2009
Sachsen-Anhalt
Jahresbericht
Sachsen-Anhalt 2009
Fachbereich Hygiene
Hausanschrift: Wallonerberg 2-3, 39104 Magdeburg Postanschrift: Postfach 1748, 39007 Magdeburg Telefon: 0391-5377-0, Fax: 0391-5377-103 E-Mail: fb2@lav.ms.sachsen-anhalt.de Redaktion: Dr. med. Hanna Oppermann
Xenia Schmengler Gudrun Frank Dr. med. Anke Kaline Stand: Juli 2010
LAV 08/2010-179
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ...7
Tabellenverzeichnis ...9
Kartografische Darstellung des Landes Sachsen-Anhalt ...10
1 Einleitung ...11
1.1 Überblick über das Meldesystem übertragbarer Krankheiten – gesetzliche Vorschriften ...11
1.2 Länderspezifische Meldeverordnungen ...11
1.3 Falldefinitionen und Referenzdefinitionen ...11
1.4 Allgemeiner Überblick über die infektionsepidemiologische Lage in Sachsen-Anhalt ...12
2 Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt ...13
2.1 Gastrointestinale Erkrankungen ...13
2.1.1 Campylobacter-Enteritis ...14
2.1.2 EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli) ...16
2.1.3 E.-coli-Enteritis, sonstige darmpathogene Stämme ...18
2.1.4 Kryptosporidiose ...20
2.1.5 Norovirus-Gastroenteritis ...22
2.1.6 Rotaviruserkrankungen ...25
2.1.7 Salmonellosen...27
2.1.8 Shigellosen...30
2.1.9 Yersinia-enterocolitica-Infektionen ...31
2.1.10 Giardiasis ...33
2.2 Virushepatitis...35
2.2.1 Hepatitis A ...35
2.2.2 Hepatitis B ...37
2.2.3 Hepatitis C...39
2.2.4 Hepatitis E ...41
2.3 Meningitis ...42
2.3.1 Meningokokken-Meningitis und -Sepsis...42
2.3.2 Invasive Pneumokokken-Infektionen ...44
2.3.3 Invasive Infektionen mit Haemophilus influenzae ...46
2.3.4 Virusmeningitis ...47
2.4 Impfpräventable Krankheiten ...48
2.4.1 Masern ...48
2.4.2 Röteln ...50
2.4.3 Mumps ...52
2.4.4 Varizellen ...53
2.4.5 Pertussis ...55
2.5 Tuberkulose ...57
2.6 Influenza...59
2.6.1 Saisonale Influenza ...59
2.6.2 Pandemische Influenza (H1N1) 2009 ...61
2.7 Weitere Erkrankungen ...64
2.7.1 Lyme-Borreliose ...64
2.7.2 Scharlach ...66
2.7.3 Legionellose ...68
2.7.4 Listeriose ...69
2.7.5 Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) ...70
2.7.6 Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) ...71
2.7.7 Brucellose ...73
2.7.8 Dengue-Fieber ...73
2.7.9 Chikungunya-Fieber ...74
2.7.10 Hantavirus-Erkrankung ...75
2.7.11 Leptospirose...76
2.7.12 Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ...76
2.7.13 Paratyphus ...77
2.7.14 Tularämie ...78
2.7.15 Q-Fieber ...79
2.8 Bedeutende nosokomiale Infektionserkrankungen ...80
2.8.3 MRSA-Infektionen ...80
2.8.4 Clostridium difficile-assoziierte Durchfallerkrankungen (CDAD-Erkrankungen) ...82
2.9 Nichtnamentliche gemeldete Infektionserkrankungen ...85
2.9.1 HIV-Infektionen ...85
2.9.2 Syphilis (Lues)...87
2.9.3 Konnatale Röteln...89
2.9.4 Konnatale Toxoplasmose...89
2.9.5 Echinokokkose ...90
2.9.6 Malaria ...91
3 Übersicht über die gemeldeten Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt,
2008 und 2009 ...92
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 Inzidenz der Campylobacter-Enteritiden, Sachsen-Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich ...14
Abb. 2 Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritiden, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...14
Abb. 3 Campylobacter-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...15
Abb. 4 Regionale Verteilung der übermittelteten Campylobacter-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...15
Abb. 5 Inzidenz der gemeldeten EHEC-Erkrankungen seit 2002, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...16
Abb. 6 Inzidenz der E.-coli-Enteritiden, Sachsen-Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich ...18
Abb. 7 Saisonale Verteilung der E.-coli-Enteritiden in Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...18
Abb. 8 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...19
Abb. 9 Regionale Verteilung der übermittelten E.-coli-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...19
Abb. 10 Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2002, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...20
Abb. 11 Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...21
Abb. 12 Norovirus-Gastroenteritis seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...22
Abb. 13 Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroenteritis, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...22
Abb. 14 Norovirus-Gastroenteritis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...23
Abb. 15 Regionale Verteilung der übermittelten Norovirus-Gastroenteritis pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...23
Abb. 16 Erkrankungshäufungen durch Norovirus-Gastroenteritis und Zahl der Erkrankten nach Monaten, Sachsen-Anhalt, 2009 ...24
Abb. 17 Inzidenz der Rotaviruserkrankungen, Sachsen-Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich...25
Abb. 18 Saisonale Verteilung der Rotaviruserkrankungen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...25
Abb. 19 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...26
Abb. 20 Regionale Verteilung der übermittelten Rotaviruserkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...26
Abb. 21 Inzidenz der Salmonellosen seit 1999, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...27
Abb. 22 Saisonale Verteilung der Salmonellosen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...27
Abb. 23 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...28
Abb. 24 Regionale Verteilung der übermittelten Salmonellosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...28
Abb. 25 Inzidenz der Shigellose seit 1999, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...30
Abb. 26 Inzidenz der Yersiniosen, Sachsen-Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich ...31
Abb. 27 Saisonale Verteilung der Yersiniosen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...31
Abb. 28 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...32
Abb. 29 Regionale Verteilung der übermittelten Yersiniosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...32
Abb. 30 Inzidenz der Giardiasis seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...33
Abb. 31 Saisonale Verteilung der Giardiasis, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...33
Abb. 32 Regionale Verteilung der übermittelten Giardiasis pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...34
Abb. 33 Inzidenz der Hepatitis-A-Erkrankungen seit 1999, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...35
Abb. 34 Saisonale Verteilung der Hepatitis-A-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...35
Abb. 35 Inzidenz der Hepatitis-B-Erkrankungen seit 1999, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...37
Abb. 36 Saisonale Verteilung der Hepatitis-B-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...38
Abb. 37 Hepatitis B, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...38
Abb. 38 Inzidenz der erstmalig registrierten Hepatitis-C-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich ...39
Abb. 39 Saisonale Verteilung der Hepatitis-C-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren...40
Abb. 40 Neu erfasste Hepatitis-C-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...40
Abb. 41 Regionale Verteilung der übermittelten Hepatitis-C-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...40
Abb. 42 Inzidenz der Hepatitis-E-Erkrankungen seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...41
Abb. 43 Inzidenz der Meningokokken-Meningitis seit 1999, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...42
Abb. 44 Saisonale Verteilung der Meningokokken-Meningitis und -Sepsis, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...43 Abb. 45 Meningokokken-Meningitis und -Sepsis, Anzahl der Erkrankungen und alterspezifischen Inzidenzen,
Abb. 46 Inzidenz der invasiven Pneumokokken-Infektionen seit 1999, Sachsen-Anhalt ...44
Abb. 47 Saisonale Verteilung der invasiven Pneumokokken-Infektionen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...44
Abb. 48 Invasive Pneumokokken-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...45
Abb. 49 Regionale Verteilung der übermittelten invasiven Pneumokokken-Infektionen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...45
Abb. 50 Inzidenz der invasiven Infektionen durch Haemophilus influenza seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...46
Abb. 51 Inzidenz der Virusmeningitis seit 1999, Sachsen-Anhalt ...47
Abb. 52 Saisonale Verteilung der Virusmeningitis, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren...47
Abb. 53 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenzen der Masernerkrankungen seit 1999, Sachsen-Anhalt...48
Abb. 54 Inzidenz der Masernerkrankungen, Sachsen-Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich ...49
Abb. 55 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenzen der postnatalen Rötelninfektionen seit 1999, Sachsen-Anhalt ...50
Abb. 56 postnatale Rötelninfektionen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...50
Abb. 57 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenzen der Mumpserkrankungen seit 1999, Sachsen-Anhalt ...52
Abb. 58 Inzidenz der Varizellenerkrankungen seit 1999, Sachsen-Anhalt ...53
Abb. 59 Saisonale Verteilung der Varizellenerkrankungen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...53
Abb. 60 Varizellenerkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2007-2009...54
Abb. 61 Regionale Verteilung der übermittelten Erkrankungen an Varizellen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...54
Abb. 62 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenzen der Pertussiserkrankungen seit 1999, Sachsen-Anhalt ...55
Abb. 63 Pertussis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...56
Abb. 64 Regionale Verteilung der übermittelten Pertussiserkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...56
Abb. 65 Inzidenz der Tuberkulose, Sachsen-Anhalt und Deutschland seit 1999 im Vergleich ...57
Abb. 66 Tuberkulose, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht (alle Patienten), Sachsen-Anhalt, 2009...57
Abb. 67 Regionale Verteilung der übermittelten Tuberkulosefälle pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...58
Abb. 68 Übermittelte Influenzanachweise nach Meldewoche, Sachsen-Anhalt, 2009 im Vergleich zu den Vorjahren ...59
Abb. 69 Influenzanachweise nach IfSG und Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in ausgewählten Kindertagesstätten im Vergleich, Sachsen-Anhalt, 2009 ...60
Abb. 70 Influenzanachweise, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...60
Abb. 71 Neuerkrankungen an Pandemischer Influenza (H1N1) 2009, Sachsen-Anhalt, 2009...62
Abb. 72 Pandemische Influenza (H1N1) 2009, Fallzahlen und altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2009 ...62
Abb. 73 Regionale Verteilung der übermittelten Fälle an Pandemischer Influenza (H1N1) 2009 pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...63
Abb. 74 Inzidenz der Borreliose seit 1999, Sachsen-Anhalt ...64
Abb. 75 Saisonale Verteilung der Borreliose, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...64
Abb. 76 Borreliose, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...65
Abb. 77 Regionale Verteilung der übermittelten Erkrankungen an Borreliose pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...65
Abb. 78 Inzidenz der Scharlacherkrankungen seit 2001, Sachsen-Anhalt ...66
Abb. 79 Saisonale Verteilung der Scharlacherkrankungen, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren ...66
Abb. 80 Scharlacherkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009...67
Abb. 81 Regionale Verteilung der übermittelten Scharlacherkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...67
Abb. 82 Inzidenz der Legionellose, Sachsen-Anhalt seit 1997 und Deutschland seit 2001 im Vergleich...68
Abb. 83 Inzidenz der Creutzfeld-Jakob-Krankheit seit 1997, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...70
Abb. 84 Inzidenz der Keratokonjunktivitis epidemica seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...71
Abb. 85 Saisonale Verteilung der Keratokonjunktivitis epidemica, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren...72
Abb. 86 MRSA-Infektionen, alterspezifischen Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009 ...81
Abb. 87 Regionale Verteilung der übermittelten MRSA-Infektionen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009 ...81
Abb. 88 Flussdiagramm zur Meldung von schwer verlaufenden, Clostridium difficile-assoziierten Durchfallerkrankungen (CDAD) ...83
Abb. 89 Inzidenz der HIV-Neuinfektionen seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...85
Abb. 90 HIV-Infektionen, alterspezifischen Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009...86
Abb. 91 Inzidenz der Syphilis-Erkrankungen seit 2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich ...87
Tabellenverzeichnis
Tab. 1 Übersicht zu länderspezifischen Meldeverordnungen ...11 Tab. 2 Ausgewählte Erkrankungshäufungen, Sachsen-Anhalt, 2009 ...12 Tab. 3 Anzahl der gastrointestinaler Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich,
2008 und 2009 ...13 Tab. 4 Anzahl der gemeldeten Erkrankungen an Kryptosporidiose in Sachsen-Anhalt, Vergleich der Landkreise und
kreisfreien Städten, 2009 ...21 Tab. 5 Erkrankungshäufungen durch Noroviren nach Landkreisen und kreisfreien Städten, 2009...24
Übersicht über die gemeldeten Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt, 2008 und 2009...92
Kartografische Darstellung des Landes Sachsen-Anhalt
Legende
LK Altmarkkreis Salzwedel – SAW LK Anhalt-Bitterfeld – ABI
LK Börde – BÖ LK Burgenland – BLK LK Harz – HZ
LK Jerichower Land – JL LK Mansfeld-Südharz – MSH LK Saalekreis – SK
LK Salzland – SLK LK Stendal – SDL LK Wittenberg – WB SK Dessau-Roßlau – DE SK Halle (Saale) – HAL SK Magdeburg – MD
SAW SDL
BÖ JL
MD
HZ SLK DE WB
MSH
ABI
HAL SK
BLK
Einleitung 1
Überblick über das Meldesystem 1.1
übertragbarer Krankheiten – gesetzliche Vorschriften
Einleitend soll ein kurzer Überblick über das Meldesystem in Deutschland gegeben werden. Mit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) am 01.01.2001 wurde die gesetzliche Meldepflicht neu geregelt. Unterschieden wird zwischen der namentlichen Meldepflicht bestimmter Krankheiten (§ 6 Abs. 1, Satz 1, 2, 4 und 5 IfSG) und der davon unabhängigen namentlichen Meldepflicht für be- stimmte Nachweise von Krankheitserregern (§ 7 Abs. 1, 2 IfSG). Nach § 7 Abs. 3 IfSG besteht die nichtnamentli- che Meldepflicht bei Labornachweis für 6 weitere Krank- heitserreger. Diese Daten werden direkt an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt. Wer überhaupt zur Mel- dung verpflichtet ist, legt der § 8 IfSG fest. Welche Da- ten in welcher Zeit mit welchen Zusatzinformationen an das zuständige Gesundheitsamt gemeldet werden, sind in den §§ 9 (für die namentliche Meldung) und 10 (für die nichtnamentliche Meldung) verankert. Die weiteren Meldewege einschließlich der Fristen für die Übermitt- lung vom Gesundheitsamt über die Landesbehörde an das RKI legt der § 11 IfSG fest. Eine weitere Schiene im Meldewesen, die eine gute Ergänzung zu den anderen Daten schafft, ist die Meldung bestimmter Erkrankungen aus Gemeinschaftseinrichtungen an das Gesundheits- amt (§ 34 IfSG). Davon betroffen sind sowohl die dort Be- schäftigten als auch die dort Betreuten. Definiert werden Gemeinschaftseinrichtungen entsprechend § 33 IfSG als solche Einrichtungen, in denen überwiegend Säuglinge, Kinder oder Jugendliche betreut werden.
Länderspezifische 1.2
Meldeverordnungen
Auf der Grundlage des § 15 Abs. 3 Satz 1 IfSG gibt es in ei- nigen Bundesländern eine über die in den §§ 6 und 7 IfSG
genannten Krankheiten und Krankheitserreger hinausge- hende länderspezifische Meldepflicht. In Sachsen-Anhalt trat am 12.04.2005 eine novellierte Verordnung über die erweiterte Meldepflicht bei übertragbaren Krankheiten in Kraft (GVBl. LSA Nr. 21/2005). Die Tabelle gibt eine Übersicht zu länderspezifischen Meldeverordnungen.
Falldefinitionen und 1.3
Referenzdefinitionen
Auf der Grundlage des § 4 Abs. 2 IfSG gehört es zu den Aufgaben des RKI, so genannte Falldefinitionen zu ent- wickeln. Diese sind für die Gesundheitsämter und Lan- desstellen bestimmt und legen fest, welche Meldungen weiter bis an das RKI übermittelt werden. Die melden- den Ärzte und Laboratorien sollen unabhängig von die- sen Falldefinitionen meldepflichtige Tatbestände an das zuständige Gesundheitsamt melden. Aber erst mit Hilfe dieser Falldefinitionen ist es möglich, sowohl auf Landes- ebene als auch auf Bundesebene Vergleiche anzustel- len. Die letzte aktualisierte Ausgabe der Falldefinitionen stammt aus dem Jahr 2007. Aus 3 Evidenztypen (klini- sches Bild, labordiagnostischer Nachweis und epidemio- logische Bestätigung) lassen sich die 5 Falldefinitionska- tegorien ableiten:
klinisch diagnostizierte Erkrankung,
•
klinisch-epidemiologisch bestätigte Erkrankung,
•
klinisch-labordiagnostisch bestätigte Erkrankung,
•
labordiagnostisch nachgewiesene Infektion bei nicht
•
erfülltem klinischen Bild und
labordiagnostisch nachgewiesene Infektion bei unbe-
•
kanntem klinischem Bild.
Zusätzlich wurde die so genannte Referenzdefinition ein- geführt, die für die meisten Krankheiten die Kategorien
„klinisch-labordiagnostisch bestätigte Erkrankung“ und
„klinisch-epidemiologisch bestätigte Erkrankung“ bein- haltet. Eine Ausnahme stellen 6 Erkrankungen dar, bei
Erkrankung bzw. Erreger Sachsen-
Anhalt Mecklenburg-
Vorpommern Thüringen Sachsen Branden-
burg Berlin Keratokonjunktivitis epidemica x
Mumps x x x x x
Pertussis x x x x x
Röteln x x x x x
Virusmeningitis x x x
Varizellen x x x x
Borreliose x x x x x x
Streptococcus pneumoniae x x x
Scharlach (x) x x
Übersicht zu länderspezifischen Meldeverordnungen Tab. 1
Anmerkung: Grundlage der Tabelle 1 ist die länderspezifische Meldeverordnung Sachsen-Anhalts. Verglichen wurde, in wieweit die dort aufgeführten Erkrankungen/Erreger auch in anderen Bundesländern meldepflichtig sind. Dabei wurden Erkrankungen/Erreger, die in diesen Bundesländern zusätz- lich meldepflichtig sind, vernachlässigt. Ebenso nicht aufgeführt wurde die Meldepflicht für aviäre Influenza, die in Sachsen-Anhalt seit dem 22.03.2006 besteht. Scharlach wird in Sachsen-Anhalt über die Gemeinschaftseinrichtungen (gemäß § 34 Abs. 6 IfSG) an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet und von dort auf freiwilliger Basis an das Landesamt für Verbraucherschutz übermittelt. In Thüringen und Sachsen besteht dagegen eine
denen das klinische Bild allein die Übermittlungspflicht begründet: Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS), Hepatitis Non A-E, Masern, Tuberkulose, Poliomyelitis und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK bzw. vCJK). Eine weitere Ausnahme stellt die Hepatitis C dar, hier erfüllen auch asymptomatische Infektionen bzw. Infektionen mit unbekanntem klinischem Bild die Referenzdefinition (also labordiagnostische Nachweise unabhängig vom klini- schen Bild). Ähnlich ist es bei der CJK, hier erfüllen neu- ropathologische Nachweise allein die Referenzdefinition.
Da bei entsprechenden Veröffentlichungen des RKI (z. B.
Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten) stets mit den Referenzdefinitionen gearbei- tet wird, wurde diese Vorgehensweise für den vorliegen- den Bericht übernommen.
Allgemeiner Überblick über die 1.4
infektionsepidemiologische Lage in Sachsen-Anhalt
2009 wurden insgesamt 31.892 Einzelfälle meldepflichti- ger Krankheiten/Infektionen übermittelt und damit 5.917 Fälle mehr als im Jahr 2008.
Die mit Abstand häufigste meldepflichtige Krankheit war mit 12.449 übermittelten Fällen die Norovirusinfektion, gefolgt von 6.536 Infektionen mit dem pandemischen
Influenza-Virus (H1N1) 2009 und 3.563 Rotavirusinfek- tionen. Hohe Anteile hatten 2009 auch die Scharlacher- krankungen mit 2.085 übermittelten Fällen, die Campy- lobacter-Enteritiden mit 1.625 gemeldeten Erkrankungen und Salmonellosen mit 1.352 Meldungen.
2009 wurden insgesamt 527 Erkrankungshäufungen mit 8.004 Fällen an das Landesamt für Verbraucherschutz übermittelt. In den speziellen Kapiteln der meldepflichtigen Krankheiten werden die dazugehörigen Erkrankungshäu- fungen aufgeführt. In Tabelle 2 ist eine Auswahl der über- mittelten Häufungen und der dazugehörigen Fälle darge- stellt.
Zusätzlich gab es aber auch Erkrankungshäufungen durch andere, nicht primär meldepflichtige Erreger. So meldeten einige Gesundheitsämter auf freiwilliger Basis u. a. Erkrankungshäufungen der Hand-Fuß-Mund-Krank- heit (3 Häufungen in Kindertagestätten mit insgesamt 25 Erkrankten), MRSA-Ausbrüche in 3 Krankenhäusern (mit insgesamt 12 betroffenen Patienten), Häufungen von VRE1 und ESBL2 (2 VRE- Häufungen mit insgesamt 9 Betroffenen und 2 Häufungen von ESBL mit 14 betrof- fenen Patienten) sowie eine Erkrankungshäufung von Ringelröteln in einer Kindertagesstätte mit 6 erkrankten
1 VRE: Vancomycin resistente Enterokokken - grampositive Darmbakterien mit Resistenz gegen Vancomycin und Teicoplanin 2 ESBL: Extended Spektrum Beta Lactamase - fakultativ pathogene
Darmbakterien, deren Enzym in der Lage ist, den Betalactamring von Antibiotika zu spalten
Erkrankungshäufung Betroffene Einrichtung Anzahl der
Häufungen Anzahl der Fälle
Norovirus-Gastroenteritis
Altenpflegeheim 119 2.962
Gaststätte/Pension/Hotel/Reiterhof 4 72
Haushalt/Familie 6 40
Kindertagesstätte 83 1.062
Krankenhaus/Kurklinik 101 1.700
Schule 4 90
Wohnheim/Kloster/JVA 5 59
insgesamt 322 5.985
Rotaviruserkrankung
Altenpflegeheim 14 220
Kindertagesstätte 46 389
Krankenhaus 1 9
insgesamt 61 618
Varizellen
Kindertagesstätte 13 99
Schule 2 10
insgesamt 15 109
Salmonellosen
Gaststätte/Imbiss 2 11
Haushalt/Familie 3 24
Kindertagesstätte 1 11
Schule 1 9
Wohnheim 1 9
insgesamt 8 64
Ausgewählte Erkrankungshäufungen, Sachsen-Anhalt, 2009 Tab. 2
Kindern und Scabies in einem Altenpflegeheim mit 8 be- troffenen Bewohnern.
Neben den aufgeführten Erkrankungshäufungen wurden zusätzlich 93 Häufungen mit insgesamt 1.024 Erkrank- ten registriert, bei denen die Krankheitsursache ätiolo-
gisch ungeklärt blieb (darunter 82 Häufungen mit mehr als 5 Betroffenen). Meist handelte es sich um Häufungen gastrointestinaler Erkrankungen. Die meisten dieser 93 Ausbrüche wurden aus Kindertageseinrichtungen (60 Häufungen mit 579 Erkrankten) und Altenheimen (21 Häufungen mit 277 Erkrankten) gemeldet.
Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen- 2 Anhalt
Angegeben werden bei den einzelnen meldepflichti- gen Krankheiten stets absolute Fallzahlen und die In- zidenz. Die Inzidenz ist dabei die Anzahl übermittelter Erkrankungen pro 100.000 Einwohner der zugrunde liegenden Bevölkerung/Bevölkerungsgruppe pro Jahr.
Bei Erkrankungen mit geringer Fallzahl ist zu beachten, dass bei der grafischen Darstellung der Inzidenzen ein oder zwei Fälle mehr oder weniger in einzelnen Alters- gruppen eine erhebliche Verschiebung bedeuten können.
Im Allgemeinen wurde bei diesen Grafiken nochmals auf die Problematik hingewiesen bzw. eine Datentabelle mit Fallzahlen ergänzt. Als Datenquelle wurde die Daten- bank-Software SurvNet@RKI sowie die internetbasierte Datenbank SurvStat@RKI genutzt.
Wenn Altersangaben nicht präzisiert angegeben wurden, so sind die allgemeinen Altersgruppen wie folgt zu ver- stehen:
Säuglinge: 0-<1 Jahr
•
Kinder im Krippenalter: 1-<3 Jahre
•
Kinder im Kindergartenalter: 3-<6 Jahre
•
Kinder im Schulalter: 6-<14 Jahre
•
Jugendliche: 14-<18 Jahre
•
Erwachsene: 18-<70 Jahre
•
Senioren: ≥70 Jahre
•
Gastrointestinale Erkrankungen 2.1
Von gastrointestinalen Erkrankungen sind überdurch- schnittlich häufig Säuglinge und Kinder im Krippen- und Kindergartenalter betroffen. Gerade aus diesen Einrichtungen werden auch häufig Erkrankungsaus- brüche gemeldet. Während die meisten gastrointesti- nalen Infektionen im jüngeren und mittleren Erwachse- nenalter eine eher untergeordnete Rolle spielen, steigt bei den Senioren über 70 Jahre die Inzidenz erneut an.
Menschen dieser Altersgruppe leiden meist so schwer unter dem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, dass eine Hospitalisierung erforderlich wird. Tabelle 3 gibt einen Überblick über die gemeldeten gastrointestinalen Erkrankungen.
* Die Übermitteilungskriterien für Noroviruserkrankungen wurden im September 2009 verändert. Labordiagnostische bestätigte Erkrankungen werden weiterhin als Einzelfälle übermittelt, dagegen werden klinisch-epidemiologisch bestätigte Erkrankungen, die im Rahmen von Häufungen auftreten, in einigen Bundesländern in aggregierter Form an Landesbehörde und RKI gemeldet. Daher sind Fallzahl und Inzidenz von Noroviruserkrankungen in
Anzahl gastrointestinaler Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich, 2008 und 2009 Tab. 3
Erkrankungen
Sachsen-Anhalt Deutschland
2008 2009 2008 2009
Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz
Campylobacter 1.629 66,71 1.625 66,55 64.736 78,94 62.788 76,57
E.-coli-Enteritis 469 19,21 541 22,16 7.002 8,54 6.225 7,59
EHEC/STEC 11 0,46 16 0,65 834 1,02 835 1,02
Giardiasis 109 4,46 97 3,97 4.763 5,81 3.962 4,83
HUS 1 0,04 2 0,08 59 0,07 66 0,08
Kryptosporidiose 36 1,47 46 1,88 1.014 1,24 1.106 1,35
Norovirus* 9.562 391,6 12.449 509,83 212.737 259,37 178.651 217,86
Rotavirus 4.638 189,94 3.563 145,92 77.503 94,5 62.207 75,86
Salmonellose 1.939 79,41 1.352 55,37 42.916 52,33 31.400 38,29
Shigellose 11 0,45 14 0,57 574 0,7 617 0,75
Yersiniose 259 10,61 172 7,04 4.352 5,31 3731 4,56
Gesamt 18.664 764,35 19.877 814,02 416.490 507,83 351.528 428,76
Campylobacter-Enteritis 2.1.1
Meldungen: 2008: 1.629 Erkrankungen 2009: 1.625 Erkrankungen
Inzidenzen: 2008: 66,71 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2009: 66,55 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Bakterien: C. jejuni, C. coli u. a. - weltweit verbreitet
Reservoir: Darmtrakt warmblütiger Wild-, Nutz- und Heimtiere (Vögel und Säugetiere), Zoonose
Übertragungsweg: nahrungsmittelbedingte Infektion durch unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügelfleisch und -produkte (nicht Eier), nicht pasteurisierte Milch, kontaminiertes, nicht gechlortes Trinkwasser, rohes Hackfleisch; Heimtiere (besonders durchfallkranke Welpen und Katzen)
Inkubationszeit: 2-7 Tage
Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Fieber Diagnostik: Stuhlprobe zur Erregeranzucht und Antigennachweis
Therapie: symptomatische Therapie mit Volumen- und Elektrolytsubstitution, antibiotische Therapie bei Patienten mit hohem Fieber und schweren klinischen Verläufen
Prävention: Sanierung oder Reduktion der Durchseuchung der Schlachtgeflügel bestände; Ver- besserung und strikte Einhaltung der Schlachthygiene, vor allem bei Geflügel (C. jejuni) und Schweinen (C. coli); konsequente Küchenhygiene bei der Speisenzubereitung
Zeitlicher Verlauf
Mit 1.625 gemeldeten Erkrankungen waren Campylobac- ter-Enteritiden 2009 die häufigste bakterielle Durchfaller- krankung. Die Inzidenz lag bei 66,55 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und damit nur leicht unter der Vor- jahresinzidenz von 66,71 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner. Im Bundesdurchschnitt lag die Inzidenz im Jahr 2009 mit 76,57 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deutlich höher als in Sachsen-Anhalt.
Saisonale Verteilung
Campylobacter-Enteritiden wurden während des ganzen Jahres übermittelt. Sie traten jedoch vermehrt in der wär-
meren Jahreszeit auf, mit einem Spitzenwert im August.
Die Gesamterkrankungszahl für 2009 (1.625 Erkrankun- gen) lag unter dem Median der Vorjahre (1.766 Erkran- kungen). Betrachtet man die saisonale Verteilung, so stellt man fest, dass die Erkrankungszahl in mehreren Monaten über dem Median der Vorjahre lag. Im März überstieg die Zahl der gemeldeten Campylobacter-En- teritiden sogar das Maximum der Vorjahre.
Demografische Merkmale
Durchfallerkrankungen treten gewöhnlich häufiger bei (Klein-)Kindern als bei Erwachsenen auf. Das gilt
0 20 40 60 80 100
1999 2000
2001 2002
2003 2004
2005 2006
2007 2008
2009 Jahr
Inzidenz
Sachsen-Anhalt Deutschland
Inzidenz der Campylobacter-Enteritiden, Sachsen- Abb. 1
Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich
0 50 100 150 200 250 300
Jan Feb
Mrz Apr
Mai Jun Jul
Aug Sep
Okt Nov Dez Monate
Anzahl der Erkrankungen
Min/Max 2004-2008 2009 Median
Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritiden, Abb. 2
Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren
auch für Campylobacter-Enteritiden, die gehäuft bei Säuglingen und Kindern unter 5 Jahren mit einem Ma- ximum bei den 1-Jährigen (504,01 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) übermittelt wurden. Wie im Vor- jahr erkrankten 2009 auch ältere Kinder und junge Er- wachsene überdurchschnittlich häufig. Die höchste altersspezifische Inzidenz wurde bei den 1-jährigen Jungen mit 569,37 Erkrankungen pro 100.000 Einwoh- ner registriert. Jungen und Männer (830 Fälle, 51 %) erkrankten etwas häufiger als Mädchen und Frauen (795 Fälle bzw. 49 %).
Regionale Verteilung
Die Inzidenz der gemeldeten Campylobacter-Enteritiden war mit 107,41 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner in der kreisfreien Stadt Dessau-Roßlau am höchsten. Die niedrigsten Inzidenzen wurden im Landkreis Harz (40,12 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), im Salzlandkreis (44,9 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) und im Landkreis Börde (49,51 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner) erfasst.
Epidemiologische Besonderheiten (Erreger, Infektionsland, Häufungen)
In 669 Fällen (41,2 %) wurde der Erreger bis zur Art-/
Spezies-Ebene (z. B. Campylobacter jejuni) identifiziert:
556x Campylobacter jejuni, 111x Campylobacter coli, 1x Campylobacter butzleri und 1x Campylobacter pylori.
In 1611 (99,2 %) der Fälle wurde die Infektion in Deutsch- land, in 14 Fällen im Ausland erworben (3x Türkei, je 2x Malta und Spanien, je 1x Ägypten, Dominikanische Re- publik, Indien, Italien, Ungarn, Thailand und Portugal).
12 Erkrankungen traten im Rahmen einer Erkrankungs- häufung auf:
Im September 2009 erkrankten 11 Kinder und eine
•
Erzieherin einer Kindertagesstätte aus dem Burgen- landkreis mit typischer Symptomatik. In 7 Fällen ge- lang der Erregernachweis.
Campylobacter-Enteritiden, altersspezifische Inzi- Abb. 3
denzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009
Regionale Verteilung der übermittelten Campylobac- Abb. 4
ter-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009
0 100 200 300 400 500 600
00-00 01-01
02-02 03-03
04-04 05-09
10-14 15-19
20-24 25-29
30-39 40-49
50-59 60-69 70+ Altersgruppen
Inzidenz
männlich weiblich Inzidenz Sachsen-Anhalt
EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli) 2.1.2
Meldungen: 2008: 11 Erkrankungen 2009: 16 Erkrankungen
Inzidenzen: 2008: 0,46 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2009: 0,65 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische E. coli-Stämme (EHEC), auch als Shigatoxin- produzierende E. coli (STEC) bezeichnet, welche die grundsätzliche Eigenschaft der Bildung bestimmter Toxine (Shiga-Toxine) besitzen
Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich auch andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose
Übertragungsweg: kontaminierte Nahrungsmittel, Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, Rohmilch- produkte, Aufnahme von kontaminiertem Bade- und Trinkwasser;
Schmierinfektion, direkt von Mensch zu Mensch (Bedeutung für Gemeinschafts- einrichtungen wie Kindergärten, Altenheime etc.); direkte Tier-Mensch-Kontakte
Inkubationszeit: 1–3 (bis zu 8) Tage
Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen Komplikationen:
Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) mit Anämie, akutem Nierenversagen, Throm- bopenie und zerebralen Krampfanfällen sowie thrombo tisch-thrombozytopenische Purpura (TTP, Moschkowitz-Syndrom) mit Thrombozytopenie, hämolytischer Anämie, neurologi- schen Symptomen und Niereninsuffizienz
Diagnostik: Erregernachweis aus Stuhl und Nachweis des Shigatoxins Therapie: keine antibakterielle Therapie
Behandlung von HUS und TTP supportiv
Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung, Trans- port und Verkauf von Lebensmitteln; rohe Lebensmittel tierischer Herkunft und andere leicht verderbliche Lebensmittel (z. B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcher- zeugnisse, Feinkostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern;
kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch
Zeitlicher Verlauf
2009 wurden 16 EHEC-Erkrankungen gemeldet. Die In- zidenz betrug 0,65 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und war damit etwas höher als 2008 (0,46 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Die deutschlandweite Inzidenz lag 2009 mit 1,02 Erkrankungen pro 100.000 Einwoh- ner deutlich über der von Sachsen-Anhalt. Die Inzidenz für Deutschland hat sich im Vergleich zu den beiden Vorjahren kaum verändert (2008: 1,01 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner; 2007: 1,02 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).
Als schwerwiegende Komplikation ist das hämolytisch-ur- ämische-Syndrom (HUS) gesondert meldepflichtig. 2009 traten in Sachsen-Anhalt 2 Fälle auf, deutschlandweit wurden 66 HUS-Erkrankungen gemeldet. Die Inzidenz betrug sowohl für Deutschland als auch für Sachsen-An- halt 0,08 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0
2001 2002
2003 2004
2005 2006
2007 2008
2009 Jahr
Inzidenz
Sachsen-Anhalt Deutschland
Inzidenz der gemeldeten EHEC-Erkrankungen seit Abb. 5
2001, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich
Saisonale Verteilung
EHEC-Erkrankungen traten 2009 über das gesamte Jahr hinweg auf. Die Gesamterkrankungszahl (16 Er- krankungen) lag unter dem Median der Vorjahre (21 Er- krankungen). Im Mai und im August erkrankten jeweils 3 Personen. Die Anzahl der Erkrankungen lag damit in diesen beiden Monaten über dem Median der Vorjahre.
Im Mai überstieg die Zahl der gemeldeten EHEC-Er- krankungen das Maximum der letzten 5 Jahre (2 Fälle).
Demografische Merkmale
2009 waren von den 16 gemeldeten EHEC-Infektionen vor allem 2 Altersgruppen betroffen: Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre (mit der höchsten altersspezi- fischen Inzidenz bei den 1-Jährigen mit 23,44 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe) und ältere Menschen ab 70 Jahren (mit einer Inzidenz von 1,11 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe).
6 Patienten (37,5 %) waren männlichen und 10 (62,5 %) weiblichen Geschlechts. Die höchste geschlechtsbe- zogene altersspezifische Inzidenz betrug 44,46 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner bei den 1-jährigen Jungen.
Regionale Verteilung
Die erkrankten Personen kamen aus 9 verschiede- nen Landkreisen und kreisfreien Städten: je 1x Land- kreis Altmarkkreis Salzwedel, Landkreis Börde, Land- kreis Wittenberg und kreisfreie Stadt Halle (Saale), je 2x Salzlandkreis, kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau und Landkreis Anhalt-Bitterfeld und je 3x aus dem Burgen- landkreis und dem Saalekreis.
Epidemiologische Besonderheiten
In 12 von 16 Fällen lagen Angaben zur Serogruppe des enterohämorrhagischen E. coli (EHEC) vor: 6x Sero- gruppe O91, 3x Serogruppe O157, je 1x Serogruppe O26, Serogruppe O103 und Serogruppe O145 sowie 4x kein Nachweis.
2009 gab es eine Erkrankungshäufung:
Im Januar 2009 erkrankte eine 59-jährige Frau
•
aus dem Landkreis Wittenberg mit krampfartigen Bauchschmerzen. In der Stuhlprobe wurde mittels ELISA das Shigatoxin nachgewiesen. Die Isolierung eines E.-coli-Stammes gelang nicht. Im Rahmen der Umgebungsuntersuchung konnte der 69-jährige Ehemann als Ausscheider ermittelt werden. In der Stuhlprobe des Ehemannes wurde E. coli O91 so- wie mittels PCR das Shigatoxin-Gen 1 nachgewie- sen.
E.-coli-Enteritis, sonstige darmpathogene Stämme 2.1.3
Meldungen: 2008: 469 Erkrankungen 2009: 541 Erkrankungen
Inzidenzen: 2008: 19,21 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2009: 22,16 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Bakterien: Enteropathogene E.-coli-Stämme (EPEC) Enteroinvasive E.-coli-Stämme (EIEC)
Enteroaggregative E.-coli-Stämme (EAggEC) Enterotoxische E.-coli-Stämme (ETEC) Diffus adhaerente E.-coli-Stämme (DAEC) weltweit verbreitet
Reservoir: Mensch
Übertragungsweg: Schmierinfektion oder durch sekundär kontaminierte Lebensmittel (auch Säuglings- nahrung)
Inkubationszeit: 9-72 Stunden
Symptome: breiige bis wässrige Durchfälle, z. T. mit Blutbeimengungen Diagnostik: Erregeranzucht aus Stuhlprobe
Therapie: Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten;
Antibiotika nach Empfindlichkeitsprüfung
Prävention: hygienische Zubereitung von Lebensmitteln, Einhalten der Kühlkette, Händehygiene
Zeitlicher Verlauf
2009 wurden insgesamt 541 E.-coli-Enteritiden gemel- det. Die Inzidenz ist mit 22,16 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im Vergleich zum Vorjahr angestiegen (2008:
19,21 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Da die In- zidenz des Bundesdurchschnitts im Vergleich zu 2008 leicht gesunken ist (2008: 8,54 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner, 2009: 7,59 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner), liegt die Inzidenz für Sachsen-Anhalt deutlicher als im Vorjahr über der Inzidenz für das gesamte Bun- desgebiet.
0 10 20 30
1999 2000
2001 2002
2003 2004
2005 2006
2007 2008
2009 Jahr
Inzidenz
Sachsen-Anhalt Deutschland
Saisonale Verteilung
Infektionen mit E. coli traten über das gesamte Jahr auf.
Die Erkrankungszahl lag 2009 (541 Erkrankungen) unter dem Median der Vorjahre (594 Erkrankungen). Betrach- tet man die saisonale Verteilung, so stellt man fest, dass der Median der letzten 5 Jahre in mehreren Monaten überschritten wurde. Im November wurde das Maximum der Vorjahre überschritten und im Januar, Februar und September wurde jeweils das Minimum der Vorjahre un- terschritten.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Jan Feb
Mrz Apr
Mai Jun Jul
Aug Sep
Okt Nov Dez Monate
Anzahl der Erkrankungen
Min/Max 2004-2008 2009 Median
Inzidenz der E.-coli-Enteritiden, Sachsen-Anhalt Abb. 6
seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich Abb. 7 Saisonale Verteilung der E.-coli-Enteritiden in Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren
Demografische Merkmale
Die am stärksten betroffene Altersgruppe war die der Säuglinge und Kleinkinder bis 2 Jahre mit der höchsten altersspezifischen Inzidenz bei den männlichen 1-Jäh- rigen (1359,52 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).
Von den 541 Erkrankten waren 299 (55 %) männlichen und 242 (45 %) weiblichen Geschlechts. In fast allen Al- tersgruppen überwog die Inzidenz des männlichen Ge- schlechts.
Regionale Verteilung
Die Inzidenz der gemeldeten E.-coli-Enteritiden war mit 43,65 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im Land- kreis Anhalt-Bitterfeld am höchsten. Die niedrigsten In- zidenzen wurden aus der kreisfreien Stadt Magdeburg (4,35 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), dem Alt- markkreis Salzwedel (5,29 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) und dem Jerichower Land (7,91 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner) registriert.
Epidemiologische Besonderheiten (Pathovar)
Eine Angabe zum Pathovar lag in 457 Fällen vor. Es handelte sich dabei überwiegend um enteropathogene E. coli (EPEC) (438 Fälle). In 14 Fällen wurden enteroto- xische E. coli (ETEC) diagnostiziert, in 4 Fällen enteroag- gregative E. coli (EaggEC) und in einem Fall ließ sich der enteroinvasive E. coli (EIEC) nachweisen.E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen Abb. 8
nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009
Regionale Verteilung der übermittelten E.coli- Abb. 9
Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600
00-00 01-01
02-02 03-03
04-04 05-09
10-14 15-19
20-24 25-29
30-39 40-49
50-59 60-69 70+ Alter
Inzidenz
männlich weiblich
Kryptosporidiose 2.1.4
Meldungen: 2008: 36 Erkrankungen 2009: 46 Erkrankungen
Inzidenzen: 2008: 1,47 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2009: 1,88 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Protozoon: Cryptosporidium parvum;
weltweit verbreitet
Reservoir: Dünndarm von Säugetieren und Menschen, Anthropozoonose Übertragungsweg: fäkal-oral durch Aufnahme von Oozysten aus verunreinigtem Wasser Inkubationszeit: 3-7 Tage
Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, bei Immunsupprimierten auch extraintesti- nale Manifestationen
Diagnostik: mikroskopischer Nachweis der Oozysten und Antigennachweis im Stuhl
Therapie: keine spezifische Therapie, symptomatisch zur Einschränkung des Flüssigkeitsverlustes Prävention: Patienten mit Immunschwäche: Meiden von Tierkontakt bzw. Kontakt zu infizierten
Patienten, Einhalten allgemeiner Hygieneregeln
Zeitlicher Verlauf
2009 wurden 46 Fälle von Kryptosporidiose in Sachsen- Anhalt übermittelt. Die Inzidenz betrug 1,88 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner und lag damit sowohl über dem Vorjahreswert (2008: 1,47 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) als auch über der Inzidenz für das gesamte Bundesgebiet (1,35 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).
Saisonale Verteilung
Erkrankungen an Kryptosporidiose traten vor allem in der 2. Hälfte des Jahres auf. Ein Spitzenwert war im Oktober zu verzeichnen. Die Gesamterkrankungszahl (46 Er- krankungen) lag über dem Median der Vorjahre 2004 bis 2008 (36 Erkrankungen). Im Gegensatz zu den Vorjahren traten im April und November keine hohen Fallzahlen auf.
Die Erkrankungszahl lag 2009 in diesen Monaten auf bzw. unter dem Median der Vorjahre. Im August und den folgenden Monaten (mit Ausnahme des Novembers) stieg die Erkrankungszahl über das Maximum der Vorjahre.
Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2001, Sachsen- Abb. 10
Anhalt und Deutschland im Vergleich
0 1 2 3 4
2001 2002
2003 2004
2005 2006
2007 2008
2009 Jahr
Inzidenz
Sachsen-Anhalt Deutschland
Demografische Merkmale
Eine deutlich erhöhte altersspezifische Inzidenz war bei Kindern unter 4 Jahren zu beobachten, mit der höchsten altersspezifischen Inzidenz bei den 1-Jährigen mit 46,89 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgrup- pe. Die höchste geschlechtsbezogene altersspezifische Inzidenz wurde bei den 1-jährigen Jungen (58,10 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgrup- pe) registriert. Unter den 46 Erkrankten waren 24 (52 %) Jungen/Männer und 22 (48 %) Mädchen/Frauen. In den Altersgruppen der unter 1-Jährigen, der 10-14-Jährigen, der 25-29-Jährigen sowie der 40-49-Jährigen und bei den Senioren über 70 Jahren war ausschließlich das weibliche Geschlecht betroffen.
Regionale Verteilung
Aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und den kreisfreien Städten Dessau-Roßlau und Halle (Saale) wurden 2009 29 der 46 Fälle (63 %) übermittelt. Die meisten Patien- ten kamen aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld (13 Er- krankte). Aus der kreisfreien Stadt Magdeburg und dem Salzlandkreis wurde je eine erkrankte Person gemeldet.
Im Landkreis Stendal, im Landkreis Harz und im Altmark- kreis Salzwedel wurden keine Fälle registriert.
Epidemiologische Besonderheiten (Häufungen, Infektionsland)
Erkrankungshäufungen wurden 2009 nicht übermittelt.
42 Patienten infizierten sich in Deutschland. Ein Patient erkrankte nach einem Türkeiurlaub und ein Patient nach einem Aufenthalt in Angola. Zwei Personen infizierten sich in Tunesien.
Betroffene Landkreise Anzahl der Erkrankungen
LK Altmarkkreis Salzwedel 0
LK Anhalt-Bitterfeld 13
LK Börde 3
LK Burgenland 2
LK Harz 0
LK Jerichower Land 4
LK Mansfeld-Südharz 1
LK Saalekreis 2
LK Salzland 1
LK Stendal 0
LK Wittenberg 3
SK Dessau-Roßlau 5
SK Halle (Saale) 11
SK Magdeburg 1
Gesamt 46
0 10 20 30 40 50 60 70
00-00 01-01
02-02 03-03
04-04 05-09
10-14 15-19
25-29 30-39
40-49 50-59
60-69 70+
Altersgruppen
Inzidenz
männlich weiblich
Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen Abb. 11
nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009
Anzahl der gemeldeten Erkrankungen an Kryptospori- Tab. 4
diose in Sachsen-Anhalt, Vergleich der Landkreise und kreisfreien Städten, 2009
Norovirus-Gastroenteritis 2.1.5
Meldungen: 2008: 9.562 Erkrankungen 2009: 12.449 Erkrankungen
Inzidenzen: 2008: 391,60 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2009: 509,83 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Noroviren;
weltweit verbreitet
Reservoir: Mensch
Übertragungsweg: direkt von Mensch zu Mensch, selten durch kontaminiertes Trinkwasser oder sekundär kontaminierte Lebensmittel, aerogen durch Bildung virushaltiger Aerosole, sehr rasche Infektionsausbreitung innerhalb von Gemeinschaften
Inkubationszeit: 1-3 Tage
Symptome: Erbrechen, Durchfall
Diagnostik: molekularbiologischer Nachweis oder Antigennachweis im Stuhl Therapie: symptomatisch, Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten
Prävention: allgemeine Hygienemaßnahmen, bei Ausbrüchen striktes Befolgen konsequenter Hygiene- vorschriften, Händehygiene
Zeitlicher Verlauf
Mit 12.449 gemeldeten Fällen waren die Norovirus-Gast- roenteritiden die mit Abstand häufigste meldepflichtige Infektionskrankheit in Sachsen-Anhalt. Die Inzidenz lag mit 509,83 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner deut- lich über dem Wert des Vorjahres (2008: 391,60 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner) und damit über dem bis- herigen Maximum.
Auch deutschlandweit waren die Norovirus-Gastroenteri- tiden mit 178.651 Fällen die häufigste meldepflichtige In- fektionskrankheit. Die Inzidenz betrug 217,86 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner. Im September 2009 wurden die Übermitteilungskriterien für Noroviruserkrankungen in Deutschland verändert. Klinisch-epidemiologisch be- stätigte Erkrankungen, die im Rahmen von Häufungen aufgetreten sind, wurden in einigen Bundesländern in aggregierter Form übermittelt. Labordiagnostisch be- stätigte Erkrankungen wurden weiterhin als Einzelfälle
0 100 200 300 400 500 600
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Jahr
Inzidenz
Sachsen-Anhalt Deutschland
erfasst. Daher sind Fallzahl und Inzidenz von Norovi- ruserkrankungen in Sachsen-Anhalt 2009, es wurden sowohl labordiagnostisch bestätigte als auch klinisch- epidemiologische Erkrankungen als Einzelfälle erfasst, nur begrenzt mit den Werten für das gesamte Bundes- gebiet vergleichbar.
Saisonale Verteilung
Norovirusinfektionen wurden über das ganze Jahr ge- meldet. Sie traten jedoch bevorzugt in den Wintermo- naten auf. In den Monaten Januar, Februar, März und Dezember wurden mehr als 60 % der Erkrankungen erfasst. Im Jahr 2009 lag die Gesamterkrankungszahl (12.449 Erkrankungen) deutlich über dem Median der Vorjahre (3.816 Erkrankungen). Mit Ausnahme der Sommermonate Juli und August überstiegen 2009 die monatlichen Erkrankungszahlen den jeweiligen Median der Vorjahre. In 6 Monaten lag die Fallzahl sogar über dem Maximum der letzten 5 Jahre.
0 500 1000 1500 2000 2500 3000
Jan Feb Mrz
Apr Mai
Jun Jul Aug
Sep Okt Nov
Dez Monate
Anzahl der Erkrankungen
Min/Max 2004-2008 2009 Median
Inzidenz der Norovirus-Gastroenteritiden seit 2001, Abb. 12
Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 13 Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroenteritiden, Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren
Demografische Merkmale
Norovirus-Gastroenteritiden traten überdurchschnittlich häufig in 2 Altersgruppen auf: bei Säuglinge und (Klein) Kinder unter 5 Jahren (mit der höchsten geschlechtsbe- zogenen altersspezifischen Inzidenz bei den männlichen unter 1-Jährigen: 8761,33 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe) und bei Frauen über 70 Jahren (1539,57 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe). Im Erwachsenalter traten relativ niedrige Fallzahlen auf. Hier könnte die Dunkelziffer je- doch besonders hoch liegen, da diese Personengruppe bei gastrointestinalen Beschwerden häufig von einem Arztbesuch absieht bzw. der Arzt nicht immer eine Stuhl- probe untersuchen lässt.
Unter allen Erkrankten waren 4.904 Personen (39 %) männlichen und 7.545 (61 %) weiblichen Geschlechts.
Obwohl in der Summe wesentlich mehr Frauen als Män- ner erkrankten, überwog gerade bei den Säuglingen und (Klein-)Kindern der Anteil der Jungen. Bei den Jugend- lichen, Erwachsenen und besonders bei den Senioren über 70 Jahren war das weibliche Geschlecht häufiger betroffen.
Regionale Verteilung
Die Inzidenz der gemeldeten Norovirus-Gastroenteritiden war mit 895,55 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) am höchsten. Die nied- rigsten Inzidenzen wurden mit 248,69 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner im Landkreis Stendal, im Landkreis Börde mit 281,63 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und im Altmarkkreis Salzwedel mit 296,16 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner erfasst.
Epidemiologische Besonderheiten (Häufungen)
Eine besondere Herausforderung an die Gesundheits- ämter stellten die zahlreichen Erkrankungshäufungen dar. Insgesamt konnten 5.985 der 12.449 Erkrankungen (48 %) zu 322 Erkrankungshäufungen zusammengefasst werden.Betroffen waren:
Altenpflegeheime (119 Häufungen mit 2.962 Erkrank-
• ten),
Krankenhäuser/Kurkliniken (101 Häufungen mit 1.700
•
Erkrankten),
Kindertagesstätten (83 Häufungen mit 1.062 Erkrank-
• ten),
Familien (6 Häufungen mit 40 Erkrankten),
•
Schule (4 Häufungen mit 90 Erkrankten),
•
Gaststätten/Pensionen/Hotel (3 Häufungen mit 59 Er-
•
krankten)
Wohnheim (3 Häufungen mit 36 Erkrankten),
•
Kloster (1 Häufung mit 20 Erkrankten),
•
Reiterhof (1 Häufung mit 13 Erkrankten),
•
JVA (1 Häufung mit 3 Erkrankten).
•
0 2000 4000 6000 8000 10000
00-00 01-01
02-02 03-03
04-04 05-09
10-14 15-19
20-24 25-29
30-39 40-49
50-59 60-69 70+ Altersgruppen
Inzidenz
männlich weiblich Inzidenz Sachsen-Anhalt
Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Abb. 14
Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009
Regionale Verteilung der übermittelten Noroviren- Abb. 15
Gastroenteritiden pro 100.000 Einwohner je Land- kreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009
Die meisten Häufungen wurden im Januar übermittelt (70 Häufungen mit 1.880 Erkrankten). In den Wintermonaten Januar, Februar, März und Dezember wurden insgesamt 160 Häufungen mit 3.517 Erkrankten gemeldet. Im Juni 2009 wurde lediglich eine Häufung mit 7 Betroffenen re- gistriert.
Die meisten Häufungen wurden aus der kreisfreien Stadt Halle (Saale) (60 Häufungen mit 967 beteiligten Perso- nen) gemeldet, gefolgt vom Landkreis Mansfeld-Südharz (41 Häufungen mit 872 Erkrankten) und dem Burgen- landkreis (32 Häufungen mit 526 beteiligten Personen).
Der größte übermittelte Ausbruch fand in der Zeit vom 01.01. bis 13.02.2009 in der kreisfreien Stadt Magdeburg statt. Es erkrankten 111 von 520 Patienten und 2 von 340 Beschäftigten eines Krankenhauses mit Erbrechen und Durchfall. Bei 66 Erkrankten konnten im Stuhl Noroviren nachgewiesen werden.
Betroffene Landkreise:
LK Altmarkkreis Salzwedel 7 G/ 116 E
LK Anhalt-Bitterfeld 22 G/ 393 E
LK Börde 14 G/ 171 E
LK Burgenlandkreis 32 G/ 526 E
LK Harz 16 G/ 395 E
LK Jerichower Land 11 G/ 191 E
LK Mansfeld-Südharz 41 G/ 872 E
LK Saalekreis 24 G/ 342 E
LK Salzlandkreis 28 G/ 549 E
LK Stendal 10 G/ 220 E
LK Wittenberg 19 G/ 374 E
SK Dessau-Roßlau 12 G/ 200 E
SK Halle (Saale) 60 G/ 967 E
SK Magdeburg 26 G/ 669 E
0 10 20 30 40 50 60 70 80
Jan Feb
Mrz Apr
Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Monate
Anzahl der Häufungen
0200 400600 8001000 12001400 16001800 2000
Anzahl der Erkrankungen
Anzahl der Häufungen Anzahl der Erkrankungen
Erkrankungshäufungen durch Noroviren nach Land- Tab. 5
kreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2009
Erkrankungshäufungen durch Noroviren- Abb. 16
Gastroenteritiden und Zahl der Erkrankten nach Monaten, Sachsen-Anhalt, 2009
Rotaviruserkrankungen 2.1.6
Meldungen: 2008: 4.638 Erkrankungen 2009: 3.563 Erkrankungen
Inzidenzen: 2008: 189,94 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2009: 145,92 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
Steckbrief
Erreger: Rotaviren;
weltweit verbreitet
Reservoir: Mensch
Übertragungsweg: direkt von Mensch zu Mensch, selten über verunreinigtes Trinkwasser oder sekundär kontaminierte Lebensmittel, aerogen über Sekrete der Atemwege, sehr rasche Infektions- ausbreitung innerhalb von Gemeinschaften
Inkubationszeit: 1-3 Tage
Symptome: Durchfall, Erbrechen
Diagnostik: molekularbiologischer Nachweis oder Antigennachweis im Stuhl Therapie: Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten
Prävention: allgemeine Hygiene, bei Ausbrüchen striktes Befolgen konsequenter Hygienevorschriften, Händehygiene;
Impfung möglich, aber keine allgemein gültige STIKO-Empfehlung
Zeitlicher Verlauf
Rotaviruserkrankungen waren 2009 mit 3.563 gemelde- ten Fällen nach den Noroviruserkrankungen die zweit- häufigste meldepflichtige gastrointestinale Erkrankung in Sachsen-Anhalt. Die Inzidenz lag mit 145,92 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner unter dem Vorjahreswert (2008: 189,94 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). In Deutschland lag die Inzidenz mit 75,86 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner sowohl unter der Vorjahresinzidenz (2008: 94,50 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) als auch deutlich unter der Inzidenz von Sachsen-Anhalt.
Saisonale Verteilung
Rotaviruserkrankungen treten typischerweise in den Wintermonaten auf. Der Häufigkeitsgipfel lag 2009 zwi-
0 50 100 150 200
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Jahr
Inzidenz
Sachsen-Anhalt Deutschland
schen Januar und April. In diesem Zeitraum wurden rund 77 % der Erkrankungen übermittelt, davon die meisten Fälle (1.042 Erkrankungen) im März. Die Gesamterkran- kungszahl (3.563 Erkrankungen) lag 2009 unter dem Median der Vorjahre (4.053 Erkrankungen). Von Januar bis Juni folgte der Verlauf der Erkrankungszahlen weitge- hend dem Median der Vorjahre. In den Sommermonaten wurde das Maximum der vergangenen 5 Jahre über-, in den Wintermonaten November und Dezember wurde das Minimum unterschritten.
Demografische Merkmale
Rotaviruserkrankungen treten überwiegend bei Kindern im ersten und zweiten Lebensjahr auf. Bei Jugendlichen und Erwachsenen spielen Rotaviruserkrankungen nur
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600
Jan Feb
Mrz Apr
Mai Jun Jul
Aug Sep
Okt Nov Dez Monate
Anzahl der Erkrankungen
Min/Max 2004-2008 2009 Median
Inzidenz der Rotaviruserkrankungen, Sachsen- Abb. 17
Anhalt seit 1999 und Deutschland seit 2001 im Vergleich
Saisonale Verteilung der Rotaviruserkrankungen, Abb. 18
Sachsen-Anhalt 2009 im Vergleich mit den Vorjahren
eine untergeordnete Rolle. Die altersspezifischen Inzi- denzen erreichten einen Spitzenwert mit 5585,18 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner bei den 1-Jährigen.
Die altersspezifischen Inzidenzen für die 10- bis 69-Jäh- rigen lagen unter dem Landesdurchschnitt. Erst die Seni- oren über 70 Jahre zeigten wieder eine erhöhte Inzidenz (135,42 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), die aber auch unter dem Landesdurchschnitt lag. Die höchste ge- schlechtsbezogene altersspezifische Inzidenz war mit 6216,59 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe bei den 1-jährigen Jungen zu verzeichnen.
Insgesamt war das Geschlechterverhältnis ausgewogen:
es erkrankten 1.799 Personen (50,49 %) männlichen und 1.764 (49,50 %) weiblichen Geschlechts. Sowohl bei den betroffenen Säuglingen, als auch bei den Kindern unter 15 Jahren überwog der Anteil der betroffenen Jungen (Säuglinge: 4559,37 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner dieser Altersgruppe bei den Jungen gegenüber 4184,72 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe bei den Mädchen).
Bei den Über-70-Jährigen erkrankten etwas mehr Frau- en (147,25 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe) als Männer (114,76 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner dieser Altersgruppe).
Regionale Verteilung
Die höchsten Inzidenzen wurden mit 245,21 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner in der kreisfreien Stadt Halle (Saale) und mit 181,87 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner im Burgenlandkreis registriert. Aus dem Land- kreis Mansfeld-Südharz wurde mit 85,10 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner die niedrigste Inzidenz gemeldet.
Epidemiologische Besonderheiten (Erkran- kungshäufungen)
2009 konnten in Sachsen-Anhalt 618 Erkrankungen zu 61 Erkrankungshäufungen zusammengefasst werden, darunter waren 52 Ausbrüche mit 5 und mehr Erkrankten.
Betroffen waren:
Kindertagesstätten (46 Häufungen mit 389 Erkrank-
• ten),
Altenpflegeheime (14 Häufungen mit 220 Erkrank-
• ten),
Krankenhäuser (1 Häufung mit 9 Erkrankten).
•
Die meisten Ausbrüche fanden in den Monaten Febru- ar (9 Ausbrüche), März (27 Ausbrüche) und April (13 Ausbrüche) statt. Am häufigsten waren die kreisfreien Städte Halle (Saale) (14 Ausbrüche) und Magdeburg (10 Ausbrüche) betroffen. Der größte übermittelte Ausbruch wurde im Zeitraum vom 27.01 bis 10.02.2009 aus der kreisfreien Stadt Halle (Saale) übermittelt. Es erkrankten 48 von 230 Bewohnern und 8 von 97 Mitarbeitern eines Altenpflegeheims mit Durchfall und Erbrechen. Der Erre- gernachweis gelang in 6 Fällen.
0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
00-00 01-01
02-02 03-03
04-04 05-09
10-14
15-1920-2425-2930-3940-4950-5960-69 70+
Altersgruppen
Inzidenz
männlich weiblich
Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inziden- Abb. 19
zen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2009
Regionale Verteilung der übermittelten Rotaviruser- Abb. 20
krankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2009