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Archiv "SPD: Partei-Linke macht Druck" (30.09.2005)

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ls allein erziehende Ärztin im Krankenkaus arbei- ten? Als Klinikarzt genug Zeit für die Kinderbetreuung aufbringen? Immer noch geht das schwer zusammen. „Viele Krankenhäuser haben kei- nerlei Möglichkeiten der Be- treuung von Kindern, vor al- lem nicht von ganz kleinen.

Wo es, unter Umständen auch in Zusammenarbeit mit Kommunen oder anderen Unternehmen, solche Ange- bote gibt, sind sie nicht auf die besonderen Arbeitszeiten von Ärztinnen und Ärzten eingerichtet“, kritisiert Dr.

med. Astrid Bühren, Präsi- dentin des Deutschen Ärztinnenbundes.

Daran scheint sich in jüng- ster Zeit nicht viel geändert zu haben, wie erste Ergebnis- se einer bundesweiten Befra- gung nahe legen. Der Ärztin- nenbund hat Ende Juli be- gonnen, in sämtlichen Klini- ken nach der angebotenen Kinderbetreuung und weite- ren familienfreundlichen An- geboten zu fragen. Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfa- len und das Saarland machten den Anfang. Alle anderen Länder werden nach und

nach einbezogen. Bis Ende des Jahres sollen die Ergeb- nisse vorliegen.

Neben vielen Negativbei- spielen gibt es aber auch ei- nige positive Ansätze. So be- steht in der bayerischen Un- fallklinik Murnau bereits seit 1977 ein Betriebskindergarten,

der zum Großteil vom Trä- ger finanziert wird. Er ist an 365 Tagen im Jahr von fünf bis 21.30 Uhr geöffnet, und zwar für Kinder im Alter von acht Wochen bis zehn Jahren.

Als es vor Jahren schwierig war, Personal ins bayerische Hinterland zu locken, ver-

suchte die Klinik mit diesem Angebot Mitarbeiter zu hal- ten und anzuziehen.

Unlängst hat Verwaltungs- direktor Erwin Kinateder aus- rechnen lassen, was die Klinik für ihre Kindertagesstätte be- zahlt und welche Kosten an- fallen würden, wenn mehr Ärzte, Ärztinnen und Pflege- kräfte nach der Geburt eines Kindes nicht mehr in Murnau weiterarbeiten würden. Dann nämlich, erläutert Kinateder, muss Geld ausgegeben wer- den für die Suche und Aus- wahl neuer Mitarbeiter und ihre Qualifizierung. Außer- dem sind die Neuen selten gleich so produktiv wie ihre Vorgänger.

Kinateder griff auf ein Mo- dell der Firma Prognos zu- rück, die Kosten und Nut- zen so genannter betrieblicher Work-Life-Balance-Maßnah- men im Auftrag des Bundes- familienministeriums durch- gerechnet hat. Ergebnis: Für das Unfallkrankenhaus Mur- nau ergab sich unter dem Strich ein Kostenvorteil von rund 82 000 Euro durch die Kitabetreuung allein im Jahr 2004.

Ein weiteres Positivbei- spiel für den Deutschen Ärz- tinnenbund ist das baden- württembergische Kreiskran- kenhaus Sinsheim. Die dorti- ge Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin hat be- reits vor 25 Jahren ein Teil- zeitarbeitsmodell etabliert, das dann von der Gynäkolo- gie übernommen wurde (sie- he auch DÄ, Heft 41/1999).

„Voraussetzung für die Rea- lisierung eines solchen Mo- dells ist eine vorausschau- ende Planung und Doku- mentation“, betont Chefärz- tin Dr. med. Bärbel Kuhnert- Frey. Außerdem müssten die Übergaben exzellent gestal- tet werden, damit es nicht zu großen Informationsverlusten kommt.

Bei vielen Verwaltungsfach- leuten in den Kliniken sei- en solche Teilzeitmodelle ak- zeptiert, sagt Kuhnert-Frey.

Ihre Umsetzung scheitere an- derswo: „Ärzte scheuen den organisatorischen Mehrauf-

wand.“ Rie

A K T U E L L

A

A2592 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 39⏐⏐30. September 2005

Kinderbetreuung und flexible Arbeit in Kliniken

Und es rechnet sich doch . . .

Umfrage des Deutschen Ärztinnenbundes:

Wenig Angebote, aber einige beispielhafte Modelle

Vielfach ist die Kinderbetreuung nicht auf die besonderen Arbeitszeiten von Ärztinnen und Ärzten abgestimmt.

M

it einem klaren sozia- len Profil sollen die Sozialdemokraten in die Verhandlungen zur Regie- rungsbildung gehen. Das forderte der linke Parteiflü- gel der SPD bei einem Tref- fen am vergangenen Wo- chenende in Berlin. „Die Bundestagswahl war eine Richtungsentscheidung ge- gen marktradikale Ideolo- gie und für Sozialstaatlich- keit und innere Reformen mit sozialer Balance“, heißt es in einem gemeinsa- men Aufruf der SPD-Grup- pierungen „Demokratische

Linke 21“ und „Parlamen- tarische Linke“.

Im Wahlkampf habe es ei- ne „klare soziale Kante“ zwi- schen den Parteien gegeben, die nicht geschliffen werden dürfe, warnte die SPD-Ab- geordnete Andrea Nahles.

Deshalb forderte die Vorsit- zende der Demokratischen Linken 21, nicht von den im Wahlmanifest gemachten Aussagen zur Sicherung der Arbeitnehmerrechte, zum Erhalt des Flächentarifver- trages oder zur „solidari- schen Finanzierung durch ei- ne Bürgerversicherung“ ab- zurücken. Zugleich müsse im Gesundheitswesen der Be- reich der Prävention ausge- baut werden. Das Prämien- modell der Union hingegen, durch das „von unten nach oben verteilt“ werde, dürfe nicht umgesetzt werden. TB Steht zum Konzept der Bürger-

versicherung: Andrea Nahles

SPD

Partei-Linke macht Druck

Nahles: mit klarem sozialem Profil in Koalitions- verhandlungen

Foto:Caro

Foto:Photothek.net

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