Infektionskrankheiten 2014
Sachsen-Anhalt
Infektionskrankheitenbericht
Sachsen-Anhalt 2014
Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de
Fachbereich Hygiene
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Redaktion: Dr. Carina Helmeke
Gudrun Frank
Xenia Schmengler
Lutz Gräfe
Stand: Oktober 2015 LAV 11/2015-244
Impressum
Abbildungsverzeichnis . . . 3
Tabellenverzeichnis . . . 5
Kartografische Darstellung des Landes Sachsen-Anhalt . . . 6
1 Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt . . . 7
1.1 Gastrointestinale Erkrankungen. . . 7
1.1.1 Campylobacter-Enteritis . . . 8
1.1.2 EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli) . . . 10
1.1.3 Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) . . . 12
1.1.4 E.-coli-Enteritis, sonstige darmpathogene Stämme . . . 14
1.1.5 Kryptosporidiose . . . 16
1.1.6 Norovirus-Gastroenteritis . . . 18
1.1.7 Rotavirus-Gastroenteritis . . . 21
1.1.8 Salmonellosen . . . 24
1.1.9 Shigellosen . . . 27
1.1.10 Yersiniose . . . 29
1.1.11 Giardiasis. . . 31
1.2 Virushepatitis . . . 33
1.2.1 Hepatitis A . . . 33
1.2.2 Hepatitis B . . . 35
1.2.3 Hepatitis C . . . 37
1.2.4 Hepatitis E . . . 39
1.3 Meningitis . . . 41
1.3.1 Meningokokken-Meningitis und -Sepsis . . . 41
1.3.2 Invasive Pneumokokken-Infektionen . . . 43
1.3.3 Invasive Infektionen mit Haemophilus influenzae . . . 45
1.3.4 Virusmeningitis .. . . 46
1.4 Impfpräventable Krankheiten . . . 48
1.4.1 Masern. . . 48
1.4.2 Röteln . . . 50
1.4.3 Mumps . . . 51
1.4.4 Varizellen . . . 52
1.4.5 Pertussis . . . 54
1.5 Tuberkulose . . . 57
1.6 Influenza . . . 60
1.7 Weitere Erkrankungen . . . 64
1.7.1 Lyme-Borreliose . . . 64
1.7.2 Scharlach . . . 66
1.7.3 Legionellose . . . 68
Inhaltsverzeichnis
2
1.7.5 Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) . . . 72
1.7.6 Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) . . . 73
1.7.7 Brucellose . . . 75
1.7.8 Dengue-Fieber . . . 76
1.7.9 Chikungunya-Fieber . . . 77
1.7.10 Hantavirus-Erkrankung . . . 78
1.7.11 Leptospirose . . . 79
1.7.12 Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) . . . 80
1.7.13 Paratyphus . . . 81
1.7.14 Tularämie (Hasenpest) . . . 82
1.7.15 Q-Fieber . . . 83
1.7.16 Ornithose . . . 84
1.7.17 Typhus . . . 85
1.7.18 Botulismus . . . 86
1.7.19 Vibrionen-Erkrankungen . . . 87
1.8 Nosokomiale Infektionskrankheiten . . . 88
1.8.1 MRSA-Infektionen . . . 88
1.8.2 Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) . . . 90
1.9 Nichtnamentlich gemeldete Infektionserkrankungen . . . 93
1.9.1 HIV-Infektionen . . . 93
1.9.2 Syphilis (Lues) . . . 95
1.9.3 Konnatale Röteln . . . 97
1.9.4 Konnatale Toxoplasmose . . . 98
1.9.5 Echinokokkose . . . 99
1.9.6 Malaria . . . 100
2 Übersicht über die gemeldeten Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt 2013 und 2014 . . . 101
3 Ausgewählte Erkrankungshäufungen in Sachsen-Anhalt 2014 . . . 102
4 Erkrankungshäufungen weiterer Erreger in Sachsen-Anhalt 2014 . . . 103
5 Ausgewählte Erkrankungshäufungen in Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt 2014 . . . 104
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Inzidenz der Campylobacter-Enteritis seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 8
Abb. 2 Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritis, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 8
Abb. 3 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 9
Abb. 4 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 9
Abb. 5 Regionale Verteilung der übermittelten Campylobacter-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 9
Abb. 6 Inzidenz der EHEC-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 10
Abb. 7 Saisonale Verteilung der EHEC-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 11
Abb. 8 EHEC-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 11
Abb. 9 Übermittelte EHEC-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 11
Abb. 10 Inzidenz der HUS-Erkrankungen seit 2004, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 12
Abb. 11 Inzidenz der E.-coli-Enteritiden seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 14
Abb. 12 Saisonale Verteilung der E.-coli-Enteritiden, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 14
Abb. 13 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 15
Abb. 14 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (0 – 9 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 15
Abb. 15 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (ab 10 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 15
Abb. 16 Regionale Verteilung der übermittelten E.-coli-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . 15
Abb. 17 Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 16
Abb. 18 Saisonale Verteilung der Kryptosporidiose, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 16
Abb. 19 Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 17
Abb. 20 Inzidenz der Norovirus-Gastroenteritiden seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 18
Abb. 21 Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroenteritiden, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 18
Abb. 22 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 19
Abb. 23 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 19
Abb. 24 Regionale Verteilung der übermittelten Norovirus-Gastroenteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 19
Abb. 25 Inzidenz der Rotaviruserkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 21
Abb. 26 Saisonale Verteilung der Rotaviruserkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 22
Abb. 27 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 22
Abb. 28 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (0 – 4 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 22
Abb. 29 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (5 – 70 + Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 22
Abb. 30 Regionale Verteilung der übermittelten Rotaviruserkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 22
Abb. 31 Inzidenz der Salmonellosen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 24
Abb. 32 Saisonale Verteilung der Salmonellosen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 25
Abb. 33 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 25
Abb. 34 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 25
Abb. 35 Regionale Verteilung der übermittelten Salmonellosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 25
Abb. 36 Inzidenz der Shigellosen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 27
Abb. 37 Saisonale Verteilung der Shigellosen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 27
Abb. 38 Shigella-spp.-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 28
Abb. 39 Inzidenz der Yersiniosen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 29
Abb. 40 Saisonale Verteilung der Yersiniosen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 29
Abb. 41 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 30
Abb. 42 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen (0 – 14 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 30
Abb. 43 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen (15 – 70 + Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 30
4
Abb. 47 Giardiasis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 32
Abb. 48 Giardiasis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 32
Abb. 49 Regionale Verteilung der Giardiasis, Erkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 32
Abb. 50 Inzidenz der Hepatitis-A-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 33
Abb. 51 Saisonale Verteilung der Hepatitis-A-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 33
Abb. 52 Hepatitis-A-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 34
Abb. 53 Inzidenz der Hepatitis-B-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 35
Abb. 54 Saisonale Verteilung der Hepatitis-B-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 36
Abb. 55 Inzidenz der erstmalig registrierten Hepatitis-C-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 37
Abb. 56 Saisonale Verteilung der Hepatitis-C-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 38
Abb. 57 Erstmalig registrierte Hepatitis-C-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 38
Abb. 58 Erstmalig registrierte Hepatitis-C-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 38
Abb. 59 Regionale Verteilung der erstmalig registrierten Hepatitis-C-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 38
Abb. 60 Inzidenz der Hepatitis-E-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 39
Abb. 61 Saisonale Verteilung der Hepatitis-E-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 40
Abb. 62 Inzidenz der Meningokokken-Meningitis und -Sepsis seit 2005 Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 41
Abb. 63 Meningokokken-Meningitis altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 42
Abb. 64 Inzidenz der invasiven Pneumokokken-Infektionen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 43
Abb. 65 Saisonale Verteilung der invasiven Pneumokokken-Infektionen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 43
Abb. 66 Invasive Pneumokokken-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 44
Abb. 67 Inzidenz der invasiven Infektionen durch Haemophilus influenzae seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 45
Abb. 68 Inzidenz der Virusmeningitis seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 46
Abb. 69 Saisonale Verteilung der Virusmeningitis, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 46
Abb. 70 Virusmeningitis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 47
Abb. 71 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenzen der Masern-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 48
Abb. 72 Saisonale Verteilung der Masern-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 48
Abb. 73 Masern-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 49
Abb. 74 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenz der postnatalen Rötelninfektionen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 50
Abb. 75 Anzahl und Inzidenz der Mumpserkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 51
Abb. 76 Inzidenz der Varizellenerkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 52
Abb. 77 Saisonale Verteilung der Varizellenerkrankungen, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 52
Abb. 78 Varizellenerkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 53
Abb. 79 Regionale Verteilung der übermittelten Varizellenerkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 53
Abb. 80 Anzahl und Inzidenz der Pertussiserkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 54
Abb. 81 Pertussiserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014. . . 55
Abb. 82 Pertussiserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 55
Abb. 83 Regionale Verteilung der übermittelten Pertussiserkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 55
Abb. 84 Pertussis, Altersverteilung und Impfstatus, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 56
Abb. 85 Inzidenz der Tuberkulose seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 57
Abb. 86 Tuberkulose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 58
Abb. 87 Tuberkulose, Verteilung der Altersgruppen bei deutschen und ausländischen Patienten, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 58
Abb. 88 Regionale Verteilung der übermittelten Tuberkulosefälle pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . . 59
Abb. 89 Anzahl der gemäß IfSG übermittelten labordiagnostisch bestätigten Influenza-Fälle pro Meldewoche mit Unterteilung nach Influenza A und B, Sachsen-Anhalt, 2014/15. . . . 61
Abb. 90 Gemäß IfSG übermittelte labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) nach Meldewochen in Sachsen-Anhalt im Vergleich von 2002/03 bis 2014/15. Die Meldewoche (MW) mit der höchsten Inzidenz ist für die jeweilige Saison angegeben. . . . 61
Abb. 91 Gemäß IfSG übermittelte labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) nach Altersgruppen, Sachsen-Anhalt, 2014/15 . . . 62
Abb. 92 Gemäß IfSG übermittelte labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle pro 100.000 Einwohner nach Stadt-/Landkreisen, Sachsen-Anhalt, 2014/2015 . . . 62
Tabellenverzeichnis
Abb. 93 Inzidenz der Borreliose seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 64
Abb. 94 Saisonale Verteilung der Borreliose, Sachsen-Anhalt, Vergleich der Jahre 2010, 2011, 2012, 2013 und 2014 . . . 64
Abb. 95 Borreliose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 65
Abb. 96 Borreliose, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 65
Abb. 97 Regionale Verteilung der übermittelten Borrelioseerkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 65
Abb. 98 Inzidenz der Scharlacherkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt . . . 66
Abb. 99 Saisonale Verteilung der Scharlacherkrankungen, Sachsen-Anhalt, 2014 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 66
Abb. 100 Scharlacherkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 67
Abb. 101 Regionale Verteilung der übermittelten Scharlacherkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 67
Abb. 102 Inzidenz der Legionellose seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 68
Abb. 103 Inzidenz der Listeriose seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 70
Abb. 104 Inzidenz der Creutzfeld-Jakob-Krankheit seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 72
Abb. 105 Inzidenz der Keratokonjunktivitis epidemica (alle gemeldeten Fälle) seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 73
Abb. 106 Keratokonjunktivitis epidemica (alle gemeldeten Fälle), altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 73
Abb. 107 Inzidenz der Erkrankungen an Dengue-Fieber seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 76
Abb. 108 Inzidenz der Hantavirus-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 78
Abb. 109 MRSA-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 89
Abb. 110 MRSA-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 89
Abb. 111 Regionale Verteilung der übermittelten MRSA-Infektionen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 89
Abb. 112 Inzidenz der schweren Verläufe einer CDI, Sachsen-Anhalt, 2007 – 2014 . . . 91
Abb. 113 CDAD, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 91
Abb. 114 Inzidenz der HIV-Neu-Diagnosen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 93
Abb. 115 HIV-Neu-Diagnosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 93
Abb. 116 Inzidenz der Syphilis-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 95
Abb. 117 Syphilis-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 96
Abb. 118 Inzidenz der Malariaerkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 100
Tab. 1 Anzahl gastrointestinaler Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich, 2013 und 2014 . . . 7
Tab. 2 EHEC-Erkrankungen, Serogruppen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 11
Tab. 3 Regionale Verteilung der Kryptosporidiose nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 17
Tab. 4 Norovirus-Gastroenteritiden, Verteilung der Erkrankungshäufungen nach Art der Einrichtung, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 19
Tab. 5 Rotavirus-Erkrankungen, Verteilung der Erkrankungshäufungen nach Art der Einrichtung, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 23
Tab. 6 Salmonellosen nach Serovar, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 26
Tab. 7 Salmonellosen, Verteilung der Erkrankungshäufungen nach Art der Einrichtung und wahrscheinlicher Infektionsquelle, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 26
Tab. 8 Regionale Verteilung der übermittelten Hepatitis-B-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 36
Tab. 9 Regionale Verteilung der übermittelten Hepatitis-E-Infektionen, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 40
Tab. 10 Regionale Verteilung der übermittelten invasiven Pneumokokken-Infektionen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 44
Tab. 11 Haemophilus influenzae, Verteilung der Fälle nach Landkreis/ kreisfreier Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 45
Tab. 12 Regionale Verteilung der übermittelter Virusmeningitidenpro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 47
Tab. 13 Varizellen, Verteilung der Erkrankungshäufungen nach Art der Einrichtung, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 53
Tab. 14 Anzahl und Inzidenz der Tuberkuloseerkrankungen nach Herkunft, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 58
Tab. 15 Regionale Verteilung der KCE-Fälle (alle gemeldeten Fälle) je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014 . . . 74
6
Kartografische Darstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Legende
LK Altmarkkreis Salzwedel – SAW LK Anhalt-Bitterfeld – ABI
LK Börde – BÖ LK Burgenland – BLK LK Harz – HZ
LK Jerichower Land – JL LK Mansfeld-Südharz – MSH LK Saalekreis – SK
LK Salzland – SLK LK Stendal – SDL LK Wittenberg – WB SK Dessau-Roßlau – DE SK Halle (Saale) – HAL SK Magdeburg – MD
SAW SDL
BÖ JL
MD
HZ SLK DE WB
MSH
ABI
HAL SK
BLK
1 Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt
Der vorliegende Infektionskrankheitenbericht 2014 gibt Auskunft über die Häufigkeit der meldepflichtigen Infekti- onskrankheiten, ihren zeitlichen und saisonalen Verlauf, de- mografische Merkmale und die regionale Verteilung in den 14 Landkreisen (LK) und kreisfreien Städten (SK) Sachsen- Anhalts. Außerdem wird auf epidemiologische Besonderhei- ten wie z. B. Erregertypisierung und Erkrankungshäufungen eingegangen.
Der Aufbau des Jahresberichts ist gegenüber dem Be- richt des Jahres 2013 nahezu unverändert geblieben. In An- betracht der in der Vergangenheit im deutschen Ostseeraum aufgetretenen Erkrankungen durch Vibrionen (V. vulnificus u. a.) wurden Vibrionen-Erkrankungen zum Kapitel „Weitere Erkrankungen“ hinzugefügt.
Grundlage der hier dargestellten Daten sind im Wesentli- chen die bis Ende Juni 2015 nach § 11 des Infektionsschutz- gesetzes (IfSG) von den Gesundheitsämtern Sachsen- Anhalts übermittelten Fallmeldungen des Jahres 2014. Wie im Vorjahr werden den einzelnen Kapiteln zunächst die abso- luten Fallzahlen und die Inzidenzen (genauer gesagt die In- zidenzraten) des aktuellen Berichtsjahres und des Vorjahres zusammen mit einem kurzen Steckbrief der Erkrankung vor- angestellt. Die Inzidenz berechnet sich aus der Anzahl der gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner einer zugrundelie-
genden Bevölkerung/Bevölkerungsgruppe. D. h., ist die In- zidenz für Sachsen-Anhalt angegeben, ist der Bezugspunkt die Gesamtbevölkerung Sachsen-Anhalts. Werden Aussa- gen zu demografischen Merkmalen, wie Geschlechtsvertei- lung oder Altersverteilung getroffen, kann der Bezugspunkt z. B. auch alle weiblichen Personen in Sachsen-Anhalt oder alle Einjährigen sein. Bei Erkrankungen mit geringer Fallzahl ist zu beachten, dass bei der grafischen Darstellung der In- zidenzen ein oder zwei Fälle mehr oder weniger in einzel- nen Altersgruppen eine erhebliche Verschiebung bedeuten können.
Als Datenquelle wurde die Datenbank-Software Surv- Net@RKI sowie die internetbasierte Datenbank SurvStat@
RKI genutzt.
Wenn keine Altersangaben angegeben wurden, sind die Altersgruppen in diesem Bericht wie folgt zu verstehen:
• Säuglinge: 0 – < 1 Jahr
• Kinder im Krippenalter: 1 – < 3 Jahre
• Kinder im Kindergartenalter: 3 – < 6 Jahre
• Kinder im Schulalter: 6 – < 14 Jahre
• Jugendliche: 14 – < 18 Jahre
• Erwachsene: 18 – < 70 Jahre
• Senioren: ≥ 70 Jahre
1.1 Gastrointestinale Erkrankungen
Im Jahr 2014 waren 16.002 (62 %) der insgesamt gemel- deten 25.648 Erkrankungen gastrointestinale Erkrankungen.
Am häufigsten waren Kinder, insbesondere kleine Kinder, von Gastroenteritiden betroffen. Teilweise lagen auch junge Erwachsene und Senioren über 70 Jahren etwas über der durchschnittlichen Inzidenz in Sachsen-Anhalt. Häufungen wurden vor allem aus Kindertagesstätten und Altenpflege-
heimen gemeldet. Kinder und Senioren mussten auch ver- gleichsweise häufig aufgrund ihrer Erkrankung hospitalisiert werden. Mehr als ⅓ der erkrankten Senioren (ab 70 Jahren) mit Angaben zum Hospitalisierungsstatus wurde stationär behandelt. Bei Kindern bis 4 Jahren waren es knapp 30 %.
Nachfolgende Tabelle gibt eine Gesamtübersicht über alle meldepflichtigen gastrointestinalen Erkrankungen.
Tab. 1 Anzahl gastrointestinaler Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich, 2013 und 2014
Erkrankungen
Sachsen-Anhalt Deutschland
2013 2014 2013 2014
Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz
Norovirus 9.610 407,86 9.608 407,77 89.323 109,14 75.069 92,94
Rotavirus 2.257 95,79 2.066 87,68 48.305 59,02 32.411 40,13
Campylobacter 1.759 74,65 1.944 82,51 63.644 77,76 70.985 87,89
E.-coli-Enteritis 833 35,35 1.023 43,42 7839 9,58 8.416 10,42
Salmonellose 1.169 49,61 902 32,28 18.986 23,2 16.227 20,09
Yersiniose 169 7,17 186 7,89 2.590 3,16 2.485 3,08
Giardiasis 93 3,95 98 4,16 4.143 5,06 4.021 4,98
EHEC/STEC 80 3,40 92 3,90 1.622 1,98 1.651 2,04
Kryptosporidiose 292 12,39 65 2,76 1.565 1,91 1.726 2,14
8
1.1.1 Campylobacter-Enteritis
Meldungen: 2014: 1.944 Erkrankungen 2013: 1.759 Erkrankungen
Inzidenzen: 2014: 82,51 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2013: 74,65 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief
Erreger: Bakterien: C. jejuni, C. coli, C. lari u. a.
weltweit verbreitet
Reservoir: Darmtrakt warmblütiger Wild-, Nutz- und Heimtiere (Vögel und Säugetiere), Zoonose
Übertragungsweg: Fäkal-oral; nahrungsmittelbedingte Infektion durch unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch und -produkte (nicht Eier), unpasteurisierte Milch, kontaminiertes, nicht gechlortes Trinkwasser, rohes Hackfleisch; Heimtiere (besonders durchfallkranke Welpen und Katzen);
Mensch zu Mensch
Badewasser
Inkubationszeit: 2 – 5 Tage, in Einzelfällen 1 – 10 Tage
Ausscheidungsdauer: 2 – 4 Wochen, Langzeitausscheidung bei Immungeschwächten möglich
Symptome: wässriger (gelegentlich blutiger) Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Fieber i. d. R. bis zu 1 Woche
Diagnostik: Stuhlprobe zur Erregeranzucht und Antigennachweis
Therapie: Selbstlimitierend, symptomatische Therapie mit Volumen- und Elektrolytsubstitution, antibiotische Therapie bei Patienten mit hohem Fieber und schweren klinischen Verläufen
Prävention: Verbesserung und strikte Einhaltung der Schlachthygiene, vor allem bei Geflügel (C. jejuni) und
Schweinen (C. coli);
Durchgaren von Fleisch, Abkochen von Rohmilch, konsequente Küchenhygiene bei der Speisen- zubereitung;
Händewaschen mit Seife
Besonderheiten: Erkrankungen vor allem im Sommer und bei Kindern unter 6 Jahren sowie bei jungen Erwachse- nen
Zeitlicher Verlauf
Im Jahr 2014 wurden 1.944 Campylobacter-Infektionen übermittelt. Die sich hieraus ergebende Inzidenz von 82,51 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner lag über dem Median der Inzidenz der letzten 5 Jahre (2009 – 2013: 71,7 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner).
Im Jahr 2014 erreichten die Inzidenzen in Sachsen-Anhalt (82,51 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) und deutsch- landweit (87,89 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) den höchsten Wert seit 2001. Im Vergleich zum Jahr 2013 nahm
die Inzidenz 2014 in Sachsen-Anhalt um 11 % zu. Campylo- bacter-Infektionen waren somit erneut die häufigste gemel- dete bakterielle Durchfallerkrankung in Sachsen-Anhalt.
Saisonale Verteilung
Campylobacter-Infektionen werden ganzjährig übermit- telt mit einem Anstieg der Meldungen in den Sommermona- ten. Wie in den Vorjahren wurden 2014 die höchsten Fall- zahlen in den Monaten Juni bis September verzeichnet.
Abb. 1 Inzidenz der Campylobacter-Enteritis seit 2005,
Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 2 Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritis, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren
0 50 100 150 200 250 300 350
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Anzahl der Erkrankungen
Monate
Min/Max 2009-2013 Median 2014
0 20 40 60 80 100
Inzidenz
Jahr
Sachsen-Anhalt Deutschland
Demografische Merkmale
Die höchste altersspezifische Inzidenz der Campylobac- ter-Infektionen findet sich wie in den Vorjahren bei 1-jährigen Kindern (259,80 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Ins- gesamt waren Vorschulkinder am häufigsten betroffen, ge- folgt von den 15- bis 29-Jährigen.
Abb. 3 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014
Abb. 4 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014
Regionale Verteilung
Regional gab es bei den gemeldeten Campylobacter-In- fektionen deutliche Unterschiede. Ähnlich wie im Jahr zu- vor wurden die meisten Erkrankungen aus dem SK Dessau- Roßlau (117,36 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), die wenigsten aus dem LK Harz (40,48 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) gemeldet. Im Jerichower Land nahm die Inzidenz von 2013 zu 2014 am stärksten zu (auf 152 %). Die stärkste Abnahme der Inzidenz war im Altmarkkreis Salzwe- del zu verzeichnen (auf 74 %).
Abb. 5 Regionale Verteilung der übermittelten Campylobacter- Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014
Epidemiologische Besonderheiten (Erreger, Infektions- land, Erkrankungshäufungen)
Zu 1.000 (51 %) der Campylobacter-Enteritiden lagen nä- here Angaben zur Erregerspezies vor. Davon entfielen 71 % auf Campylobacter (C.) jejuni (einschließlich C. jejuni subsp.
jejuni), 18 % auf C. coli, 11 % auf C. coli/jejuni (nicht differen- ziert) und bei 0,1 % wurde C. upsaliensis als verursachender Erreger nachgewiesen.
In 99 % der Fälle wurde die Infektion in Deutschland er- worben (1.916 Fälle). Bei 28 Patienten kam auch ein anderer Infektionsort in Frage: 4 x Bulgarien, 4 x Spanien, 3 x Polen, je 2 x Italien, Kroatien und Thailand, je 1 x Dominikanische Republik, Frankreich, Indien, Niederlande, Portugal, Russi- sche Föderation, Südamerika, Tschechische Republik, Tür- kei, Uganda und Vereinigtes Königreich.
2014 wurden 2 Erkrankungshäufungen durch Campylo- bacter-Infektionen mit insgesamt 5 Fällen erfasst. Eine Häu- fung ereignete sich innerhalb einer Familie. 2 Personen er- krankten und der Verzehr von Gehacktesbrötchen einer Fleischerei konnte als mögliche Infektionsquelle eruiert wer- den. Im Rahmen der zweiten Häufung erkrankten 3 Kinder in einer Kindertagesstätte. Umgebungsuntersuchungen durch das Gesundheitsamt ergaben keine Hinweise auf die eigent- liche Infektionsquelle.
Über alle Altersgruppen hinweg erkrankten im Unter- schied zum Vorjahr weniger Jungen bzw. Männer (960 Fälle) an Campylobacter-Infektionen als Mädchen bzw. Frauen (984 Fälle). Die Inzidenz lag jedoch bei männlichen Perso- nen mit im Mittel 127,75 Erkrankungen pro 100.000 Einwoh- ner etwas höher als bei weiblichen mit 123,22 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Bei den 1- bis 3-jährigen Kindern waren Jungen häufiger betroffen. Bei Säuglingen, 4-Jähri- gen und zum Teil bei jungen Erwachsenen war die Inzidenz bei Mädchen bzw. jungen Frauen höher als bei Jungen bzw.
Männern. Dieser Unterschied bei jungen Erwachsenen lässt sich möglicherweise mit dem engeren Kontakt von Frau- en zu erkrankten Kindern im privaten oder auch beruflichen Umfeld erklären. Einjährige Jungen wiesen insgesamt die höchste altersspezifische Inzidenz auf (309,08 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner).
0 50 100 150 200 250 300
Inzidenz
Altersgruppen
Inzidenz (nach Altersgruppen) Inzidenz Sachsen-Anhalt
0 50 100 150 200 250 300 350
Inzidenz
Altersgruppen
männlich weiblich Inzidenz Sachsen-Anhalt
10
1.1.2 EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli)
Meldungen: 2014: 92 Erkrankungen 2013: 80 Erkrankungen
Inzidenzen: 2014: 3,90 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2013: 3,40 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische Escherichia-(E.)-coli-Stämme (EHEC; andere Bezeichnung:
Shigatoxin-produzierende E. coli (STEC), können Shiga-like-Toxine bilden);
weltweit verbreitet
Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich auch andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose
Übertragungsweg: Fäkal-oral;
kontaminierte Nahrungsmittel (Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, Rohmilchprodukte, auch pflanzliche Lebensmittel);
kontaminiertes Bade- und Trinkwasser;
Tier zu Mensch und Mensch zu Mensch Inkubationszeit: 2 – 10 Tage (durchschnittlich 3 – 4 Tage)
Ausscheidungsdauer: Tage bis Wochen, solange die Bakterien im Stuhl nachgewiesen werden Symptome: wässrige Durchfälle, Übelkeit, Erbrechen, Abdominalschmerzen;
hämorrhagische Kolitis mit blutigen Durchfällen (10 – 20 %)
Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS): hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Nierenver- sagen, Anurie (5 – 10 %)
Diagnostik: Erregernachweis aus Stuhl und Nachweis des Shigatoxin-(Gen) Therapie: symptomatisch, keine antibakterielle Therapie
HUS: forcierte Diurese, Hämo- oder Peritonealdialyse
Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Tierkontakt (insbesondere Kinder) und beim Umgang mit Lebensmitteln;
rohe tierische Lebensmittel und andere leicht verderbliche Lebensmittel (z.B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, Feinkostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern;
kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch; Händehygiene Besonderheiten: höchste Risikofaktoren bei Kleinkindern: direkter Kontakt zu Wiederkäuern, Konsum von
Rohmilch, Vorkommen von Durchfall in Familie;
höchste Risikofaktoren bei älteren Kindern und Erwachsenen: Lebensmittel (Lammfleisch,
streichfähige Rohwürste);
HUS betrifft v. a. Kinder
Zeitlicher Verlauf
In den Jahren 2013 und 2014 wurden in Sachsen-Anhalt mehr EHEC-Fälle gemeldet als 2011 im Zusammenhang mit dem großen EHEC-/HUS-Ausbruch. Im Jahr 2014 wurde mit 92 gemeldeten EHEC-Infektionen die höchste Zahl an Neu- erkrankungen seit 2001 registriert. Im Vergleich zum Jahr 2013 stieg die Inzidenz 2014 noch um 15 % auf 3,9 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner an und lag damit deutlich über dem Median der letzten 5 Jahre (1,91 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Deutschlandweit blieb die Erkran- kungslast nahezu konstant (2,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Das hämolytisch-urämisch Syndrom (HUS) ist als schwerwiegende Komplikation nach IfSG § 6 Abs. 1 Nr.
1 gesondert meldepflichtig (Daten werden gesondert darge- stellt).
Abb. 6 Inzidenz der EHEC-Erkrankungen seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich
0 1 2 3 4 5 6 7
Inzidenz
Jahr Sachsen-Anhalt Deutschland
Demografische Merkmale
Die höchsten altersspezifischen Inzidenzen waren bei 1-jährigen Kindern (67,77 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner) sowie bei Säuglingen (29,17 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) und bei 2-jährigen Kindern (23,11 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner) zu finden. Schulkinder waren mit Inzidenzen zwischen 1 und 7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deutlich seltener von einer EHEC-Er- krankung betroffen als Kleinkinder. Bei den Erwachsenen lag die altersgruppenspezifische Inzidenz im Median bei 2 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.
Regionale Verteilung
Aus 14 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten wurden Er- krankungsfälle gemeldet.
Epidemiologische Besonderheiten (Serogruppe, Erkrankungshäufungen)
In 24 Fällen lagen Angaben zur Serogruppe vor. Am häu- figsten wurde O91 angegeben, gefolgt von O103 und O26.
Die Verteilung zeigt sich in nachfolgender Tabelle. Ont (nicht typisierbar) und Orauh (rauhes Lipopolysaccharid) wurde in 6 bzw. 3 Fällen angegeben.
Tab. 2 EHEC-Erkrankungen, Serogruppen, Sachsen-Anhalt, 2014 Abb. 7 Saisonale Verteilung der EHEC-Erkrankungen, Sachsen-
Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren Saisonale Verteilung
EHEC-Erkrankungen treten ganzjährig auf. Wie in den Vorjahren erkrankten die Betroffenen verstärkt im Sommer.
Seit 2013 wurde ein Erkrankungsgipfel im Herbst registriert, welcher in den Vorjahren in dieser Ausprägung nicht stattge- funden hatte. Im Jahr 2014 wurden 3 Erkrankungsgipfel – im Frühling, Sommer und im Spätsommer – beobachtet. Mög- licherweise
2014 wurden 3 Erkrankungshäufungen durch EHEC mit insgesamt 7 Fällen erfasst. Bei 2 Häufungen waren Per- sonen betroffen, die jeweils im selben Haushalt lebten. Es handelte es sich um eine dreiköpfige Familie, bei der in den Stuhlproben eines Familienmitglieds EHEC O145 nachge- wiesen werden konnte, in den 2 anderen Ont. In einer wei- teren Familie mit 5 Personen erkrankten 2 Kinder in deren Stuhlproben O103 nachgewiesen werden konnte. Ein Infek- tionsumfeld wurde für keine dieser Häufungen berichtet.
Abb. 8 EHEC-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen- Anhalt, 2014
Abb. 9 Übermittelte EHEC-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2014
Am höchsten lag die Inzidenz 2014 in den Landkreisen/
kreisfreien Städten Anhalt-Bitterfeld (7,81 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), Dessau-Roßlau (6,84 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) und Magdeburg (6,07 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner). Im LK Harz wurden mit einer Inzidenz von 0,43 die wenigsten Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet.
Serogruppe Anzahl Prozent
kein Nachweis 68 73,91
O91 11 11,96
O103 4 4,35
O26 3 3,26
O55 1 1,09
O145 1 1,09
O128 1 1,09
O125 1 1,09
O119 1 1,09
O111 1 1,09
0 5 10 15 20 25
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Anzahl der Erkrankungen
Monate
Min/Max 2009-2013 Median 2014
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Inzidenz
Altersgruppen
Inzidenz (nach Altersgruppen) Inzidenz Sachsen-Anhalt
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
LK Anhalt-Bitterfeld SK Dessau-Roßlau SK Magdeburg SK Halle LK Saalekreis LK Altmarkkreis Salzwedel LK Salzlandkreis LK Börde LK Jerichower Land LK Wittenberg LK Burgenlandkreis LK Mansfeld-Südharz LK Stendal LK Harz
Erkrankungen je 100 000 Einwohner
12
1.1.3 Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)
Meldungen: 2014: 1 Erkrankung 2013: 0 Erkrankungen
Inzidenzen: 2014: 0,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2013: 0,00 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische Escherichia-(E)-coli-Stämme (EHEC; andere Bezeichnung:
Shigatoxin-produzierende E. coli (STEC), können Shiga-like-Toxine bilden);
weltweit verbreitet
Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich auch andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose
Übertragungsweg: Fäkal-oral;
kontaminierte Nahrungsmittel (Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, Rohmilchprodukte, auch pflanzliche Lebensmittel);
kontaminiertes Bade- und Trinkwasser;
Tier zu Mensch und Mensch zu Mensch Inkubationszeit: 2 – 10 Tage (durchschnittlich 3 – 4 Tage)
Ausscheidungsdauer: Tage bis Wochen, solange die Bakterien im Stuhl nachgewiesen werden
Symptome: Symptome EHEC-assoziierter HUS-Erkrankungen beginnen bis zu 2 Wochen nach Beginn des oft blutigen Durchfalls; manchmal Krampfanfälle
HUS: hämolytische Anämie, Thrombozytopenie, Nierenversagen, Anurie Diagnostik: Erregernachweis aus Stuhl und Nachweis von Shigatoxin-(Gen)
Therapie: forcierte Diurese, Hämo- oder Peritonealdialyse
Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Tierkontakt (insbesondere Kinder) und beim Um-
gang mit Lebensmitteln;
rohe tierische Lebensmittel und andere leicht verderbliche Lebensmittel (z. B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, Feinkostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern;
kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch;
Händehygiene
Besonderheiten: höchste Risikofaktoren bei Kleinkindern: direkter Kontakt zu Wiederkäuern, Konsum von Rohmilch, Vorkommen von Durchfall in Familie;
höchste Risikofaktoren bei älteren Kindern und Erwachsenen: Lebensmittel (Lammfleisch, streich-
fähige Rohwürste);
HUS betrifft v. a. Kinder Zeitlicher Verlauf
Das hämolytisch-urämisch Syndrom (HUS) ist als schwerwiegende Komplikation nach IfSG § 6 Abs. 1 Nr. 1 gesondert meldepflichtig. In seltenen Fällen kommen hierbei auch andere Erreger als Träger des Shigatoxin-Gens in Be- tracht (z. B. Shigellen).
In Sachsen-Anhalt erkrankte 2014 eine Person an einem HUS (0,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Deutsch- landweit wurden 0,11 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet.
Mit Ausnahme des Jahres 2011, in dem der große le- bensmittelbedingte EHEC-Ausbruch stattfand, waren die In- zidenzen in Sachsen-Anhalt seit 2003 auf einem niedrigen Niveau. Seit 2006 sind sie gleich oder geringer als in Ge- samtdeutschland.
Abb. 10 Inzidenz der HUS-Erkrankungen seit 2004, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich
0,0 0,5 1,0 1,5
Inzidenz
Jahr
Sachsen-Anhalt Deutschland
Epidemiologische Besonderheiten
Im Jahr 2014 wurde in Sachsen-Anhalt ein Fall gemeldet.
Es handelte sich um einen kleinen Jungen aus dem Burgen- landkreis, welcher am 18.06.2014 mit blutigem Durchfall und Erbrechen erkrankte. Im Krankenhaus wurden eine hämoly- tische Anämie und eine Nierenfunktionsstörung festgestellt, sein Zustand konnte stabilisiert werden. Mittels PCR wurde Shigatoxin-Gen 1 und 2 nachgewiesen. Im Rahmen der Um- gebungsuntersuchungen in der Kindereinrichtung, welche der Junge besuchte, wurden 2 erkrankte Kinder und 7 Aus- scheider identifiziert. Bei allen gelang der Nachweis von E.
coli in den Stuhlproben, 5 x wurde O26 typisiert.
14
1.1.4 E.-coli-Enteritis, sonstige darmpathogene Stämme
Meldungen: 2014: 1.023 Erkrankungen 2013: 833 Erkrankungen
Inzidenzen: 2014: 43,42 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2013: 35,35 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief
Erreger: Bakterien:
enterotoxische Escherichia (E.) coli (ETEC), enteropathogene E. coli (EPEC), enteroinvasive E. coli (EIEC), enteroaggregative E. coli (EAggEC) und diffus-adhärente E. coli (DAEC);
weltweit verbreitet
Reservoir: Darmtrakt von Mensch und Tier (Warmblüter) Übertragungsweg: Fäkal-oral;
verunreinigte rohe Lebensmittel (auch Säuglingsnahrung);
verunreinigtes Wasser;
Tier zu Mensch (z. B. Streichelzoo) und Mensch zu Mensch Inkubationszeit: 9 – 72 Stunden, bis 10 Tage
Symptome: breiige bis wässrige Durchfälle, z. T. mit Blutbeimengungen, Erbrechen, eventuell Fieber Diagnostik: Erregeranzucht aus Stuhlprobe und Zuordnung zu einem E.-coli-Pathovar;
Nukleinsäure-Nachweis von Virulenzfaktoren in Mischkultur, Stuhlanreicherungskultur oder im E.- coli-Isolat und Zuordnung zu einem E.-coli-Pathovar
Therapie: Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten;
Antibiotika nach Empfindlichkeitsprüfung
Prävention: hygienische Zubereitung von Lebensmitteln, Einhalten der Kühlkette;
Händehygiene
Besonderheiten: E. coli ist Teil der normalen Darmflora, nur pathogene Typen (s. o.) verursachen Erkrankungen;
EPEC betreffen typischerweise Säuglinge und Kleinkinder
Zeitlicher Verlauf
In Sachsen-Anhalt wurde 2014 mit 1.023 gemeldeten Escherichia-(E.)-coli-Enteritiden die höchste Zahl an Neuer- krankungen seit 2001 registriert. Im Vergleich zum Jahr 2013 stieg die Inzidenz 2014 um 22 % auf 43,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner an und lag damit über dem Median der letzten 5 Jahre (24,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).
Deutschlandweit blieb die Inzidenz seit 2011 annähernd un- verändert (10,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Die aktuelle Entwicklung erhöht die Inzidenzunterschiede zwi- schen Sachsen-Anhalt und Gesamtdeutschland, 2014 war die Inzidenz in Sachsen-Anhalt mehr als 4 x höher als im deutschen Durchschnitt.
Abb. 11 Inzidenz der E.-coli-Enteritiden seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich
Saisonale Verteilung
E.-coli-Enteritiden treten ganzjährig auf. Dabei zeigen die Erkrankungszahlen der zurückliegenden Jahre, dass in den Sommer- und Herbstmonaten verstärkt mit einer Infektion zu rechnen ist. 2014 wurde das Erkrankungsmaximum im No- vember erreicht, die wenigsten Fälle wurden im April über- mittelt.
Abb. 12 Saisonale Verteilung der E.-coli-Enteritiden, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren
0 10 20 30 40 50
Inzidenz
Jahr
Sachsen-Anhalt Deutschland
0 20 40 60 80 100 120 140 160
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Anzahl der Erkrankungen
Monate
Min/Max 2009-2013 Median 2014
Demografische Merkmale
Betrachtet man die Inzidenz nach Altersgruppen, so fällt auf, dass E. coli als Auslöser infektiöser Gastroenteritiden vor allem im Kleinkindalter große Relevanz besitzt. Am häu- figsten waren 2014 Kinder im Alter von einem Jahr mit einer altersspezifischen Inzidenz von 2.016,27 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner betroffen, gefolgt von den Säuglingen (711,87 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) sowie den 2-jährigen Kindern (705,00 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner). Schulkinder waren mit Inzidenzen zwischen 26 und 52 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deutlich seltener von einer E.-coli-Enteritis betroffen als Kleinkinder. Bei den Erwachsenen sank die Inzidenz auf weniger als 20 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner.
Abb. 13 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014
Abb. 14 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (0 – 9 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014
Abb. 15 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (ab 10 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2014 Regionale Verteilung
Zwischen den einzelnen Landkreisen fanden sich deut- liche Inzidenzunterschiede. Am höchsten lag die Inzidenz 2014 in den Landkreisen/kreisfreien Städten Halle (Saale) (102,01 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), Anhalt- Bitterfeld (35,35 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) und Wittenberg (79,89 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).
Im LK Harz wurden mit einer Inzidenz von 5,11 die wenigsten Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet. Im LK Börde nahm die Inzidenz von 2013 zu 2014 am stärksten zu (auf 207 %). Die stärkste Abnahme der Inzidenz war im LK Harz zu verzeichnen (auf 60 %). Beide LK gehören zu den Regi- onen mit den geringsten Inzidenzen 2013 und 2014 im Ver- gleich zum Durchschnitt in Sachsen-Anhalt.
Abb. 16 Regionale Verteilung der übermittelten E.-coli-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014
Epidemiologische Besonderheiten (Pathovar)
Von 820 Proben lagen nähere Angaben zum Pathovar vor (bei den übrigen wurde das Pathovar entweder nicht er- mittelt, nicht erhoben oder als „andere/sonstige“ übermittelt).
2014 erkrankten wie im Vorjahr etwas mehr männliche (532 Fälle) als weibliche Personen (491 Fälle). Dies ist ins- besondere darauf zurückzuführen, dass in den stark betrof- fenen Altersgruppen (0 bis 3 Jahre) mehr Jungen als Mäd- chen erkrankten.
0 500 1000 1500 2000 2500
Inzidenz
Altersgruppen
männlich weiblich Inzidenz Sachsen-Anhalt
0 500 1000 1500 2000 2500
Inzidenz
Altersgruppen
männlich weiblich
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Inzidenz
Altersgruppen
männlich weiblich
16
1.1.5 Kryptosporidiose
Meldungen: 2014: 65 Erkrankungen 2013: 292 Erkrankungen
Inzidenzen: 2014: 2,76 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2013: 12,39 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Protozoon: Cryptosporidium hominis, Cryptosporidium parvum;
weltweit verbreitet
Reservoir: Mensch, Rinder, Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde, Katzen und Vögel Übertragungsweg: Fäkal-oral;
Aufnahme von Oozysten aus kontaminiertem Wasser;
Mensch zu Mensch und Tier zu Mensch;
kontaminierte Lebensmittel (z. B. Fleisch) Inkubationszeit: 1 – 12 Tage, in der Regel 7 – 10 Tage
Ausscheidungsdauer: mehrere Wochen nach Symptomrückgang im Stuhl
Symptome: wässrige Durchfälle, Bauchschmerzen, Übelkeit, Fieber, Gewichtsverlust
Diagnostik: mikroskopischer Nachweis von Kryptosporidien oder Oozysten, Antigennachweis, Nukleinsäure- nachweis
Therapie: keine spezifische Therapie, symptomatisch zur Einschränkung des Flüssigkeitsverlustes Prävention: Patienten mit Immunschwäche: Vorsicht bei Kontakt zu infizierten Menschen oder Tieren, kein
kontaminiertes Wasser trinken (Leitungswasser, Wasser aus Seen, Flüssen oder Swimming- pools);
Abkochen von kontaminiertem Trinkwasser;
Händehygiene
Besonderheiten: extraintestinale Manifestationen vor allem bei AIDS-Patienten;
Cryptosporidium hominis kommt fast nur beim Menschen vor
Zeitlicher Verlauf
Im Jahr 2014 wurden in Sachsen-Anhalt insgesamt 65 gemeldete Kryptosporidiose-Fälle übermittelt (2,76 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner) und damit mehr als im Me- dian der zurückliegenden 5 Jahre (1,88 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Im Vergleich zum Vorjahr mit 292 Fäl- len (12,39 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) erkrank- ten 2014 fast 80 % weniger Personen. Im Jahr 2013 standen die hohen Fallzahlen mit dem Hochwasser Anfang Juni und einer hierdurch bedingten Kryptosporidien-Kontamination des Überschwemmungsgebietes in Zusammenhang.
Abb. 17 Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich
Davon unabhängig liegen die Inzidenzen in Sachsen- Anhalt seit 2008 etwas über dem bundesdeutschen Durch- schnitt.
Saisonale Verteilung
Bisherigen Beobachtungen nach steigen die Kryptospori- dien-Meldungen im Spätsommer und Herbst an. Auch 2014 wurden die meisten Erkrankungen im September übermit- telt.
Abb. 18 Saisonale Verteilung der Kryptosporidiose, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren
0 2 4 6 8 10 12 14
Inzidenz
Jahr
Sachsen-Anhalt Deutschland
0 20 40 60 80 100 120
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Anzahl der Erkrankungen
Monate
Min/Max 2009-2013 Median 2014
Demografische Merkmale
Am häufigsten erkrankten Kinder bis 14 Jahre an einer Kryptosporidiose. Die höchste altersspezifische Inzidenz trat wie im Vorjahr bei 1-jährigen Kindern auf (39,53 Erkrankun- gen pro 100.000 Gleichaltrige). In den Altersgruppen zwi- schen 20 und 39 Jahren lag die altersspezifische Inzidenz im Bereich des landesweiten Durchschnitts. Ältere Personen erkrankten deutlich seltener. Vermutlich ist hier ein geringe- res Risiko einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung bei der Betreuung von infizierten Kleinkindern gegeben.
Abb. 19 Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014
Regionale Verteilung
Tab. 3 Regionale Verteilung der Kryptosporidiose nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2014
Epidemiologische Besonderheiten (Infektionsland, Erkrankungshäufungen)
Von den 65 gemeldeten Erkrankungen wurden 58 (89 %) in Deutschland erworben. Sieben Patienten infizierten sich vermutlich im Ausland: 2 x wurde Spanien als Expositionsort angegeben und je einmal Frankreich, Österreich, Sri Lanka, Türkei und Uganda.
Beim männlichen Geschlecht traten die höchsten alters- spezifischen Inzidenzen bei den 1-Jährigen auf, beim weibli- chen bei den 3-Jährigen (55,19 respektive 37,61 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner).
Landkreis bzw. kreisfreie Stadt Anzahl Inzidenz
LK Altmarkkreis Salzwedel 0 0
LK Anhalt-Bitterfeld 6 3,35
LK Börde 4 2,21
LK Burgenlandkreis 4 2,04
LK Harz 2 0,85
LK Jerichower Land 1 1,03
LK Mansfeld-Südharz 0 0
LK Saalekreis 6 3,01
LK Salzlandkreis 7 3,29
LK Stendal 3 2,43
LK Wittenberg 8 5,76
SK Dessau-Roßlau 8 9,12
SK Halle (Saale) 15 6,46
SK Magdeburg 1 0,43
Land Sachsen-Anhalt 65 2,76
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Inzidenz
Altersgruppen
Inzidenz (nach Altersgruppen) Inzidenz Sachsen-Anhalt
18
1.1.6 Norovirus-Gastroenteritis
Meldungen: 2014: 9.608 Erkrankungen (alle gemeldeten Fälle) 2013: 9.610 Erkrankungen (alle gemeldeten Fälle) Inzidenzen: 2014: 407,77 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
2013: 407,86 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief
Erreger: Noroviren; Caliciviridae, fünf Genogruppen (GG) I bis V (GGI, II und IV sind humanpathogen);
weltweit verbreitet
Reservoir: Mensch
Übertragungsweg: fäkal-oral (Stuhl), aerogen durch orale Aufnahme virushaltiger Tröpfchen (Erbrochenes);
direkt von Mensch zu Mensch;
selten durch verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel (z. B. Muscheln, Salate, Erdbeeren)
Inkubationszeit: 6 – 50 Stunden
Ausscheidungsdauer: Virus wird in der Regel noch 7–14 Tage, in Ausnahmefällen über Wochen nach einer akuten Erkrankung über den Stuhl ausgeschieden
Symptome: Erbrechen und/oder Durchfall
Diagnostik: Nukleinsäurenachweis, Elektronenmikroskopie, Antigennachweis im Stuhl Therapie: symptomatisch, Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten
Prävention: allgemeine Hygienemaßnahmen;
insbesondere Meeresfrüchte vor Verzehr durchgaren
Besonderheiten: durch Bildung virushaltiger Aerosole beim Erbrechen sehr rasche Infektionsausbreitung innerhalb
von Gemeinschaften
Zeitlicher Verlauf
In Sachsen-Anhalt blieb die Zahl gemeldeter Norovirus- Erkrankungen im Vergleich zum Vorjahr fast unverändert.
Im Jahr 2014 entsprachen 9.608 gemeldete Norovirus-Er- krankungen einer Inzidenz von 407,78 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Somit lag die Inzidenz auch 2014 un- ter dem Median der 5 Vorjahre (469,18 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). In Sachsen-Anhalt sind Noroviren seit Jahren die häufigste Ursache gastrointestinaler Infekte und die häufigsten meldepflichtigen Erreger.
Der Vergleich deutschlandweiter Zahlen mit Sachsen- Anhalt ist schwierig. Bereits seit 2009 werden in einigen Bundesländern klinisch-epidemiologisch bestätigte Erkran- kungen im Rahmen von Häufungen in aggregierter Form übermittelt. In Sachsen-Anhalt werden jedoch auch weiter-
Abb. 20 Inzidenz der Norovirus-Gastroenteritiden seit 2005, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich
hin die klinisch-epidemiologischen Fälle im Rahmen von Ausbrüchen einzeln erfasst. Entgegen der Referenzdefiniti- on des RKI wurden für diesen Bericht alle gemeldeten Noro- virus-Erkrankungen aus Sachsen-Anhalt verwendet, sodass die Fallzahlen und damit die Inzidenzen höher liegen.
Saisonale Verteilung
Norovirus-Infektionen treten ganzjährig auf, deutlich ver- mehrt jedoch in der kälteren Jahreszeit.
Im Jahr 2014 lagen die Fallzahlen von Januar bis Novem- ber unter dem Median der Jahre 2009 bis 2013. Die höchsten Fallzahlen für 2014 wurden im Dezember übermittelt.
Abb. 21 Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroenteritiden, Sachsen-Anhalt 2014 im Vergleich mit den Vorjahren
0 100 200 300 400 500 600 700
Inzidenz
Jahr Sachsen-Anhalt Deutschland
0 500 1000 1500 2000 2500
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Anzahl der Erkrankungen
Monate
Min/Max 2009-2013 Median 2014
Demografische Merkmale
Wie alle gastrointestinalen Infekte treten auch Norovirus- Gastroenteritiden gehäuft bei Kindern und alten Menschen auf. Die altersspezifischen Inzidenzen laborbestätigter Noro- virus-Gastroenteritiden bei Kindern unter 5 Jahren und bei über 70-Jährigen lagen über dem Durchschnitt Sachsen- Anhalts. Die höchste altersspezifische Inzidenz fand sich bei den 1-jährigen Kindern mit 6.269,06 Erkrankungen pro 100.000 Gleichaltrige.
Abb. 22 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2014
Abb. 23 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen
Regionale Verteilung
Die regionalen Inzidenzen variierten von 266,3 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner im Saalekreis bis zu 565,2 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im LK Stendal. Deut- lich über der landesweiten Inzidenz von 407,77 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner lagen die Erkrankungshäufigkei- ten außerdem in den SK Magdeburg und Halle (Saale) sowie im LK Anhalt-Bitterfeld.
Abb. 24 Regionale Verteilung der übermittelten Norovirus- Gastroenteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2014
Während bei Kindern das männliche Geschlecht etwas höhere Inzidenzen in Bezug auf alle gemeldeten Norovirus- Gastroenteritiden aufwies, waren bei den über 14-jährigen Jugendlichen und Erwachsenen mit Ausnahme der 60- bis 69-Jährigen die Inzidenzen beim weiblichen Geschlecht hö- her. Insgesamt erkrankten wie in den Vorjahren mehr Mäd- chen und Frauen (5.440 Fälle) als Jungen und Männer (4.168 Fälle) an einer Norovirus-Gastroenteritis. Die höchste alters- und geschlechtsspezifische Inzidenz wiesen jedoch 1-jährige Jungen mit 8.775,80 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner auf. Da Norovirus-Ausbrüche vorwiegend in Al- ten-/Pflegeheimen, Krankenhäusern sowie Kindertagesstät- ten auftreten, lässt sich die erhöhte Inzidenz bei Frauen im berufsfähigen bzw. Rentenalter unter anderem damit erklä- ren, dass Frauen sowohl unter dem Personal dieser Einrich- tungen als auch unter den Bewohnern von Alten-/Pflegehei- men überrepräsentiert sind.
Tab. 4 Norovirus-Gastroenteritiden, Verteilung der Erkrankungs- häufungen nach Art der Einrichtung, Sachsen-Anhalt, 2014 Betroffene Einrichtung Anzahl der
Häufungen Anzahl der Fälle
Altenpflegeheim 87 2.194
Freizeit/Reisen 2 29
Gaststätte/Pension/Hotel/Kantine 6 60
Haushalt/Familie 4 19
Kindertagesstätte 129 1.640
Krankenhaus/REHA/Kurzzeitpflege 89 1.052
Schule 2 20
Wohnheim/Kinderheim/Kaserne/
Ausbildungsstätte 6 132
gesamt 325 5.146
Epidemiologische Besonderheiten (Erkrankungs- häufungen)
Aufgrund der Vielzahl der jährlichen Erkrankungen stel- len Norovirus-Meldungen eine besondere Herausforderung an die Gesundheitsämter dar. Im Jahr 2014 konnten 5.146 Erkrankungen (von insgesamt 9.608 gemeldeten Fällen) 325 Häufungen zugeordnet werden. Folgende Einrichtungen wa- ren im Einzelnen betroffen:
0 2000 4000 6000 8000 10000
Inzidenz
Altersgruppen
Inzidenz Inzidenz Sachsen-Anhalt
0 2000 4000 6000 8000 10000
Inzidenz
Altersgruppe
männlich weiblich Inzidenz Sachsen-Anhalt
20
Stellvertretend seien die drei größten im Jahr 2014 auf- getretenen Norovirus-Häufungen, sowie eine Häufung in der Bundeswehr erwähnt:
• Vom 19.12.2013 bis 21.01.2014 erkrankten in einem Se- niorenheim im LK Mansfeld-Südharz 62 von 91 Bewoh- nern sowie 18 von 80 Beschäftigten an Durchfall und Erbrechen. 6 Fälle wurden labordiagnostisch bestätigt.
Hinweise auf eine ursächliche Infektionsquelle ergaben sich nicht.
• In einem Krankenhaus des Salzlandkreises ereignete sich vom 09.02. bis 12.03.2014 ein Gastroenteritis-Aus- bruch, der 80 von 105 Patienten betraf. Mikrobiologische Untersuchungen des Stuhls bestätigten bei 24 Patienten die Verdachtsdiagnose einer Norovirus-Gastroenteritis.
Eine ursächliche Infektionsquelle konnte nicht ermittelt werden.
• Im LK Stendal erkrankten in einem Seniorenheim vom 14.03. bis 10.04.2014 81 von 175 Bewohnern sowie 9 von 99 Angestellten an einer Gastroenteritis. Bei 3 Pati- enten konnten Noroviren im Stuhl nachgewiesen werden.
Auch hier konnte der Infektionsweg nicht auf seinen Ur- sprung zurückverfolgt werden
• Vom 21. bis 22.11.2014 erkrankten in Sachsen-Anhalt bei einem Übungstreffen der Bundeswehr 65 der 1.500 beteiligten Bundeswehrsoldaten mit Durchfall und Erbre- chen. In insgesamt 5 Stuhlproben gelang der Nachweis von Noroviren.