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Ausgleichsflächen in der ...14:04,; ,42ischaft:

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Ausgleichsflächen in der ...14:04,; ,42ischaft:

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Surfaces de compensation ecologique dans l'agriculture:

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Schriftenreihe der FAL 34 Les cahiers de la FAL 34

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Agrarökologie und Landbau, Zürich-Reckenholz Station födörale de recherches en agroöcologie et

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Schriftenreihe der FAL 34 Les cahiers de la FAL 34

Ökologische Ausgleichsflächen Landwirtschaft:

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Eidgenössische Forschungsanstalt für

Agrarökologie und Landbau, Zürich-Reckenholz Station fdddrale de recherches en agrodcologie et

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Autoren:

Dr. Daniel Schaffner (vörmals FAL) Agrofutura

Ackerstrasse 5070 Frick

schaffner@agrofutura.ch Dr. Markus Günter

Zoologisches Institut, Universität Bern BältzerstrasSe 3

3012 Bern

markus.guenter@pop.agri.ch Dr. Fritz Häni

Schweizerische Hochschule für Landwirtschaft LänggaSse 85

3052 Zollikofen fritz.haeni@shl.bfh.ch Dr. Michael Keller

Geobotanisches Institut, ETH Zürich Zürichbergstrasse 38

8092 Zürich

michael.keller@geoboturnneethz.ch

Impressum:

ISSN 1421-4393 Schriftenreihe der FAL ISBN 3-905608-25-1

Herausgeber: Eidgenössische Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau.

Zürich-Reckenholz, CH-8046 Zürich http://www.admin.ch/sar/fal

Redaktion: Regina Schallberger-Diethelm Gestaltung: Daniel Schaffner, Elsbeth Plüss Preis Fr. 30.— inkl. Mwst.

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VORWORT

Farbenfrohe Feldstreifen erfreuen seit einigen Jahren viele Erholung suchende Menschen, die unsere Kulturlandschaften, insbesondere unsere Ackerbaugebiete, durchwandern. Diese Ansaaten aus einheimischen ein- und mehrjährigen Blumen und Gräsern heissen Buntbrachen. Sie werden angelegt, um Lebensraum für bedrohte Pflanzen- und Tierarten zu schaffen, um die Widersacher der Schädlinge unserer Kulturpflanzen, die Nützlinge, zu fördern sowie die Erosion gefährdeter Flächen zu minimieren.

Buntbrachen bieten ebenfalls unzähligen Kleinlebewesen Unterschlupf und einzelnen Arten einen sicheren Ort für die Überwinterung. Bis 1998 wurden in der Schweiz etwa 400 Hektaren mit Buntbrachen angelegt.

Auf den ersten Blick scheint das wenig zu sein, aber bei einer Breite von 3 Metern ergibt sich däraus eine Strecke von 1300 Kilometer, was der Distanz von Basel nach Kopenhagen entspricht - wahrlich eine blumige Angelegenheit.

In dieser Schriftenreihe wird über Forschungsergebnisse und Erfahrungen der letzten fünf Jahre mit der Anlage und Pflege solcher Buntbrachen berichtet. Besonderes Augenmerk richten wir auf die Auswahl der am besten geeigneten einheimischen Pflanzen und deren Anteile in der Mischung. Wir berücksichtigen dabei naturschützerische und agronomische Gesichtspunkte. Diese betreffen zum Beispiel Blühdauer der Blumen, Struktur des Bestandes, reichliches Angebot von Nahrung für verschiedene Lebewesen, aber auch Verhinderung des Überhandnehmens einzelner Arten auch als Unkraut, Wahl des besten Ansaatzeitpunktes und der Pflegemassnahmen usw.

Wir hoffen, dass die hier vorgestellten Forschungsergebnisse zur Verbreitung der Buntbrachen und damit zur Erhaltung der Biodiversität beitragen werden. Schauen Sie doch einmal an einem schönen, sonnigen Tag in eine blühende Buntbrache hinein. Sie werden staunen, was da alles kreucht und fleucht!

Eidg. Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau (FAL)

n 4.4

Padruot M. Fried

Leiter Produkt 'Ökologische Landbausysteme'

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AVANT-PROPOS

Depuis quelques anndes, de nombreuses familles d' agriculteurs agrdmentent leurs parcelles par de belles bandes colordes. Ces taches de couleurs font aussi le bonheur de tous ceux qui viennent chercher la ddtente en se promenant ä travers les paysages agricoles, les zones de grandes cultures notamment. Ces semis composes d'herbes et de fleurs indigMes annuelles et pluriannuelles forment ce qu'on appelle les jacUres florales. Les paysans les mettent en place pour offrir un refuge aux espkes animales et vdgdtales menacdes, mais dgalement aux auxiliaires qui luttent contre les ravageurs de nos cultures. Par ailleurs, les jacUres florales permettent de minimiser Vdrosion des swfaces ä risques: Elles offrent un abri ä une multitude de petits gtres et permettent ä certaines espkes de se protdger des frimas hivernaux. Jusqu' en 1998, pr& de 400 hectares ont dtd consacrds aux jacUres florales en Suisse. Au premier abord, cela semble peu, mais sur une largeur de 3 m&res, cela reprdsente une .bande de 1300 kilomtres, soit la distance entre Bale et Copenhague, un dvdnement floral haut en couleurs.

Dans ce cahier de la FAL sont presenter les rdsultats de recherches et les expdriences rdalisdes au cours des cinq derni&es anndes en mati&e de mise en place et d' entretien de jacUres florales. Nous accordons une attention toute particuli&e ä la sdlection des plantes indigMes les mieux adaptdes et ä leur pourcentage dans les mdlanges de semences. Dans cette optique, nous tenons compte des positions de l'agronomie et de la protection de la nature. Elles concernent notamment la durde de la floraison, la structure du peuplement, la diversitd de la nourriture offerte aux diffdrents 2tres vivants, mais aussi les moyens d'emp&her certaines espkes de prolifdrer et de se ddvelopper comme adventices, le choix de la meilleure pdriode de semis, les mesures d'entretien, etc.

Nous espdrons que les rdsultats present& ici contribueront ä l' extension des jach&es florales et au maintien de la biodiversite Profitez donc d'une belle journde ensoleillde pour vous pencher sur une jacUre florale. Vous serez surpris de voir toute la vie qui grouille ä l'intdrieur.

Station fdddrale de recherches en agrodcologie et agriculture (FAL)

Padruot M. Fried

Chef 'Syst&nes de production dcologiques'

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DANK

Wir danken dem Bundesamt für Landwirtschaft für die Finanzierung des Projekts und Herrn Prof Dr.

A. Müller (Sandoz-Wanderbrachekredit) für den Beitrag an die Doktorarbeit von M. Keller.

Für grosse- -Unterstützung- bi der Dirrelifültrüe Teti •Ve-fsüchen taid bei der Ausarbeitung dieses Berichts sind wir verschiedenen Personen zu Dank verpflichtet.

Unterstützung erhielten wir unter anderem von FAL Reckenholz

RAG Changins S'HL Zollikofen Universität Bern

F. Bigler, P.M. Fried, S. Keller, St. Bosshart, A. Schwab, E. Bellini, P. Kappeler, Th. Zwimpfer, H. Rast, F. Gut, R. Schallberger

E. Mosimann

H. Ramseier, J. Zürcher, I. Vonlanthen

A. Heitzmann-Hofinann, J.A. Lys, W. Nentwig, T. Frank, L. Baumann, T. Briner

P. Edwards, J. Kollmann

Th. Baumann, M. Bolliger, J. Burri, W. Dietl, D. Gut, M. Jenny, C. Lambelet, L. Pfiffner, E. Wyss

R. Tschachtli

W. Ingold, H. Müller, R. Götsch, H. Stierli, J. Keller, U. Sägesser, M. & R. Bolz-Salzmann, F. Pärli, A. Schwab, R. Krähenbühl, D.

Niklaus, M. Gygli, S. Reusser, H & U. Gassner, T. & A. Schädeli ETH Zürich

Arbeitsgruppe Buntbrachen LS Burgräin

Landwirte

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INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT 1

AVANT-PROPOS 3

DANK

ZUSAMMENFASSUNG 7

RÜSUMÜ 10

1 EINLEITUNG 13

2 NUTZEN VON BUNTBRACHEN 14

2.1 Zusammenfassung 14

2.2 Bedeutung von Brachen zur Förderung der Artenvielfalt 14

2.3 Bedeutung von Brachen für die Nützlingsförderung 15

2.4 Bedeutung von Brachen für den Bodenschutz 15

3 ANLAGE VON BUNTBRACHEN 17

3.1 Einfluss der Saatmischung 17

3.2 Einfluss des Saatzeitpunkts 21

3.3 Einfluss des Saatverfahrens 23

3.4 Einfluss des Bodentyps 27

3.5 Erfolg von Spontanbegrünungen 28

4 PFLEGE VON BUNTBRACHEN 33

4.1. Interaktionen mit Nachbarflächen 33

4.2 Unkrautproblematik in Buntbrachen 38

4.3 Die Ackerkratzdistel, ein Problemunkraut in ökologischen Ausgleichsflächen 41

4.4 Einfluss des Schnitts 44

4.5 Verwertung der produzierten Biomasse 46

4.6 Schnecken und Buntbrachen 50

4.7 Mäuse und Buntbrachen 52

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4.8 . Mechanische Bodenbearbeitung zur Förderung der botanischen Vielfalt 53

4.9 Umbruch und Folgekulturen 56

5 ÖKONOMISCHE VERGLEICHE 60

6 VERWENDUNG VON. SAATGUT UNTERSCHIEDLICHER HERKÜNFTE 65.

6.1 Problematik 65

6.2 Etablierung und Phänologie unterschiedlicher Herkünfte 67 6.3 , Keimungseigenschaften unterschiedlicher Herkünfte 69

6.4 Importierte Herkünfte und die einheimische Fauna 72

6.5 Folgerungen und Empfehlungen 75

7 LITERATUR 77

8 ANHANG 83

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ZUSAMMENFASSUNG

Die zunehmende Intensität der landwirtschaftlichen Produktion führte in den letzten Jahrzehnten zu einem gravierenden Verlust geeigneter Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten.

Dadurch sank in den vergangenen 50 Jahren die botanische und faunistische Artenvielfalt im Landwirtschaftsgebiet deutlich. Die Reduktion der botanischen Vielfalt kann direkt auf den vermehrten Einsatz landwirtschaftlicher Hilfsstoffe, die randscharfe Bewirtschaftung von Parzellen und das Verschwinden von extensiv oder nicht genutzen Teilflachen zurückgeführt werden. Für den Rückgang der faunistischen Vielfalt sind zusätzlich auch Faktoren wie die Abnahme von grossflächig strukturreichen und störungsfreien Zonen, das Fehlen von kontinuierlich vorhandenen Nahrungsressourcen wie Blüten oder Sämereien und die zunehmende Zerschneidung der Landschaft durch Hindernisse wie Strassen von Bedeutung.

Wie verschiedenste Untersuchungen zeigen, eignen sich Buntbrachen in vorwiegend ackerbaulich genutzten Regionen sehr gut zur Förderung der floristischen und faunistischen Vielfalt. Sie können darüber hinaus aber auch die Zahl der Nützlinge in den landwirtschaftlichen Kulturen erhöhen und einen Beitrag zur Erosionsverminderung in der Landwirtschaft leisten.

Als ökologische Ausgleichsflächen haben Brachen in der Schweiz erst in den letzten Jahren eine gewisse Bedeutung erlangt. Dementsprechend war bisher sowohl von Forschungs- als auch von Praxisseite her der Kenntnisstand über Anlageverfahren und Pflege solcher Flächen gering.

Dieser Bericht bezweckt, die im Verlauf von mehrjährigen Forschungsprojekten erarbeiteten Erkenntnisse zu einem Gesamtbild zusammenzufügen und daraus Empfehlungen zur Anlage und Pflege von Brachen abzuleiten. Verschiedene Fragestellungen können heute aber noch nicht abschliessend beantwortet werden. Sie werden im Text diskutiert.

Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse sind:

• Für die Etablierung artenreicher Brachen spielt unabhängig vom Standort die Art der Saatmischung eine wichtige Rolle. Artenreiche Mischungen blieben langfristig vielfältiger als artenarme Mischungen oder solche mit ungünstiger Zusammensetzung. Die Vielfalt auf Flächen, welche mit ungünstig zusammengesetzten Mischungen angesät worden waren, nahm schon im zweiten bis dritten Jahr nach der Saat deutlich ab. Auf den gut mit Nährstoffen versorgten Ackerböden des Schweizer Mittellandes wurden mit Ansaaten von Bractiemischungen bessere Ergebnisse erzielt als mit spontaner Begrünung, da sich bei Ansaaten artenreichere Pflanzenbestände etablierten und weniger Problemunkräuter auftraten. Auf mageren, skelettreichen Standorten mit einem vielfältigen Samenpotential erwünschter Arten können Spontanbegrünungen hingegen empfohlen werden.

• Die Standortwahl spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der botanischen Vielfalt in Brachen. Pflanzenbestände auf mageren, flachgründigen Böden blieben langfristig vielfältig.

Je nährstoffreicher die Standorte waren, desto schneller nahm die Vielfalt ab. Auf Böden mit sehr starker Nährstoffnachlieferung sollten deshalb keine Brachen angelegt werden. Es zeigte sich, dass sich die meisten angesäten Pflanzenarten bei Frühjahrssaat besser etablierten und dass Frühjahrssaaten weniger durch spontan auftretende Gräser dominiert wurden als Herbstsaaten. Es wird deshalb empfohlen, an Standorten mit hohem Grasdruck oder geringem Samenpotential an förderungswürdigen Kräuterarten Frühjahrssaaten durchzuführen. Buntbrachesaatgut muss auf ein feinkrümeliges, gut abgesetztes Saatbett gesät und dann angewalzt werden. Auf Flächen, ,die nicht angewalzt werden, ist das Auflaufen der Buntbrachepflanzen in der Regel verzögert und wesentlich dünner. Für die

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Anlage kleiner Plächen ist eine Saat von Hand mit grossen Mengen Saathelfer empfehlenswert, auf grösseren Flächen drängt sich ein maschinelles Verfahren mit einem pneumatischen Saatgerät für Feinsämereien auf. Übliche Reihensämaschinen sind für die Ansaat von Brachen schlecht geeignet.

Als wichtigstes Element bei der Pflege von Buntbrachen erwies sich die Bekämpfung von Wurzelunkräutern wie Ackerkratzdistel (Cirsium arvense), Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius) oder Quecke (Agropyron repens). Es wird empfohlen, auf Standorten mit solchen Problemarten keine Brachen anzulegen, vorhandene Brachen von Beginn weg auf Problempflanzen zu kontrollieren und auftretende Verunkrautung frühzeitig ünd konsequent zu bekämpfen.

Detaillierte Untersuchungen der Ackerkratzdistel konnten die grosse Bedeutung ihrer generativen Vermehrung belegen. Um die Versamung auf Nachbargrundstücke zu verhindern, müssen in Buntbrachen auftretende Pflanzen bei Blühbeginn geschnitten werden.

Zur Verhinderung der vegetativen Ausbreitung sollten die Disteln bei 5-10 cm Pflanzenhöhe in mehreren Durchgängen mechanisch entfernt werden. Herbizide sind nur zur Einzelstockbehandlung zugelassen und haben keine vollständige Wirkung. Sie sollten ab 15- 20 cm Pflanzenhöhe eingesetzt werden.

Ein Säuberungsschnitt in Neuanlagen ist meist nicht notwendig, kann aber 6-8 Wochen nach der Saat den Besatz mit einjährigen Unkräutern deutlich reduzieren.

Bei älteren Brachen dürfte an Standorten mit geringem Grasdruck ein Schnitt den Lichteinfall in den Pflanzenbestand verbessern und damit positive Auswirkungen auf die botanische Vielfalt haben. Auf Flächen mit hohem Druck durch spontan auftretende Gräser wird hingegen durch Schnitt die Vergrasung beschleunigt, was häufig zu einer Abnahme der Vielfalt gesäter Wildblumen führt. Die bei einem Schnitt anfallende Biomasse kann kompostiert oder in den Boden von benachbarten Ackerschlägen eingearbeitet werden.

Verholztes Material muss für eine Kompostierung stark zerkleinert und allenfalls mit feinerem Material vermischt werden.

Die botanische Vielfalt von Brachen nimmt im Verlauf der Zeit je nach Standort mehr oder weniger schnell ab. Erste Versuchsergebnisse zeigen, dass in älteren Buntbrachen eine Bodenbearbeitung mit Egge oder Grubber im Herbst diese Entwicklung verlangsamen oder stoppen könnte.

• Durch die permanent vorhandene Pflanzendecke in Buntbrachen kann die Aktivität und Fekundität von Schnecken zunehmen. Das Risiko von Schäden an den Buntbrachebeständen selbst oder an benachbarten Kulturen (gefährdet sind vor allem Raps, Zuckerrüben und Feldgemüse) kann .reduziert werden, wenn vor der Ansaat eine intensive Bodenbearbeitung stattfindet, die Hauptkulturen auf der Parzelle bei der Saat der Buntbrachen das Jugendstadium schon durchschritten haben und die Buntbrachen möglichst breit angelegt werden.

In Buntbrachestreifen konnten ähnlich hohe Dichten von Feldmäusen gefunden werden wie in extensiv genutzten Wiesen und örtlich in Weizen. Da aber nur ein geringer Austausch zwischen Brachen und Kulturflächen stattfand, ist nicht mit zusätzlichen Problemen durch Mäuse in den Kulturen zu rechnen.

• Umgebrochene Buntbrachen wiesen in der Folgekultur gegenüber der restlichen Ackerfläche eine erhöhte Artenzahl und Dichte von Unkräutern auf. Sowohl Mischungsarten als auch spontan aufgelaufene Arten traten vermehrt auf. Die nachfolgenden normalen Unkrautbekämpfungsmassnahmen gegen einjährige Arten reichten aber zur Dichteregulierung aus. Vorhandene Wurzelunkräuter konnten am besten durch Pflügen in Schach gehalten werden.

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und 1996 nur bei Kulturen mit tiefem Deckungsbeitrag wie Getreide oder Raps lohnte. Der jährliche Deckungsbeitragsverlust betrug im Mittel aller: Feldfrüchte Fr. 20.30 pro Are Buntbrache. Die stark sinkenden Preise für. Brachesaatgut und der Preisdruck bei den meisten Feldfrüchten machen aber die Anlage von Brachen ökonomisch zunehmend attraktiv.

• In verschiedenen Versuchen wurden mögliche ökologische Auswirkungen des Einsatzes preislich günstiger Wildpflanzenherkünfte aus dem Ausland untersucht. Bezüglich Etablierung waren die einheimischen Typen bei der Mehrzahl der untersuchten Arten den anderen Herkünften deutlich oder tendenziell überlegen, während die Unterschiede der verschiedenen Herkünfte hinsichtlich Keimungsverhalten und Phänologie stark von der Art abhängig waren.

Buntbrachen stellen verschiedenen Tiergruppen Nahrungsressourcen zur Verfügung.

Deshalb stellt sich die Frage, ob eingeführte Pflanzen als Substrat gleich gut nutzbar sind wie einheimische Herkünfte. In Frassexperimenten mit Schneckerr Zeigten sich bei den vier angebotenen Pflanzenarten herkunftsspezifische Frassintensitäten. Die Frasschäden an schweizerischen und englischen Pflanzen waren deutlich geringer als diejenigen an deutschen und vor allem an ungarischen Pflanzen.

Die bisherigen Untersuchungen lassen den Schluss zu, dass die Verwendung von nicht an die Umwelt angepasstem Saatgut ökologische Auswirkungen auf verschiedenen Ebenen haben kann. Aufgrund des momentan geringen Wissensstandes über die involvierten Mechanismen scheint es bedenklich, regionenfremdes Saatgut für ökologische Ausgleichsflächen einzusetzen. Vor allem sollte eine genetische Destabilisierung der lokalen Flora durch Einkreuzungen aus weit entfernten Populationen vermieden werden.

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R tSUM

L'intensification croissante de la production agricole durant les dernieres decennies n'est pas restee sans consequence. De nombreuses especes animates et vegetates Wont plus d'espaces apprqpries pour se developper.. C'est la raison -pour laquelle- la .diversite-botanique et faunistique de l'espace agricole a cruellement diminue au cours des 50 dernieres annees.

L'appauvrissement de la diversite botanique est directement lie aux facteurs suivants : utilisation accrue de substances auxiliaires dans l'agriculture, exploitation des parcelles jusqu'aux bordures et enfin, disparition des surfaces extensives ou des zones non exploitees. Le declin de la diversite faunistique quant ä lui, s'explique par la rarefaction des zones eteridues, structurees et non perturbees, le manque de ressources alimentaires regulieres, comme les fleurs ou les semences et enfin, le decOupage croissant du paysage par des obstacles tels que les routes.

Comme le montrent diverses etudes, les jacheres florales conviennent parfaitement pour favoriser la diversite faunistique et floristique, notamment dans les regions oü les grandes cultures dominent. Elles permettent en outre d'augmenter la population d'auxiliaires dans les cultures agricoles et contribuent egalement ä reduire l'erosion.

Parmi les surfaces de compensation ecologique, les jacheres n'ont commence ä jouer un certain röle en Suisse que depuis quelques annäes. Jusqu'alors, les connaissances etaient limitees en ce qui concerne leur mise en place et leur entretien, que ce soit du cöte des scientifiques ou du cöte des agriculteurs. Le present rapport a donc pour but de rassembler les differents resultats obtenus ä l'issue de plusieurs annees de recherches et d'en tirer des recommandations pour la mise en place et l'entretien des jacheres. Toutefois, il n'est pas encore possible ä l'heure actuelle d'apporter une reponse definitive ä toutes les questions. Elles seront neanmoins abordees au fit du rapport.

Voici quels sont les principaux resultats obtenus :

Independamment du site, le mölange utilisd pour le semis joue un röle essentiel pour la mise en place de jacheres riches en especes. Les melanges riches en plusieurs espöces ont donne de meilleurs resultats que les melanges contenant peu d'especes differentes ou ceux dont la composition etait inadequate. La diversite des jacheres semees avec des melanges inappropries diminuait considerablement des deux ä trois ans apres le semis.

Sur le Plateau suisse, dont les sots sont riches en elements nutritifs, on a obtenu de meilleurs resultats en semant des melanges pour jacheres qu'en pratiquant une vögötalisation spontande. En" effet avec le semis, des peuplements plus diversifies se sont etablis et on a releve moins de problemes lies aux adventives. En revanche, l'enherbement spontane est recommande sur les sites pauvres oü le potentiel de semences des varietes souhaitees est trös varie.

Le choix du site joue egalement un röle primordial pour le developpement de la diversite botanique des jacheres. Les peuplements vegetaux qui se situent sur des sots maigres et peu profonds conservent leur diversite sur une longue periode. Plus les sites etaient riches en elements nutritifs, plus la biodiversite a diminue rapidement. C'est pourquoi it n'est pas conseille de mettre des jadheres florales en place sur des sols tres riches en elements nutritifs. Par ailleurs, on a constate que les semis de printemps donnaient de meilleurs

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sites oü la pression des graminees est importante et oü le 'potentiel de semences recherchees est faible. Les jacheres florales doivent ötre sernees sur un lit rassis, de fine texture, puis passees au rouleau. Sur les surfaces qui ne sont pas passees au rouleau, la levee des plantes est en general tardive et nettement plus reduite. Lorsque les surfaces ä ensemencer sont petites, il est recommande d'effectuer le semis ä la main. Par contre, sur les grandes surfaces, il est indispensable d',utiliser un semoir pneumatique pour semences fines. Les semoirs en lignes traditionnels sont relativement mal adaptes ä la mise en place de jacheres florales.

En ce qui concerne l'entretien des jacheres florales, il s'est avere indispensable de lutter contre les adventiCes pörennes telles que le chardon vulgaire (Cirsium alifense), Je rurnex ä feuilles obtuses (Rumex obtusifolius) ou le chiendent (Agropyron repenS). Sür les sites oü ces plantes problömatiques sont monn.aie courante, H est deconseille de mettre en place des jachöres florales. Dans des jacheres existantes, il est recomrinende de contröler l'absence de ces plantes et de lutter rapidement contre ces adventices des le moindre signe d'apparition.

Des etudes detaillees sur le chardon vulgaire ont mis en evidence 'Importance de sa multiplication generative. Pour empöcher qu'il n'esserne sur les parcelles voisines, les plantes qui apparaissent dans les jacheres florales doivent ötre coupees des le debut de la floraison. Pour empöcher la proliferation vegetative, les chardons devraient ötre eliminös mecaniquement ä raison de plusieurs passages dans la parcelle, lorsque les plantes ont atteint une hauteur de 5 ä 10 cm. Les herbicides ne sont autorises que pour le traitement plante par plante et ne sont d'ailleurs pas completement efficaces. Ils devraient ötre utilises lorsque la plante atteint entre 15 et 20 cm de haut.

Dans les parcelles nouvellement mises en place, il n'est generalement pas necessaire d'effectuer une coupe de nettoyage. Toutefois, cette pratique peut reduire considerablement la proportion d'adventices annuelles, 6 ä 8 semaines apres le semis.

Lorsque les jachöres sont plus anciennes, dans les sites oü la pression des graminees est faible, une coupe peut permettre un meilleur acces des plantes ä la lumiere et ameliorer la diversitö botanique. Par contre, lä oü la pression de la vegetation spontanee est importante, une coupe ne ferait qu'accelerer l'enracinement de l'herbe, ce qui se traduit souvent par une baisse de la diversite des fleurs sauvages semees. La biomasse resultant de la coupe peut soit ötre enfouie dans le sol, soit compostee. Tout ce qui est ligneux doit ötre broye et eventuellement melange avec d'autres materiaux, plus fins.

Au fil du temps, la diversite botanique des jacheres diminue plus ou moins rapidement suivant le site. Les premiers resultats de recherche montrent que dans les jacheres florales plus anciennes, le travail du sol avec une herse ou un chisel ä l'automne pourrait ralentir, voire stopper cette evolution.

• La couverture vegetale permanente offerte par les jacheres florales favorise l'activite et la fecondite des limaces. II est possible de reduire le risque encouru par les jacheres florales ou par les cultures voisines (le colza, les betteraves sucrieres et les legumes de plein champ sont les plus menaces), en effectuant un travail du sol intensif avant le semis.

D'autre part, il est preferable que les cultures principales aient döjä depasse le stade de premiere croissance au moment du semis de la jachere florale. Enfin, il est conseille de semer les jacheres sur les surfaces les plus larges possibles.

Dans les bandes de jacheres florales, on a constate que le pourcentage de campagnols etait le möme que dans les prairies extensives ou localement, dans le We. Comme

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l'echange entre les jachäres et les surfaces cultivees etait limite, on n'a Pu constater aucun probläme supplementaire lie aux campagnols dans les cultures.

Les cultures consöcutives ä des jachäres florales presentent une plus grande diversite et une densite plus importante d'adventices que le reste de la surface cultivee. Des varietes contenues. dans le melange au des varietes spontanees apparaissent en plus grand nombre. Toutefois, les mesures normales appliquees pour la lutte contre les adventices annuelles-ontsuffi ä räguler la densite..Quant aux.adventices- perennes, la meilleure fa9on

de les supprimer consistait ä labourer ä la charrue avec soc.

Des calculs comparatifs ont ete effectues pour evaluer la rentabilitö des terres assolees avec et sans jachäres florales. Ces calculs ont montre que la mise en place de bandes de jachäres florales entre 1994 et 1996 n'a ete rentable que dans les cultures ä faible rendement comme lös cereales au le colza. La perle annuelle de marge brute s'elevait ä Fr.

20,30 par are de jachäre florale par rapport ä la moyenne de toutes les cultures. La baisse träs nette du prix des semences pour jachäres florales et la pression exercee sur le prix de la plupart des cultures rendent toutefois la mise en place de jachäres de plus en plus interessante sur le plan economique.

• Differents essais ont ete realises pour etudier les consequences ecologiques eventuelles de ['utilisation de plantes sauvages d'origine ötrangäre, d'un prix plus avantageux.

Pour la plupart des espäces etudiees, les varietes indigenes ont donne des resultats nettement au relativement rrieilleurs aux varietes etrangäres en ce qui concerne l'etablissement. Par contre, en ce qui concerne la geimination et la phenologie, les karts entre les differentes origines dependaient essentiellement de l'espbce consideree.

Les jachäres florales constituent un garde-manger pour de nombreux groupes d'animaux.

C'est pourquoi on peut sä demander si les plantes importees ont la möme valeur comme substrat que les varietes indigänes. Des experiences effectuees avec des limaces sur quatre varietes de plantes ont montre que l'origine de la plante etait determinante pour savoir si eile allait ötre mangee au non. Les plantes suisses et anglaises etaient moins appreciees que les plantes allemandes etsurtout que les plantes hongroises.

Les eSsais realises jusqu'ä preäent montrent que l'emploi de semences non adaptees ä l'environnement peut avoir des consequences ecologiques ä plusieurs niveaux. Etant donne les connaissances limitees sur les mecanismes impliques, ii semble peu conseille d'utiliser des semences etrangbres ä la region pour la mise en place de surfaces d&

compensation ecologique. II faut ä taut prix eviter que lä flore locale soit gepetiquement destabilise par le croisement avec des espäces etrangäres.

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1 EINLEITUNG

Intensive landwirtschaftliche Produktionsmethoden wie der grossflächige Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln, die Vereinfachung von Fruchtfolgen oder die Beseitigung ökologisch relevanter Saumstrukturen sind für den gravierenden Arten- und Individuenrückgang der typischen Tier- und Pflanzenwelt der Kulturlandschaft in den letzten Jahrzehnten in beträchtlichem Masse mitverantwortlich. So ist beispielsweise der Bestand der Feldlerche, einer typischen Brutvogelart des offenen Wies- und Ackerlandes, auf heute nur noch 40000 bis 50'000 Individuen gesunken.

Solche Entwicklungen führten in der Schweiz zusammen mit dem internationalen Druck zur Liberalisierung der Agrarmärkte zu einer Neuausrichtung der Agrarpolitik. Zur Abgeltung gemeinwirtschaftlicher Leistungen der Landwirtschaft im Bereich der natürlichen Ressourcen wurden ökologische Direktzahlungen eingeführt, welche seit 1996 in der Bundesverfassung verankert sind. Als Bestandteil dieser Direktzahlungen werden auch Entschädigungen für die Ausscheidung ökologischer Ausgleichsflächen zur Förderung der Artenvielfalt ausgerichtet. Der Anteil solcher naturnaher Lebensräume an der landwirtschaftlichen Nutzfläche der beitragsberechtigten Betriebe muss mindestens 7% ausmachen. Aus ökologischer Sicht steht dabei in typischen Ackerbaugebieten die Anlage von Bracheflächen neben der Umnutzung von Ackerland in extensives Wiesland oder der Pflanzung von Niederhecken im Vordergrund. Im Rahmen des ökologischen Ausgleichs sind zwei verschiedene Typen von Brachen beitragsberechtigt. Buntbrachen sind möglichst langfristig am gleichen Standort belassene, streifenförmig angelegte Lebensräume, die mit Mischungen einheimischer Wildkräuter angesät und ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel bewirtschaftet werden. Rotationsbrachen unterscheiden sich von Buntbrachen dadurch, dass sie im Rahmen der Fruchtfolge auf ganzen Ackerschlägen angelegt werden und nur während eineinhalb bis zwei Jahren am gleichen Standort verbleiben.

Da in der Landwirtschaft kaum mehr Erfahrungen zur Anlage und Pflege von Brachen vorhanden waren, erteilte das Bundesamt für Landwirtschaft der Forschungsanstalt für Agrarökologie und Landbau Reckenholz (FAL) den Auftrag, gemeinsam mit dem Zoologischen Institut der Universität Bern, dem Geobotanischen Institut der ETH Zürich und der Schweizerischen Hochschule für Landwirtschaft SHL) in Zollikofen Grundlagen zur Auswahl geeigneter Saatmischungen sowie zur Anlage- und Pflegetechnik solcher Brachen zu erarbeiten. Dem Projekt, welches von 1994 bis 1997 dauerte, gingen wertvolle Vorarbeiten verschiedener Hochschulinstitute voraus. Das Projekt wurde • von der speziell geschaffenen "Arbeitsgruppe Buntbrachen" begleitet, welche Fachleute aus Forschung, Verwaltung und Samenhandel vereinigt und heute als kompetenter Ansprechpartner für ökologische Ausgleichsmassnahmen im Kulturland etabliert ist.

Die vorliegende Studie soll Beratungskräften aus Naturschutz und Landwirtschaft als Hilfsmittel bei Arbeiten im Bereich der Brachen dienen und auch anderen Interessierten Hintergrundinformationen liefern. Als weitere Produkte des genannten Projektes entstanden ein Faltblatt zur Anlage und Pflege von Brachen für die landwirtschaftliche Praxis, sowie verschiedene wissenschaftliche Publikationen. Auf nationaler und internationaler Ebene wurden ausserdem diverse Kurse und Vorträge zur Thematik gehalten, da auch in anderen europäischen Ländern Bestrebungen zur Etablierung naturnaher Krautsäume in der Agrarlandschaft existieren (SmiTH et al . 1994, KLEJIN et al. 1998).

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2 NUTZEN VON BUNTBRACHEN

2.1 Zusammenfassung

Die -floristische und faunistische Vielfalt in intensiv ackerbaulich genutzen Gebieten ist in den letzten Jahrzehnten stark gesunken. Brachen tragen dazu bei, die Artenvielfalt und den Strukturreichtum der Vegetation sowie die Vielfalt verschiedener Tiergruppen der offenen Feldflur zu fördern. Positive Wirkungen auf bodenbrütende Vögel oder nützliche Ärthropoden wurden verschiedentlich nachgewiesen. Indem Brachen nicht gedüngt und nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt werden und indem sie eine dauerhafte • Bodenbedeckung aufweisen, sind sie auch für den Bodenschutz von Bedeutung.

2.2 Bedeutung von Brachen zur Förderung der Artenvielfalt

Der floristische Artenschwund auf ackerbaulich genutzten Flächen in der Schweiz ist breit dokumentiert (RITTER & WALDIS 1983, WALDIS 1984, LANDOLT 1991, LAMBELET-HAUETER 1991, HUBER & BOLLIGER 1994). Es wird geschätzt, dass die mittlere Artenzahl pro Ackerfläche wie in anderen Ländern Mitteleuropas in den letzten 40 Jahren um 20 bis 50% abgenommen hat (ALBRECHT & BACHTHALER, 1990). Dementsprechend gehören Unkraut- und Ruderalarten mit einem Anteil von mehr als 40% gefährdeter Arten zu den am stärksten bedrohten ökologischen Gruppen in der Schweiz (LANDOLT 1991). Die Gründe für diese Entwicklung sind von Fall zu Fall unterschiedlich. In Frage kommen Düngung, Saatgutreinigung, frühe Stoppelbearbeitung, veränderte Saat- und Erntezeitpunkte, verengte Fruchtfolgen, Anbau von Hochertragssorten, Aufgabe von Sonderkulturen, Drainage, Nutzungsaufgabe von Grenzertragsflächen, intensive mechanische Unkrautbekämpfung und Herbizideinsatz (HOPPE 1987, KORNECK & SUKOPP 1988).

Besonders gefährdet sind Arten mit starker ökologischer Spezialisierung. Als Beispiel hierfür kann die Kornrade (Agrostemma githago) dienen, deren Samen früher nicht von den geernteten Getreidekörnern getrennt werden konnten und sich deshalb mit dem Getreidesaatgut ausbreiteten. Heute ist die Art aufgrund verbesserter Saatgutreinigungsverfahren praktisch verschwunden. Parallel zum Artenrückgang ist eine Verschiebung der Dominanzverhältnisse und eine weitgehende Uniformierung der Fragment-Unkrautgesellschaften registriert worden. Werden heute Äcker brachgelegt, entstehen auf vorher intensiv genutzten Flächen im Normalfall artenarme Pflanzenbestände (PFADENHAUER 1988, HINTZSCHE et al. 1994, SCHAFFNER et al.

1998a). Wenn die Bodensamenbank verarmt ist und Kontaktbiotope zur Einwanderung fehlen, ist für die Etablierung vielfältiger Bestände eine Einsaat notwendig (KAuLE 1991).

Mit Buntbrachen wird in erster Linie die Zielsetzung verfolgt, die Artenvielfalt von Blütenpflanzen in Ackerbaugebieten generell zu erhöhen, ohne die Entwicklung seltener, spontan auftretender Arten zu unterbinden. Neben der Förderung der floristischen Vielfalt tragen Brachen auch dazu bei, die Lebensbedingungen der Fauna in intensiv bewirtschafteten Gebieten zu verbessern. Sie bieten verschiedenen Tiergruppen Nahrungsgrundlagen, die unter den heutigen Bedingungen in der Feldflur weitgehend fehlen. Die Kombination von Schutz und geeigneten Nahrungspflanzen in hochwachsenden Beständen bietet zum Beispiel Rehwild gute Äsungsbedingungen (KLöTzLi 1965). Der Feldhase benutzt Randstrukturen am Tag als Deckung und nimmt nachts innerhalb der Felder Nahrung auf (TAPPER & BARNES 1986). Ausgehend von angrenzenden Hecken nutzen Heckenbrüter wie Goldammern, Heckenbraunelle und Neuntöter die neue insektenreiche Nahrungsgrundlage zur Jagd bis zu einer Distanz von 200 m (SCHEMEL & ENGELMAIER 1982).

(17)

bodenbrütenden Feldlerchen in einem mit Buntbrachen aufgewerteten Gebiet deutlich zunahm.

Ältere Buntbrachen werden ausserdem regelmässig von mäuse- und schneckenjagenden Kleinsäugern wie Igel oder Mauswiesel besucht. Da Lebensräume mit vielen Pflanzenarten viele verschiedene Ressourcen bieten, eignen sich Buntbrachen auch sehr gut zur Förderung von Insekten. Die Anzahl auftretender Arten von Tagfaltern, Käfern, Wanzen und Wildbienen ist beispielsweise stark mit der Anzahl vorhandener Pflanzenarten und teilweise mit dem Blütenreichtum von Flächen korreliert (TSCHARNTKE et al. 1996). Deshalb fördern Brachen diese Insektengruppen im Vergleich zu anderen Lebensräumen sehr gut.

2.3 Bedeutung von Brachen für die Nützlingsförderung '

Die Beobachtung, dass blütenreiche Saumstrukturen ackerbaulich nützliche Arthropoden dauerhaft fördern und damit Selbstregulationsmechanismen zwischen Prädatoren oder Parasiten und schädlichen Herbivoren aufrecht erhalten, bildete ein wichtiges Argument für die Art der Mischungszusammenstellung von Buntbrachen. Dabei ist die botanische Ausprägung der Streifen für die Anlockung von Blütenbesuchern, wie z. B. Syrphiden, entscheidend (MOLTHAN &

RUPPERT 1988). GAUDCHAU (1981) und BOSCH (1987) zeigten, dass Nutzinsekten mit dem Vorkommen geeigneter Blütenpflanzen in die Kulturen gelockt werden können. Hierbei ist besonders das Blütenangebot für nektar- und pollenfressende Imagines von Arten mit insektenfressenden Larven wichtig. Ausserdem können viele Arthropodentaxa in hohlen Halmen, Samenkapseln oder Fruchtständen sowie im ungestörten Boden der Brachen überwintern

• (THOMAS et al. 1992, BÜRKI & HAUSAMMANN 1993) und sind deshalb weniger auf weiter entfernte Ausweichhabitate wie Hecken angewiesen. Deswegen ist ihre Startleistung bei der Bekämpfung früher Schädlingsgenerationen grösser. Auch überwinternde Blattläuse in Buntbrachen haben eine bedeutende nützlingsfördernde Funktion; dann nämlich, wenn sie den Startgenerationen von Blattlausfeinden beim Fehlen von Blattläusen in den Kulturen als Ersatzbeute dienen können (WELLiNG et al. 1990). Da viele spezifische Blattlausfeinde sehr mobil sind, dürfte sich die Anlage ökologischer Ausgleichsflächen weniger im lokalen, sondern vor allem im regionalen Massstab im Sinne einer deutlichen Blattlausbekämpfung auswirken. Es ist zu erwarten, dass die Anlage von Brachen und anderen ökologischen Ausgleichsflächen bei einer genügend hohen Dichte, Vernetzung und Vielfalt der ausgewählten Elemente für die Vermehrung von Nützlingen durchaus

\ion Bedeutung sein kann. Das Risiko von Schädlingskalamitäten dürfte abnehmen. Durch die Anlage von Brachestreifen kann die Breite von Feldern verkleinert werden, wodurch Prädatoren mit langsamer Ausbreitung im Frühjahr schneller ganze Felder abdecken können. Ausserdem sollten die Brachen genügend breit sein, da mit zunehmender Breite beispielsweise auch der Artenreichtum von nützlichen Spinnen steigt (ANDERLIK-WESINGER et al. 1996). Für die Überwinterung einiger polyphager Raubarthropodengruppen hat nicht zuletzt auch die Streuschicht in älteren Brachen einen positiven Einfluss (Lys & NENTWIG 1994).

2.4 Bedeutung von Brachen für den Bodenschutz

Wird Ackerbau betrieben, findet durch häufige Bodenbearbeitung und Befahren mit schweren Maschinen je nach Bodenverhältnissen und Topographie eine starke oberflächliche Abschwemmung auf strukturlabilen Mineralböden oder eine innere Verdichtung durch Einschwemmung mit feinen Bodenteilchen statt. Präventiver Erosionsschutz bricht die Energie des auftreffenden Regens und des oberflächlich abfliessenden Wassers, erhöht die Infiltrations- und Wasseraufnahmekapazität des Bodens und verbessert das Bodengefüge (MosimANN et al.

1991). Buntbrachen helfen während der überwiegenden Dauer ihrer Anlage die Erosionsfaktoren zu verringern, indem eine dauerhafte starke Bodenbedeckung während mehrerer Jahre besteht und das Gefüge durch die Bodenlebewesen infolge der weitgehend fehlenden Befahrung und Bearbeitung stabilisiert werden kann (HOLZ 1994). Regenwürmer schaffen Grobporen mit Langzeitwirkung als Drainage (VON ALBERTINI et al. 1995). Die eingesäten Arten schaffen mit ihrem tiefgehenden Wurzelwerk ebenfalls beständige Grobporen, während oberflächlich durch die mit der Zeit auftretenden Gräsern eine schützende Deckschicht ausgebildet wird. Den

(18)

grössten Schutzeffekt für die umgebenden Flächen kann eine Anlage von Streifen quer zum Hang entfalten, welche die erosive Hanglänge verkürzt und die Schwemmkraft des Wassers entscheidend verringert (MosimANN 1985).

Durch das in der Direktzahlungsverordnung verankerte Dünge- und Pflanzenschutzmittelverbot tragen Brachen wie andere ökologische Ausgleichsflächen zur Reduktion des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln bei. Eine grossflächigere Bedeutung werden diesbezüglich -die mit. der neuen Direktzahlungsverordnurig äLif. T9-99 eingeführten Rotationsbrachen erlangen.

Dank des Dauerbewuchses sinkt die Sickerwassermenge im Vergleich zu Ackerflächen und damit die Auswaschung von mobilen Nährstoffen in der Bodenlösung. BRAUN et al. (1991) geben als Reduktionspotential durch Umwandlung von intensivem Ackerland in extensives Grünland .83 kg N pro ha und Jahr an. Durch das weitgehende Fehlen von Leguminosen in der Saatmischung findet auch nur eine unwesentliche Neubildung von Nitrat statt. Zudem kann der nach den spärlichen Bearbeitungsgängen mineralisierte Stickstoff vom kräftigen Staudenbewuchs Schnell wieder in Grünmasse umgesetzt werden (WALDHARDT 1994).

(19)

3 ANLAGE VON BUNTBRACHEN

3.1 Einfluss der Saatmischung

a1.1 Zusammenfassung

Während 4 Jahren wurden verschiedene Buntbrachemischungen auf unterschiedlichen Ackerstandorten des Mittellandes hinsichtlich ihrer botanischen Entwicklung untersucht. Dabei zeigte sich, dass Pflanzenbestände aus artenreichen Wildblumenmi'Schungen während des gesamten Untersuchungszeitraums vielfältig blieben. Nach der Saat urgeeigneter Mischungen nahm die Artenzahl schon im zweiten bis dritten Jahr der Sukzession deutlich ab.

3.1.2 Methoden

Um ihre Funktion als wertvolle ökologische Ausgleichsflächen im Ackerbaugebiet zu erfüllen, müssen für Buntbrachen Methoden entwickelt werden, welche die Etablierung artenreicher Pflanzenbestände auf den bis anhin intensiv genutzten Ackerbauflächen erlauben. Während 4 Jahren wurde deshalb untersucht, welche Mischungsrezepte längerfristig eine hohe Pflanzenvielfalt gewährleisten und welche Gründe allenfalls für eine Abnahme dieser Vielfalt verantwortlich sein könnten. .Ausserdem wurde festgehalten, wie sich die Bestandeszusammensetzung im Verlauf der Zeit verändert.

Die Untersuchungen wurden zwischen April 1994 und Oktober 1997 mit 4 Wiederholungen in Zürich-Reckenholz (ZH), Oensingen (SO), Changins (VD) und Alberswil (LU) durchgeführt. Die jeweils 27 m2 grossen Einzelparzellen wurden Ende April 1994 mit verschiedenen Mischungen angesät. Die untersuchten Saatmischungen (Tabelle 1) unterschieden sich hinsichtlich der Anzahl enthaltener Wildblumenarten (Mischung Nr. 1 viele, Mischung Nr. 2 wenige Arten), sowie der Menge angesäter Gräser (Mischung Nr. 3 hoher, Mischung Nr. 4 tiefer Grasanteil). Jedes Jahr im Juli wurden auf jeweils 6.25 m2 die einzelnen Arten, deren Ertragsanteile und der Deckungsgrad der Gräser festgehalten. Mit Hilfe einer Varianzanalyse und nachfolgendem Fisher's LSD-Test wurden die Mittelwerte auf statistisch signifikante Unterschiede geprüft. Auf 4 Wiederholungen aller Verfahren wurden am Standort Zürich-Reckenholz zusätzlich Erhebungen zur Blühphänologie der Pflanzenbestände durchgeführt. Dazu zählten wir jede zweite Woche von April bis zum Schnittermin im Oktober auf jeweils 1 m2 die Anzahl Blüheinheiten. Eine Blüheinheit entsprach bei den meisten Arten einer Einzelblüte, bei Arten mit schwierig zu zählenden Einzelblüten einem Blütenstand.

(20)

Tabelle 1: Zusammensetzung der an verschiedenen Standorten des Schweizer Mittellandes untersuchten Saatmischungen für Buntbrachen (1994 bis 1997).

Arten Saatmischungen

'Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 Kräuter:

Gewöhnliche Schafgarbe Gemeiner Odermennig Kornrade

Färber-Hundskamille Grosse Klette

Rapunzel-Glockenblume Kümmel

Kornblume

Wiesen-Flockenblume Wegwarte

Gemeine Kratzdistel Möhre

Wilde Karde Natternkopf

Gemeines Johanniskraut Feld-Witwenblume Venus-Frauenspiegel Gemeine Margerite Wilde Malve Bisam-Malve Echte Kamille Weisser Honigklee Zweijährige Nachtkerze Futter-Esparsette Dost

Klatschmohn Pastinak Wiesen-Salbei

Gewöhnliche Skabiose Weisse Waldnelke Rainfarn

Östlicher Bocksbart Grossblütige Königskerze Gräser:

Fromental Aufrechte Trespe Rot-Schwingel

Achillea millefolium Agrimonia eupatoria Agrostemma-githago Anthemis tinctoria Arctium lappa

Campanula .rapunculus Carum carvi

Centaurea cyanus Centaurea jacea Cichorium intybus Cirsium vulgare Daucus carota Dipsacus fullonum Echium vulgare Hypericum perforatum Knautia arvensis

Legousia speculum-veneris Leucanthemum vulgare Ma/va sylvestris Ma/va moschata Matricäria charnomilla Melilotus albus Oenothera biennis Onobiychis viciifolia Origanum vulgare Papaver rhoeas Pastinaca sativa Salvia pratensis Scabiosa columbaria Silene alba

Tanacetum vulgare Tragopogon orientalis Verbascum densiflorum Arrhenatherum elatius Bromus erectus Festuca rubra

X

x

X X X

X

X X

X

X X

3.1.3 Ergebnisse

Die Versuche mit verschiedenen Mischungen bestätigten die Vermutung, dass die Zusammensetzung der Saatmischung die Entwicklung der botanischen Vielfalt von Buntbracheflächen stark beeinflusst. Im ersten Jahr dominierten einjährige Ackerwildkräuter, im zweiten Jahr traten vor allem Wildblumen mit zweijährigem Lebenszyklus wie Königskerze (Verbascum sp.) oder Natternkopf (Echium vulgare) auf, und vom dritten Jahr an waren ohne Bodenbearbeitung hauptsächlich ausdauernde Kräuter und Gräser zu finden (Figur 1).

(21)

Anteil an * der Gesamtartenza

hl 100%

80%

60%

40%

20%

0%

a

ar

ab bc

c .

Artenzahl auf 6.25m

2 35 30 25 — 20 — 15 — 10 —

...

Mischung Nr. 1

1994 1995 1996

Mischung Nr. 3

1994 1995 1996

• 1-J. [32-J. DAus 13 Rest

Figur 1: Prozentualer Anteil ,der einzelnen Lebensformen an der Gesamtartenzahl in ein- bis dreijährigen Beständen (Zürich-Reckenholz; 2 Saatmischungen; Mittelwerte aus 4 Wiederholungen). 1-J. = einjährige Arten; 2-J. = zweijährige Arten, die mit Knospen an der Erdoberfläche überwintern; Aus = ausdauernde Arten, die mit Knospen an der Erdoberfläche überwintern; Rest = mehrjährige, unter der Erdoberfläche überwinternde Kräuter, Keimlinge von Bäumen und Sträuchern).

45

a

40 —

. . . . - C

c . -, ... . . . a .

.

aG --- -'•• - - - - • a

. —

. • a --- a b ---

5

Juli 1994 Juli 1995 Juli 1996 Juli 1997

Mischungen

- •Nr. 1 - •Nr. 2 - 4,- •Nr. 3 - 0- • Nr. 4

Figur 2: Entwicklung der Anzahl Pflanzenarten in verschiedenen Buntbrachemischungen am Standort Zürich-Reckenholz in ein- bis vierjährigen Beständen (Mittelwerte aus 4 Wiederholungen; Gruppen ohne signifikante Unterschiede im selben Jahr sind mit gleichen Buchstaben gekennzeichnet; p<0.05, Fisher's LSD-Test).

(22)

/ a a a

a ab ab

100 -90 — 80 — 70 — 60 — 50 — 40 — 30 — 20 — 10 — 0 Deckungsgrad Gräser in %

Bestände aus artenreichen Mischungen ohne oder nur mit geringem Grasanteil (Nr. 1 und Nr. 4) blieben deutlich artenreicher als Bestände aus Mischungen mit hohem Grasanteil (Nr. 3) oder solchen mit nur wenigen angesäten Arten (Nr. 2) (Figur 2). Die Artenzahl der Mischungen Nr. 2 und Nr. 3 sank im zweiten Versuchsjahr, weil der Deckungsgrad der Gräser stark zunahm (Figur 3).

Juli 1994 Juli 1995 Juli 1996 Mischungen

- IF • Nr. 1 - •Nr. 2 - 4)- • Nr. 3 - 0- • Nr. 4

Juli 1997

Figur 3: Entwicklung des Deckungsgrads von Gräsern in verschiedenen Buntbrachemischungen am Standort Zürich-Reckenholz in ein- bis vierjährigen geständen (Mittelwerte aus 4 Wiederholungen;

Gruppen •ohne signifikante •Untersdhiede im selben Jahr sind mit gleichen Buchstaben gekennzeichnet;

p<0.05, Fisher's LSD-Test).

Die Gräser waren angesät worden (Nr. 3) oder konnten sich in lückigen Beständen ansiedeln (Nr.

2). Die Etablierung konkurrenzstarker Gräser durch Ansaat oder gräserfördernde Pflegeverfahren sollte unbedingt vermieden werden. Die beobachtete Abnahme der Artenzahl in den Mischungen Nr. 1 und Nr. 4 im dritten Jahr wurde durch die schlecht aufeinander abgestimmten Saatmengen der einzelnen krautigen Arten verursacht. Dabei führte vor allem der zu grosse Anteil Dost (Origanum vulgare) zur Dominanz dieser Art in den Buntbrachebeständen. In der Zwischenzeit wurden deshalb die Anteile der einzelnen Arten in den für die Praxis empfohlenen Mischungen korrigiert (SCHAFFNER et al. 1998).

Wie die Ergebnisse der phänologischen Untersuchungen ergaben, ist nicht nur die botanische Vielfalt, sondern auch der Blütenreichtum von der angesäten Mischung abhängig. Bestände aus artenreichen Mischungen blühten intensiver und über eine längere Zeitspanne hinweg als solche aus artenärmeren Mischungen (Figur 4). Hohe Blütendichten während der ganzen Vegetationsperiode sind wichtig, damit ein Lebensraum vielen verschiedenen Insektengruppen als lohnende Nahrungsquelle dienen kann (DovER 1994). Ein früher Blühbeginn, wie er mehrheitlich in den artenreichen Beständen zu beobachten war, ist hingegen vor allem für den Aufbau grosser Nützlingspopulationen im Frühjahr bedeutsam (HARWOOD et al. 1994).

(23)

Blüheinheiten pro rn2 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 ,\ • tx• 1- 2 \9 ). j).

1995 \\lb. cP*

<D•

Erhebungstermine

<D.

`b\ * e•

1996

Nr. 1 Nr.4 Nr. 2 .§9) Nr. 3

44'

9,z1b.

(79.

Figur 4: Blühverlauf auf Flächen mit verschiedenen Buntbrachemischungen am Standort Zürich- Reckenholz im zweiten und dritten Versuchsjahr (Anzahl Blüheinheiten; Mittelwerte aus 4 Wiederholungen).

Die Ansaat von artenarmen Mischungen mit hohen Anteilen an Gräsern und konkurrenzstarken Kräutern führt dazu, dass die floristische Vielfalt von Buntbracheflächen schnell abnimmt.

Artenreiche Wildblumenmischungen hingegen etablieren sich gut, und die Pflanzenartenzahl bleibt über längere Zeit stabil. Die heute für Buntbrachen empfohlenen Saatmischungen ohne Gräser mit einer hohen Vielfalt an Wildblumenarten sind deshalb geeignet, auf normalen Ackerstandorten arten- und blütenreiche Pflanzenbestände zu schaffen.

Um Problemunkräuter zu unterdrücken, die auf grossen Flächen durch Einzelstockbehandlung kaum zu bekämpfen sind, sollte die Ansaat von Mischungen für Rotationsbrachen zu einem dichten Bestand führen. Gleichzeitig sind aber möglichst lückige Pflanzenbestände erwünscht, um beispielsweise bodenbrütenden Vögeln eine Brut zu ermöglichen. Ein optimaler Kompromiss aus diesen beiden Anforderungen muss sowohl bezüglich Saatmischung als auch Saatdichte noch erarbeitet werden.

3.2 Einfluss des Saatzeitpunkts

3.2.1 Zusammenfassung

Herbst- und Frühjahrssaat zeigten hinsichtlich der sich entwickelnden botanischen Vielfalt keine Unterschiede. Sehr deutlich erwies sich hingegen, dass sich die angesäten Arten bei Frühjahrssaat besser etablieren konnten und dass Frühjahrssaaten weniger stark durch spontan auftretende Gräser dominiert, wurden. Dadurch war auch der Blütenreichtum in Frühjahrssaaten höher als in Herbstsaaten. Es wird deshalb empfohlen, an Standorten mit hohem Grasdruck oder geringem Potential an spontan auftretenden Kräutern Frühjahrssaaten durchzuführen.

(24)

3.2.2 Methoden

Die Untersuchungen wurden von April 1994 bis Oktober 1997 mit je 4 Wiederholungen an den Standorten Oensingen (SO) und Zürich-Reckenholz (ZH) durchgeführt. Die jeweils 27 m2 grossen Einzelparzellen wurden Ende April und Anfang September 1994 angesät. Die untersuchte Saatmischung entsprach in ihrer Zusammensetzung mit vielen verschiedenen Wildkrautarten (Mischung Nr. 1 in Tabelle 1) ungefähr den Brachemischungen, wie sie heute empfohlen werden.

Jedes Jahr im Juli wurden auf jeweils 6.25 m2 pro Parzelle die einzelnen Arten, deren Ertragsanteile; der Deckungsgrad der Gräser und t;11. MtCilv-Agetatiöiiätöä-ä? Lübken festgehalten. Mit Hilfe einer Varianzanalyse und nachfolgendem Fisher's LSD-Test wurden die Mittelwerte auf statistisch signifikante Unterschiede geprüft.

3.2.3 Ergebnisse

An den Standorten Oensingen und Reckenholz konnte während der gesamten Untersuchungsdauer bezüglich der totalen Artenvielfalt und der Vielfalt spontan auftretender Arten kein signifikanter Unterschied zwischen Saaten im Herbst und im Frühjahr gefunden werden (Figur 5).

Der Ertragsanteil angesäter Arten hingegen war 1996 (drittes Standjahr) und in geringerem Masse auch in späteren Jahren in Frühjahrssaaten deutlich höher (Figur 5). Der Saatzeitpunkt scheint also weniger einen Einfluss auf die Anzahl etablierter Arten, sondern vielmehr auf das Ausmass der Etablierung gesäter Arten zu haben. Da sich viele der gesäten Arten in Herbstsaaten schlechter etablieren können, sollte deshalb an Standorten ohne Potential für Selbstbegrünung auf Saaten im Herbst verzichtet werden.

Die Grösse der Bestandeslücken in Buntbrachen wurde an beiden Standorten nicht durch den Saatzeitpunkt beeinflusst. Äusserst deutlich war hingegen der Einfluss des Saatzeitpunktes auf die Bodenbedeckung durch Gräser. Im Herbst gesäte Buntbrachen wurden sehr viel stärker durch Gräser dominiert als Frühjahrssaaten (Figur 5). Dieser Unterschied war schon im zweiten Standjahr der Buntbrachen signifikant und war bis zum 4. Standjahr vorhanden. Dies kann dadurch erklärt werden, dass viele Gräser im Herbst noch bei Temperaturen wachsen können, die für Kräuter zu tief sind. Sie haben deshalb in der sehr wichtigen Etablierungsphase der Pflanzenbestände einen deutlichen Vorteil, der von den Kräutern nicht mehr ausgeglichen werden kann.

Der Anteil von Problemarten in Buntbrachebeständen wurde an beiden Standorten nicht durch den Saatzeitpunkt beeinflusst.

Im Frühjahr gesäte Buntbrachen entwickelten einen sichtbar grösseren Blütenreichtum als Herbstsaaten. Als Gründe für das geringere Blütenangebot nach frühen Herbstsaaten kommen einerseits die stärkere Bodenbedeckung durch Gräser und andererseits der geringere Ertragsanteil angesäter, zum Teil aufgrund ihrer Blühattraktivität ausgewählter Arten in Frage.

(25)

a

a a a

Artenzahl Ertragsanteil gesäter Arten (%) Deckungsgrad Gräser (%) JJ Frühlingssaat 13Herbstsaat

100 80 60 40 20 0

Figur 5: Anzahl Pflanzenarten, geschätzter Anteil gesäter Arten am Ertrag und Deckungsgrad der Gräser bei Saat von Buntbrachen Ende April oder Anfang September am Standort Zürich-Reckenholz (drittes Versuchsjahr 1996, Mittelwerte aus 4 Wiederholungen, Gruppen ohne signifikante Unterschiede sind mit gleichen Buchstaben gekennzeichnet; p<0.05, Fisher's LSD-Test).

Die meisten der eingesetzten Wildpflanzenarten keimen sehr langsam. Insbesondere in den grossflächig angelegten Rotationsbrachen sind deshalb substanzielle Verluste von mineralisiertem Stickstoff in der Etablierungsphase des Pflanzenbestandes möglich.

Untersuchungen zum Einfluss des Saatzeitpunktes auf eine allfällige Nitratauswaschung in neu angelegten Rotationsbrachen wären darum wünschenswert.

3.3 Einfluss des Saatverfahrens

3.3.1 Zusammenfassung

Für die Anlage kleinflächiger Buntbrachen ist eine Saat von Hand empfehlenswert, auf grösseren Flächen drängt sich ein maschinelles Verfahren mit einem pneumatischen Saatgerät für Feinsämereien auf. Für eine optimale Verteilung muss das Saatgut bei Handsaat mit rund zwanzigfachem Volumen Saathelfer wie Sand oder Sägemehl gestreckt werden. Übliche Reihensämaschinen sind für die Ansaat von Brachen schlecht geeignet. Gründe hierfür sind die geringen Saatmengen und die stark unterschiedlichen Samengrössen der verschiedenen Mischungskomponenten, welche zu Entmischung des Saatguts oder zu Verstopfung der Sämaschine führen. Saatverfahren wie der Einsatz von Säsack oder Säkarren sind komplizierter in der Anwendung und bringen im Vergleich zu Handsaat keine besseren Ergebnisse.

Neuanlagen sollten unmittelbar nach der Saat Zur Verbesserung des Bodenschlusses gewalzt werden. Auf Flächen, die nicht angewalzt werden, ist das Auflaufen der Buntbrachepflanzen meist verzögert und wesentlich dünner.

3.3.2 Methoden

Die Untersuchungen wurden von 1994 bis 1996 mit je 4 Wiederholungen in einer Buntbrache am Standort Schlosswil (BE) durchgeführt. Die jeweils 60 m2 grossen Einzelparzellen wurden im April 1994 mit 4 verschiedenen Saatverfahren (Tabelle 2) angesät. Dreimal jährlich wurden auf jeweils 3 m2 pro Parzelle Vegetationsaufnahmen nach BRAUN-BLANQUET (1964) durchgeführt. Die BRAUN-BLANQUET-Deckungsgrade wurden nach HÄUPLER (1982) in Prozentwerte umgerechnet.

(26)

Die Eignung der Saatverfahren wurde einerseits nach den im Saatgerät auftretenden Rückständen, andererseits nach der Homogenität und Stetigkeit der auflaufenden Arten beurteilt.

Auf einem Versuchsfeld in Kerzers (FR) mit analogem Versuchsdesign wurde die eine Hälfte der Anlage nach der Saat gewalzt, die andere eingestriegelt. Die Methode der botanischen Aufnahmen entsprach derjenigen von Schlosswil. Zur Gegenüberstellung der zwei Bearbeitungsverfahren wurden die Sommeraufnahmen des ersten und zweiten Standjahres herangezogen.

Tabelle 2: Untersuchte Saatverfahren für Buntbrachen.

Handsaat: Saat von Hand, Saatgut mit Sand als Saathelfer im Verhältnis 1:30 gemischt.

Säsack: Stoffsack mit Särohr und Dosierklappe, Saatgut ohne Saathelfer

Säkarren: Einrädriger Karren mit Säbalken und Dosierklappen, Saatgut ohne Saathelfer Pneumatisch: SämaSchinelür Föinsämereien Vom Typ Krummenacher, Saatgut ohne Saäthelfer

a3.3 Ergebnisse Saattechnik

Aus technischer Sicht scheidet die Saat mit einer Reihensämaschine aus, weil sich das Saatgut sofort entmischt, die Saatmenge nicht fein genug dosiert werden kann und einige Samen bei flachen Sätrichtern nicht nachrutschen. Im Säkarren blieben die sperrigen, hakigen Samen von Möhre (Daucus carota), Futter-Esparsette (Onobrychis viciifolia) oder Borretsch (Borago officinalis) in der Transportbürste hängen, die sehr kleinen rundlichen Samen von Gemeinem Johanniskraut (Hypericum perforatum), Klatschmohn (Papaver rhoeas) und Venus-Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris) jedoch rutschten immer wieder auf den Grund des Saatbalkens zurück, die Saat wurde selektiv. Dieser Nachteil wurde bei grösserem Füllvolumen und entsprechend grösserer Saatfläche gemildert. Mit Handsaat konnte eine sehr gute Verteilung erreicht werden, sofern das Saatgut in mehrere Portionen aufgeteilt und die Fläche zwei- bis mehrmals übersät wurde. Die Limiten lagen im Zeit- und Materialaufwand. Bei pneumatischen Sämaschinen fand keine Entmischung statt und die Abdreharbeit zur richtigen Einstellung der Saatmenge war schnell erledigt. Allerdings brauchte es für eine konstante Durchmischung im Säkasten ein Mindestfüllvolumen von einigen hundert Gramm, entsprechend einer zu säenden Fläche von drei Aren und mehr. Die technischen und arbeitswirtschaftlichen Vorteile der pneumatischen Sämaschine wurden im Verfahrensvergleich bei grösseren Anlageflächen erheblich.

Da die relativen Grössenverhältnisse der Samen in den heute verwendeten Mischungen gegenüber den hier beschriebenen Versuchen der Jahre 1994-1996 mit der Hinzunahme des grossamigen Buchweizens noch extremer geworden sind, dürfte sich die Ent- mischungsproblematik in den dafür anfälligen Saatverfahren noch verstärkt haben.

Die Unterschiede der Artenzahlen zwischen den Saatverfahren waren gering. Jedes Verfahren brachte im ersten und zweiten Jahr über die Hälfte der gesäten Arten hervor, andererseits sank die Artenzahl auch bei jedem Verfahren im dritten Jahr unter die Hälfte der gesäten Arten (Figur 6). Die Artenzahl pro Fläche wurde durch die unterschiedliche Verteilgenauigkeit der Verfahren nicht wesentlich beeinflusst. Jedes gewählte Verfahren vermochte zu genügen, da vom möglichen Potential von 32 gesäten Arten im Verlauf der ersten zwei Jähre in jedem der 4 Verfahren mindestens 30 Arten in grösserer oder kleinerer Zahl erschienen.

(27)

30

25

20 czi c 15 a)

10

Handsaat I Säsack

Säkarren

=1 Pneumatisch

5/94 7/94 10/94 5/95 7/95 10/95 5/96 7/96 9/96

Aufnahmedatum

Figur 6: Entwicklung der Zahl angesäter Arten während drei Versuchsjahren in Buntbrachen (Schlosswil, 4 Wiederholungen, 1994-1996) nach Anwendung von 4 verschiedenen Saatverfahren.

Handsaat -ilSasack

Säkarren CZ=I Pneumatisch 100

90 80

;se 70

60 co 50

= 40 30 20 10

n-fb

5/94 7/94 10/94 5/95 7/95 10/95 5/96 7/96 9/96

Aufnahmedatum

Figur 7: Entwicklung der Deckungswerte (%) der angesäten Arten während drei Versuchsjahren in Buntbrachen (Schlosswil, 4 Wiederholungen, 1994-1996) nach Anwendung von 4 verschiedenen Saatverfahren.

Die Deckungswerte waren in allen Verfahren uneinheitlich. Zu gewissen Aufnahmezeitpunkten gab es deutliche Unterschiede zwischen den Verfahren, aber ohne erkennbare Tendenz über alle Zeitpunkte (Figur 7). Massiertes Auftreten dominanter Arten beeinflusste die Deckungsgrade zu einzelnen Zeitpunkten stark.

Walzen oder Striegeln nach der Saat

Der schnell blühende Weisse Senf (Sinapis alba) und die Ackerbegleitkräuter Klatschmohn (Papaver rhoeas) und Kornblume (Centaurea cyanus), sowie die Ruderalarten Färber- Hundskamille (Anthemis tinctoria) und Wegwarte (Cichorium intybus) reagierten im ersten Standjahr besser auf Walzen als auf Striegeln (Figur 8). Umgekehrt verhielt sich nur Buchweizen (Fagopyrum esculentum; nicht dargestellt), eine grosssamige Art mit schneller Anfangsentwicklung. Die restlichen Arten, auch die wenigen bedeutenden Spontanarten,

(28)

verhielten sich indifferent. Die Differenz zwischen Walzen und Striegeln wurde bei den bestandesprägenden Arten Färber-Hu ndskamille (Anthemis tinctoria) und Wegwarte (Cichorium intybus) im zweiten Jahr grösser. Schafgarbe (Achillea millefolium) und Königskerze (Verbascum densiflorum) setzten sich praktisch nur im gewalzten Teil fest und auch der lästige Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) fand dort bessere Bedingungen für den Neuaustrieb. Eine stärkere Ausdehnung auf der gestriegelten Fläche verzeichneten die zweijährigen Arten Natternkopf (Echium vulgare), Grosse Klette (Arctium lappa), Wilde Karde (Dipsacus fullonum) und Wilde Malve (Ma/va sylvestris) sowie die mehrjährigen Arten Margerite (Leucanthemum wilgare) und Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea).

Achillea millefolium Alopecurus myosuroides Anthemis tinctoria Arctium lappa Centaurea cyanus Centaurea jacea Cichorium intybus Daucus carota Dipsacus fullonum Echium vulgare Leucanthemum vulgare Ma/va silvestris Papaver rhoeas Pastinaca sativa Silene alba Sinapis alba

Verbascum densiflorum

Juli 95 ma Juli 96

Einstriegeln besser Walzen besser

10 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Differenz der Deckungswerte in "Yo

Figur 8: Vergleich der Deckungswertdifferenzen von Einzelarten zwischen gewalzten oder gestriegelten Buntbracheflächen im ersten und zweiten Standjahr (Kerzers).

Die Gesamtzahl der. Keimlinge war auf der gestriegelten Fläche einen Monat nach Anlage 44%

geringer, die Deckungswerte blieben bis Ende des zweiten Jahres im Durchschnitt 12% unter denjenigen auf der gewalzten Fläche. Walzen beurteilen wir aufgrund der schnelleren Keimung und höheren Überlebensrate der angesäten Arten als besser. Die Beobachtungen auf weiteren Versuchsflächen zeigten, dass die angesäten Arten bei fehlendem Walzen oder nach Walzen zu einem späteren Zeitpunkt nur spärlich aufliefen, wenn in den ersten zwei Wochen nach der Saat kein starker Regen fiel.

(29)

3.4 Einfluss des Bodentyps

3.4.1 Zusammenfassung

Während drei Jahren wurde eine BuntlDrachemischung auf unterschiedlichen Ackerstandorten des Mittellandes hinsichtlich ihrer botanischen Entwicklung untersucht. Die Ausgangsbestände waren auf allen Standorten ähnlich vielfältig. Es zeigte sich, dass Pflanzenbestände auf mageren, flachgründigen Böden während des gesamten Untersuchungszeitraums vielfältig blieben, dass im Gegensatz dazu die Artenzahl auf sehr nährstoffreichen Standorten allerdings schon im zweiten Jahr abnahm.

3.4.2 Methoden

Die Untersuchungen wurden von April 1994 bis Oktober 1996 mit drei Wiederholungen an den Standorten Zürich-Reckenholz (47 kg Mimi/ha ein Monat nach Saat; toniger Schluff; pH 7,0;

Skelettgehalt tief), Alberswil • (LU) (172 kg Nmin/ha ein Monat nach Saat; Lehm; pH 7,9;

Skelettgehalt tief) und Winterthur (ZH) (40 kg Nmin/ha ein Monat nach Saat; Lehm; pH 8,0;

Skelettgehalt hoch) durchgeführt. Die verwendete Saatmischung entsprach der Mischung 4 aus Tabelle 1. Jedes Jahr im Juli wurden auf jeweils 6.25 m2 die einzelnen Arten und deren Ertragsanteile festgehalten. Mit Hilfe einer Varianzanalyse und nachfolgendem Fisher's LSD-Test wurden die Mittelwerte auf statistisch signifikante Unterschiede geprüft.

3.4.3 Ergebnisse

Wie in der Praxis immer wieder beobachtet werden kann, etablieren sich Buntbrachen, die am gleichen Tag mit der gleichen Saatmischung und gleichen Geräten gesät worden sind, sehr unterschiedlich. HARPER et al. (1969) konnten zeigen, dass schon geringe Unterschiede in der Bodentextur des Saatbetts den Erfolg einer Saat massgeblich beeinflussen. Unsere Versuche an unterschiedlichen Standorten weisen darauf hin, dass die Entwicklung der botanischen Vielfalt auch in Buntbrachen stark von den Standortbedingungen beeinflusst wird. Am sehr nährstoffreichen Standort Alberswil entwickelten sich äusserst mastige, artenarme Bestände (Figur 9), die von Beginn weg von Gräsern, insbesondere Quecke (Agropyron repens) und Italienischem Raigras (Lolium multiflorum), dominiert wurden. Dies führte dazu, dass viele der konkurrenzschwächeren Arten verschwanden.' Auch im zweiten Versuchsjahr waren die Nne-Werte noch hoch, obwohl nach dem Schnitt eine grosse Menge an Biomasse abgeführt worden war. An Standorten mit vielen konkurrenzstarken Gräsern, sehr hohem Stickstoffangebot und grossem Nährstoff-Nachlieferungsvermögen ist deshalb die Ansaat von Buntbrachen nicht zu empfehlen. Am Standort Zürich-Reckenholz, der repräsentativ für viele Ackerstandorte im Mittelland ist, entwickelten sich hingegen Bestände mit einer grossen Pflanzenvielfalt. Auf solchen Flächen können Buntbrachen problemlos angelegt werden, sofern keine besonderen Problemunkräuter zu erwarten sind. Die besten Bestände etablierten sich am Standort Winterthur auf sehr skeletthaltigem, flachgründigem Boden. Insbesondere fiel auf, dass die Sukzession hier deutlich langsamer ablief. Im dritten Jahr war der Deckungsgrad der Gräser noch sehr gering und keine der krautigen Arten dominierte.

Detaillierte Kenntnisse über die Eignung aller in Schweizer Ackerbaugebieten vorhandenen Bodentypen zur Etablierung vielfältiger Brachebestände fehlen bisher.

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