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Archiv "Spende an Unicef: Ärzte malen für Kinder" (02.05.1997)

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s liegen im Keller des Anatomischen Institutes der Universität Göttin- gen nicht nur Leichen und präparierte Körperteile, in einem großen Saal befin- det sich auch eine welt- weit einzigartige Sammlung von überdimensionalen Em- bryo-Modellen aus Kunst- stoff. Diese rund 75 Zenti- meter großen Modelle ge- hören zu der „Human- embryologischen Sammlung Blechschmidt“.

Die Kunststoffmodelle veranschaulichen die ver- schiedenen Entwicklungssta- dien des menschlichen Le- bens vom befruchteten Ei bis zum acht Wochen alten Em- bryo, bei dem die wesentli- chen Entwicklungsprozesse bereits abgeschlossen sind.

Um die Ausstellungsstücke möglichst naturgetreu nach- zubilden, haben der inzwi- schen verstorbene ehemalige Leiter des Anatomischen In- stituts, Professor Erich Blechschmidt, und seine Mit- arbeiter etwa 20 Jahre an den Modellen gearbeitet.

„Als Vorlage für die de- taillierten Modelle dienten menschliche Embryonen, die zum Beispiel bei lebensbe- drohlichen Eileiterschwan- gerschaften aus dem Mutter- leib herausoperiert werden mußten“, erläutert Prof.

Gerd Steding, Leiter der Ab- teilung Embryologie an der Universität Göttingen und ehemaliger Schüler Blech- schmidts. Diese Embryonen wurden in dünne Scheiben von einem Hundertstel Milli- meter geschnitten, gefärbt und als mikroskopische Dau- erpräparate auf Glasplätt- chen montiert. Jeder einzelne Schnitt eines Embryos wurde fotografiert und abgezeich- net. Anschließend wurden die Zeichnungen auf das ge-

wünschte Format vergrößert, auf Wachsplatten übertragen und die eingezeichneten Or- gane und Umrisse aus dem Wachs herausgeschnitten.

Dann wurden die einzelnen Wachsplatten aufeinander ge- setzt. Es entstand eine soge- nannte Negativform. In diese Form gossen Blechschmidt und seine Helfer einen spezi- ellen, härtenden Kunststoff.

Danach schmolzen sie das Wachs weg. Übrig blieb ein überdimensionales, räumli- ches Kunststoffmodell.

Die verschiedenen Mo- delle stellen die typischen Stadien der menschlichen Entwicklung dar und zeigen die äußere Form der Em- bryonen. Einige Modelle sind

„aufgeschnitten“ und ermög- lichen den Blick auf innere Organe, Blutgefäße, Nerven- stränge und das Skelett.

„Diese einzelnen Teile des menschlichen Körpers ent- wickeln sich nicht unabhän-

gig voneinander“, sagt Ste- ding. Sie stünden vielmehr in komplizierten Beziehungen zueinander. So zeige ein Mo- dell zum Beispiel, wie sich Nervenstränge parallel zu Un- terkiefer und Auge entwik- kelten. Prof.

Blechschmidt sei der erste Mediziner ge- wesen, der die- se besonderen Regeln in der Entwicklung des menschli- chen Embryos entdeckt habe.

Mit seinen drei- dimensionalen Modellen ha- be er den Studenten und der medizinischen Fachwelt so- fort anschaulich erläutern können, welche konstrukti- ven Zusammenhänge bei der Entstehung der Form des menschlichen Körpers von Bedeutung seien.

Die Rekonstruktionen die- nen nicht nur der Forschung, sondern sind auch von Bedeu- tung für den humanembryolo- gischen Unterricht für Studie- rende der Medizin und Zahn- medizin. Nicht nur Göttinger Studenten, auch Wissen- schaftler aus der ganzen Welt besuchen die „Human- embryologische Sammlung Blechschmidt“. „Viele kom- men mit speziellen Fragen“, sagt Steding. Ein Gast habe zum Beispiel die Lage der

Nabelvenen studieren wol- len. Andere hingegen wollen nicht nur die überdimensio- nalen Modelle, sondern auch die mikroskopischen Präpa- rate mit den millimeterdün- nen Schichten studieren.

Dafür stehe den Wissen- schaftlern dann auch ein Mi- kroskop im Ausstellungs- raum zur Verfügung. Die hu- manembryologische Samm- lung hat keine festen Öff- nungszeiten. Besichtigungen sind nach vorheriger Termin- absprache mit der Abteilung Embryologie unter der Tele- fonnummer 05 51/39-70 00 möglich. Rita Wilp

Vor fast genau einem Jahr hat das Internationale Mar- keting Herz/Kreislauf/Tar- ka®der Firma Knoll AG in Ludwigshafen Ärzte aufgeru- fen, das Tarka-Logo oder den Slogan „United we care“

kunstvoll umzusetzen, und zwar als Foto oder als Gemäl- de. 43 Ärzte beteiligten sich an der Aktion.

Daß an so manchem Arzt auch ein Künstler verloren- gegangen ist, bestätigten die Kunstwerke, die nach und nach in Ludwigshafen anka- men. Alle Motive wurden schließlich auf dem „Interna- tionalen Symposium für Blut- hochdruck“ Anfang Novem- ber 1996 in Barcelona ausge- stellt.

Sechs Motive wurden aus- gewählt, und man ließ Poster davon herstellen, um sie zu- gunsten von Unicef zu ver- kaufen. Durch den Verkauf von 150 Bildern kamen 7 800

DM zusammen. EB

A-1219 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 18, 2. Mai 1997 (63)

V A R I A FEUILLETON

Humanembryologische Sammlung

Die ersten acht Wochen im Leben eines Menschen

Die humanembryologische Sammlung zeigt in 63 Vitrinen überdimensionale Embryo-Modelle aus Kunststoff. Foto: pid

Spende an Unicef

Ärzte malen

für Kinder

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