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Infektionskrankheiten 2012 Sachsen-Anhalt

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Academic year: 2022

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(1)

Infektionskrankheiten 2012

Sachsen-Anhalt

(2)
(3)

Infektionskrankheitenbericht

Sachsen-Anhalt 2012

(4)

Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de

Fachbereich Hygiene

Hausanschrift: Große Steinernetischstraße 4, 39104 Magdeburg Postanschrift: Postfach 1748, 39007 Magdeburg

Telefon: 0391-2564-0, Fax: 0391-2564-192 E-Mail: fb2@lav.ms.sachsen-anhalt.de Redaktion: Dr. med. Hanna Oppermann

Dr. med. Claudia Kohlstock

Gudrun Frank

Xenia Schmengler Stand: Februar 2014

LAV 02/2014-217

Impressum

(5)

Abbildungsverzeichnis . . . 7

Tabellenverzeichnis . . . 9

Kartografische Darstellung des Landes Sachsen-Anhalt . . . 10

1 Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt . . . 11

1.1 Gastrointestinale Erkrankungen. . . 11

1.1.1 Campylobacter-Enteritis . . . 12

1.1.2 EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli) . . . 14

1.1.3 Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) . . . 16

1.1.4 E.-coli-Enteritis, sonstige darmpathogene Stämme . . . 17

1.1.5 Kryptosporidiose . . . 19

1.1.6 Norovirus-Gastroenteritis . . . 21

1.1.7 Rotaviruserkrankungen . . . 24

1.1.8 Salmonellosen . . . 26

1.1.9 Shigellosen . . . 28

1.1.10 Yersinia-enterocolitica-Infektionen . . . 29

1.1.11 Giardiasis. . . 31

1.2 Virushepatitis . . . 33

1.2.1 Hepatitis A . . . 33

1.2.2 Hepatitis B . . . 34

1.2.3 Hepatitis C . . . 36

1.2.4 Hepatitis E . . . 38

1.3 Meningitis . . . 39

1.3.1 Meningokokken-Meningitis und -Sepsis . . . 39

1.3.2 Invasive Pneumokokken-Infektionen . . . 41

1.3.3 Invasive Infektionen mit Haemophilus influenzae . . . 43

1.3.4 Virusmeningitis .. . . 44

1.4 Impfpräventable Krankheiten . . . 45

1.4.1 Masern. . . 45

1.4.2 Röteln . . . 46

1.4.3 Mumps . . . 47

1.4.4 Varizellen . . . 48

1.4.5 Pertussis . . . 50

1.5 Tuberkulose . . . 52

1.6 Influenza . . . 56

1.7 Weitere Erkrankungen . . . 62

1.7.1 Lyme-Borreliose . . . 62

1.7.2 Scharlach . . . 64

1.7.3 Legionellose . . . 66

1.7.4 Listeriose . . . 67

Inhaltsverzeichnis

(6)

1.7.5 Creutzfeld-Jakob-Krankheit (CJK) . . . 69

1.7.6 Keratokonjunktivitis epidemica (KCE) . . . 70

1.7.7 Brucellose . . . 72

1.7.8 Dengue-Fieber . . . 73

1.7.9 Chikungunya-Fieber . . . 74

1.7.10 Hantavirus-Erkrankung . . . 75

1.7.11 Leptospirose . . . 76

1.7.12 Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) . . . 77

1.7.13 Paratyphus . . . 78

1.7.14 Tularämie . . . 79

1.7.15 Q-Fieber . . . 80

1.7.16 Ornithose . . . 81

1.7.17 Typhus . . . 82

1.8 Nosokomiale Infektionskrankheiten . . . 83

1.8.1 MRSA-Infektionen . . . 83

1.8.2 Clostridium difficile-assoziierte Durchfallerkrankungen (CDAD-Erkrankungen) . . . 85

1.9 Nichtnamentlich gemeldete Infektionserkrankungen . . . 87

1.9.1 HIV-Infektionen . . . 87

1.9.2 Syphilis (Lues) . . . 89

1.9.3 Konnatale Röteln . . . 90

1.9.4 Konnatale Toxoplasmose . . . 91

1.9.5 Echinokokkose . . . 92

1.9.6 Malaria . . . 93

2 Übersicht über die gemeldeten Infektionskrankheiten in Sachsen-Anhalt 2011 und 2012 . . . 94

3 Ausgewählte Erkrankungshäufungen in Sachsen-Anhalt 2012 . . . 95

4 Erkrankungshäufungen weiterer Erreger in Sachsen-Anhalt 2012 . . . 96

5 Ausgewählte Erkrankungshäufungen in Krankenhäusern in Sachsen-Anhalt 2012 . . . 97

(7)

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Inzidenz der Campylobacter-Enteritis seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 12

Abb. 2 Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritis, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 12

Abb. 3 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 13

Abb. 4 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 13

Abb. 5 Regionale Verteilung der übermittelten Campylobacter-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 13

Abb. 6 Inzidenz der EHEC-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 14

Abb. 7 Saisonale Verteilung der EHEC-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 14

Abb. 8 EHEC-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 15

Abb. 9 Inzidenz der HUS-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 16

Abb. 10 Inzidenz der E.-coli-Enteritiden seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 17

Abb. 11 Saisonale Verteilung der E.-coli-Enteritiden, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 17

Abb. 12 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 18

Abb. 13 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (0 - 9 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 18

Abb. 14 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (ab 10 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 18

Abb. 15 Regionale Verteilung der übermittelten E.-coli-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . 18

Abb. 16 Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 19

Abb. 17 Saisonale Verteilung der Kryptosporidiose, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 19

Abb. 18 Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 20

Abb. 19 Inzidenz der Norovirus-Gastroenteritiden seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 21

Abb. 20 Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroenteritiden, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 21

Abb. 21 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 22

Abb. 22 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 22

Abb. 23 Regionale Verteilung der übermittelten Norovirus-Gastroenteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 22

Abb. 24 Inzidenz der Rotaviruserkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 24

Abb. 25 Saisonale Verteilung der Rotaviruserkrankungen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 24

Abb. 26 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 25

Abb. 27 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (0 - 4 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 25

Abb. 28 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (5 - 70 + Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012. . . 25

Abb. 29 Regionale Verteilung der übermittelten Rotaviruserkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 25

Abb. 30 Inzidenz der Salmonellosen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 26

Abb. 31 Saisonale Verteilung der Salmonellosen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 26

Abb. 32 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 27

Abb. 33 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 27

Abb. 34 Regionale Verteilung der übermittelten Salmonellosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 27

Abb. 35 Inzidenz der Shigellosen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 28

Abb. 36 Inzidenz der Yersiniosen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 29

Abb. 37 Saisonale Verteilung der Yersiniosen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 29

Abb. 38 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 30

Abb. 39 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen (0 - 14 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 30

Abb. 40 Yersiniosen, altersspezifische Inzidenzen (15 - 70 + Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 30

Abb. 41 Regionale Verteilung der übermittelten Yersiniosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 30

Abb. 42 Inzidenz der Giardiasis seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 31

Abb. 43 Saisonale Verteilung der Giardiasis, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 31

Abb. 44 Giardiasis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 32

Abb. 45 Giardiasis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 32

Abb. 46 Regionale Verteilung der Giardiasis, Erkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 32

(8)

Abb. 47 Inzidenz der Hepatitis-A-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 33

Abb. 48 Inzidenz der Hepatitis-B-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 34

Abb. 49 Inzidenz der erstmalig registrierten Hepatitis-C-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 36

Abb. 50 Erstmalig registrierte Hepatitis-C-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 37

Abb. 51 Erstmalig registrierte Hepatitis-C-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 37

Abb. 52 Regionale Verteilung der erstmalig registrierten Hepatitis-C-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 37

Abb. 53 Inzidenz der Hepatitis-E-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 38

Abb. 54 Inzidenz der Meningokokken-Meningitis und -Sepsis seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 39

Abb. 55 Meningokokken-Meningitis altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 39

Abb. 56 Inzidenz der invasiven Pneumokokken-Infektionen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 41

Abb. 57 Saisonale Verteilung der invasiven Pneumokokken-Infektionen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 41

Abb. 58 Invasive Pneumokokken-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 42

Abb. 59 Inzidenz der invasiven Infektionen durch Haemophilus influenzae seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 43

Abb. 60 Inzidenz der Virusmeningitis seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 44

Abb. 61 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenzen der Masern-erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 45

Abb. 62 Inzidenz der Masernerkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 45

Abb. 63 Anzahl der Erkrankungen und Inzidenz der postnatalen Rötelninfektionen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 46

Abb. 64 Anzahl und Inzidenz der Mumpserkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 47

Abb. 65 Inzidenz der Varizellenerkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 48

Abb. 66 Saisonale Verteilung der Varizellenerkrankungen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 48

Abb. 67 Varizellenerkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 49

Abb. 68 Varizellenerkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2009 - 2012 im Vergleich, 0 - 14 Jahre . . . 49

Abb. 69 Regionale Verteilung der übermittelten Varizellenerkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 49

Abb. 70 Anzahl und Inzidenz der Pertussiserkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 50

Abb. 71 Pertussiserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012. . . 50

Abb. 72 Pertussiserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2011 . . . 50

Abb. 73 Regionale Verteilung der übermittelten Pertussiserkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 51

Abb. 74 Pertussis, Altersverteilung und Impfstatus, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 51

Abb. 75 Inzidenz der Tuberkulose seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 52

Abb. 76 Tuberkulose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 52

Abb. 77 Tuberkulose, Verteilung der Altersgruppen bei deutschen und ausländischen Patienten, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 53

Abb. 78 Regionale Verteilung der übermittelten Tuberkulosefälle pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 53

Abb. 79 LTBI-Prävalenz von Personal und Häftlingen in der JVA, 01.10.2011 - 14.02.2012, Sachsen-Anhalt . . . 55

Abb. 80 Anzahl der gemäß IfSG übermittelten labordiagnostisch bestätigten Influenza-Fälle pro Kalenderwoche (KW) und die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE) gemessen am Krankenstand in 140 ausgewählten Kindertagesstätten im Vergleich, Sachsen-Anhalt, 2012/13. . . . 57

Abb. 81 Gemäß IfSG übermittelte labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) nach Meldewochen in Sachsen-Anhalt im Vergleich von 2002/03 bis 2012/13. . . . 57

Abb. 82 Gemäß IfSG übermittelte labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle pro 100.000 Einwohner (Inzidenz) nach Altersgruppen, Sachsen-Anhalt, 2012/13. . . . 58

Abb. 83 Gemäß IfSG übermittelte labordiagnostisch bestätigte Influenza-Fälle pro 100.000 Einwohner nach Stadt-/Landkreisen, Sachsen-Anhalt, 2012/2013 . . . 58

Abb. 84 Gestapelte Darstellung der Anzahl betroffener Landkreise/Stadtkreise Sachsen-Anhalts nach Stärke der ARE-Aktivität im Vergleich zur Anzahl der nach dem IfSG gemeldeten Influenzafälle in Sachsen-Anhalt und dem Mittelwertes der ARE-Aktivität aller Kreise. . . 59

Abb. 85 Gemeinsame Internet-Karte: ARE-Aktivitäten der Bundesländer Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt am Beispiel der 8. KW 2013. . . . 59

Abb. 86 Probenzahlen, Gesamtpositivenraten (%) und Influenzapositivenraten (%) der Virologischen Surveillance und ARE-Aktivität (Erkrankungsrate in %) in 140 teilnehmenden Kindertagesstätten (Kita) Sachsen-Anhalt 2012/13 . . . 60

Abb. 87 Positivenraten (%) der Virologischen Surveillance in Sachsen-Anhalt von der 40. Kalenderwoche 2012 bis zur 19. Kalenderwoche 2013. . . . . 61

Abb. 88 Auszug aus den Internetseiten der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert Koch-Institut mit den Meldedaten gem. IfSg für Sachsen-Anhalt und den Influenzavirusnachweisen der Virologischen Surveillance am LAV und am NRZ, Daten von Sentinelpraxen aus Sachsen-Anhalt. Stand: 19.07.2013 . . . 61

(9)

Tabellenverzeichnis

Abb. 89 Inzidenz der Borreliose seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 62

Abb. 90 Saisonale Verteilung der Borreliose, Sachsen-Anhalt, Vergleich der Jahre 2009, 2010, 2011 und 2012 . . . 62

Abb. 91 Borreliose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 63

Abb. 92 Borreliose, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 63

Abb. 93 Regionale Verteilung der übermittelten Borrelioseerkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 63

Abb. 94 Inzidenz der Scharlacherkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt . . . 64

Abb. 95 Saisonale Verteilung der Scharlacherkrankungen, Sachsen-Anhalt, 2012 im Vergleich mit den Vorjahren . . . 64

Abb. 96 Scharlacherkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 65

Abb. 97 Regionale Verteilung der übermittelten Scharlacherkrankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 65

Abb. 98 Inzidenz der Legionellose seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 66

Abb. 99 Inzidenz der Listeriose seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 67

Abb. 100 Inzidenz der Creutzfeld-Jakob-Krankheit seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 69

Abb. 102 Keratokonjunktivitis epidemica (alle Erkrankungen), altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 70

Abb. 101 Inzidenz der Keratokonjunktivitis epidemica seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 70

Abb. 103 Inzidenz der Erkrankungen an Dengue-Fieber seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 73

Abb. 104 Inzidenz der Hantavirus-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 75

Abb. 105 MRSA-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 83

Abb. 106 MRSA-Infektionen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 84

Abb. 107 Regionale Verteilung der übermittelten MRSA-Infektionen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 84

Abb. 108 Inzidenz der schweren Verläufe einer CDAD, Sachsen-Anhalt, 2009 - 2012 . . . 86

Abb. 109 CDAD, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 86

Abb. 110 Inzidenz der HIV-Neu-Diagnosen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 87

Abb. 111 HIV-Neu-Diagnosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 87

Abb. 112 Inzidenz der Syphilis-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 89

Abb. 113 Syphilis-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 89

Abb. 114 Inzidenz der Malariaerkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich . . . 93

Tab. 1 Anzahl gastrointestinaler Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich, 2011 und 2012 . . . 11

Tab. 2 Regionale Verteilung der EHEC-Erkrankungen nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 15

Tab. 3 EHEC-Erkrankungen, Serogruppen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 15

Tab. 4 Regionale Verteilung der Kryptosporidiose nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 20

Tab. 5 Salmonellosen nach Serovar, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 27

Tab. 6 Regionale Verteilung der übermittelten Hepatitis-B-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 35

Tab. 7 Regionale Verteilung der übermittelten Meningokokken-Meningitiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 39

Tab. 8 Regionale Verteilung der übermittelten invasiven Pneumokokken-Infektionen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 42

Tab. 9 Anzahl und Inzidenz der Tuberkuloseerkrankungen nach Herkunft, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 53

Tab. 10 Risikofaktoren für eine latent tuberkulöse Infektion (LTBI) – Ergebnisse der multivariablen Poisson Regression . . . 54

Tab. 11 Demografische und klinische Angaben zu Patientenproben der Virologischen Surveillance in Sachsen-Anhalt, 2012/13 . . . 60

Tab. 12 Probenzahlen und PCR-Ergebnisse der Virologischen Surveillance in Sachsen-Anhalt, 2012/13 und 2011/12 . . . 60

Tab. 13 Regionale Verteilung der übermittelten KCE-Fälle je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 71

Tab. 14 KCE-Erkrankungshäufungen, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 71

Tab. 15 Regionale Verteilung der schwer verlaufenden CDAD nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2012 . . . 86

Tab. 16 Echinokokkose, Anzahl der Erkrankungen, Sachsen-Anhalt, 2003 - 2012. . . 92

(10)

Kartografische Darstellung des Landes Sachsen-Anhalt

Legende

LK Altmarkkreis Salzwedel – SAW LK Anhalt-Bitterfeld – ABI

LK Börde – BÖ LK Burgenland – BLK LK Harz – HZ

LK Jerichower Land – JL LK Mansfeld-Südharz – MSH LK Saalekreis – SK

LK Salzland – SLK LK Stendal – SDL LK Wittenberg – WB SK Dessau-Roßlau – DE SK Halle (Saale) – HAL SK Magdeburg – MD

SAW SDL

BÖ JL

MD

HZ SLK DE WB

MSH

ABI

HAL SK

BLK

(11)

1 Epidemiologie ausgewählter Infektionskrankheiten in Sachsen- Anhalt

Wie im Vorjahr werden den einzelnen Kapiteln zunächst die absoluten Fallzahlen und die Inzidenzen (genauer ge- sagt die Inzidenzraten) des aktuellen Berichtsjahres und des Vorjahres zusammen mit einem kurzen Steckbrief der Er- krankung vorangestellt. Die Inzidenz berechnet sich aus der Anzahl der gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner einer zugrundeliegenden Bevölkerung/Bevölkerungsgruppe. D. h., ist die Inzidenz für Sachsen-Anhalt angegeben, ist der Bezugs- punkt die Gesamtbevölkerung Sachsen-Anhalts. Werden Aussagen zu demografischen Merkmalen, wie Geschlechts- verteilung oder Altersverteilung getroffen, kann der Be- zugspunkt z. B. auch alle weiblichen Personen in Sachsen- Anhalt oder alle 1-Jährigen sein. Bei Erkrankungen mit ge- ringer Fallzahl ist zu beachten, dass bei der grafischen Dar- stellung der Inzidenzen ein oder zwei Fälle mehr oder weni- ger in einzelnen Altersgruppen eine erhebliche Verschiebung bedeuten können.

Als Datenquelle wurde die Datenbank-Software Surv- Net@RKI sowie die internetbasierte Datenbank SurvStat@

RKI genutzt. Dabei stellte die Umstellung auf eine neue Survnet-Version mit komplett anderer Nutzeroberfläche eine besondere technische und inhaltliche Herausforderung dar.

Wenn keine Altersangaben angegeben wurden, sind die Altersgruppen in diesem Bericht wie folgt zu verstehen:

• Säuglinge: 0 - < 1 Jahr

• Kinder im Krippenalter: 1 - < 3 Jahre

• Kinder im Kindergartenalter: 3 - < 6 Jahre

• Kinder im Schulalter: 6 - < 14 Jahre

• Jugendliche: 14 - < 18 Jahre

• Erwachsene: 18 - < 70 Jahre

• Senioren: ≥ 70 Jahre

1.1 Gastrointestinale Erkrankungen

Etwa 55 % aller gemeldeten Erkrankungen (24.590 Fälle) gingen auf eine gastrointestinale Erkrankung zurück. ¼ die- ser Gastroenteritiden betrafen Kinder unter 4 Jahre und ⅓ der Erkrankungen traten bei Senioren auf. Gastrointestinale Häufungen werden vor allem aus Kindertagesstätten und Altenpflegeheimen gemeldet. Beide Altersgruppen mussten

auch vergleichsweise häufig aufgrund ihrer Erkrankung hos- pitalisiert werden. Fast die Hälfte der erkrankten Senioren wurde stationär behandelt, bei den Kindern unter 4 Jahren immerhin noch ⅓ (wobei der Anteil der Säuglinge dabei ⅔ betrug). Nachfolgende Tabelle gibt eine Gesamtübersicht über alle meldepflichtigen gastrointestinalen Erkrankungen.

Tab. 1 Anzahl gastrointestinaler Erkrankungen und Inzidenzen, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich, 2011 und 2012

Erkrankungen

Sachsen-Anhalt Deutschland

2011 2012 2011 2012

Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz Anzahl Inzidenz

Campylobacter 1900 80,64 1689 71,68 71311 87,23 62906 76,86

E.-coli-Enteritis 669 28,39 582 24,7 8313 10,17 7068 8,64

EHEC/STEC 77 3,27 45 1,91 4908 6,00 1532 1,87

Giardiasis 85 3,61 120 5,09 4260 5,21 4232 5,17

HUS 7 0,30 1 0,04 877 1,07 69 0,08

Kryptosporidiose 36 1,53 77 3,27 942 1,15 1390 1,70

Norovirus 8164 346,49 7545 320,22 116119 142,04 113314 138,45

Rotavirus 3037 128,89 2164 91,84 54445 66,6 39299 48,02

Salmonellose 1311 55,64 1179 50,04 255514 29,99 20859 25,49

Shigellose 14 0,59 13 0,55 679 0,83 528 0,65

Yersiniose 180 7,64 164 6,96 3398 4,16 2706 3,31

Gesamt 15480 656,99 13579 576,3 520766 354,45 253903 310,24

(12)

1.1.1 Campylobacter-Enteritis

Meldungen: 2012: 1.689 Erkrankungen 2011: 1.900 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 71,68 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 80,64 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: C. jejuni, C. coli u.a.

weltweit verbreitet

Reservoir: Darmtrakt warmblütiger Wild-, Nutz- und Heimtiere (Vögel und Säugetiere), Zoonose

Übertragungsweg: nahrungsmittelbedingte Infektion durch unzureichend erhitztes oder kontaminiertes Geflügel- fleisch und -produkte (nicht Eier), nicht pasteurisierte Milch, kontaminiertes, nicht gechlortes Trinkwasser, rohes Hackfleisch; Heimtiere (besonders durchfallkranke Welpen und Katzen) Inkubationszeit: 2 - 7 Tage

Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, Fieber Diagnostik: Stuhlprobe zur Erregeranzucht und Antigennachweis

Therapie: symptomatische Therapie mit Volumen- und Elektrolytsubstitution, antibiotische Therapie bei Patienten mit hohem Fieber und schweren klinischen Verläufen

Prävention: Sanierung oder Reduktion der Durchseuchung der Schlachtgeflügelbestände;

Verbesserung und strikte Einhaltung der Schlachthygiene, vor allem bei Geflügel (C. jejuni) und Schweinen (C. coli);

konsequente Küchenhygiene bei der Speisenzubereitung

Zeitlicher Verlauf

Im Jahr 2012 wurden 1.689 Campylobacter-Infektionen übermittelt, dies entsprach einer Inzidenz von 71,68 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner, die damit unter der des Vor- jahres lag, aber über dem Median der Vorjahre 2007 - 2011 (69,01 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Campylobac- ter-Infektionen waren somit erneut die häufigste gemeldete bakterielle Durchfallerkrankung in Sachsen-Anhalt. Auch deutschlandweit kam es 2012 zu einem Abfall der Fallzahlen auf 76,9 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

Von 2007 bis 2010 nahmen die gemeldeten Campylo- bacter-Infektionen leicht ab. 2011 kam es jedoch in Sachsen-

Anhalt zu einem deutlichen Anstieg der Meldungen. Als Ur- sache dafür ist, neben einem tatsächlichem Inzidenzanstieg, auch eine vermehrte Labordiagnostik und erhöhte Aufmerk- samkeit in Bevölkerung im Rahmen des deutschlandweiten EHEC-/HUS-Geschehens denkbar, da auch Campylobacter- Infektionen mit blutigem Durchfall einhergehen können.

Saisonale Verteilung

Campylobacter-Infektionen werden ganzjährig übermittelt mit einem Anstieg der Meldungen in den Sommermonaten.

Im Jahr 2012 wurden die meisten Fälle im Juli (236) über- mittelt und damit deutlich mehr als im Median der Vorjahre.

Abb. 1 Inzidenz der Campylobacter-Enteritis seit 2003,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 2 Saisonale Verteilung der Campylobacter-Enteritis, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(13)

Demografische Merkmale

Die höchste altersspezifische Inzidenz der Campylo- bacter-Infektionen findet sich wie in den Vorjahren bei den Einjährigen (259,8 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Insgesamt waren Kinder im Vorschulalter am häufigsten be- troffen. Auch bei jüngeren Erwachsenen kann man wie in den Vorjahren einen zweiten leichten Inzidenzanstieg sehen.

Abb. 3 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 4 Campylobacter-Enteritis, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Regional gab es bei den gemeldeten Campylobacter-In- fektionen deutliche Unterschiede. Die meisten Erkrankungen wurden aus dem SK Dessau-Roßlau gemeldet (116,22 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner), die wenigsten aus dem LK Harz (45,17 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Abb. 5 Regionale Verteilung der übermittelten Campylobacter- Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012

Epidemiologische Besonderheiten (Erreger, Infektions- land)

Von 763 Fällen (45 %) lagen nähere Angaben zur Erre- gerspezies vor. In 637 untersuchten Proben (83 % der Pro- ben mit Erregerangaben) konnte Campylobacter jejuni (ein- schließlich Campylobacter jejuni spp. jejuni), in 124 Proben (16 %) Campylobacter coli und in 2 Proben Campylobacter fetus als verursachende Erreger gefunden werden.

In der Regel wurden die Infektionen in Deutschland er- worben (1.655 Fälle), bei 34 Patienten kam aber auch ein anderer Infektionsort in Frage: 6 x Polen, 4 x Türkei, 3 x Spa- nien, je 2 x Bulgarien, Niederlande, Tunesien sowie je 1 x Dominikanische Republik, Frankreich, Indonesien, Italien, Kenia, Malta, Mexiko, Philippinen, Portugal, Russische För- deration, Serbien, Singapur, Tschechien, Ukraine und Un- garn.

2012 wurden 3 Erkrankungshäufungen durch Campylo- bacter-Infektionen mit insgesamt 22 Fällen erfasst. Davon ereignete sich eine Erkrankungshäufung im LK Jerichower Land mit insgesamt 14 Fällen. Nach einem Besuch eines Bauernhofes erkrankten Mitte Juli von 17 Schülern 11 und von 6 Begleitpersonen 3 mit Durchfall, Bauchkrämpfen, Er- brechen und vereinzelt Fieber. 2 Schüler wurden hospi- talisiert. Die Ermittlungen ergaben, dass alle Teilnehmer Rohmilch verzehrt hatten. Der Erregernachweis gelang aus den Stuhlproben. Dabei erfolgte in 4 Fällen der kulturelle Nachweis von Campylobacter jejuni und in 7 Fällen von Campylobacter species. Auf Grund des Nachweises von Campylobacter-DNA in Tankmilchproben konnte ein epide- miologischer Zusammenhang angenommen werden.

Von Campylobacter-Infektionen waren Mädchen und Frauen (835 Fälle) und Jungen und Männer (852 Fälle) na- hezu gleich betroffen. In einzelnen Altersgruppen fallen je- doch auch geschlechtsspezifische Unterschiede auf. So erkrankten beispielsweise bei den 2- bis 3-Jährigen mehr Jungen als Mädchen, bei den Erwachsenen zwischen 20 und 49 Jahren mehr Frauen als Männer. Einjährige Mäd- chen hatten insgesamt die höchste alterspezifische Inzidenz (289,12 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

(14)

1.1.2 EHEC-Erkrankung (EHEC = enterohämorrhagische E. coli)

Meldungen: 2012: 45 Erkrankungen 2011: 77 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 1,91 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 3,27 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische E. coli-Stämme (EHEC), auch als Shigatoxin-produzierende E.

coli (STEC) bezeichnet, welche die grundsätzliche Eigenschaft der Bildung bestimmter Toxine

(Shigatoxine) besitzen

Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich auch andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose

Übertragungsweg: kontaminierte Nahrungsmittel, Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, Rohmilch- produkte, auch pflanzliche Lebensmittel, Aufnahme von kontaminiertem Bade- und Trinkwasser;

Schmierinfektion, direkt von Mensch zu Mensch (Bedeutung für Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Altenheime etc.); direkte Tier-Mensch-Kontakte

Inkubationszeit: 1 - 3 (bis zu 8) Tage

Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen Komplikationen:

Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) mit Anämie, akutem Nierenversagen, Thrombopenie und zerebralen Krampfanfällen sowie thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP, Mosch- kowitz-Syndrom) mit Thrombozytopenie, hämolytischer Anämie, neurologischen Symptomen und Niereninsuffizienz

Diagnostik: Erregernachweis aus Stuhl und Nachweis des Shigatoxins Therapie: keine antibakterielle Therapie

Behandlung von HUS und TTP supportiv

Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung, Transport und Verkauf von Lebensmitteln; rohe Lebensmittel tierischer Herkunft und andere leicht verderb- liche Lebensmittel (z. B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, Fein- kostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern;

kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch

Zeitlicher Verlauf

Sowohl in Sachsen-Anhalt als auch deutschlandweit kam es 2012 wieder zu einem Abfall der Inzidenz bei den EHEC- Meldungen im Vergleich zum Vorjahr. In Sachsen-Anhalt lag die Inzidenz bei 1,91 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner und damit leicht über der bundesweiten Inzidenz von 1,87 Erkankungen pro 100.000 Einwohner.

Das hämolytisch-urämisch Syndrom (HUS) ist als schwerwiegende Komplikation nach IfSG § 6 Abs. 1 Nr. 1 ge- sondert meldepflichtig (Daten werden gesondert dargestellt).

Abb. 6 Inzidenz der EHEC-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Saisonale Verteilung

EHEC-Erkrankungen traten ganzjährig auf. Betrachtet man den Median der Vorjahre ist eine Tendenz zum Sommer erkennbar, die sich 2012 aber wiederfindet.

Abb. 7 Saisonale Verteilung der EHEC-Erkrankungen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(15)

Demografische Merkmale

Die höchsten altersspezifischen Inzidenzen waren bei den 1- und 2-Jährigen (45,18 bzw. 23,11 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) zu finden. Insgesamt erkrankten 24 weibliche und 21 männliche Personen.

Abb. 8 EHEC-Erkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Tab. 2 Regionale Verteilung der EHEC-Erkrankungen nach Landkrei- sen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2012

Epidemiologische Besonderheiten (Serogruppe, Ge- schehen)

In 15 Fällen lagen Angaben zur Serogruppe vor. Die Ver- teilung zeigt sich in nachfolgender Tabelle.

Tab. 3 EHEC-Erkrankungen, Serogruppen, Sach- sen-Anhalt, 2012

Aus 14 Landkreisen bzw. kreisfreien Städten wurden Er- krankungsfälle gemeldet (siehe nachfolgende Tabelle).

Landkreis bzw. kreisfreie Stadt Inzidenz

LK Altmarkkreis Salzwedel 1,11

LK Anhalt-Bitterfeld 0,56

LK Börde 3,32

LK Burgenlandkreis 1,02

LK Harz 1,70

LK Jerichower Land 5,14

LK Mansfeld-Südharz 1,97

LK Saalekreis 2,51

LK Salzlandkreis 1,41

LK Stendal 4,04

LK Wittenberg 1,44

SK Dessau-Roßlau 1,14

SK Halle 1,72

SK Magdeburg 1,30

Land Sachsen-Anhalt 1,91

EHEC

Serogruppe 2012

Anzahl Prozent

O26 2 4,4

O44 1 2,2

O91 6 13,3

O103 2 4,4

O125 1 2,2

O126 1 2,2

O157 2 4,4

kein Nachweis 30 66,6

(16)

1.1.3 Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)

Meldungen: 2012: 1 Erkrankung 2011: 7 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 0,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 0,30 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: Enterohämorrhagische E. coli-Stämme (EHEC), auch als Shigatoxin-produzierende E.

coli (STEC) bezeichnet, welche die grundsätzliche Eigenschaft der Bildung bestimmter Toxine

(Shigatoxine) besitzen

Reservoir: Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen), Wildwiederkäuer (Rehe und Hirsche), gelegentlich auch andere landwirtschaftliche Nutztiere sowie Heimtiere, Zoonose

Übertragungsweg: kontaminierte Nahrungsmittel, Rinderhackfleisch, Salami, Mettwurst, Rohmilch, Rohmilchprodukte, auch pflanzliche Lebensmittel, Aufnahme von kontaminiertem Bade- und Trinkwasser;

Schmierinfektion, direkt von Mensch zu Mensch (Bedeutung für Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Altenheime etc.); direkte Tier-Mensch-Kontakte

Inkubationszeit: 1 - 3 (bis zu 8) Tage

Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen Komplikationen:

Hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) mit Anämie, akutem Nierenversagen, Thrombopenie und zerebralen Krampfanfällen sowie thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP, Mosch- kowitz-Syndrom) mit Thrombozytopenie, hämolytischer Anämie, neurologischen Symptomen und Niereninsuffizienz

Diagnostik: Erregernachweis aus Stuhl und Nachweis des Shigatoxins Therapie: keine antibakterielle Therapie

Behandlung von HUS und TTP supportiv

Prävention: strikte Einhaltung von Hygienevorschriften bei Gewinnung, Verarbeitung, Lagerung, Transport und Verkauf von Lebensmitteln; rohe Lebensmittel tierischer Herkunft und andere leicht verderbliche Lebensmittel (z. B. Fleisch, Mettwurst, Wurstaufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, Feinkostsalate) stets bei Kühlschranktemperatur lagern;

kein Verzehr von roher Milch und unzureichend gegartem oder rohem Rindfleisch

Zeitlicher Verlauf

Das hämolytisch-urämisch Syndrom (HUS) ist als schwerwiegende Komplikation nach IfSG § 6 Abs. 1 Nr. 1 gesondert meldepflichtig. In seltenen Fällen kommen hierbei auch andere Erreger als Träger des Shigatoxin-Gens in Be- tracht (z. B. Shigellen).

In Sachsen-Anhalt erkrankte 2012 eine Personen an ei- nem HUS (0,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Deutschlandweit wurden 0,08 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner gemeldet.

Der sprunghafte Anstieg der Meldungen im Jahr 2011 war, wie auch bei den EHEC-Erkrankungen, auf den großen lebensmittelbedingten EHEC-Ausbruch im Mai - Juni 2011 zurückzuführen.

Saisonale Verteilung, demografische Merkmale, regio- nale Verteilung

Erkrankung eines 3-jährigen Jungen mit Erbrechen, Durchfall, hämolytischer Anämie, Thrombozytopenie und Nierenfunktionsstörungen. Das Kind wurde hospitalisiert, aber nach kurzer Zeit wieder entlassen. Es handelte sich hierbei um einen leichten Krankheitsverlauf. Im Serum wur- den LPS-IgM-Antikörper gegen E.coli O157 nachgewiesen.

Abb. 9 Inzidenz der HUS-Erkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

(17)

1.1.4 E.-coli-Enteritis, sonstige darmpathogene Stämme

Meldungen: 2012: 582 Erkrankungen 2011: 669 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 24,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 28,39 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: Enteropathogene E.-coli-Stämme (EPEC) Enteroinvasive E.-coli-Stämme (EIEC)

Enteroaggregative E.-coli-Stämme (EAggEC) Enterotoxische E.-coli-Stämme (ETEC)

Diffus adhaerente E.-coli-Stämme (DAEC)

weltweit verbreitet

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: Schmierinfektion oder durch sekundär kontaminierte Lebensmittel (auch Säuglingsnahrung) Inkubationszeit: 9 - 72 Stunden

Symptome: breiige bis wässrige Durchfälle, z. T. mit Blutbeimengungen Diagnostik: Erregeranzucht aus Stuhlprobe

Therapie: Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten;

Antibiotika nach Empfindlichkeitsprüfung

Prävention: hygienische Zubereitung von Lebensmitteln, Einhalten der Kühlkette, Händehygiene

Zeitlicher Verlauf

Mit 582 gemeldeten E.-coli-Enteritiden (Inzidenz 24,7 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner) konnte für 2012 im Ver- gleich zu 2011 wieder ein Rückgang der Erkrankungen ver- zeichnet werden. Die Inzidenz liegt aber in Sachsen-Anhalt bereits seit Jahren mehr als doppelt so hoch im Vergleich zum deutschlandweiten Durchschnitt.

Abb. 10 Inzidenz der E.-coli-Enteritiden seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Saisonale Verteilung

E.-coli-Enteritiden treten ganzjährig auf. Betrachtet man den Median der Vorjahre ist eine Tendenz zum Sommer und Herbst erkennbar, die sich auch 2012 wiederfindet (65 Fälle traten im Juli auf und 72 im November). Aber auch im März traten häufiger Erkrankungen auf (58 Fälle).

Abb. 11 Saisonale Verteilung der E.-coli-Enteritiden, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(18)

Demografische Merkmale

Betrachtet man die Inzidenz nach Altersgruppen, fällt auf, dass E.-coli-Enteritiden vor allem im Kleinkindalter bei den gastrointestinalen Infekten eine Rolle spielen. Die höchste altersspezifische Inzidenz findet man bei den 1-jährigen Kin- dern (1219,93 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), ge- folgt von den Säuglingen (484,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Abb. 12 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 13 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (0 - 9 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 14 E.-coli-Enteritiden, altersspezifische Inzidenzen (ab 10 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Zwischen den einzelnen Landkreisen fanden sich deutli- che Inzidenzunterschiede. Die meisten Erkrankungen wur- den 2012 aus dem LK Anhalt-Bitterfeld (61,36 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) gemeldet, die wenigsten aus dem Altmarkkreis Salzwedel (8,84 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Abb. 15 Regionale Verteilung der übermittelten E.-coli-Enteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012

Epidemiologische Besonderheiten (Pathovar)

Von 524 Proben lagen nähere Angaben zum Pathovar vor (bei den übrigen wurde das Pathovar entweder nicht ermit- telt, nicht erhoben oder als „andere/sonstige“ übermittelt). Mit 477 Nachweisen dominierten die EPEC. Außerdem konnten in 32 Stuhlproben ETEC, weiteren 10 EAggEC, 4 x EIEC und 1 x DAEC gefunden werden.

Das Geschlechterverhältnis war insgesamt recht ausge- glichen. 300 Personen weiblichen Geschlechts und 282 Per- sonen männlichen Geschlechts erkrankten.

Im Kleinkindalter ist die Inzidenz bei Jungen geringfügig höher als bei Mädchen.

(19)

1.1.5 Kryptosporidiose

Meldungen: 2012: 77 Erkrankungen 2011: 36 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 3,27 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 1,53 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Protozoon: Cryptosporidium parvum;

weltweit verbreitet

Reservoir: Dünndarm von Säugetieren und Menschen, Anthropozoonose Übertragungsweg: fäkal-oral durch Aufnahme von Oozysten aus verunreinigtem Wasser Inkubationszeit: 3 - 7 Tage

Symptome: Durchfall, krampfartige Bauchschmerzen, bei Immunsupprimierten auch extraintestinale Manifestationen

Diagnostik: mikroskopischer Nachweis der Oozysten und Antigennachweis im Stuhl

Therapie: keine spezifische Therapie, symptomatisch zur Einschränkung des Flüssigkeitsverlustes

Prävention: Patienten mit Immunschwäche: Meiden von Tierkontakt bzw. Kontakt zu infizierten Patienten, Einhalten allgemeiner Hygieneregeln

Zeitlicher Verlauf

2012 kam es in Sachsen-Anhalt zu einem deutlichen An- stieg der Meldungen. Insgesamt wurden 77 Erkrankungen übermittelt (3,27 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Die Anzahl der Meldungen lag damit deutlich über dem Median der Vorjahre 2007 - 2011 (1,53 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Auch deutschlandweit kam es 2012 zu einem Anstieg der Inzidenz auf 1,7 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

Abb. 16 Inzidenz der Kryptosporidiose seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Saisonale Verteilung

In den vergangenen Jahren stiegen die Meldungen im Spätsommer und Herbst an. Auch 2012 wurden die meisten Erkrankungen von August bis November übermittelt (August und November je 8 Fälle, September 21, Oktober 15 Fälle), wobei die Fallzahlen hier deutlich über dem Median der Vor- jahre 2007 - 2011 lagen. Einen Anstieg im Frühjahr gab es nur 2008, hier wurden im April 11 Erkrankungen gemeldet.

Abb. 17 Saisonale Verteilung der Kryptosporidiose, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(20)

Demografische Merkmale

Am häufigsten erkrankten Kinder bis 14 Jahre an einer Kryptosporidiose (2-Jährige hatten mit 52,01 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner die höchste altersspezifische Inzi- denz). Aber auch in der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen lag die Inzidenz mit 5,55 Erkrankungen pro 100.000 Einwoh- ner über der landesweiten Inzidenz.

Insgesamt erkrankten 42 weibliche und 35 männliche Personen. Betrachtet man das männliche Geschlecht, traten die höchsten altersspezifischen Inzidenzen bei den 1-Jähri- gen auf (55,19 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Beim weiblichen Geschlecht finden sich die höchsten altersspe- zifischen Inzidenzen bei den 2-Jährigen (59,31 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner). Auch im Erwachsenenalter er- krankten mehr Frauen als Männer (13 bzw. 8 Fälle).

Abb. 18 Kryptosporidiose, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Tab. 4 Regionale Verteilung der Kryptosporidiose nach Landkreisen und kreisfreien Städten, Sachsen-Anhalt, 2012

Epidemiologische Besonderheiten

71 Erkrankungen wurden in Deutschland erworben. 6 Patienten infizierten sich vermutlich im Ausland: 2 x Spani- en, je 1 x Philippinen, Indien, Bulgarien, Türkei.

Landkreis bzw. kreisfreie Stadt Anzahl

LK Altmarkkreis Salzwedel 2

LK Anhalt-Bitterfeld 7

LK Börde 3

LK Burgenlandkreis 6

LK Harz 2

LK Mansfeld-Südharz 5

LK Saalekreis 11

LK Salzlandkreis 7

LK Stendal 6

LK Wittenberg 6

SK Dessau-Roßlau 4

SK Halle 16

SK Magdeburg 2

(21)

1.1.6 Norovirus-Gastroenteritis

Meldungen: 2012: 11.055 Erkrankungen 2011: 10.362 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 469,18 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 439,77 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Noroviren;

weltweit verbreitet

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: direkt von Mensch zu Mensch, selten durch kontaminiertes Trinkwasser oder sekundär

kontaminierte Lebensmittel, aerogen durch Bildung virushaltiger Aerosole, sehr rasche Infektions- ausbreitung innerhalb von Gemeinschaften

Inkubationszeit: 1 - 3 Tage

Symptome: Erbrechen, Durchfall

Diagnostik: molekularbiologischer Nachweis oder Antigennachweis im Stuhl Therapie: symptomatisch, Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten

Prävention: allgemeine Hygienemaßnahmen, bei Ausbrüchen striktes Befolgen konsequenter Hygienevor-

schriften, Händehygiene

Zeitlicher Verlauf

In Sachsen-Anhalt gab es wieder einen leichten Anstieg bei der Inzidenz auf 469,18 Erkrankungen pro 100.000 Ein- wohner. Auch im Jahr 2012 bleiben Noroviren nicht nur die häufigsten Verursacher gastrointestinaler Infekte, die Noro- virus-Gastroenteritis ist auch weiterhin die häufigste melde- pflichtige Erkrankung im Land.

Der Vergleich deutschlandweiter Zahlen mit Sachsen- Anhalt ist schwierig. Seit 2009 bereits wurden in einigen Bundesländern klinisch-epidemiologisch bestätigte Erkran- kungen im Rahmen von Häufungen in aggregierter Form übermittelt. In Sachsen-Anhalt werden jedoch auch weiter- hin die klinisch-epidemiologischen Fälle im Rahmen von Ausbrüchen mit erfasst, wodurch die Fallzahlen höher lie-

Abb. 19 Inzidenz der Norovirus-Gastroenteritiden seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

gen (die Referenzdefinition erfüllten ansonsten 7.545 Er- krankungen - 320,22 Erkrankungen pro 100.000 Einwoh- ner). Entgegen der Referenzdefinition des RKI wurden für diesen Bericht alle gemeldeten Noroviruserkrankungen aus Sachsen-Anhalt verwendet.

Saisonale Verteilung

Norovirus-Infektionen treten ganzjährig auf, deutlich ver- mehrt aber in der kälteren Jahreszeit.

Das Jahr 2012 begann mit einem Anstieg der Meldun- gen, wobei im Februar die höchsten Fallzahlen (2.014 Fälle) erfasst wurden.

Die Anzahl der Fälle im Median der Vorjahre 2007 - 2011 wurde insgesamt leicht überschritten.

Abb. 20 Saisonale Verteilung der Norovirus-Gastroenteritiden, Sach- sen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(22)

Demografische Merkmale

Wie alle gastrointestinalen Infekte treten auch Norovirus- Gastroenteritiden gehäuft bei Kindern auf. Bei Kindern bis 4 Jahren liegen die altersspezifischen Inzidenzen deutlich über dem Durchschnitt Sachsen-Anhalts. Die höchste Inzi- denz fand sich bei den 1-Jährigen (9827,18 Erkrankungen pro 100.000 1-Jährige). Aber auch Senioren über 70 erkrank- ten überdurchschnittlich häufig an einer Norovirus-Gastroen- teritis (771,26 Erkrankungen pro 100.000 Über-70-Jährige).

Abb. 21 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 22 Norovirus-Gastroenteritiden, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Die regionalen Inzidenzen variierten von 501,46 Erkran- kungen pro 100.000 Einwohner in Halle (Saale) bis 206,11 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner in Magdeburg.

Abb. 23 Regionale Verteilung der übermittelten Norovirus-Gast- roenteritiden pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 Obwohl mehr Mädchen und Frauen erkrankten (6.293

Fälle) als Jungen und Männer (4.762 Fälle), fiel ein Ge- schlechterunterschied in den einzelnen Altersgruppen nicht so deutlich auf. Die höchste Inzidenz nach Alter und Ge- schlecht hatten 1-jährige Mädchen mit 9853,13 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner.

Epidemiologische Besonderheiten (Häufungen)

Aufgrund der Vielzahl der jährlichen Erkrankungen stellen Norovirus-Meldungen eine besondere Herausforderung an die Gesundheitsämter dar. Allein 4.468 Erkrankungen (von insgesamt 11.055 gemeldeten Fällen) konnten 333 Häufun- gen zugeordnet werden. Betroffene Einrichtungen waren:

Betroffene

Einrichtung Anzahl der

Häufungen Anzahl der Fälle

Kindertagesstätte 135 1581

Krankenhaus/ REHA/ Kurzzeitpflege 91 1055

Altenpflegeheim 81 1562

Haushalt/ Familie 11 58

Wohnheim/ Bürohaus 8 85

Gaststätte/ Pension/ Hotel/ Kantine 4 41

Freizeit/ Reisen 2 82

Schule 1 4

gesamt 333 4468

Ein Norovirus-Ausbruch ereignete sich zum Jahreswech- sel 2011/2012 im LK Harz in einem Hotel. Im Zeitraum vom 30.12.2011 - 01.01.2012 erkrankten von insgesamt 178 Teil- nehmern einer Reisegruppe (4 Reisebusse aus 2 Bundes- ländern) 68 an Erbrechen und Durchfall. Der Erkrankungs- verlauf war nicht sehr schwer, sodass alle Reisenden am 02.01.2012 die Heimreise antreten konnten. In einer Stuhl- probe wurden Noroviren nachgewiesen.

Der größte Norovirus-Ausbruch ereignete sich im Rah- men eines großen Ausbruchs von akutem Brechdurchfall bei Kindern und Jugendlichen in den östlichen Bundesländern, wo aufgrund epidemiologischer Studien eine Charge Tief- kühl-Erdbeeren als wahrscheinliche Ursache ermittelt wer-

(23)

den konnte. Es handelte sich hierbei um den bisher größten lebensmittelbedingten Gastroenteritis-Ausbruch in den Bun- desländern Berlin, Brandenburg, Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

In Sachsen-Anhalt erkrankten Im Zeitraum vom 25.09.

- 04.10.2012 insgesamt 184 Personen nach dem Verzehr von tiefgekühlten Erdbeeren aus China. 6 Personen muss- ten hospitalisiert werden. Bei insgesamt 22 Personen gelang der Nachweis von Noroviren aus dem Stuhl. Betroffen waren in Sachsen-Anhalt folgende Land- bzw. Stadtkreise:

• LK Saalekreis: 1 G/ 5 Fälle (Kindertagesstätte)

• LK Harz: 2 G/ 13 Fälle (Grundschulen)

• SK Halle (Saale): 1 G/16 Fälle (Kindertagesstätte)

• LK Börde: 10 G/ 150 Fälle ( 6 x Kindertagesstätte, 2 x Grundschule, 1 x Gymnasium, 1 x Behindertenheim)

(24)

1.1.7 Rotaviruserkrankungen

Meldungen: 2012: 2.164 Erkrankungen 2011: 3.037 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 91,84 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 128,29 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Rotaviren;

weltweit verbreitet

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: direkt von Mensch zu Mensch, selten über verunreinigtes Trinkwasser oder sekundär

kontaminierte Lebensmittel, aerogen über Sekrete der Atemwege, sehr rasche Infektionsaus- breitung innerhalb von Gemeinschaften

Inkubationszeit: 1 - 3 Tage

Symptome: Durchfall, Erbrechen

Diagnostik: molekularbiologischer Nachweis oder Antigennachweis im Stuhl Therapie: Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten

Prävention: allgemeine Hygiene, bei Ausbrüchen striktes Befolgen konsequenter Hygienevorschriften, Hände- hygiene;

Impfung möglich, aber keine allgemein gültige STIKO-Empfehlung bis 2012, ab 2013 gültige STIKO-Empfehlung

Zeitlicher Verlauf

Mit 91,84 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner wur- den 2012 deutlich weniger Erkrankungen als im Vorjahr er- fasst. Die Inzidenz lag weiterhin deutlich unter dem Median der Vorjahre 2007 - 2011 (149,26 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Trotzdem sind Rotaviruserkrankungen nach wie vor die zweithäufigste gastrointestinale Erkrankung.

Eine generelle Impfempfehlung durch die STIKO gegen Rotaviren gibt es nicht. Da jedoch viele Krankenkassen die Kosten für diese Impfung übernehmen, werden zunehmend immer mehr Säuglinge geimpft. Möglicherweise hat dies in den letzten Jahren zum Rückgang der Inzidenz beigetragen.

Auch deutschlandweit sank die Inzidenz mit 40,02 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner weiterhin und liegt damit wie in den Vorjahren deutlich unter der in Sachsen-Anhalt.

Abb. 24 Inzidenz der Rotaviruserkrankungen seit 2003, Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Saisonale Verteilung

Die Anzahl der Rotavirusinfektionen nimmt in der Regel zum Jahresbeginn zu, erreicht einen Gipfel im Frühjahr und nimmt ab Mai wieder deutlich ab (wobei Infektionen aber prinzipiell ganzjährig auftreten). Diese Saisonalität ließ sich auch 2012 gut nachweisen. Insgesamt wurden niedrigere Gesamtfallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren übermittelt.

Abb. 25 Saisonale Verteilung der Rotaviruserkrankungen, Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(25)

Demografische Merkmale

Rotaviruserkrankungen treten vor allem bei Kindern un- ter 5 Jahren auf. Die höchste altersspezifische Inzidenz fand sich bei den 1-Jährigen (2795,66 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner). Aber auch bei Senioren über 70 Jahren stieg die Inzidenz wieder leicht an auf 78,23 Erkrankungen pro 100.00 Einwohner.

Abb. 26 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 27 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (0 - 4 Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 28 Rotaviruserkrankungen, altersspezifische Inzidenzen (5 - 70 + Jahre) nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Die meisten Rotaviruserkrankungen wurden 2012 aus dem Altmarkkreis Salzwedel (155 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner), die wenigsten aus dem LK Harz (43 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner) gemeldet.

Abb. 29 Regionale Verteilung der übermittelten Rotaviruser- krankungen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw.

kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012 Es erkrankten etwas mehr Mädchen und Frauen (1.134

Fälle) als Jungen und Männer (1.027 Fälle).

Bei Kindern bis 4 Jahren erkrankten tendenziell etwas mehr Mädchen als Jungen, nur bei den 3-jährigen Jungen lag die Inzidenz über der der Mädchen. Auch bei den Ju- gendlichen und Erwachsenen geht die Tendenz eher zum weiblichen Geschlecht.

Epidemiologische Besonderheiten (Erkrankungshäu- fungen)

370 aller Erkrankungen konnten insgesamt 35 Erkran- kungshäufungen zugeordnet werden.

Die meisten Ausbrüche fanden in Kindertagesstätten statt. Hier wurden 2012 insgesamt 25 Häufungen mit 288 be- troffenen Personen übermittelt. Aus Altenpflegeheimen wur- den 6 Ausbrüche mit 58 Erkrankten gemeldet und aus einem Krankenhaus bzw. einer Rehaeinrichtung wurden 3 Ausbrü- che mit 21 Erkrankten gemeldet. Eine Erkrankungshäufung mit 3 Erkrankten spielte sich im familiären Umfeld ab.

(26)

1.1.8 Salmonellosen

Meldungen: 2012: 1.179 Erkrankungen 2011: 1.311 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 50,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 55,64 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: Enteritis-Salmonellen;

weltweit verbreitet

Reservoir: überwiegend Nutz- und Haustiere; Zoonose

Übertragungsweg: oral durch den Verzehr von Geflügel, Rindern und Schweinen stammenden kontaminierten Lebensmitteln, besonders Huhn, Ente, Gans und Pute, rohe Eier und Speisen, die Rohei enthalten, z. B. Eischäume, Cremes, Konditoreiwaren, Mayonnaise und Speiseeis;

rohes Fleisch bzw. nicht oder nicht ausreichend erhitzte Fleischprodukte wie Schlachtgeflügel, Hackfleisch, Rohwurstsorten, besonders frische Mettwurst, Fleischsalate;

Ausbreitung begünstigt durch Massentierhaltung, Gemeinschaftsverpflegung und große Produktionschargen der Lebensmittelindustrie

Inkubationszeit: 5 - 72 Stunden (max. 7 Tage), abhängig von der Infektionsdosis Symptome: Fieber, Durchfall, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen Diagnostik: Erregernachweis aus Stuhlproben

Therapie: Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes, bei schweren Verläufen: Antibiotika

Prävention: Schaffung und Erhaltung der Voraussetzung für die Produktion von salmonellenfreien Lebens- mitteln und strikte Einhaltung der Hygiene¬vorschriften bei der Gewinnung, Be- und Verarbeitung, Lagerung, Transport und Verkauf von Lebensmitteln, insbesondere tierischen Ursprungs;

Küchenhygiene; Händehygiene Zeitlicher Verlauf

Nachdem es im Jahr 2007 zu einem zwischenzeitlichen Anstieg bei den Salmonellenerkrankungen (verursacht durch mehrere große Erkrankungshäufungen) gekommen war, sanken die Fallzahlen seitdem kontinuierlich bis zum Jahr 2011, wo wieder ein leichter Anstieg zu verzeichnen war. Im Vergleich dazu kam es 2012 mit 1.179 gemeldeten Erkran- kungen (Inzidenz 50,04 Erkrankungen pro 100.000 Einwoh- ner) wieder zu einem leichten Abfall. Der Median der Vorjah- re 2007 - 2011 (56,62 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner) wurde weiterhin unterschritten. Auch deutschlandweit sinken die Fallzahlen jedes Jahr kontinuierlich, die Inzidenz lag mit 25,49 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner auch in diesem Jahr deutlich unter der Sachsen-Anhalts.

Saisonale Verteilung

2012 kam es zu einem Anstieg der Meldungen ab Mai, das Maximum wurde im September erreicht (193 Meldun- gen). Insgesamt wurde der Median der Vorjahre 2007 - 2011 in den meisten Monaten unterschritten.

Abb. 30 Inzidenz der Salmonellosen seit 2003,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich Abb. 31 Saisonale Verteilung der Salmonellosen,

Sachsen-Anhalt 2012 im Vergleich mit den Vorjahren

(27)

Demografische Merkmale

Auch Salmonelleninfektionen treten vermehrt bei kleinen Kindern auf. Die höchsten altersspezifischen Inzidenzen fan- den sich bei den 1- und 3-Jährigen (395,35 bzw. 394,78 Er- krankungen pro 100.000 Einwohner). Aber auch ältere Kin- der bis 14 Jahre erkrankten überdurchschnittlich häufig an Salmonellen-Enteritiden. Einen zweiten, wenn auch wesent- lich geringeren Anstieg, gab es im Seniorenalter bei den Über-70-Jährigen. Hier lag die altersspezifische Inzidenz knapp über dem Durchschnitt mit 52,4 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

Abb. 32 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen, Sachsen-Anhalt, 2012

Abb. 33 Salmonellosen, altersspezifische Inzidenzen nach Geschlecht, Sachsen-Anhalt, 2012

Regionale Verteilung

Die Salmonellosen traten relativ gleichmäßig in Sachsen- Anhalt auf. Mit 66,09 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner wurden die meisten Erkrankungsfälle aus dem SK Dessau gemeldet, die wenigsten hingegen mit 39,2 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner aus dem LK Harz.

Abb. 34 Regionale Verteilung der übermittelten Salmonellosen pro 100.000 Einwohner je Landkreis bzw. kreisfreie Stadt, Sachsen-Anhalt, 2012

Epidemiologische Besonderheiten (Serovar)

Nachfolgende Tabelle gibt die häufigsten Serovare, die 2012 bestimmt wurden, an. Es wurden zahlreiche andere Serovare gefunden, aber in wesentlich geringerer Anzahl.

Serogruppe 2012

Anzahl Prozent

S.Typhimurium 559 47,41%

S.Enteritidis 205 17,39%

S.Infantis 24 2,04%

S.Panama 18 1,53%

S. Goldcoast 15 1,27%

Tab. 5 Salmonellosen nach Serovar, Sachsen-Anhalt, 2012 Insgesamt erkrankten mehr Jungen und Männer (655

Fälle) als Mädchen und Frauen (524 Fälle). In einzelnen Al- tersgruppen zeigte sich der Unterschied mit einem vermehr- ten Jungenanteil deutlich (z. B. bei den 1- und 3-Jährigen und bei den 5- bis 9- bzw. 10- bis 14-Jährigen).

Nur 79 der 1179 Erkrankungsfälle traten 2012 im Rah- men von Ausbrüchen auf. Insgesamt konnten die Erkrank- ten 4 Geschehen zugeordnet werden, wovon 3 Geschehen 5 oder mehr Erkrankte hatten.

Zwei größere Geschehen ereigneten sich jeweils in Kin- dertagesstätten:

• Vom 12.01. - 14.01.2012 erkrankten in einer Kinderta- gesstätte im LK Börde 21 von 26 Kindern einer Gruppe mit Durchfall, Erbrechen und zum Teil Fieber. In 2 Fällen wurde in den Stuhlproben S. Enteritidis nachgewiesen.

Zwei Kinder wurden bei Umgebungsuntersuchungen als symptomlose Ausscheider von S. Enteritidis ermittelt. Als Ursache könnte ein selbsthergestellter Schokoladenku- chen mit Kirschen und Schokoladenglasur anlässlich ei- nes Kindergeburtstages angesehen werden. Lebensmit- telproben standen für eine Untersuchung nicht mehr zur Verfügung.

• Im SK Magdeburg erkrankten vom 31.08. - 10.09.2012 in 7 Kindertagesstätten 41 Kinder an Durchfall und Er- brechen. In 16 Stuhlproben wurde S. Typhimurium nach- gewiesen. Alle Kitas erhielten die Mittagsversorgung von einem Cateringservice. Die Lebensmittelrückstellproben verliefen negativ, ebenfalls negativ verliefen die Stuhlpro- ben des Küchenpersonals.

(28)

1.1.9 Shigellosen

Meldungen: 2012: 13 Erkrankungen 2011: 14 Erkrankungen

Inzidenzen: 2012: 0,55 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner 2011: 0,59 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner Steckbrief

Erreger: Bakterien: Shigella sonnei, Shigella flexneri u. a.;

weltweit verbreitet, in Deutschland kaum noch endemisch

Reservoir: Mensch

Übertragungsweg: fäkal-oral, überwiegend durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch;

Infektionen durch sekundär kontaminiertes Trinkwasser, Badewasser oder Lebensmittel haben vor allem in den wärmeren Ländern Bedeutung

Inkubationszeit: selten länger als 12 - 96 Stunden

Symptome: Durchfall, Fieber, Erbrechen, krampfartige Bauchschmerzen Diagnostik: Erregernachweis in Stuhlproben

Therapie: Antibiotika, symptomatische Therapie mit Flüssigkeitsersatz und Elektrolytsubstitution

Prävention: Grundlage sind hygienisch einwandfreie Bedingungen (persönliche Hygiene, Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene, Hygiene in Gemeinschaftseinrichtungen);

wirksame Händehygiene zur Vermeidung von fäkal-oralen Schmierinfektionen als entscheidende

präventive Maßnahme

Zeitlicher Verlauf

Seit 2008 bereits ist die Inzidenz der übermittelten Shi- gellosen in Sachsen-Anhalt ziemlich stabil. 2012 wurden 13 Erkrankungen bekannt (Inzidenz 0,55 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner).

Die deutschlandweite Inzidenz war mit 0,65 Erkrankun- gen pro 100.000 Einwohner nur geringfügig höher.

Saisonale Verteilung

Die Fälle verteilten sich über das Jahr mit einem Anstieg der Fallzahlen im Herbst (Oktober 3 Fälle, November 5 Fäl- le). Im Februar, Mai, Juni, Juli und Dezember erkrankte nie- mand.

Abb. 35 Inzidenz der Shigellosen seit 2003,

Sachsen-Anhalt und Deutschland im Vergleich

Demografische Merkmale, regionale Verteilung

Die Patienten verteilten sich auf folgende Altersgruppen:

• 1 - 4-jährige Kinder: 2 Patienten

• 5 - 9-jährige Kinder: 1 Patient

• 15 - 25-Jährige: 2 Patienten

• 40 - 49-Jährige: 4 Patienten

• 50 - 59-Jährige: 2 Patienten

• 60 - 69-Jährige: 2 Patienten

Der überwiegende Anteil der Patienten war weiblichen Geschlechts (69 %).

Wohnhaft waren die Patienten in folgenden Landkreisen bzw. kreisfreien Städte: 2 x SK Magdeburg, 3 x SK Halle (Saale), 1 x SK Dessau-Roßlau, 4 x LK Harz und je 1 x Saa- lekreis, LK Wittenberg und Burgenlandkreis.

Epidemiologische Besonderheiten (Serovar, Infektions- land)

Das Serovar wurde bei allen 13 Infektionen bestimmt, da- von konnte 9 x Shigella sonnei, 3 x Shigella flexneri und 1 x Shigella dysenteriae identifiziert werden.

Bei 8 Patienten ließ eine entsprechende Reiseanamnese einen anderen Infektionsort als Deutschland vermuten: 3 x Indien, 3 x Bosnien und 2 x Tunesien.

In einem Asylbewerberheim im LK Harz erkrankten 3 Kinder aus Bosnien bzw. Serbien mit Erbrechen, Durchfall und Fieber. In allen Fällen erfolgte eine Hospitalisierung. In den Stuhlproben wurde Shigella sonnei nachgewiesen.

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