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Archiv "Die chronische Herzinsuffizienz: Schlusswort" (16.09.2005)

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riedel et al. gesprengt. Ein Hinweis auf präzisere Möglichkeiten, körperliche Aktivität für chronisch Herzinsuffizi- ente zu verschreiben, wäre jedoch aus unserer Sicht in einer zertifizierten medizinischen Fortbildung angebracht gewesen.

Literatur

1. Coplan NL, Gleim GW, Nicholas JA: Using exercise respiratory measurements to compare methods of exercise prescription. Am J Cardiol 1986; 58:

832–836.

2. Meyer T, Görge G, Schwaab B et al.: An alternative approach for exercise prescription and efficacy testing in patients with chronic heart failure – a ran- domized controlled training study. Am Heart J 2005;

149: Am Heart J 2005; 149: 926.e1–926.e7 (DOI 10.1016/ j.ahj.2004.12.006)

3. Meyer T, Kindermann M, Kindermann W: Exercise programs for patients with chronic heart failure – training methods and effects on endurance capacity.

Sports Med 2004; 34: 939–954.

4. Swain DP, Parrott JA, Bennett AR, Branche JD, Dow- ling EA: Validation of a new method for estimating VO2max based on VO2reserve. Med Sci Sports Exerc 2004; 36: 1421–1426.

Dr. med. Tim Meyer

Prof. Dr. med. Wilfried Kindermann Institut für Sport- und Präventivmedizin Universität des Saarlandes

Bereich Klinische Medizin Campus, Gebäude 39.1 66123 Saarbrücken

E-Mail: tim.meyer@mx.uni-saarland.de

Schlusswort

Wir danken für die Leserzuschrift der Kollegen Meyer und Kindermann, die uns Gelegenheit gibt, detaillierter und klärend auf dosiertes Bewegungstrai- ning als wichtigen Therapiebestandteil bei chronischer Herzinsuffizienz ein- zugehen. Aus redaktionellen Grün- den war eine ausführliche Darstellung, auch von spezifischen Dosierungs- und Intensitätsvorgaben nicht möglich. So bestätigen die aktuellen Leitlinien 2005 der Deutschen (1) und der Eu- ropäischen Gesellschaft für Kardio- logie (2) die klare Empfehlung von dosiertem körperlichen Ausdauertrai- ning für Patienten mit kompensier- ter Herzinsuffizienz NYHA I bis III (Evidenzgrad IB).

Strenge körperliche Schonung und Bettruhe sind bei akuter beziehungs- weise dekompensierter chronischer Herzinsuffizienz indiziert (Evidenz-

grad 1C). Günstige Effekte betreffen – bei Belastung – ein Mehr an Sauer- stoffaufnahme, kardialer Pumplei- stung und peripherer Durchblutung, eine verbesserte diastolische Funktion des linken Ventrikels, Teilreversibilität endothelialer Dysfunktion sowie die Reduktion von neurohumoraler Akti- vität und Entzündungsmediatoren.

Klinisch resultieren verminderte Sym- ptomatik, geringere Hospitalisierung, erhöhte Lebensqualität und gestei- gerte Belastungstoleranz, erkennbar durch eine erhöhte maximale Sauer- stoffaufnahme.

Konkrete Angaben zu Trainingsdo- sierungen findet man in nationalen wie internationalen Leitlinien, auch wenn häufig nur wenig Daten und quantitative Empfehlungen vorliegen.

So empfiehlt die Europäische Gesell- schaft für Kardiologie (3) als regel- mäßige Übungstherapie ein submaxi- males Ausdauertraining mit 60 bis 80 Prozent der zuvor bestimmten maxi- malen Herzfrequenz (beispielsweise fünfmal wöchentlich 20 min oder drei- mal wöchentlich 30 bis 45 min Rad fahren) oder ein Intervalltraining (30 sec Rad fahren mit 50 Prozent der zuvor bestimmten maximalen Kurz- zeitleistung im Wechsel mit 60 sec aktiver Erholung bei 10 Watt über 15 min).

Eine solche Empfehlung ist bei- spielsweise für Patienten mit Herzin- suffizienzgrad NYHA I bis II geeig- net. Die Dauer des Bewegungstrai- nings ist hier objektiver Gradmesser der Belastungskapazität; weiterfüh- rende metabolische Testverfahren erscheinen vorerst verzichtbar. Bei Herzinsuffizienzgrad NYHA III sind Bestimmungen der maximalen Sauer- stoffaufnahme (Spiroergometrie) so- wie der anaeroben Schwelle (Lactat- werte) sinnvoll und wünschenswert.

Diesbezüglich benennt die Europäi- sche Gesellschaft für Kardiologie drei Belastungsstufen (4): Initiale niedrige Belastung, zum Beispiel 40 bis 50 Pro- zent der maximalen Sauerstoffaufnah- me, bis eine Belastungsdauer von 10 bis 15 min erreicht ist. Dann sind Bela- stungsdauer und -häufigkeit zu er- höhen, bis Beschwerden eintreten.

Das primäre Ziel der Verbesserungs- stufe ist die stufenweise Erhöhung der

Belastungsintensität bis 70 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme.

Nachrangiges Ziel ist die Verlänge- rung der Trainingseinheit auf 15 bis 20 min bis maximal 30 min. Die Erhal- tungsstufe wird in der Regel nach sechs Monaten erreicht.

Zusammenfassend teilen wir die Sorge von Meyer und Kindermann um ein individualisiertes, adäquates wie sicheres Bewegungstraining bei Pati- enten mit einer chronischen Herz- insuffizienz. In diesem Zusammen- hang ist ein symptomfreies, an subma- ximale Schwellenkonzepte orientier- tes Training – bei Ausschluss maligner Herzrhythmusstörungen und bei Ge- währleistung trainingswirksamer Be- lastungsintensitäten – stete Vorausset- zung. Wir wünschen uns, dass die zu- nehmende Zahl herzinsuffizienter Pa- tienten von dem hier vorgenommenen kritischen wie konstruktiven Dialog profitiert.

Die Autoren aller Diskussionsbeiträge erklären, dass kein Interessenkonflikt im Sinne der Richtlinien der Interna- tional Committee of Medical Journal Editors besteht.

Literatur

1. Hoppe UC, Böhm M, Dietz R et al. in Zusammenar- beit mit der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft: Leitlinien zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz. 2005; 1–44 www.dgk.org/leitlinien 2. The Task Force for the Diagnosis and Treatment of Chronic Heart Failure of the European Society of Car- diology: Guidelines for the diagnosis and treatment of chronic heart failure: executive summary (update 2005). Eur Heart J 2005; 26: 1115–1140.

3. The Task Force for the Diagnosis and Treatment of Chronic Heart Failure, European Society of Cardiolo- gy: Guidelines for the diagnosis and treatment of chronic heart failure. Eur Heart J 2001; 22: 1527–

1560.

4. Working Group on Cardiac Rehabilitation & Exercise Physiology and Working Group on Heart Failure of the European Society of Cardiology: Recommenda- tions for exercise training in chronic heart failure patients. Eur Heart J 2001; 22: 125–135.

Prof. Dr. med. Gerhard Bauriedel, Dr. med. Dirk Skowasch,

Prof. Dr. med. Dr. h. c. Berndt Lüderitz Medizinische Klinik und Poliklinik II Universitätsklinikum Bonn Sigmund-Freud-Straße 25 53105 Bonn

E-Mail: gerhard.bauriedel@ukb.uni-bonn.de M E D I Z I N

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 37⏐⏐16. September 2005 AA2479

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