©nfamfeit

ber 5Raturflo|

ba^er

ber Snbier, uneingebenf,

ba^

fein befonbereä $Berbienft fei, tugenbl^aft gu bleiben, roo jebe (Gelegenheit gur

©ünbe genommen

ift. Stnmerl^in aber

mar

ber

ßntf djlu^,

allenSebenSgenüffen gu entfagen, ein Slnred^tauf

Sugenb.

2lu§

bem

mel^r ober

minber

großenSSerbienft

um

bie

grömmigfeit

(19)

©rabe be§ Sra^manenti^umg

(SBra^matfd)ari, ©ral^afta, 3Sanaprafta,

©anjafi). SlHe (gelehrten, ^ünftler,

unb

roeir fonft

einem

eblen S8e=

rufe lebte, !onnte, ol^ne benfelben ober

ba§

(S^e-

unb

g^amilienleben SU »erlaffen,

ben erften 6eiben ©raben

be§

f8xa^manmtf)um§ an=

gel^ören,

wie

benn

alä eine ^;)3fltd^t betradjtet

würbe, bem ©taat unb bem

^^amilienftamm juoörberft

^Ratj^fommen gu geben. SBer

aber fid^ au§fd)IieBIt(§

einem

abftraften

^enkn unb bem ©treben

nad^ gijttUrfjer

3Seröoß!ommnung

l^ingebenraoHte, ber

mu^te, naä)

=

bem

er

minbeften§ einen ©ol§n ^interlaffen, um

in

ben brüten ®rab

gu treten,

bem d^e- unb ^amiUenoerbanb

entfagen

unb

fent

üon jebem

gefeHigen

Seben

inber @infam!eit, unter

abfoluter

@ntbe[)rung aller sfinnlic^en ©enüffe,

fic§ eingig

bem

be=

fd^aulirfien 9fJac()finnen

raibmen unb

eine ^rüfung§seit

oon etwa 20

Salären beftefien. ©rft

bann

raarb er

würbig, ben

pc^ft^^r

vierten ©rab

gu erlangen.

Siiefe Slufgabe gur ©rreid^ung ber erbenfbar größten ^eiKgleit

auf ®rben war bemnac^

.ebenfo f(^wer für

ben

©ingeinen, al§

emft

gemeint

oon Senen,

bie al§ wa^rl^afte SDiener (Botte^ naä)

bem

§ö

duften ftrebten. S)ennod^

warb

fiefort

unb

fort bi§

gum

heutigen

Sage

gu löfen oerfud^t,

unb,

erfüllt

üon

ber unenblic^en

©e^nfui^t

nad^

SSerüoHfommnung,

fudC)t

ba§ arme

9Renfcf)engefc()öpf bie

©efe^e

ber Statur gu bred)en,

um, von

i^ren Steffeln befreit, fid^ gu

einem Safein

aufgufd^wingen, für

ba§

l^ienieben

feine Sebingungen

oor=

l^anben finb.

3)a§

S3raljmanentf)um l^atte fid^

aUmä^Iig

gu einer

abfoluten

.f)errfd^aft entwidfelt, 'ok fo unfel^lbaral§ unantaftbar,

mit eifemem

3od}e bie freiere

©ntwid^lung

be§ inbifd^en 3Solte§ barnieber^ielt,

benn jebe

abfolute 3Jlac^t auf

©rben

artet

auQ,

fobalb nid)t-eine

gleid^bered^tigte ©egenmad^t,

iljre

Uebergriffe gu be=

fd^rän!en, oorl^anben

ift.

3Son bem

t)erberblid^en2lbfoIuti§mu§

ber tnbifd^en

»^riefter, bie fdjon baburd) i^re SSermeffenl^eit beweifen,

ba§

fie fid^

ben

göttlid^en

^am^n

93ral^ma'§ aneigneten, geugen fol=

genbe (Sä|e

m§ bem Cod. Manu

(9, 313, 17.):

„©n

SSra^mine,

ob

gelehrt,

ob

ungele^rt, ift ein mäd^tiger

®ott"; Cod.

9, 1

unb

11

nennt

fie unfehlbar, al§ g?ät^e ber Könige, algS^tid^terber«JJJenf^en,

(20)

8

über jeber ©träfe

ftel^enb, fo

ba|

fte[elbft 6et augenfdf)emltd^en SSerBred^en

nur

be§

£anbe§

oertoiefen

werben

burften.

S)iefe über jeber

an^^xn

irbtfd)en

Ma6)t

erl^abene ^röfee, welche fic^ in i^rer Hnfel^Ibarfett felbft über

ha§

föniglid^e Slnfel^en

erl^ob, legte eben in btefer il^rer

Slnma^ung h^n ®runb

jur eigenen

SSernid)tung, benn

bie

Könige famen

töä^renb ber3fteIigions=

Wege

fe^r bolb

§um

^erou^tfein i|rer

©tärfe unb

brachen,

inbem

fie jener entgegentraten, hie

^Uma^t

ber *|Jriefter.

$Die

©runbibee

einer fort

unb

fortbefte^enben2lu§ftra()lung

be§

göttlid^en 2Befen§,

um

fid^ inber lebenbigen <Sd)öpfung gu »erförpem, brachte jene gro^e 9leIigion§fpaItung fieroor,

üon

berfeine

®Iaubeng=

lel^re

jemalä

frei blieb.

S)ie etnl^eitlidjj ®otte§ibee

be§

fd^öpferifd^en 58ral^nta

warb

balb gur inbifd^en

Srimurti,

beren

©innbilb ba§

l^eilige SDreiecf raurbe, umgebilbet.

Um

nämlid^

ben

eroigen

SDuaIi§mu§ aUes

Seftel^enben foinol^l in förperlic^er, al§ in moralifd^er SBegiel^ung

genügenb

gu erklären, entftanb bie 2el)re eines

erl^altenben unb

eineg

gerftörenben

2öefen§

neben

ber

f(^öpferifd^en

@eftaltung§!raft.

®ag

erl^al=

tenbe SBefen fül^rt burd^ bie

im Söoffer unh

in ber

Suft

ent=

l^altenen 33eftanbtl^eile allen SSerförperungen biejenigen

Elemente

gu, raeld^e i^re ©jiftenj bebingen,

unb

groar glaubte

man

biefe ©inflüffe

burd§ ge^n

g^ormen

ooHgogen.

SDaS

l^eilige

©gmbol

biefes erl^altenben

^rincipä

wax ba^ na^ unten

geridfjtete $Dreied^

V

(SBifd^nu

=

Ärifd§na).

$Daä

en)ig

gerftörenbe unb

gugleid^ morolifc^

negirenbe

^rincip

bagegen

l^atte

ba§

entgegengefe^te

©gmbol A

ber aufroärtg ftrebenben

g^lamme,

benn'

©iüa

(ober ©d^ioa) roar ber furd)tbare

©Ott

bes gerftörenben

geuerelementeä,

burd^ raeld^es

aUeg Se=

ftel^cnbe Dernid^tet

unb

»erge^rt

würbe unb bem

3ti^t§ guroiberftel^en oermod^te,

S)ie 58ereinigung beiber

^

bilbete

ben

eroig leud^tenben

©onnenftem, Sral^ma'g (Symbol.

2llle§ ©eelenleben roar fomit eine SJiobififation SSral^ma'ä.

Sral^ma,

alä einl^eitlid^e ©sifteng, entl^ält "Den SBegriff einer eroigen Stulpe

unb

©eligfeit. 2ll§

©d)öpfer

aber gel^t er

au§ M

(21)

felbft in einer

unenbl{d)en SSerotelfdltigung

ber

mit

feinem

§auc^

belebten

?^ormen

l^erauä.

SSra^ma

alfo

gibt

fi(^ felbft.

@r

tl^eilt fein SSefen burd^

fteteg Slugftva^len

in eine 5Heii)c

üon

g^ormen, bie er roieberum burd;

hm

äßed^fel ber (Segenfä^e belebt,

benn ein gleici)mäfeiger 3uftattb

ift

ebenforoenig 2e'ben,

raie

eine formlofe

5Dtaffe

©eftatt

ift.

^ux hk 3Serfd)ieben]^eit

in ber

^orm,

in

bem Suftanb unb im

SBefen ober ber geiftigen 5?raft ber ©siftenjen bringt

ba§

eigentlid^e Seben

b. l}.

ben

SSe^fel ber ©rfc^einungen l^eroor.

5Der ®efta(t

mö)

iftbie üeinfte (Sin^eitber*^unct. 9Kif(ionenfac^

big in'§ IXnenblidie rergrij^ert, ift e§ bie

^orm be§ SöeltaUä.

S)ie göttlid^e

Äraft nun,

roeld^e fi(^

offenbaren unb

fomit §u

eigener 2[nfd)auung

tommenTOiff, tritt

»ermöge

ber SluSftra^Iung

aug bem

©n|eit§!reife il)re§ S)ofein§. S)ie taufenbfältigen,enblofen Sinien göttlicher 2lu§fira^lung

oeränbem

bie einfaä)e

gorm

beä

abgef(j^loffenen

@lobu§

in eine Unenblid^feit »erfd^iebener

formen unb

®rö|en,

je

nac^bem

bie Linien ber ©ttal^len gerabe, raellenförmig ober gefreujt il^re taufenbartigen Sßerbinbungen oerfddiebenartig ein=

gelten,

immer

aber toieber in

bem Srennpunft gufammentreffen ober oon

il^m

ouä

(al^

^eim,

(gi,

©amen)

fic^entmideln. 3lu§biefer big in'g Unenblid^e fortgefe^ten

2Becj^feIbegieI)ung,

bie in

hen

{)ö]^eren 2ßefen §u einer

me^r

ober

minber Haren (Selbfter!ennt=

ni§ gelangt,

befielt

ha^ geoffenbarte 2ehen ber ©ott^eit.

2lu§ taufenbfac^en

3uftänben

jener

Uebergänge

eineg gefeffelten, niebrigen SDafeinS in einl^öl^ereg, oott!ommenere§, jeneg Stingeng

unb

(Strebeng,

bag mir „Seibett" nennen,

fteigt

baä Semu^tfein be§ göttli^en Sßefeng

I)ö]^er

unb

l^ö^er

unb

in mittionenfad^er Slrt

unb

3Beife

fü^t

bie ©ottl^eit il^r big in'g Hnenblid^e in allen Sßefen oerüielfältigteg

unb

bo(^ in 3llleg umfaffenber (gin^eit be=

ftel)enbeg 2)afein.

2Bal)rlid^! ein großartiger, ja, ber i^öc^fte S3egriff,

ben

ber

@eift beg aKenfd^en

üon bem

gelieimni^ooEen Sßefen ber ©ottljeit aufgufteßen

»ermag,

ein ^Begriff, §u

bem

ftc^

aUe anberen ©laubeng=

lehren t)erl^alten, raie trübe ©c()atten neben

einem

Sid^tbilb.

(22)

10

Da* Cultus htt 3nht.

2)a§

gange 2)ofein be§

Snber§

fiegog ftcfi

auf

bie

9leltgion.

Sitte

©ebräuc^e,

atte ©itten,

^unft unb

SBiffenfdiaft, toaren burc!^=

rael^t

oon jenem

ernften

§aud^

einerSegieljung

gum

göttltdjenSBefen.

(g§

mu^

§ter jugleid; ber

Sufammenl^ang

ber Sfteligion

mit

ber

^;p^ilofopl^ie

ermähnt werben. @§

finben ]iä) nämlid^ bie

®runb=

güge fel&ft be§

Sa^r^unberte

fpäter fo berü!)mt

geworbenen ©gftemg be§

2lriftoteIe§ in

ben fed^s Kategorien

eines inbifd^en S)enfer§

guerft aufgeftellt, meiere

haä ^un'öament

feiner Se^re

mürben.

(3)er inbifd^e 3Beife

Kanaba

fa|te bie

©runbelemente

ber

©d^öpfung

guerft alä eraige

Sltome

auf, meldte er in

©ubftang, Qualität, StJtion, 9lllgemetne§, Sefonbere§ unb Sflelatioes

eint^eilte.) S)iefe fed^§ Kategorien umfaffen bie SSeroielfältigung ber

©n^eit,

bie al§ göttlid)e Urfraft fic^ in

emig

roed^felnben

g^ormen

offenbart,

©ie

tft tro^ atte§ fd^einbaren 3it)iefpalt§ eine gro^eattmäd^tige

Harmonie, unb ©arasroati

(bie

®ötün

berSöne)iftbie©e^ilfin

beim ©d^öpfung§=

merf.

Sie Harmonie

ber

©p{)ären

roirb

bem

©terblid^en offenbar burd^ bie fieben, fid^tbar

bem

Sluge

am ^immel

allabenblid).auf=

fteigenben ^^pianeten.

S)a§

ift bie

Himmelsleiter unb

il^re

entfprec^enben

Söne

entl^ält bie 1^1. Seiter in

fieben ©aiten.

©iefe fieben

%bm

finb bie

©cala

beg

Samareda:

sha, re, ga,

ma,

pa, dha, ni.

©ie

ging gu

hen

^^erfern über al§: da, re, mi, fa, sa, la, be. (Suibo o. 2lreggo brachte fie enblii^.nad^

©uropa,

roo

fte

mit

einer deinen

Umänberung, mie

befannt, nod^ ejiftirt,

mä^renb man

fie

im

9lorben felbftänbig umgeftalteteincc, dd, e,f,g, a, h.

2)ie 3Jlufif

mar

je nad^ ber gu

bege^enben

g^eierlid^Mt

M hm

2lufgügen ber

Snber

balb ernfter, halb l^eiterer 2(rt.

Kugeln am

Kleibcrfaum

ber

Sajaberen

füllten bei beren ri^gtl^mifd^en

Hngen

bie

^(l^meUnben §immel§!örper

oerfinnlid^en.

©0 fremb un§

ber (Sebanfe aud^ erfd^einen

mag,

bie

Saja

=

bereu

al§

Wienerinnen

ber @ottl)eit betrachtet gu feigen, fo logifd^

ift er, infofern ber

Snber

bie ^öd^fte 2luffaffung

oom

2lft

ber

Beugung

Ijatte,

ben

er ja al§ bie

fortroirfenbe Erneuerung ber ©d^öpfung

begriff.

Sarum mar

il^m aud^

ba§

S3ilb ber be=

treffenben

Organe

ein l^eiligeä

unb mürbe beim ^ulifeftbem 3uge

oorangetragen.

3«, man

glaubte,

ba^ t^m

eine

fc^ü^enbe Kroft

(23)

innerool^ne

unb

trug e§ glei^

einem

3Jtnu[et

an

ber 23ruft

unb am

§alfe.

S)ie

©äuten

oI§

©gmöol

ber

männlid^en 3eugung3traft

Ratten gfeidjfaßg biefe SSebeutung

unb

§8e§te^ung.

2lu§

ben

fieben Starben

be§

9ftegenbogen§glaubte

man

roieberum eine l^eiKge S^e^ie^ung gur ^^fanetensa^I al§ gur IjtmmKfd^en

©fala

gu er!ennen

unb ba man

biefe l^eiUge

3a^I

aud^ in oielen

anberen

©ingen

ber irbifc^en

©(^öpfung

repräfentirt fanb,

marb

fie balb

üon

l^ol^er Sebcutfamfeit.

Man

fteffte

au^er ben

fieben

färben

bie

fieben

^ttaU^

auf, beftimmte bie

Sieben

al§ Iieilige öpferjafil

unb

führte fie al§ 3af|l ber fieben 2Boc^entage ein,

$öei

ber ©ieben

rief

man ®ott gum Saugen an unb

beträfe tigte

©d^müre unb

3Serfpred)ungen burd^ bie

©iebenga^I.

Beberljaupt raarfon)o§l bie

3al)l an

fid^,

mie

bie

SSerbinbung unb

3tufeinanberfolge ber

3cip ben Snbern

ber Inbegriff gef)eim=

ni^üolter

^egie^ung unb ^ebeutung unb

biente

bemgemä§ ben

fpäteren

Se^ren

ber »)3i)t]^agoräer §ur

©ymboU!

ber

!da^en aU

©runblage. S)en Snbem

roar 3. 33.:

@in§

bie

3a^l Sral^ma'S,

bie Sal)l ber in fid^ begrengten (iin=

fieit be§

UrmefenS.

S'ioti bie 3ctl)t be§ 3tüiefpalteg, ber

Trennung.

2)rei

bie SöieberfierfteEung ber

Harmonie.

SSier bie 3ciI}I ber geftigfeit, bie

®runbform

materieEer (Sd^bpfung.

'^nnf unb ©ec^g

toaxen bebeutungglog.

fSon ber l^eiligen ©iebengatjt ift bereitg

©rroä^nung

get^an.

2td^t als bie »erboppelte (Srunbfefte, 3fieun al§ üerboppelte SBieber=

iei)v ber ©reigaljl,

3el;n

enblid) al§ SSoHenbungsgalil jeber Sftei^e regelmäßiger ©ntraitfelung, ber eine

neue

Sflei^e folgt.

"

3)er SJlenfd^ al§ Sfiu^niefeer ber göttlichen

®aben

betrod^tet, raar al§ fold;er oerpflid^tet, ftets beffen eingeben! gu fein

unb oon

allen

©ütern,

über meiere feine SJlad^t gebot,

mußte

er fid) ftet§ bereit geigen, einen gemiffen Stnt^eil ber ©ottl^eit fomol^l

in ber

'^oxm

beg £)pfer§

, raie

ben

9JJitmenfd^en in freiroiEigen (Bahtn ber

2icU

(Sllmofen) bargubringen.

<So entftanb ber

©ebrauc^

ber

Opfer,

beren l^öd^fteg in ber

S)arbringung

beg eigenen

Sebeng

beftanb, raelc^eg ebenfo l)äufigüor=

(24)

12

!om, aU ba§

(Streben nad) ber !)öd^ften ^eifigfeit, ber

nervaaa

(b. l). Söieberfinben, 2Bieberaufge^en in bte ©ott^eit).

3)ie (Sraubengeifrtgen be§ 2öifd^nu ftürgten fic^ in ben

®ange§

gum

Seroetfe ^öd^fter

Eingebung an

ifjren

®ott,

roä^renb bte

Se=

!enner be§

©ioa

oft freiroiUtg "oen ?^euertob ftarben.

Salb

aber artete ber ^Begriff be§

Dpferä

<nvi%, berart,

ba^ man bem

bargebrad^ten

Opfer

eine

groingenbe ^raft

gufc^rieb

unb

eg

barum

eine unabroeiäUi^e*^fltd)t ber §interlaffenenrourbe, ber

@ott=

i^eit,

3um

0eii, „gur

©ribfung

ber

©eete"

ber SSerftorbenen,

Dpfer

gu bringen. SDiee lüar junöc^ft bie »^flic^t be§

©o^nee,

®af)er aud) ber

SBra^mine

einen (5oI;n befi|en mufete, e^e er (Sötibatär rourbe.

Sei

biefen innigen S^erfc^melgungen irbifd^er

unb

überfinnlic^er

^'özen

mar

jebeS poetifc^e

Schaffen ber

Snber

gleid^faHä burd^roel^t

von

religiöfen 2(nfc§auungen. 2)er Siebter roar ein Siebling ber (Sötter, au§erraäf)lt,

ben

(Sterblichen i^re 2Biinfd^e nxitgut^eilen, fie iiber göttlidje 3iiftänbe gu belei^ren

unb

fie gu i^nen gu ergeben.

Seine

begeifterte, poetifc^e

Sprad^e

roar bie (Sprache ber ©ötter.

@r

roar ^$oet

unb ©änger

gugteid^

unb ben

^^rofanen fo l^eilig,

roie ein *!priefter.

<So burd)geiftigt

von bem

Serou^tfein, in einer

menn

auc^

me^r

ober

minber

untergeorbneten Stellung, bod§ ein5!)titg[teb be§ gotter=

füUten

SBeltaEs gu fein,

mar

jeber

SSorgang im 2thQn

ber

Snber, oermöge

ber fteten 33egie[;ung

gum

unfid^tbaren Urgeift, ein fortge=

fester

£utt

gu nennen.

3!)ie ©ottbefeelten, bie *priefter

unb

SBeifen, bie ^ünftler,

Beamten unb

(Seroerbtreibenben

i^rer3ltter

Seruf

rid^tete fic§

auf Singe,

bie ungertrennlid^

mit ben

religiöfen (Einrichtungen oerfnüpft rcaren,

unb

bei

bem

fd^on frü§geitig oerbreiteten (glauben, bafe aud^

bie niebere

Sd^öpfung

befeeltfei, roe^^alb"Qa^,

Söbten

ber Spiereftraf=

bar erfd[)ien, ift eg ein

um

fo größererSSiberfinn,

ba§

bieSWenfc^en einanber

felber

gu tjeruid^ten feine

Sebenfen

trugen,

fonbem im

religiöfen

g^anatismuä

Sllleä leifteten, roa§ fid§ nad^ i^nen 3al)t=

Ijunberte

unb

Sctljrtaufenbe Ijinburd) roieber^olte. Sßeber ein gro|=

artiger SBilbungSgrab, nodf) bie unoergleid^lid^ ^ol^e Sluffaffung einer göttlid)en

3Wgegenroart

roaren

im Stanbe, ta§

tnbifdje 3Sol!

üor bem

(25)

Fanatismus

ber ^efeljrungStoutfi

unb

t)or enbloS raä^renben, auf- xeibenben 3fleligion§!riegen gu

hema^tzn.

Mt

tnMftljeii Jlcltgtoiiß

-Reformen.

Tourbe bereits früher

barauf aufmerffam

gemaä)t, tuie bie Sraliniinen in

Snbien mn

SllterS l^er fid^

aW unb

lebeirbif^e2J?ad^ts

»oHfotttmenl^eit anzueignen ftrebten

unb

fid^ einerfeits für

unfe^bar,

anbererfeitS für unüerle|lic^ erflärten. 21I§ ©oI(^e fuc^ten fic aud^

mit

^ilfe

von

Sciubermitteln

(im ©c^omaniSmuS)

eine 2Sermittler=

rotte 5U fpieten

unb

fid^

im

abergläubifd^en

35oß

ein!)ö{)ereS Stnfe^en gu uerfc^affen.

Sro^

attebem

marb

i§re Ttad)t gebrocEien,

benn

bie

Könige

be=

nu^ten

bie gro^e SIeligionSfpaltung fel)r balb,

um boS

unerträgliche

^06)

ber priefterlicJien

S3eoormunbung

abjufc^ütteln.

3[uS

bem @poS 9tamat)ana

geE)t !Ior

genug

f)ert)or,

ba^ Snbien

bereits

aUe

i|J!)afen So^^^J^nnberte

bauernber

SSebrücfung burd^lebt l^atte. 5Die Se^re ber ftetig göttlichen 33erlörperung bot einen nat)e=

liegenben 2ln^alt,

9läma, ben gelben

ber S)id^tung, als eine

Sßer=

förperung Sßif^nu'S

barguftetten, gefenbet,

um

bie bebrütfte 3Renfd^l^eit

üon

ber priefterlic^en forooiil, als

oon

ber tx>eItIidE)en

Sgronnei

ber $8e^errfd)er gu befreien.

®r unb

feine 2lnl)änger oott=

bringen biefe 3Jiiffton in

einem 3eitraume üon 15,000 So^ren.

^an

fielet,

ba^

ber ©id^ter, in ber

%^at

bie 35ilbung§fö{)ig!eit ber 5!Jlenfd^en rid^tig gu beurt{)eilen oerftanb.

3flama

mirb

als bie fiebente SSerförperung 2Bifc§nu's begeii^net.

(gS

mögen bemnad^ mo§t oor

ii)m3lnbere aufgetreten

unb

eine gött=

lid^e SJliffion »ottbra^t fjaben. Sßifd)nu'S a6)te 3Ser!örperung

mar

^rifd^na,

ber Suftgeift,

unb

feine geinte finbet

am @nbe

ber 2öelt ftatt.

5Dann

fpoltet fid) bie @rbe. S)er

@ott

erfd^eint

auf einem meinen

^lügelro^, ein

^lammenfd^roert

in ber 9ted)ten.

3n

ber

anberen ^anb

lydit er

ben

Sting atter Seiten,

um

naä)

bem

Unter=

gang

ber alten

^dt baS

golbene 3eitatter mieber l^erguftellen.

©0

bie

©age.

^Rad^ einer langen Steige

graufamer kämpfe

trat enUiä) ber gro^eSfleligionSreformatorS3ubbl)a(b.i.berSBeife) auf, etraataufenb 3al)re oor S^rifto, raie

mon annimmt.

(26)

14

^ubbl^a entftammte einem

^öniggl^aufe, aber er lehrte bennod^

§uerft

ba§

gro^e 2Bort ber naturbere^tigten©leid^^eitallerSDlenfc^cn

unb

geroann, iral^rfd^einltc^ fcEjon burd) ä^nlid^e

Sbeen

oorBereitet, einen unerme|lid)en ©influ^.

©eine Slnpnger

»erbreiteten fid^ roeit J)inau§ über bie inbif^en Sfleic^sgrengen; feine Seigren, obgfeid^ t)iel=

fad^

mit

frembartigen

3ufa^

entftellt, raurbenatten fpäterformulirten

®lauben§fä|en

ein raürbiges SSorbilb.

©ein

oberfter

®runbfa|

raor:

/,5Der SRenfd; fott bie eigene ©eligfeit Slnberen mittfieilen", raeld^er

®runbfa|

jebod^ übet ausgelegt

würbe unb gum

S8et'e!^rung§eifer einen

neuen

Slnlafe bot. Sßubbl^a'S ge^n

©ebote lautm:

3n SSegug auf ba§ Sl^un.

1) S>er SJlenfc^ folt nic^t tobten, 2) nid§t [teilen, 3)

mu^

feufd^ fein.

3n 58e§ug auf fein

dietizn.

4) 3)er SRenfd^ foll nid^t lügen, 5) nichts

^rän!enbe§

fagen, 6) ni(^t

ocriäumben,

7) nid^t intriguiren.

3n ^egug auf boä 'Sienttn refp.

^ül^Ien.

8) 5ßid§t l^affen, 9) nid)t mißtrauen, 10)

an

ber ©ott|eit

unb

Unfterblic^teit nid^t gmeifeln.

SDer gange ^rci§ böfer Steigungen

unb

unl^eilbringenber ^an\)=

lungen unb Unternehmungen

fd^ien burd^ SluffteKung biefer gel^n

©ebote

erfd^öpft.

S)a§

^rieftert^um roar I;infort fein

auöfd^lie^Iid^ ben

S3ral^=

minen

gugel^iJrigeS SSorred)t me^r. Seber, ber Salent

unb

SSefü^igung befa|, raar

bagu

berufen, felbft bie

grauen

burften

priefterlid^e

Slmt

befleiben. 2(u§gefprodjen roarfomiteine

(Sletd^bered^ttgung aüer in haften getlieilten

3}lenf(^en.

.$Die

<Bä)tanhn,

roeld^e priefterlid^e 3Sorfid^t gegogen

unb

bie burd^ (Generationen feftgel)alten toaren, rourben

nun aufgehoben unb

i>a§> SSerbot, roeld^eg Saien Derfagte, bie f|I. ©d^riften gu (efen, beftanb nic^t mel^r. SDennod) bauerte e§

immer

nod^öiete'^a^xe, bi§

ein ®efe|, fo tiar

unb

mal;r e§ auö) gegeben

mar,

gur

©eltung fam.

Sie

befteljenben

gactoren üben

geroo^nl^eitsmä^ig nod§ lange, lange 3eit

ba§

einmal befte^enbe Stecht

unb

oft übermud^ert

unb

erftidft e§ roieberum alle

neuen

33erorbnungen. ober parali)ftrt beren ©rfolgc.

2)ie33ra^minen, meldte

anfangs ben SBubb^i§mu§

gebulbet l)atten, erfannten bie ®efal§r, meldte il^rer §errfd)aft burd^ i^n brol)te, erft.

(27)

als e§ gu fpät

mar,

ber

neuen

Seigre ©in^alt gu t^un. Ilnauf^ör=

li^e erbitterte

kämpfe

gerfplitterten

nun baS

SSoI! insalEofe ©eften.

fRo^eit unb

ein trauriger Stüd^f^ritt gur Xlnn)iffen^eit

unb ^um

!raffeften Slberglauben

waren

bie unau§bIeibKd§en ^^olgen berfelben, enblid) ein 3erfall be§ 3fleid^e§/

baä fremben ^errf d§em

unterroorfen un\) tributpjXid^tig

würbe,

Söelcfie 2Bec§feIn)ir!ung in fpäteren

©pod^en

ber inbif^en

mit

fremblänbifd^en

@lauben§Ie^ren

ftottfanb, lö^t fic^ erft

ungefähr aus

ber ®efd;id^te ber <Bf)iU

entnehmen,

als ein neuer SteligionSftifter

^anafa

(geroö^nlii^ 3flanel genannt) auftrat

unb

bie Seigre einer raal^ren SBruberliebe jju verbreiten fuä)te.

Srai^ma'ä, Sßubbl^a'S

unb

be§fdinett oerbreitetenSSlotn'ä

Se^ren

raaren in berfelben Bereinigt

unb gewonnen

in

Snbien ungefähr

bie=

felbe (Geltung, welche

1540

bie Sleformotion in

©uropa

Ijatte. SDer

©laube an

ein ]^öd^fte§ SBefen

unb

hx^

Slueübung

ber SBruberliebe unter

ben

3Jlenf(j^en

waren

bie

©runbfä^e

ber neuen, fd^önen 9ite=

ligion, beren

Sefenner

fid^ balb gu einer fold)enSKad^t erhoben,

^a^

bie

Häupter

ber

©eüs aU^

anberen

©tämme begwangen unb

einen angefe^enen (Staat bilbeten.

äßieber

unb immer

wieber geigt ftrf)

bann

aber

mit

Xleberl^anb^

nal)me

ber

Waö)t, ba|

ber 9Jienfcfy ftetg gu unüerftänbigen lleber=

griffen neigt, bie feiner

3lnma^ung, einer obfoluten §errfd^aft fä^ig §u

fein,

§ol§n

fpred^en. SSorgüge fül^ren gur

§errf^aft,

§errfd)aft gur

Hnterbrüdfung 2lnberer, Unterbrüdfung

gu

neuen kämpfen!

S)ie§ fd^eint ber

immer

wieberfe^renbe Kreislauf in ber

®efd)ic§te ber 3}?enf4)]^eit gu bleiben.

3Bie fi(^

au§ bem

ßl)riftent^um in (guropa eine SO^enge neuer (Selten bilbeten, fo aud^ entftanben

aus

ber beiftifdjen Sel)re ber

©^eifS

neue

unb

abweic^enbe

(SlaubenSgemeinben, wie

fie bunter wol^l fein anbereS SSol! ber

®rbe

aufguweifen1)at Sturer

ben

33ral^=

minen unb

Subbl)iften, beren eine

überwiegenbe

SSKel^r^eit gibt, ftnb 95ielc, befonbers 3)ialat)en, S5e!enner be§

Sslamä.

S)ie^;|>antl)i§, voQl6)e

diama

oere^ren,

^ahzn weber Sempel,

noc^

Sbole unb

pflegen i^re

Sobten

gu oerbrennen ober

ben wilben

Silieren gu überlaffen.

3n Bengalen

gibt e§ ^rifd;naüerel^rer, bie ^löfter für beibe

®e=

fd^led^ter errii^ten.

®ie

Sefte ber 9tubt)a§ finb rol)e S!)iaterialiften, t^r

6ult

ift bie Suft ber 2öelt.

©ie

9f{^aba

unb S^afi

beten

weib=

(28)

16

Itd^e (Botf^eiUn an.

Q;m (Btamm

ber Sfjorajamä

foU

SSBal^rl^eit

unb

5IJiä^ig!ett

üben unb ooKfornmen

unferen gteibenfern gleid^en. 5Die

©unga&abiö bagegen

ftnb ©feptifer, bte2lIIe§ leugnen.

Singams unb

©d^i6a=2lnbeter foßen fid; über

Sapan

erftredt l^aben. 35e§potifd^e

Häuptlinge

l^atten

ba§

9leid^

oon

Sal^ore

gum

ntäd^ttgften inißenbfd^ab erl^oben

unb

regierten

mit eifemem

®rud^.

Unter

ber3JlaI)a=©ing]^=

©gnoftie

eroberten jebod^

hk ©nglänber ba§ Sanb unb

füfirten eine Ji^eilung

unh

Unterroerfung unter bie .Seitungberenglifd§=oftinbif d^en

Sompagnie

l^erbei. 9fieue

Sbeen

verbreiteten fi^

nun

unter

bem ©in=

flu^ ber ciüilifirten ©uropäer, ein neuer .llmfd^raung

mu^te

eintreten.

Seiber aber finb aud^ bie

©nglänber

SJlenfd^en, raie Slnbere, bie

ba§

Siedet

be§ 3Jlä(^ttgen ülzn

burd)

Unterbrüdung be§

di^il^t^

be§ SBefiegten unb benen

bie g^örberung i^rer materiellen Sntereffen oft

genug

l^öl)er fte§t, als bie ^^örberung ber

Humanität.

S)ie ©efd^idjte neuefter ^^eriobe roeife ''Slanä)^^ auä)

von

uner=

prten

®raufam!eiten, bie einer ciüilifirten ©efeUfd^aft roenig

®^re mod^en,

gu ergöl^Ien.

3ubem

beftel^tnod^

immer

eine

gro^eSd^eibung

ber

©tänbe unb

t^atfäi^lic^

mögen

bie oielen

©tamm=©pracf)en unb

®Iauben§=5Ser[d^ieben^eiten

bem

ßiüilifationsroer!ungtaublid^e(Sd^roie=

rig!eit oerurfad^en.

©§

ift burd^ 3lnlegung

oon ©c^ulen

ber erfte 3?er|ud^ Qemaä)t ttjorben, bie abfolute Unroiffenl^eit be§ 9Solfe§ gu befettigen,

^ennod)

leben

im ©üben unb

äöeften

oon

SDefl^an bie >}3aria§ nod^

immer im 3uftanbe

ber SSerad^tung

unb

Unterbrüdfung, bennod^ beutet

man nur

gur 3eit ber

(gmbten

i^re 3lrbeit§!raft

au§ unb

überlädtfie, raenn ber

furgeSrmerb

oorüber ift,

bem

fd|redlid^ften (SIenbe.

3n ben SBälbern oon

SJialabar foK eg 3Jienfd^en geben, bie

»^uld^ag unb

bie in faft tljierifd^en

3uftänben

lebenben 9fliabi§, toeld^e fi^

niemalg

hm

2Bol^nungen ber befi^enben klaffe

nähern

bürfen, i§r

Safein

fd^on

oon ^ztn

burd^ ©efd^rei

funb

geben muffen,

unb hk man

erfd^ie^t,

raenn

man

i^nen gufäHig begegnet.

<Btit länger, al§

einem Sa^r|unbert,

finb bie älteften ®ultur=

länber enblid^

bem 3ugang

ber (Europäer erfdf)Ioffen. 3)ie engUfd[)e

§anbelggefellfd^aft l^atte il^re oftinbifc^en 9?ieberlaffungen allmäl^Iig big gur felbftänbig poUtifd^en §errfd)aft erftreden fe^en.

1698

toarb

(29)

^alfutta befefttgt

unb gum @i|

einer $räftbentfd|aft beftimmt,

ba§

®e6iet tourbe

nun

in

^e!an

evraeitert

unb

naö) allen 9iid)tungen v^^roe^G,t, Big bie blutigen

kämpfe mit ben fremben

S)e§potenfürften

unb

be[onber§

mit bem

9^abirfci^a^

oon

^erfien (1787) eine 2tn=

nä^erung

ber

Btämrm an

bie©nglänber, roel^efiein

©d)u| nahmen,

l^erbeifüfjrte. S^tbe^

maren

es feine

moralifrf^en

S3anb:, roel(^e biefe 3?ölfer oerfnüpften, fonbern

ba§ ©ebot

beä

momentanen

2Sür=

t§eil§,

benn

bie

©nglänber waren

nid^t roeniger barbarifd^, al§ jene

milben

S)eäpoten, gegen

roe^e

fie bie inbifd)en

©tämme

gu fct)ü|en

üorgaben. SJJle^r al§

eine

©d^re(fen§t^atIjat

baoon 3eugni|

gegeben,

$Darum

aud^ ber Slufftanb be§

©eüatfdja

S)aula, roeldier

h^n @ng=

läubern

ba§

g^ort SBittiam bei ^alfutta entriß

unb

(1756)

über

§unbert

ber

armen befangenen

in ber „fc^roargen

§ö^Ie"

elenbt)er=

fc^mac^ten Ke^.

Ser ©ouoerneur

ßliae fämpfte

nun

jahrelanggegen

bie inbif(^ett dürften

unb

errang

1765

bie §errfd)aft

üertragämä^ig

über gan§ SSengalen. 2lber nid^t ein l)umane§, oiel roeniger ein d^riftUc^eB 9tegiment ühten bie (gnglänber au§,

^abfu^lt unb S)e§potiömu§

trieben

ba§

SSoIf überall roieber §u

neuen

Slufftänben:

e§ oerarmte;

Fanatismus unb

Slberglauben wuchertenfd^redlidieral§

je,

®ie Europäer matten

fic^ alsübermütl)ige Unterbrücfert)erl)a|t;

oon

d^riftlid^er 3Jienfc^enliebe roeit entfernt

unb nur oon

©eroinnfuc^t getrieben,

begann

ber

graufame SBarren-^aftingä

feinen Xlnter=

brüd^ungSgug gegen bie 5!)la^aratten, roeld)e fic^ i^rerfeitg

üon hen

g^rangofen unterftü^t fa^en.

©djon begann

bie britifc^e

^err=

f(^aft bei

bem

attgemein roerbenben Slufftanb gu roanten,

aU

noc^

^ur red()ten Seit für fie unter

Sippo

=©al)ib ein SJertrag gu

©taube fam

(1784).

©nblid)

fanb

es bie englifd)e

(Staatsregierung an

ber 3^it, eine

ßöutrole

über

baS

inbo^britifc^e Steid^ auSguüben, bergeftalt,

'i)a'^ fie einen

©eneralgouoerneur

in

Snbien

aufteilte

unö

alle

liiji^eren SSerroaltungSämter befe^te. SBed^felnbe

kämpfe mit Sippo

=

©a^ib

bis jur

©roberung

ber ^auptftabt,

©eringapatan, 1799,

roobei er

umfam,

erweiterten

abermals baS

S^teid)

unb

balb

begannen

bie

©on=

flifte

mit

^oHänbifd^en

unb

frangöfifdjen Kolonien. Sefonntlid^ roaren

aud^ l)ier bie

©nglänber

bie ©tarieren, fo

ba§ mit

ber enblic^en

93efiegung ber legten SJia^aratten; dürften

baS

inbo=britifc^e 3fieic^

eine

ungeheure 3tuSbe§nung

geroonnen Ijatte (1817). (gs reid^te

uom

2

(30)

18

^tmalaria unb 3nbu§

bt§ über bie Snfel

ße^Ion unb

gä^lte Beinal^e

200

gJltEionen SSerao^ner. 2l5er

1857

braci^ in 9Jltrut

unb

3)el^i

abermals

ein 3lufftanb au§, ber in !ur§er Seit fo bebenflicl tnurbe, iia'^ 9^eno

©a^ib,

ein europäifc]^ gebilbeter

SWann,

aber eifriger Sral^mine, ber bie

®nglänber

auszurotten gefd^raoren, benfelbcn in

!urger 3eit gefa^rlid^ gu

werben

anfing,

umfomel^r

al§ bie inbifd^en

©olbaten

(©apal^aig) überatt gu feiner

^a^ne

übergingen. 2lbermal§

überboten ficf) beibe SSöIt'er

an

t)errud)ten ©räueltl^aten, roie ficfetbft bie äKeften

kämpfe

be§ 33arbarenti^um§ in

©uropa mc|t

aufgu=

roeifen

»ermögen.

3flac^ einer bi§ gur roal^nfinnigften SButl) geftei=

gerten 5Renfd§enfc§Iä^terei raurben bie für il^re Unab^ängigfeit

fämpfenben Snber

tro^ i^rer mannl^aften 2tufopferung

unb

tobeg=

ntutliigen Segeifterung befiegt. 2Bie ein ^Räuber gel)e|t, roie ein SSerbredier gerid^tet, ftarb ©al^ib'ä fiitiner ®efäl)rte, ber gläubige

Zanüa=%opi, am ©algen. ^ena

©al/ib

unb

gwei l^elbenmütl^ige f^rauen,

Söegum

o. Slubl^

unb

Stani d. S)f(|anfi, retteten fic^ nad^

9tepal.

^a^

einer

1858

erlaffenen ^;)3ro!lamation ber

Königin

t)on

®ng=

lanb rourbe eine

ooHtommene

Stmneftie,

(Sleii^bereci^tigung aller 9teligionen unb

®leidf)l^eit

oor bem

6ioilgefe|, gugefid^ert

unb

ein ©teUtjertreter ber

Königin

al§ 33ice=^önig über Snbifd§=

33ritanien ernannt,

um

burd^ milbe

unb

geredete

^anb^abung

ber

öffentlid^en

S^ermaltung bem

5Bolfe (genüge gu leiffen.

©omit

^d)tint

fd^lie^lid^

ba§

moralifd^e SSeraufetfein i^rer lio^en Slufgabe

oon

ber englifd^en 3ftegierung erfaßt raorben §u fein,

um

i^re

©teßung bem

inbifd^en 33olfe gegenüber ntd^t

me^r

anberS, al§ inoorroiegenb ciüi=

Iifatorifd)er 9lidf)tung geltenb gu mad^en.

Snbe^

fie^t

man au§

biefen flüchtig angefül^rten Sl^atfac^en,

ba§

bie

©uropäer

weit

baoon

entfernt loaren, biefen naä) moralifd^er

©rliebung bürftenben

SSößem ein

fittlid^eS

3Sorbilb §u roerben.

3n

alten Seiten l^atte bie *))riefterfd^aft

ba§

gange 2lnfel^en ber 5Religton

nur

henul^t,

um

burd) (grrid^tung faft unüberfteiglid^er

©Garanten

bie freie ©ntmidEelung

be§

SSolfeS gu l^inbern. $Durc^

unaufljörlid^e Kriege einerfeitS, burd^ eigene ©d^roäd^e

unb

S^rägi^eit onbererfeits

immer

roieber in

ben

3uftcittb ber 33arbarei §urüdPge=

fallen, l^atte e§ roeber bie

©egnungen

be§ g^riebens, nod^ bie

auf

feinem

®runbe

allein möglid^e fittlid^e ©ntroidfelung

an

fid§ ooll=

(31)

gleiten Jönnen. 35ennod^ finb ungtüetfell^aft

äße

jene

im

©l^araüer, in ®eift xtnb

©entüt^ Uegenben

l^ol^en

^äl^igfeiten

»orl^anben,

unt

i)C§ inbifc^e SSoI! in bie Sfleil^e ftttlicf) felbftänbtger SSöIfer gu er=

iieBen,

unb

roenn (Suropa

ben Snbem

in biefev SBesiel^ung bie

§onb

Jbietet, fo gal^It e§

nur

einen SriBut ber S)anfBar!eit

ab

für ba%, raa§

bur^ Sa^rtaufenbe

einft x>on

Snbien empfangen

l^at.

©ine

freie, religiöfe ©ntroitfelung rourbe aber burc^ bie poIitif(^en 3Ser{)äItniffe ftet§ gurüdfgebrängt, ba!)er roir leinen 3Jla^ftab angulegen t)ermi)gen, fobalb fi^ ^ier

um biegrage

l^anbelt, inroieroeit bie 3fleIigiott ein

§ebel

jittlid^er

Suftönbe

geroorben fei.

2*

(32)
(33)

llDelt|"ti)öpfuug.

SSon 2tfien l^er foHen alten

(Sagen

gufolge©ulturoölfer über bic

Sanbenge

nad§ 2lfrifa eingeroanbert fein

unb ba§

Sflilbelta beüölfert

^aben. ®en)i| ift,

ba^

3legt)pten fif^on

Sa^rtaufenbe vox

unferer 3ßitred^nung eine georbnete ©taat§t)erfaffung befa§, ha'^ e§

hk

t)er=

fd)iebenften SSiffenSgroeige ft)ftemattfd^ betrieb

unh

unfere europäifd)e

ßultur 3um großen

2i§eil feine 3etteint^et(ung, feine aftronomifc^en, med^anifc^en

unb

anbere Söiffenf^aften äggptif^er

§er!unft oerbonü.

'?flaä) ?[)ianet^o§' ßfironif faitb eine

©inroanberung

ber

^pnigier

in 2legt)pten

unb

bie

©rünbung von

3Jiemp^i§

2300

v. S^r. ftatt.

5Die uralte'n, fagenl)aften ^errfd^erbtinaftien, bie i^r S)afein

on

bie 3öeltentftel)ung fnüpften,

waren

x>on

®btUxn, benen

fie ent=

ftammten,

eingefe^t.

©ufebiug

bertd^tet,

ba^

bie 2legt)pter bie 2BeIt

aU

ein in taufenbfac^en ©ingel^eiten entfaltetes 3111

ber®ott^ett

betrachteten,

unb

graar befte^e bie

SBeltorbnung

baburd;,

ba^

ftufen=

raeife bie größere

Äraft unb

3^äf)ig!eit bie geringerebeftimme.

3ebe§

©eftirn fei eine©ott^eit, beren(Sinflu^ bie irbifd^enSBefen

me^r ober

tninber

unterworfen wären, ^aä)

äggptifc^en SeJiren über bie geiftige Urlraft (SiBettfeele) fd^ieb fid§ al§ Urlid^t (^$^ta^)

üon

ber llrfinfterni^ (3ltl^^r),

oerbanb

ftd^

mit

ber

Hrmaterie

(3^eitl;), biea[g feud^te§

©lement

ober

©unft

q,ehaä)t wirb, unb' bilbete

nun

in

i^rem

<Sd^o^

ha^

SBelltall,

ha^

fie umfd^lie^t

unb

in

aU^n

geoffenbarten

g^ormen

burd^bringt.

(34)

22

©er

Urftoff (0leit^) fd^ieb ft(j^

bann

aHmälilii^ in

^en

Itd^tent

2f)eil, ber al§ 2)unft!ret§

ba§

§tmmel§getr)öI6e bilbet, roä^renb ber fd^roerere burd^ beftänbtgen 9fiteberfc§Iag bie

@rbe

entfielen Ite§,

Stuf biefer wax e§

toüft

unb

leer,

benn ob

aud^

ba&

Hrfeuer

leud^tete, roar bodE) bie

©onne, hk

alle§ ©rbenleben ]^ert)or=

bringt, nod§ nic§t

am

g^irmament. ßrft al§ bie eroige Urtraft beii

©onnengott füa unb So^,

bie SJlonbgöttin, erfd^uf, roeld^e beibe

ba§

(grbenleben regieren, entftanb

Sag unb ^aä)t nnh

alle§ S)afein

auf

©rben.

2)a aber roar

Dfiris,

ber

®ott

be§ geugenben ®onnenftraf)l§, ber f)öä)fte t)on Sitten.

5ol^ roar

3fi§,

bie

empfangenbe,

mütterl'id^e ©rbenfraft.

©iefe

trbif^e,

empfangenbe

9Jlaterie iftauf (Srbenallfid^tbaroffenbartburd^

ben

SlHeg befrud^tenben '?flil.

©arum

rourbe berfelbe alg eine bie (Sottljeit repräfentirenbe, l^eilige

©d^öpfung

angefel^cn

unh

üerel^rt.

2ll§

aUe ^ilbung

be§ @d^öpfung§roerfeg

ooHenbet

roar, be=

gannen

jene eroigen Gräfte, öurd^ beren 3Jiitroir!ung2(tte§ entftanben -roar,

ba§

^Begonnene §u gerftören.

$Da§ Urfeuer unb bie Szxt

roaren ©eifter, roeld§e tjernid^tenb

htm

®efd§affenen

unb

roiberftrebenb

bem ©d^Öpfer

entgegentraten.

5Darum

Iie| er bie

©ünbflut| über

bie

©d^öpfung fommen unb

üerroies

hk

tro^igen ©eifter auf bie (grbe. S)ort gelten fie nun, in Jörperlid^e

g^ormen

gebannt, burd^

aEe

3fteid§e ber 3^atur, hi^ fie, geläutert al§ reine ©eifter, roieber 3urüdf=

feieren bürfen in

hk

l^immlif d^en S^egionen.

S)a§

ift

bie3i3an=

berung ber ©eelen,

bie bei

bem

fried)enben

©eroürm

beginnt

unb

aufroärts bi§ gu

h^n

3Jienfd^enroefen ge^t.

Sie

reinen

©eelen

erl^eben

ftd^ in bie ^ü^erftra^e

am §immel

(5!Jlild^ftra^e), biejenigen, roeld^e in ber Unterroelt oor

bem

Sobtenrid^ter bie »Prüfung nid^t befte^en,

muffen

nod) einmal

ben

^rei§ ber

©eelen

burt^roanbern.

2ll§ bie ©ünbflutl)

Ug^ann,

fd[)ieben bie

©ötter

für

immer

oon^

ber

@rbe unb

berool^nen bie ©eftirne, beren jebeg fein irbifd^eS

©gmbol

l)at.

3. S.

ift ber

®ott

ber

©onne,

roeil er bie allge=

raaltigfte, mäc^tigfte

^raft ausübt

auf ©rben, burd^

ba§

ftärffte

S^ier

rertreten, burd^ 'i)^n

©tier.

3fi§, bie näl^renbe mütterlid^e 5Ratur=

fraft, burd^ bie üu'i) u. f. ro.

2Bie

nun

aber bie

gefammte

©d^öpfungSroelt3flid^t§ aribere§, al&

eine 9Jlanifeftation ber Urgott^eit ift, fteUt befonber§ ber S^iil bie=

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