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Archiv "Chronische Pankreatitis: Langzeitbeobachtungen" (23.10.1985)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

FÜR SIE GELESEN Diäthylenglykol im Wein

Deklaration der Inhaltsstoffe in Genußmitteln nötig

Die positive Seite, daß jahrelange Weinpanscherei durch einen Mar- kierungsstoff endlich entlarvt wur- de, sollte aber nicht übersehen werden. Warum ist es nicht mög- lich, jede erwünschte „Verede- lung" des Weines durch eine sau- bere Deklaration aller wesent- lichen Inhaltsstoffe anzugeben?

Die Erfahrungen des Arztes wie auch die Angst vieler seiner Pa- tienten sollten die Vertreter der Ärzteschaft veranlassen, bei allen Genußmitteln mit Nachdruck eine saubere Deklaration der Zusätze zu fordern. Weshalb darf ein Wein nicht nachgesüßt werden, wenn der Verbraucher es wünscht? Der mündige Bürger hat vor allem ein Recht darauf, den Alkoholgehalt zu kennen. Denn die Menge an Äthanol in alkoholhaltigen Geträn- ken ist letztlich für die gesund- heitsschädlichen Wirkungen ver- antwortlich.

Nicht der Toxikologe, sondern der Staatsanwalt hat in dieser Affäre das letzte Wort zu sprechen!

Literatur

(1) Bundesgesundheitsamt: Schriftenreihe des Vereins für Wasser-, Boden- und Lufthy- giene 52 (1981) 293-313- (2) Remmer, H.: Um- welt und Gesundheit. pharma dialog. Sept.

1985 (im Druck) - (3) Bandion, F.; Valenta, M.;

Kohlmann, H.: Zum Nachweis extrakterhöhen- der Zusätze zum Wein. Mitt. Klosterneuburg 35 (1985) 89-92 - (4) AMA Chemical Laborato- ry: Elixir of sulfonamide-Massengill. JAMA 109 (1937) 1531-1539 - (5) Geiling, E. M.; Cannon, P. R.: Pathologic effects of elixir of sulfonami- de (diethylene glycol) poisoning. JAMA 111 (1938) 919-926 - (6) Blumenthal, H.: Diethyle- ne glycol. WHO-Publication: HCS/FS/79. 29A - (7) Editorial: Some wine to break ice. Lancet 1985 II, 254 - (8) Gessner, P. K.; Parke, D. V.;

Williams, R. T.: Study in detoxication. 86. The metabolism of 14C-labelled ethylene glycol.

Biochem. J. 79 (1961) 482-489 - (9) Wacker, W. E., et al.: Treatment of ethylene glycol poi- soning with ethyl alcohol. JAMA 194 (1965) 173-175 - (10) Weil, C. S.; Carpenter, C. P.;

Smyth, H. F.: Urinary bladder response to di- ethylene glycol. Arch. Environ. Health 11 (1965) 569-581.

Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. med. Dr. med. h. c.

Herbert Remmer Institut für Toxikologie der Universität Tübingen

Wilhelmstraße 56, 7400 Tübingen

Aktive Myokarditis

innerhalb des Spektrums der akuten dilatativen Kardiomyopathie

In einer Studie wurden die klini- schen Erscheinungsbilder und der Krankheitsverlauf bei 27 Pa- tienten mit akuter dilatativer Kar- diomyopathie untersucht. Sym- ptome bestanden höchstens sechs Monate, durchschnittlich betrug der Nachuntersuchungs- zeitraum 18 Monate, die Patienten wurden zu einer Endomyokard- biopsie überwiesen.

Nahezu 40 Prozent wiesen später einen Anstieg der linksventrikulä- ren Auswurffraktion (durch- schnittlich von 0,21 bis 0,41) und eine erhebliche Verbesserung ih- rer Herzinsuffizienz auf; die ande- ren Patienten starben oder ent- wickelten eine chronische dilatati- ve Kardiomyopathie. Anhand der durchgeführten Biopsien wurde bei 18 Patienten eine Myokarditis festgestellt, besonders bei denen, die kürzer als vier Wochen er- krankt waren (rund 89 Prozent Myokarditishäufigkeit). Die Biop- sieproben bei vier Patienten wa- ren jedoch negativ, obwohl später aufgrund klinischer Symptome und des Krankheitverlaufs eine Myokarditis diagnostiziert wurde.

Neun Patienten erhielten immun- suppressive Medikamente, bei vier Patienten stellte sich darauf- hin eine Verbesserung ein (rund 44 Prozent), ein Anteil, der sich je- doch nicht sicher von dem der spontanen Verbesserungen un- terschied (rund 33 Prozent, p = 0,07). Weder die histologischen Merkmale der Biopsieproben noch die klinischen Symptome bei Einlieferung standen in klarer Korrelation zum folgenden Ver- lauf, ob nun mit oder ohne Im- munsuppressiv-Therapie.

Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß viele Fälle ungeklär- ter dilatativer Kardiomyopathie aus einer Myokarditis resultieren.

Eine definitive histologische Be-

stätigung ist von der Krankheits- dauer abhängig. Die Wirksamkeit einer Immunsuppressiv-Therapie muß noch geklärt werden. Lng

Dec. G. W., I. F. Palacios, T. J. Fallon, H. T.

Aretz, J. Mills, C-S. Lee, R. A. Johnson: Active Myocarditis in the Spectrum of Acute Dilated Cardiomyopathies: Clinical Features, Histolo- gic Correlates, and Clinical Outcome, N. Engl.

J. Med. 312 (1985), 885-890

Dr. G. W. Dec, Cardiac Unit, Massachusetts General Hospital, Boston, MA 02114, U.S.A.

Chronische Pankreatitis:

Langzeitbeobachtungen

Über die Langzeitprognose der chronischen Bauchspeicheldrü- sen-Entzündung existieren prak- tisch keine prospektiven Studien.

Die Autoren berichten über eine solche Langzeitstudie an 245 Pa- tienten, die sich über einen Zeit- raum von 20 Jahren erstreckt. Bei 145 Patienten handelte es sich um eine alkoholinduzierte, chronisch kalzifizierende Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit einer durchschnittlichen Beobach- tungszeit von 10,4 Jahren. 85 Pro- zent dieser Patienten klagten über anhaltende Schmerzen, die sich durchschnittlich 4,5 Jahre nach Beginn der Erkrankung ein- stellten. Mit zunehmender Beob- achtungszeit ließ sich eine Reduk- tion der exokrinen Leistung fest- stellen, mit der eine Zunahme der Verkalkungen parallel verlief. 47 Prozent dieses Patientenkollek- tivs wurde operiert (Zystendraina- ge 22, Papillotomie 4, distale Pan- kreatektomie 24, Wirsungojejuno- stomie 26). Der Anteil der Patien- ten, die im Laufe der Jahre schmerzfrei wurden, war unter konservativer und operativer Be- handlung gleich groß. 24 Jahre nach Erkrankungsbeginn lebten noch 50 Prozent der Patienten.

Von den Todesfällen gingen 86,2 Prozent direkt auf die chronische Pankreatitis und ihre Komplikatio- nen zurück.

Ammann, R. W., A. Akovbiantz, F. Largiader, G.

Schueler: Course and outcome of chronic pancreatitis. Gastroenterology 86 (1984) 820-828 - Gastroenterology Service, Depart- ments of Internat Medicine and Surgery, Uni- versity Hospital, Zürich

Ausgabe A 82. Jahrgang Heft 43 vom 23. Oktober 1985 (45) 3169

Referenzen

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