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Archiv "Klinische Antibiotika-Therapie : I." (20.08.1981)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

Der Beitrag „Klinische Antibiotika- Therapie" läßt eine Reihe wichtiger Fragen zur Antibiotikatherapie of- fen, deren Beantwortung dem Ziel der Empfehlungen, nämlich der „be- trächtlichen Verwirrung und Verun- sicherung vieler klinisch tätiger Ärz- te" entgegenzusteuern, durchaus dienlich sein könnte:

1. Es ist nicht klar ersichtlich, ob die Empfehlungen ausschließlich für den Krankenhausbereich oder auch für den Praxisbereich gelten sollen.

Eine Differenzierung der Antibiotika- therapie in dieser Hinsicht erscheint sinnvoll zu sein, da ja Erregerspek- trum, Resistenzlage, Schweregrad der Infektionen in beiden Bereichen Unterschiede aufweisen. Ist nicht mit Penicillin GN, lsoxazolyl-Penicil- lin, Ampicillin, Co-Trimoxazol, Tetra- zyklin und Erythromyzin das anti- bakterielle Arsenal des niedergelas- senen Arztes zur Zeit ausreichend bestückt?

2. Es werden Penicilline, Cephalo- sporine und Aminoglykoside als

„die drei wichtigsten Antibiotika- gruppen" behandelt. Nach der Ver- ordnungshäufigkeit gehören Sul- fonamide beziehungsweise Sulfon- amid-Trimethoprim-Kombinationen und Tetrazykline sicher auch zu den wichtigsten Antibiotikagruppen. So- wohl in der Klinik als auch in der Praxis ist Co-Trimoxazol bei einer Vielzahl von Infektionen ein Antibio- tikum der ersten Wahl. Tetrazykline besitzen ebenfalls einen breiten In- dikationsbereich und sind bei Myko- plasmainfektionen sogar unverzicht- bar. Soll die Ausklammerung dieser beiden Antibiotikagruppen bedeu- ten, daß ihre Anwendung nach Mei- nung der Experten obsolet ist?

3. Unter der Rubrik „Penicilline"

werden auch Erythromyzin, Linco- myzin, Clindamyzin, Vancomyzin und Fusidinsäure genannt. Gehören diese Substanzen inzwischen etwa zu den Penicillinen?

4. Bei den „Cephalosporinen" fin- den die zur Zeit stark in der Wer- bung stehenden und entsprechend häufig verordneten, oral applizierba- ren Präparationen keine Erwäh- nung. Für ihre Anwendung gibt es auch wohl kaum eine rationale Indi- kation. Sollte vielleicht ihr Ver- schweigen eine subtile Empfehlung in dieser Richtung sein?

5. Als repräsentative Testsubstan- zen für die Resistenzbestimmung gegen Cephalosporine werden „pri- mär Cephalotin und Cefazolin bezie- hungsweise Cefazedon" empfohlen.

Entsprechende Empfehlungen wer- den für die Penicilline und Amino- glykoside nicht vorgelegt. Ist daraus zu schließen, daß in der Experten- gruppe bei diesen Antibiotika kein Konsens über die repräsentativen Testsubstanzen gefunden werden konnte?

Privatdozent Dr. med. R. Ansorg Akademischer Direktor

Hygiene-Institut der Universität Kreuzbergring 57

3400 Göttingen

11.

Den Mitarbeitern der interdisziplinä- ren Arbeitsgruppe gebührt Dank für diverse dezidierte und klärende Äu- ßerungen im Sinne einer rationellen Antibiotikatherapie.

Die Beschränkung der Empfehlun- gen auf die „drei wichtigsten Anti-

biotikagruppen" wirft allerdings einige Fragen auf.

Sind denn beispielsweise Tetrazykli- ne bei Haemophilus-influenzae-In- fektionen, also auch bei Sinusitis und chronischer Bronchitis nicht mehr diskutabel? Sind sie bei Pneu- monien ohne Erregernachweis ob- solet? Sind die vormals berichteten Erfolgsquoten mit Cotrimoxazol, zum Beispiel bei bakteriellen Harn- wegsinfekten, im nachhinein su- spekt, oder hat sich die Resistenzla- ge entscheidend zuungunsten des so weit verbreiteten Präparates ge- ändert? Ist TMP keine Alternative?

Sicher, dies sind keine neueinge- führten Substanzen, aber das sind bei weitem auch nicht alle der in den Empfehlungen genannten.

Auch bezüglich der favorisierten Substanzgruppen bleiben Fragen offen:

Lohnt der Einsatz von Propicillin und Penicillin V und Azidocillin bei bakteriellen Infektionen der oberen Atemwege etwa nicht mehr? Bieten sich als Alternativen nur die (par- enterale) Penicillin-G-Gabe und Am- picillin o. ä. an? Ist bei einer eitrigen Weichteilinfektion nicht primär auch die orale Cephalosporingabe erwä- genswert? Nicht unbedingt vitale, aber häufige Indikationen. Ihre Emp- fehlung?

Dr. med. Wolf R. Palmer Waldheimstraße 38 3000 Hannover 81

Schlußwort

Zu den Anmerkungen der beiden Herren Privatdozent Dr. med. R. An- sorg und Dr. med. Wolf R. Palmer ist zu sagen, daß unsere Ausführungen sich ausschließlich auf die Anwen- dung von Antibiotika im Kranken- haus beziehen. Der der Arbeit redak- tionell beigefügte Inhaltsblock hat wahrscheinlich eine gewisse Verun- sicherung gebracht, indem neben der Klinik auch die Praxis erwähnt ist.

In der Praxis mit den geringeren Re- sistenzproblemen als in der Klinik

Klinische Antibiotika-Therapie

Zu dem Beitrag von

Professor Dr. med. Hartmut Lode und Professor Dr. med. Walter Siegenthaler in Heft 11/1981, Seite 501 ff.

1598 Heft 34 vom 20. August 1981 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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Nattermann Medice Horphag Cascan

1,0 mg 1,0 mg 5,0 mg 5,0 mg

Testifortan® Promonta 2,0 mg

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2-4 mg/Tag 2-3 mg/Tag 5 mg/Tag 15 mg/Tag für 6-8 Wochen, dann 4 Wochen Pause 12 mg/Tag

für 8 Wochen, dann Therapiepause 10 mg/Tag

für 8 Wochen, dann Therapiepause Professor Dr. med.

Walter Siegenthaler

Departement für Innere Medizin Universitätsspital Zürich CH-8091 Zürich

Professor Dr. med. Hartmud Lode Medizinische Klinik und Poliklinik Klinikum Steglitz

der Freien Universität Berlin 1000 Berlin 45

Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

AUSSPRACHE

sieht die Situation wesentlich an- ders aus, indem hier vor allem oral applizierbare Substanzen eingesetzt werden.

BEKANNTMACHUNG DER BUNDESÄRZTEKAMMER

DIE ARZNEIMITTELKOMMISSION

DER DEUTSCHEN ÄRZTESCHAFT INFORMIERT:

Methyltestosteronhaltige Mischpräparate

Stellungnahme der Ständigen Kommission Steroidtoxikologie der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

zur Anwendung von 17-Alpha-Methyltestosteron

Ohne die einzelnen Substanzgrup-

pen abhandeln zu wollen, läßt sich sagen, daß mit Pyrimidin/Sulfon- amid-Kombinationen (klassische Kombination Trimethoprim/Sulfa- methoxazol), Penicillinen, Tetrazy- klinen und Erythromyzin der größte Teil der in der ambulanten Praxis vorkommenden Infektionen optimal behandelt werden kann.

Im Gegensatz zu den parenteralen Cephalosporinen mit klar definier- ten Indikationen, bestehen bei den für die Praxis empfohlenen oralen Cephalosporinen kaum Indikatio- nen, die nicht mit den bereits er- wähnten Substanzen ebenso gut und ökonomischer behandelt wer- den können.

17-Alpha-Methyltestosteron ist als androgenwirksame Kompo- nente in verschiedenen Präpara- ten enthalten, die unter teilweise sehr unterschiedlicher Indika- tionsstellung verwendet werden.

In der Literatur ist belegt, daß cholestatische Nebenwirkungen und Störungen der Leberfunk- tion unter Therapie mit Methylte- stosteron häufiger auftreten als bei Verwendung anderer oral oder parenteral wirksamer An- drogene. Mit dem Auftreten sol- cher Nebenwirkungen muß be-

reits in einem Dosisbereich ge- rechnet werden, der zur Erzie- lung pharmakologischer Wir- kung beim Menschen notwendig ist. Nach mehrjähriger hochdo- sierter Methyltestosteron-Be- handlung wurde außerdem ver- einzelt über das Auftreten von Le- bertumoren und von Peliosis he- patis berichtet. Aufgrund dieser Sachlage sieht die Ständige Kom- mission Steroidtoxikologie der Deutschen Gesellschaft für Endo- krinologie die Verordnung von Methyltestosteron als obsolet an.

Literatur

Siegenthaler, W.; Fuchs, P.; Siegenthaler, G.;

Lüthy, R.: Auswahl von Antibiotika in Praxis und Klinik. Verh. Dtsch. Ges. Inn. Med. (1981), im Druck

17a-Methyltestosteron-haltige Mischpräparate

Handelsname Hersteller MeT-Gehalt pro Tbl./Drg.

Empfohlene Dosierung in mg MeT

Indikationen für die verschiedenen Methyltestosteron-enthaltenden Misch- präparate (die Indikationen sind der „Roten Liste 1980" entnommen)

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BERICHTIGUNG

mmHg werden zur

Messung des Blutdrucks beibehalten

In der genannten Notiz, Heft 32/1981, Seite 1530, ist ein Druckfehler ent- halten. Es muß am Ende des ersten Absatzes heißen: (inoffizielle Über- setzung, der englische Originaltext liegt der Schriftleitung vor). Wir bitten diesen Fehler zu entschul- digen. DÄ

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT Heft 34 vom 20. August 1981 1599

Referenzen

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