• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Heile Welt im Großen Walsertal" (18.03.1983)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Heile Welt im Großen Walsertal" (18.03.1983)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Blick auf Thüringerberg und den Glattmar im Großen Walsertal

Leserdienst

Hinweise •Anregungen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Heft 11

vom 18. März 1983

Heile Welt im Großen Walsertal

St. Gerold im Großen Walser- tal — Hier hat es ein tüchtiger Propst, an dem ein Wirt verlo- rengegangen ist, verstanden, nicht nur die tausendjährige Wallfahrtskirche aufzumö- beln, sondern auch ein Hotel mit fünfzig Betten samt guter Küche, Sauna, Hallenbad und Meditationsraum in der Klo- sterbibliothek einzurichten

Fotos (2): Stuhler

Das Kleine Walsertal, zoll- freies Gebiet und wie die große Schwester nach Vor- arlberg und mithin nach Österreich zu offen, wußte, seine Mitgift in touristi- scher Hinsicht gewinnbrin- gend anzulegen: Nobelher- bergen, Spielcasino, Berg- bahnen, Skilehrer — mehr als zweihundert —, Tennis- lehrer, Reitlehrer, Mond- scheinpartys und mehr Ho- tels mit Swimmingpool, als sich an zwei Händen auf- zählen lassen. Im Großen Walsertal dagegen steck- ten sie vor ein paar Jahren in Raggal ein Stück Wiese ab und hängten ein Schild daran: „Hier entsteht ein Hallenbad!" Dann aber war es angesichts der ausge- wiesenen Kreditsumme mit dem Mut vorbei. Man än- derte die Pläne. Aus dem

„Hallenbad" wurde ein Kin- derspielplatz, und dabei blieb es dann auch.

Wer also auf Nobelherber- gen und Spielcasino ver- zichten und sich mehr für ein bescheidenes Quartier mit Kruzifix und Herrgotts- winkel erwärmen kann, wer, statt sich mit Seilbah- nen auf die Liegestuhlter- rassen der Bergstationen hinaufschaukeln zu lassen, lieber zu Fuß durch Heide- kraut und Legföhren zum

Hohen FaIv (1829 Meter) hinaufklettert, der ist mit dem Großen Walsertal gut beraten. Ein bißchen ist dieses Tal noch heile Welt von gestern. Und einstim- mig hat man beschlossen:

Das soll auch so bleiben.

Das Große Walsertal ist landschaftlich von jener ei- genwilligen Schönheit, wie nur Eiszeitgletscher sie zu- stande brachten. Es hat die

Form eines riesigen „V". In der Landessprache: „ein von Tobeln und Töbelchen durchtobelter Tobel". Tief unten rauscht in enger Schlucht der eisblaue Lutz- bach. Bei Garsella gibt es einen Stausee — der Bür- germeister stellt Angel- scheine aus. Die Berghän- ge zur Linken und zur Rechten sind auf halber Höhe zurückgenommen zu ausladenden, grünen Eis- zeitterrassen, die — wie prächtige Balkone in tau- send Meter Höhe — schon vor sechshundert Jahren die Walser zum Siedeln verlockten. Die Namen der Ortschaften erinnern noch daran: Marul und Raggal, Garfülla, Fontanella, Fa- schina und Blons. Über diesen Eiszeitterrassen weitet sich das Tal zur ge- zackten Gipfelkette der meist grasgrünen Zweitau- sender. Immer wieder un-

terbrochen sind diese Hän- ge von kleinen, wirren To- beln, die ihrerseits dem Lutzbach entgegenstürzen.

Sitzt man in Raggal (1016 Meter) vor dem Gasthaus beim Frühschoppen, der hier „Loibener", „Krem- ser" oder „Sandgrube"

heißt, so stehen im Blick- feld die majestätische Rote Wand (2706 Meter) — bei Bergsteigern gleicherma- ßen berühmt wie berüch- tigt —, dazu Zitterklapfen, Kellerspitze und der gras- grüne Gugernülli. Manch- mal sind auch im Sommer die Kuppen morgens wie mit Puderzucker über- stäubt — gegen Mittag ist der Spuk verschwunden.

Die Dörfer auf der gegen- überliegenden Eiszeitter- rasse sehen wie Kinder- spielzeug aus. Ganze 1,5 Kilometer Luftlinie sind sie entfernt, zu Fuß aber sind sie nur in einigen Gehstun- den zu erreichen. Schnur- gerade verläuft drüben, auf der stärker frequentierten Talseite, die gut ausgebau- te Fahrstraße über Thürin- gerberg und Sonntag nach Faschina hinauf. Heile Welt von gestern. Das gilt vor al- lem für die linke, die weni- ger erschlossene und weni- ger sonnige Talseite. Und natürlich gilt das für die Zeit vor und nach den Schulferien.

Auf der Sonnenseite des Tales, mit den Weilern Blons, Sonntag und Fonta- nella, hat man sich bewußt dem Motto der preiswerten Familienferien verschrie- ben. Ferien finden hier auf dem Bauernhof, in der Fe- rienwohnung, in ländlichen Gasthäusern und in Privat- quartieren statt. Dörfliche Ruhe und unverdorbene Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 11 vom 18. März 1983 111

(2)

Kein anderer Körperteil wird in unserem Sprach- gebrauch so oft zitiert wie der Po. Aber kein Mensch redet gern über Beschwerden im Analbereich, obwohl jeder dritte Deutsche an Hämorrhoiden leidet.

Scheriproct wirkt entzündungshem- mend, antiallergisch und juckreizstil- lend. Scheriproct hilft schnell und ist besonders verträglich.

Zusammensetzung: 1 g Scheriproct ® Salbe enthält 1,9 mg Prednisolon-21-hexanoat, 10 mg Clemizolundecanoat, 5 mg Hexachlorophen, 5 mg Cinchocainhydrochlorid. 1 Sche- riproct® Zäpfchen enthält 1,3 mg Prednisolon-21-hexanoat, 5 mg Clemizolundecanoat, 2,5 mg Hexachlorophen, 1 mg Cinchocainhydrochlorid. Anwendungsgebiete: Hämorrhoi- den, oberflächliche Analfissuren, Proktitis. Gegenanzeigen: Spezifische Hautprozesse (Lues, Tuberkulose), Varizellen, Vakzinationsreaktionen im Behandlungsbereich. Bei Pilz- befall ist eine zusätzliche Therapie mit lokal wirksamen Antimykotika notwendig. Strenge Indikationsstellung im 1. Schwangerschaftsdrittel. Nebenwirkungen: Bei langdauernder (über 4 Wochen hinaus) Anwendung kann es zu lokalen Hautveränderungen, wie z. B.

Hautatrophien, kommen. Packungen und Preise lt. AT. : 10 g/30 g Salbe: DM 5,60/15,40; 10 Zäpfchen: DM 7,15. Kombinationspackung: 10 g Salbe, 10 Zäpfchen, Tubenan- satzrohr, 10 Fingerlinge: DM 11,45. Dosierung: Salbe 2mal täglich auf- tragen, am ersten Tag auch bis zu 4mal. Täglich 1 Zäpfchen, bei starken Beschwerden 2 — 3 mal am ersten Tag. Behand- lungsdauer möglichst nicht über 4 Wochen.

SCHERAX

Leserdienst Hinweise -Anregungen Ferien im Großen Walsertal

Landschaft werden geboten. Die Gäste sind vorrangig „Wieder- kehrer". Ein schöner alter Bau- ernhof in Fontanella, bei dem wir vorsprechen, hat seine Ferien- wohnungen mit Küche und Bad im vorigen Sommer gleich weiter vermietet. Neben der Kirche gibt's einen kleinen Supermarkt, und der Blick aus dem „eigenen"

Balkonfenster ist so beschaffen, daß Immobilienhändler hier astronomische Preise für den Quadratmeter erzielen können, ließen Aussicht und Lage sich in Reichweite von Ballungsräumen anbieten.

Zwei Orte in diesem Tal aber lie- fern die Ausnahme von der Re- gel, ohne deshalb den Rahmen zu sprengen. Das ist einmal Fa- schina am gleichnamigen Joch (1486 Meter). Die Paßhöhe ist im Winter eine Miniaturausgabe von Zürs und im Sommer ein herrli- ches Wandergebiet, wo die weni- gen Hotels Schwimmbad und Komfort bieten.

Ausnahmeort Nummer zwei ist St. Gerold. Hier hat ein tüchtiger Propst — an dem ein Wirt verlo- renging — nicht nur die tausend- jährige Wallfahrtskirche höchst modern ausgestattet, sondern auch noch aus der Propstei ein Hotel mit fünfzig Betten, guter Küche, Sauna, Hallenbad, Medi- tationsraum in der Klosterbiblio- thek und der Möglichkeit zu Rei- terferien für die Kinder gemacht.

Damit nicht genug, rief der geist- liche Herr von St. Gerold auch noch die „Konzerte in der Prop- stei" mit internationalen Künst- lern, Gemäldeausstellungen und Dichterlesungen ins Leben.

So kommt es, daß man an man- chen Tagen vom Frühling bis in den Herbst auf den Wiesen rund um die Propstei Autotypen und Autokennzeichen aus Zürich und Basel, Stuttgart und Straßburg, Vorarlberg und Tirol studieren kann und daß der Gast, der sich in Marul, Raggal oder Fontanella dem einfachen Leben verschrie- ben hat, im Tal bleiben und den- noch einen Ausflug zu Kunst und Kultur machen kann.

Ilse Tubbesing Informationen: Verkehrsverband Großwalsertal, A-6741 Raggal, Telefon 00 43/55 53/2 28

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Wirtschaftslehre für Arzt-, Zahn- arzt- und Tierarzthelferinnen, 2., überarbeitete Auflage, Winklers Verlag, Gebrüder Grimm, Darm- stadt, 1998, 289 Seiten, kartoniert,. 37,60

Doch jetzt haben wir verstanden, dass das nicht der Fall ist; dass es hier nicht um eine themenbasierte Polarisie- rung geht, sondern um den Umstand, dass immer mehr Menschen

Aber auch in diesem Bereich herrscht noch vielfach die Auffassung, daß sich kleinere Betriebe Marktforschung einfach nicht leisten könn- ten.. Dem muß einmal entgegengehalten

punkten liegt die Betonung nun auf dem selbstständigen  Verfassen  und  Formulieren  von  Texten,  das  Erreichen  des  Sprachniveaus  der  Mittelstufe 

Von Peters Imprese existiert eine entscheidende Bildvariante: Auf dieser meißelt nicht der Zar eine Personifikation Russlands, sondern es wird an einer Statue von Peter

Die Jugendlichen zeigen einen sehr reflektierten Zugang zu größeren Investitionen in eine Freizeitinfrastruktur: Einerseits fallen hohe Kosten an, es muss die Rentabilität

Wenn sich nach dieser Logik heute hinter einer globalen Schuldenquote von 322 Pro- zent des Bruttoinlandsprodukts etwas Rationales verbergen soll, dann muss es die Erwartung

Spielfreudige Kinder in Begleitung eines Erwachsenen sind herzlich zu diesem Eltern-Kind-Kurs eingeladen, der am Samstag, 10.11.2018 von 10 bis 11.30 Uhr auf der Probebühne 2