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Archiv "Langzeitbeobachtungen der H.-p.-Gastritis" (28.02.1997)

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es auch, die Eltern zu fragen, ob sie Hilfe bei der Betreuung ihrer hin- terbliebenen Kinder benötigen, und mit ihnen gemeinsam zu überlegen, wer hierfür in Frage käme. Im übri- gen ist es ausgesprochen wichtig, den betroffenen Eltern zu versichern, daß ältere Kinder nicht SID-gefähr- det sind.

Ist ein Zwillingskind gestorben, sollte das überlebende Kind sorgfäl- tig klinisch untersucht werden. Es gibt zwar Einzelberichte über Zwil- linge, die beide in derselben Nacht gestorben sind (2), insgesamt ist das Risiko für überlebende Zwillings- kinder mit weniger als ein Prozent jedoch nicht höher als für nachgebo- rene Geschwister allgemein (2). Der in der Vergangenheit oft gegebene Rat, das überlebende Zwillingskind stationär aufzunehmen, erscheint daher nicht generell gerechtfertigt.

Nur bei Vorliegen klinischer Sym- ptome, die mit einem erhöhten Säuglingstod-Risiko einhergehen können (vor allem Infektzeichen), sollte die Indikationsstellung zur Klinikeinweisung eher großzügig er- folgen.

Weiterführende Hilfe:

Kontaktvermittlungen

Zu den problematischen Aus- wirkungen, die der Plötzliche Säug- lingstod langfristig hat, gehört die soziale Isolation der betroffenen Fa- milie (22, 23, 33, 35, 37). Es ist anzu- nehmen, daß es vor allem die Sprachlosigkeit und Unsicherheit angesichts des tragischen Ereignis- ses ist, die viele Außenstehende mit Rückzug reagieren läßt. Aber auch der Polizeieinsatz beim plötzlichen und unerwarteten Tod eines Säug- lings kann, selbst wenn die Beamten der Familie mit hoher Sensibilität begegnen (19), Anlaß zu Mißtrauen geben oder sogar zur Diskriminie- rung der betroffenen Familie führen (6, 13).

Wichtige präventiv wirkende Maßnahmen, die bereits in der Akut- situation eingeleitet werden sollten, sind neben umfassender Aufklärung zum Plötzlichen Säuglingstod und zum Polizeieinsatz verschiedene For- men des Kontaktaufbaus. So sollte

A-522

M E D I Z I N

ZUR FORTBILDUNG/FÜR SIE REFERIERT

(42) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 9, 28. Februar 1996

der Familie auf jeden Fall angeboten werden, Verwandte, Freunde oder auch Nachbarn anzurufen, damit sie nach dem Notfalleinsatz nicht allein zurückbleiben müssen. Weiterhin kann die Kontaktvermittlung zu ei- nem Geistlichen vorgeschlagen wer- den. Schließlich ist es ausgesprochen wichtig, auf die organisierte Eltern- selbsthilfe hinzuweisen (34). Wenn möglich, sollte die Adresse/Telefon- nummer von regionalen oder bundes-

weiten Organisationen weitergegeben werden, in denen sich Eltern, die vom Tod eines Kindes betroffen sind, zu- sammengeschlossen haben („GEPS“,

„Verwaiste Eltern“ „Regenbogen-In- itiative“ und andere).

Um Vorurteilen sogleich entge- genzuwirken, kann der Familie auch angeboten werden, mit Außenste- henden über den Plötzlichen Säuglingstod zu sprechen und mögli- che Fragen zu beantworten. Je früher in der näheren und auch weiteren Umgebung der Familie sachlich und kompetent über den Plötzlichen Säuglingstod informiert und gespro- chen wird, desto eher lassen sich spä- tere Mißverständnisse und Vorurteile vermeiden.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1997; 94: A-519–522 [Heft 9]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordern über die Verfasser.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. disc. pol. Jutta Helmerichs Institut für Rechtsmedizin der Universität Göttingen Postfach 2332

37013 Göttingen

LLeeiittffaaddeenn ffüürr ÄÄrrzzttee

Weitere Informationen und Empfehlungen für die Akutsituation finden sich im Teil I des Leit- fadens: Plötzlicher Säuglingstod. Hilfe und Unterstützung für betroffene Familien*. Teil II und Teil III behandeln die familiäre Trauer nach SID und die Folgekindproblematik. Be- zugsadresse: Bundesgeschäftsstelle GEPS- Deutschland e.V., Postfach 1126, 31501 Wunstorf.

*Gefördert vom Niedersächsischen Sozial- ministerium

Seit Jahrzehnten beschäftigen sich Maxiorella und andere klinische Autoren mit dem natürlichen Verlauf der chronischen Gastritis.

Die Autoren legen jetzt eine Ver- laufsbeobachtung über 32 Jahre vor, wobei retrospektiv der Helicobacter- pylori-Status bei Patienten analysiert wurde, die 1952 in eine Studie aufge- nommen worden waren.

Von insgesamt 102 Patienten wa- ren bei der Erstuntersuchung 85 (83 Prozent) H.-pylori-positiv. 32 Jahre später waren noch 70 Patienten (69 Prozent) positiv. Nur 2 von 17 Patien- ten, die zunächst H.-pylori-negativ waren, waren später, das heißt 1983, H.-pylori-positiv, was einer Infekti- onsrate von 0,4 Prozent pro Patient und Jahr entspricht. Bei 17 ursprüng- lich positiven, die dann negativ wur- den, lag die Spontanclearance bei 0,6 Prozent pro Jahr. Nur in acht Fällen kam es jedoch zu einer vollständigen Rückbildung der chronischen Gastri- tis, was einer Heilungsrate von 0,3 Prozent pro Patient und Jahr ent- spricht. Alle Patienten, die initial ein Ulcus duodeni hatten, blieben H.-py- lori-positiv. Bei diesen Patienten lag fast immer eine Antrumgastritis vor.

Bei sechs Patienten entwickelten sich Parietalzell-Antikörper; von diesen waren fünf initial H.-pylori-positiv ge- wesen.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß die Neuinfektion mit H.

pylori ein ebenso seltenes Ereignis ist wie die vollständige Ausheilung einer entzündlich veränderten Schleim- haut. Beim Ulcus-duodeni-Leiden findet sich eine persistierende H.-py- lori-Infektion, eine Korpusschleim- haut-Atrophie dagegen entwickelt sich nicht. Andererseits führt das Auf- treten von Parietalzell-Antikörpern zu einer Progression der Korpusatro- phie und somit zum Verschwinden von Helicobacter pylori. w Valle J, Kekki M, Sipponen P, Ihamäki T, Siurala M: Long-term course and conse- quences of Helicobacter pylori gastritis Results of a 32-year follow-up study.

Scand J Gastroenterol 1996; 31: 546–550 Department of Pathology, Haartmanin- katu 3, University of Helsinki, PO Box 21, 00014 Helsinki, Finnland

Langzeitbeobachtungen

der H.-p.-Gastritis

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