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Archiv "Unicef: Zahl der unterernährten Kinder steigt" (08.11.1996)

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Umweltmediziner kritisieren

Müllverbrennung

KASSEL. Vor den ge- sundheitlichen Risiken der Müllverbrennung haben Um- weltmediziner auf einer Fach- tagung der Interdisziplinären Gesellschaft für Umweltmedi- zin gewarnt. Das neue Kreis- laufwirtschaftsgesetz, das erst- mals die Verbrennung von In- dustriemüll zur Energiege- winnung in Unternehmen als fachgerechte Entsorgung an- erkenne, sei ein Desaster. Je- de verbrannte Tonne Müll verursache 6 000 Kubikmeter Abluft. Feinstaub, an dem sich Schwermetalle und an- dere Gifte anlagerten, sei besonders gesundheitsgefähr- dend.

Zudem forderten die Wis- senschaftler die Bundesregie- rung und die EU auf, die un- eingeschränkte Kennzeich- nungspflicht von gentech- nisch veränderten Nahrungs- mitteln festzulegen. Die Her- stellung solcher Lebensmittel sei ein riskanter und überflüs- siger Irrweg. afp/SG

Standortbestimmung Psychotherapeutische Medizin

MÜNCHEN. Mit einer Standortbestimmung des neuen Fachgebietes befaßte sich die Deutsche Gesell- schaft für Psychotherapeuti- sche Medizin auf ihrer 4. Jah- restagung in München. Der Facharzt für Psychotherapeu- tische Medizin sollte hinzuge- zogen werden, wenn der zu- vor behandelnde Arzt keinen somatischen Grund für die Beschwerden seines Patien- ten ermitteln könne. Auf- grund seiner Ausbildung in Psychosomatik sowie in den therapeutischen Verfahren könne er entscheiden, welche weiterführende Therapie in- diziert sei.

Allerdings gebe es einen konkurrierenden Zuständig- keitsbereich in der psycho-

therapeutischen Versorgung bestimmter psychischer Er- krankungen mit den Psychia- tern. Der Facharzt für Psy- chotherapeutische Medizin verstehe sich jedoch als kom- petenter Partner aller Fach- und Hausärzte. SG

Unicef: Zahl

der unterernährten Kinder steigt

NEW YORK. Die Unter- ernährung vieler Kinder bleibt weltweit ein großes Problem. In den afrikani- schen Staaten südlich der Sa- hara und in Südasien wird die Zahl der unterernährten Kin- der steigen. Das teilte die Di- rektorin des UN-Kinderhilfs- werks (Unicef), Carol Bel- lamy, Ende September in New York mit.

Jedes zweite Kind, das in einem Entwicklungsland stirbt, erliege den Folgen von Unterernährung. Doch auch in den Industriestaaten gehe es vielen Kindern schlecht. In den USA wachse beispiels- weise jedes fünfte Kind in Ar- mut auf.

Dagegen sieht die Impfsi- tuation besser aus: Weltweit seien vier von fünf Kindern gegen wichtige Krankheiten geimpft. Kinderlähmung so- wie vom Fadenwurm verur- sachte Krankheiten seien so gut wie ausgerottet. afp/HK

Ärzte gedenken jüdischer NS-Opfer

STRASSBURG. Mit ei- ner gemeinsamen Feier auf dem jüdischen Friedhof in Straßburg haben mehr als fünfzig deutsche und franzö- sische Ärzte Ende Oktober an die Opfer von NS-Men- schenversuchen und an die Verstrickung vieler deutscher Ärzte in die Nazi-Verbrechen erinnert.

Auf dem Friedhof sind in einem Massengrab 86 Opfer des Arztes August Hirt beer- digt. Sie waren 1943 aus dem

Konzentrationslager Ausch- witz für Menschenversuche in das von Deutschland annek- tierte Straßburg gebracht worden. Hirt, Professor für Anatomie an der damaligen Reichsuniversität, habe diese Menschen unsäglichen Qua- len ausgesetzt. Anschließend seien sie im Konzentrations- lager Struthof bei Straßburg vergast worden.

Hirts Verbrechen, die 1946 Gegenstand des Nürn- berger Ärzteprozesses wa- ren, zeugten vom „unfaßba- ren moralischen Versagen der deutschen Ärzteschaft“, sagte der Medizinhistoriker Richard Toellner von der Universität Münster. Die Ärzte müßten sich immer wieder die Frage stellen, wie es dazu kommen konnte, und die Lehren aus der Vergan- genheit ziehen. Gerade die deutschen Ärzte müßten auch eindringlich vor „eu- genischen Tendenzen“ der modernen Gentechnologie warnen.

Zu der Gedenkfeier hatte die Vereinigung der „Ärzte für die Verhütung des Atom- kriegs“ aufgerufen. afp

EU: Mehr als 500 000 Europäer

konsumieren Heroin

BRÜSSEL. In den Län- dern der Europäischen Uni- on (EU) konsumieren einem Bericht zufolge 500 000 bis ei- ne Million Menschen Heroin.

Das seien 0,25 bis 0,5 Pro- zent der Gesamtbevölke- rung, stellt die Drogenüber- wachungsstelle der EU fest.

Mit großem Abstand rangie- re jedoch weiter Cannabis an erster Stelle beim Drogen- konsum. Zehn bis 20 Prozent der Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren haben dem Bericht zufolge schon einmal Cannabisprodukte konsu- miert. In Deutschland hätten schon mehr als 20 Prozent und in Dänemark rund 40 Prozent dieser Altersgruppe entsprechende Erfahrung.

Weiter berichtet die EU-Stel- le über einen rasch zuneh- menden Konsum von Am- phetaminen und syntheti- schen Drogen wie zum Bei- spiel der Modedroge Ecstasy, vor allem in Großbritannien und Skandinavien. afp Im vergangenen Jahr

verzeichnete das Eu- ropäische Patentamt in München rund 60 000 Patentanmel- dungen. Zwei Drittel stammten aus den USA, Deutschland und Japan. Die meisten Patente (4 938) wur- den für Medizin, Tier- medizin und Hygiene eingereicht. Wie das Europäische Patent- amt in seinem Jahres- bericht schreibt, sind Patentanmeldungen zuverlässige Indikato- ren für Entwicklungen in einzelnen Technolo- giezweigen. Durch die Zuweisung der Erfin- dungen zu bestimm- ten Bereichen geben Patentstatistiken Auf- schluß über Brenn- punkte des weltweiten Innovationsgeschehens.

A-2916 (24) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 45, 8. November 1996

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