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Hinweise ·Anregungen FOTOGRAFIE
111 1 1 1 1 1 1 1 1 11 11 1 111 Lösen der Filmblätter an den Bildrändern durch verkantetes Herausziehen des Polareidfilms
Kombinationsartefakt bei Bruch der Stahlwalzen und verkante- tem Ziehen mit partiellem Lösen der Filmblätter (..,..), scharf begrenzt(--->), aber fleckigen Entwicklungsstörungen ( ) sowie unrichtiger Reihenfolge mit scharf begrenzter, unentwickelter Ecke (<-->)
Kombinationsartefakt bei ungleichmäßigem und verzögertem Ziehen mit Unterentwicklung, fleckigem Bild und querverlau- fendem weißem Balken
Monitorfotografie
mit Sofortbildmaterial
Bildfehler beim Einsatz von Polareidfilmen in der bildgebenden medizinischen Diagnostik (V)
Fortsetzung von Heft 22/1983
ln der vorangegangenen Folge wurde auf Artefakte hingewiesen, die bei zu langsamem oder zu schnel- lem Entnehmen der Polare- idfilme auftreten. Auch ei- ne falsche Zugrichtung kann sich negativ auf das
Bild auswirken.
Einseitiges Ziehen oder
forciertes Herausziehen
gegen eine Seitenkante des Auslaßschlitzes führt dazu, daß sich beide Film- blätter vollständig oder teil- weise voneinander lösen. Ersteres führt zur vollstän- digen Zerstörung (Positiv bleibt weiß), während letz- teres an der Längsseite ei- nen weißen Streifen infolge einer unentwickelten Kante hinterläßt Vor allem in der Hektik der täglichen Routi- nedokumentation kommt das verkantete oder schrä- ge Herausreißen der Auf- nahme besonders häufig vor.
Eine weitere Folge dieser Fehlbehandlung sind Brü- che der Kunststofflager für die Stahlwalzen. Dann tre- ten oft Kombinationsarte- fakte auf, wie sie oft auch bei korrekter Zugrichtung, jedoch falscher Reihenfol- ge der Bildentnahme gese- hen werden.
Ebenfalls zu einem Kombi- nationsartefakt kommt es, wenn verzögertes und un- gleichmäßiges Herauszie- hen des Polareidfilms zu-
sammentreffen. Die un- gleichmäßige Verteilung der Chemikalien verur- sacht ein unterentwickel- tes, gesprenkelt aussehen- des Bild. Dieses weist infol- ge eines verzögerten und stockenden Ziehens helle, balkenartige Streifen auf, die quer zum Bild verlaufen und scharf abgegrenzt sind.
Es zeigt sich bei der Vielfalt der möglichen Fehler, die zu einer inkorrekten und unzureichenden Dokumen- tation von Monitorbildern führt, daß deren sorgfältige Analyse notwendig ist. Nur damit können die Ursachen einer fehlerhaften Bildauf- zeichnung durch Bedie- nungsfehler ausgemerzt werden. Das Erkennen der Ursachen ist bei Kombi- nationsfehlern besonders schwierig, da sie mehrdeu- tig sein können, so daß da- bei gelegentlich detektivi- sches Geschick zur Erken- nung der Einzelkomponen- ten der Bildartefakte erfor- derlich ist.
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Wird fortgesetztAnschrift des Verfassers: Prof. Dr. med.
Heinz K. Deininger, DGPh Städtische Kliniken Grafenstraße 9 6100 Darmstadt
152 Heft 24 vom 17. Juni 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe A